Erfahrungen mit Lextronix E1

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dxbruelhart

Re: Erfahrungen mit Lextronix E1

Beitrag von dxbruelhart »

Bei dem hier http://cgi.ebay.com/Eton-E1-Shortwave-A ... dZViewItem habe ich es auch schon versucht, der will aber eben nur in den USA versenden (hatte mit dem kurz Email-Kontakt bzw. über die Ebay-Kommunikationskanäle), ausserdem kostet der E1 bei dem US$ 250.-- exakt. 100$ sind "Reserve not met" - d.h. das ist ein Betrag unter seinem Minimalpreis.
DX-Timo

Re: Erfahrungen mit Lextronix E1

Beitrag von DX-Timo »

Zum Thema "unterschiedliche Gehälter" ;-)

Einmal USA:

http://cgi.ebay.de/NEW-ETON-E1XM-PORTAB ... dZViewItem

oder halt teurer in Italien:

http://cgi.ebay.de/Radio-Eton-E1-onde-c ... dZViewItem

Schon ziemlich heftig, der Unterschied ;-)

bachmanns

Re: Erfahrungen mit Lextronix E1

Beitrag von bachmanns »

Umso schlimmer, dass das Gerät kein RDS hat.
Mittlerweile gibt es zumindest dafür eine Lösung:

Henry W. Mohr aus Wuppertal bietet für den E1 den Einbau eines Ausganges zum Anschluß eines externen RDS-Dekoders (Conrad, Lenco, Wetekom) an. Kostenpunkt EUR 29,50 zzgl. Versand. Ein Dekoder sollte dann aber vorhanden sein bzw. beschafft werden; in der E-Bucht gibt es regelmäßig Angebote.

Der Anschluß des RDS-Dekoders an Line Out oder die Kopfhörerbuchse funktioniert nicht, da das Signal gefiltert wird.

Mein E1 war der Pilotumbau. Ich betreibe daran jetzt einen Conrad RDS-Manager und bin sehr zufrieden.

Bei Interesse siehe www.hwmohr.de. Dort gibt es auch einige Fotos.

Interessant ist, daß der E1 intern wohl bereits für RDS vorbereitet ist. Eine Hardwarelösung gibt es dafür aber nicht, nur die Modifikation mit dem zusätzlichen Ausgang. Die Firmware müßte vom Hersteller entsprechend geändert werden.


Gruß,
René
Hostage

Re: Erfahrungen mit Lextronix E1

Beitrag von Hostage »

Seit nunmehr 4 Monaten bin ich Besitzer eines Lextronix E1. Dazu ist eingangs zu
erwähnen, dass in meinem Shack schon die edelsten Flaggschiffe renommierter
Empfängerschmiden wie AOR, Icom, Yaesu und JRC standen - dies freilich nicht aus
dem Aspekt "Eure Armut kotzt mich an", sondern vielmehr deshalb, um aufzuzeigen,
mit welchen Vergleichsgeräten der E1 sich bei mir messen lassen muss.

Was die Äußerlichkeiten anbelangt, gefällt der E1 zunächt durch ein hochwertiges
und gut verarbeitetes Gehäuse, das mit seiner Farbgebung in "Gunmetal" zum Augen- und
der gummierten Oberfläche zum Handschmeichler wird. Die diversen Drehsteller fühlen sich
satt an, der VFO-Abstimmknopf läuft butterweich und die Drucktaster liefern ein "positives
Rückmeldegefühl". Bereits hier straft der E1 Skeptiker (wie ich übrigens selbst auch einer war),
dass ein in Indien gefertigter Empfänger ohnehin nur Schrott sein kann, Lügen.

Schön auch, dass das ursprünglich für den nie in Serie gegangenen Grundig Satellit 900
bereits 1996 entworfene Gehäuse-Design auch heute noch frisch und ästhetisch wirkt.

Eyecatcher (für unsere Freunde der schicken Anglizismen...), bildet freilich das riesige
Display, über das nicht nur ständig sämtliche eingestellten Parameter gut ablesbar
beauskunftet werden können, sondern das auch den als Softkey ausgeführten Tasten
deren jeweilige Funktion zuweist - wobei wir auch schon bei der Bedienerführung
angelangt wären:

Diese ist erfreulich intuitiv, so dass ein Blick ins Handbuch fast schon als grob unsportlich
bezeichnet werden muss. Wer dennoch einen Blick riskieren möchte, sollte allerdings die
originale englische Anleitung vorziehen - über die Übersetzungs-Qualität der deutschen
Version wollen wir mal den Schweigemantel der christlichen Nächstenliebe ausbreiten...

Im täglichen DX-Geschäft merkt man dem E1 nicht nur bei den Ausstattungsdetails
(praxisgerechte und hochwertige Filterbestückung mit 2,3, 4 und 7 kHz aus dem Hause
Murata, Synchrondetektot mit wahlweiser Auswertung des unteren, des oberen oder beiden
Seitenbändern, umschaltbare AGC, Frequenzauflösung 10 Hz unter 30 MHz usw.) an,
dass hier eigentlich ein vom legendären Empfängerhersteller R.L. Drake entwickelter
Kommunikationsempfänger im Gewand eines Portables daherkommt. Den Spagat zwischen
hoher Empfindlichkeit und gutem Großsignalverhalten (im Internet kursierende Tests
berichten gar von einem klaglosen Betrieb an 100 mtr. langen Beverage-Antennen) beherrscht
der E1 exzellent und mit technischen Finessen wie "enhanced SSB", bei dem in SSB das
jeweils "ungewünschte" Seitenband nochmals um 30 dB unterdrückt wird, erlauben im
Verbund mit der schmalen Filterstellung und ggf. durch die Verschiebung der Durchlasskurve
unter Nutzung des Passbandtunings das messerscharfe Herausschneiden nachbarkanalgestörter
Stationen.

Nicht weniger wichtig in diesem erlauchten Forum ist freilich das UKW-Band. Meinen
Lextronix habe ich bei Empfängerguru und Modifikationspapst Jürgen Martens bezogen,
der den E1 mit einer Filterkombination 80/110 kHz für diesen Bereich veredelt hat, was
sich einerseits als die richtige Bestückung für ernsthaftes DXing erwiesen hat - hier in
Pfullingen gelingt etwa die problemlose Trennung des Nachbarkanaltrios Antenne 1 auf
101,3 MHz, France Alsace auf 101,4 MHz und DRS1 auf 101,5 MHz) - und andererseits
die Audioqualität (was beim E1 mit seinem phantastischen Sound auch mehr als schade
wäre) nicht muffig klingen lässt.

Und Jürgen Martens wäre nicht Jürgen Martens, wenn die Modifikation nicht schwäbisch-präzise
ohne jegliche Spuren an Gehäuse und Gehäuseschrauben (und da bin ich wirklich pingelig...)
durchgeführt worden wäre und er dabei nicht auch ("weil ich das Gerät ohnehin offen hatte,
habe ich Dir das auch gleich gemacht") einen leichten werksseitigen Frequenzversatz
unter 30 MHz behoben und sauber auf "Schwebungsnull" abgeglichen hätte. Dies als Hinweis
zu einem der Vorredner in diesem Thread, der Jürgens (in meinen Augen faire und realistische)
Kalkulation als "relativ teuer" bezeichnet hat. Längerfristig und im Servicefall macht es sich
m.E. sogar bezahlt, nicht den "Geiz ist geil"-Tunnelblick zu haben, sondern das Gesamtpaket
zu betrachten.

In puncto Empfindlichkeit und Großsignalverhalten macht der E1 auf UKW übrigens auch eine
beeindruckend gute Figur und ein analoges Abstimmgefühl dank einer kleinsten Schrittweite
von hier 20 kHz tut sein übriges, um dem Lextronix E1 als Fazit den Stempel "eierlegende
Wollmilchsau" für BC-DXer aufdrücken zu wollen.

Gruß,

Michael
bachmanns

Re: Erfahrungen mit Lextronix E1

Beitrag von bachmanns »

[quote Thomas B.]:-)
www.e1-kofferradio.de

Grüsse, Thomas[/quote]

Leider war die Seite nur kurze Zeit online und ist schon seit über einem Jahr wieder weg. Sehr schade, denn die Seite war gut gemacht und informativ. Weiß jemand, warum e1-kofferradio wieder aus dem Netz genommen wurde? Eine andere, ähnlich aufgemachte Infoseite zum E1 scheint es leider nicht zugeben und die obige Seite läßt sich auch nicht mehr über archive.org aufrufen.

Der E1 scheint, zumindest in Europa, allmählich knapp zu werden. Offenbar, so bestätigte mir auch ein Händler auf Anfrage, werden wenigstens momentan und für Europa keine Neugeräte mehr gefertigt.

Gruß,
René
bachmanns

Neu: der Lextronix E1-DSP

Beitrag von bachmanns »

Hallo!

Nachdem ich den guten Henry W. Mohr wieder einmal mit einer meiner "abstrusen Ideen" genervt habe, hat er mir in meinen E1 ein DSP implantiert. Dabei handelt es sich um das NEDSP 1061-KBD von bhi.

Ich verwende hier bereits den Lingua Sprachextractor, der aber nur stationär zum Einsatz kommt und war auf der Suche nach einer portablen Möglichkeit. Diese ist nun gefunden.

Das Bedienteil besteht nur aus einem Drucktaster und einer LED. Die Bedieneinheit wurde auf der Frontseite unterhalb des Lautstärkereglers untergebracht. Die Filterung kann wahlweise in 4 bzw. 8 Stufen geschaltet werden; von der Leistung reicht das Ganze beinahe an den Lingua Sprachextractor heran.

Henry möchte die Modifikation auch allen anderen Interessenten anbieten. Das Modul passt natürlich auch in andere Empfänger. Bei Interesse und weiteren Fragen bitte direkt an Henry wenden (www.hwmohr.de). Er beschafft dann auch das Modul von bhi.

Noch eine weitere Idee von mir wird im Augenblick von Henry noch zur Serienreife gebracht: umschaltbare UKW-ZF-Filter für den E1! Angedacht sind hier 3 Bandbreiten (230, 150 und 80 kHz). Wenn das soweit läuft, melde ich mich wieder.

Gruß,
René
DX-Fritz

Re: Geloescht

Beitrag von DX-Fritz »

Hallo René,

was ist aus den umschaltbaren UKW-ZF-Filtern für den E1 geworden?

Grüße
Fritz
DX-Fritz

Re: Geloescht

Beitrag von DX-Fritz »

-
dxbruelhart

Re: Erfahrungen mit Lextronix E1

Beitrag von dxbruelhart »

Der Eton E1 empfängt mit der Teleskopantenne (er hat ja keine Ferritantenne intus) doch sehr gut Mittelwelle, und auch Langwelle.

Zur Langwelle: Nur mit dem E1 kann ich auf 177 kHz verständlich DLR Kultur aus Oranienburg hören.
Auf Mittelwelle konnte ich heute um 15h MEZ auf 972 kHz hervorragend NDR Info aus Hamburg hören; aber auch die 1422 DLF und 1440 aus Marnach kamen gut an; das zeigt doch, dass dieser Radio gut mit der Teleskopantenne zusammenarbeitet.
bachmanns

Re: Geloescht

Beitrag von bachmanns »

DX-Fritz hat geschrieben: was ist aus den umschaltbaren UKW-ZF-Filtern für den E1 geworden?
Die Idee ist leider bis dato im Sande verlaufen... Henry ist wohl auf sehr große technische Schwierigkeiten bei der Realisierung gestoßen und dann ist das Projekt irgendwann eingeschlafen, weil Henry genug anderes um die Ohren hatte, als so einem wenig gewinnbringenden Projekt zu folgen.

Meinen E1 habe ich mittlerweile aufgrund Hobbyaufgabe verkauft. Falls jemand noch an dem Projekt interessiert ist, ggf. einfach Henry W.Mohr direkt kontaktieren.

Gruß,
René
Hostage
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Re: Erfahrungen mit Lextronix E1

Beitrag von Hostage »

DX-Fritz
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Re: Erfahrungen mit Lextronix E1

Beitrag von DX-Fritz »

Schaut technisch und optisch gut aus! :spos:

Wenn das Teil jetzt auch noch RDS-PI anzeigen könnte, würde ich sofort eine Vorbestellung abschicken.
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DX-Fritz
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Re: Erfahrungen mit Lextronix E1

Beitrag von DX-Fritz »

Auslieferung des Eton Elite Satellit nach neuesten Infos nicht vor Ende März 2020.
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