Urlaub am Lago Maggiore - was geht da?

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DX-Björn

Re: Urlaub am Lago Maggiore - was geht da?

Beitrag von DX-Björn »

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Südtiroler

Re: Urlaub am Lago Maggiore - was geht da?

Beitrag von Südtiroler »

Das dürfte dann auch die Stelle sein, an der die schweizerischen Programm am weitestens ununterbrochen nach Italien reinreichen. Vielleicht 15-20 km Luftlinie :)


Das stimmt, die Programme des San Salvatore kommen nicht weit, trotz der kW-Stärke des Senders, der Grund sind die Berge in der Gegend, die höher sind als der Senderstandort, Trotzdem ist er ideal für die Versorgung seines Zielgebietes, das ja nur die Schweiz einschliesst.

Die weitreichendste Station des Tessiner Radios ist der ex Monte Morello, jetzt Castel San Pietro ob Mendrisio, hoch und frei nach Süden gelegen, aber starke Einzüge Richtung Italien (Koordination). Reichweite: bis kurz vor Flughafen Malpensa, Gallarate mit normalem Autoradio, weiter nördlich immer besser. Problem: diverse Sender auf gleichen Frequenzen, sonst gingen die CH-Frequenzen viel weiter: Mit UKW-Richtantennen zum Ausblenden geht Castel San Pietro bis max. Pavia südlich Milano
-Ole-

Re: Urlaub am Lago Maggiore - was geht da?

Beitrag von -Ole- »

Das stimmt, die Programme des San Salvatore kommen nicht weit, trotz der kW-Stärke des Senders, der Grund sind die Berge in der Gegend, die höher sind als der Senderstandort, Trotzdem ist er ideal für die Versorgung seines Zielgebietes, das ja nur die Schweiz einschliesst.
Nunja, für 20 kW wäre er dann aber echt deutlich überdimensioniert. Das eigentliche Versorgungsgebiet geht ja gerade mal Richtung Süd bis vielleicht Capolago, gen Nord ist am Ceneri-Tunnel auf der A2 Schluß. Gen West ist ganz schnell der Morello, obwohl es vom Salvatore nur vielleicht 15 km bis zur Grenze sind, gen Ost ist Gandria mit 5-6 km Entfernung bereits Ende. Also 20 kW für 5-20 km Versorgungsradius. Nach Berechnung müsste er dagegen in der gesamten Region Mailand mit > 54 dBµV/m kommen - und da hinter Chiasso kein größeres Hindernis mehr kommt, vertraue ich dem Ergebnis auch etwas :)

Die weitreichendste Station des Tessiner Radios ist der ex Monte Morello, jetzt Castel San Pietro ob Mendrisio, hoch und frei nach Süden gelegen, aber starke Einzüge Richtung Italien (Koordination). Reichweite: bis kurz vor Flughafen Malpensa, Gallarate mit normalem Autoradio, weiter nördlich immer besser. Problem: diverse Sender auf gleichen Frequenzen, sonst gingen die CH-Frequenzen viel weiter
Meine Erfahrung: Direkt hinter dem Grenzübergang Borgeda bricht DRS 1 ab und kommt danach nur noch massiv gestört wieder. Selbst in Como, also direkt hinter der Grenze, konnte ich 2001 (das müsste kurz nach dem Umzug nach Castel San Pietro gewesen sein) kein ungestörtes Signal aus CH empfangen. Und schon vor der Grenze kommt im Tessin laufend der typische DRadio-Zischelsound, obwohl man sich in Sichtweite eines 20 kW-Brummers wie des Salvatore befindet. Die Störungslage dort unten ist einfach unglaublich. Wie sieht es da eigentlich mittlerweile aus - können die Italiener noch immer Frequenzen neu in Betrieb nehmen, wie sie gerade lustig sind, oder wird schon mit den Nachbarn abgestimmt?

Koordiniert sind übrigens auch drei Frequenzen an Monte Generoso. 2 kW D, wobei die volle Leistung genau Richtung Süd, also Mailand, geht. 1608 m + 30 m Antenne. Mit 88,8 / 104,5 und 106,0 allerdings sind diese QRGs derzeit bei San Pietro in Betrieb. Gab es überhaupt ernsthafte Überlegungen, den Generoso zum Rundfunkstandort zu machen, oder sind das eher vorbeugende Planungen, um den Italienern etwas entgegensetzen zu können?
DX-Björn

Re: Urlaub am Lago Maggiore - was geht da?

Beitrag von DX-Björn »

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Südtiroler

Re: Urlaub am Lago Maggiore - was geht da?

Beitrag von Südtiroler »

Nunja, für 20 kW wäre er dann aber echt deutlich überdimensioniert. Das eigentliche Versorgungsgebiet geht ja gerade mal Richtung Süd bis vielleicht Capolago, gen Nord ist am Ceneri-Tunnel auf der A2 Schluß. Gen West ist ganz schnell der Morello, obwohl es vom Salvatore nur vielleicht 15 km bis zur Grenze sind, gen Ost ist Gandria mit 5-6 km Entfernung bereits Ende. Also 20 kW für 5-20 km Versorgungsradius.
Nach Berechnung müsste er dagegen in der gesamten Region Mailand mit > 54 dBµV/m kommen - und da hinter Chiasso kein größeres Hindernis mehr kommt, vertraue ich dem Ergebnis auch etwas :)


Der San Salvatore wurde 1958 gebaut (UKW + TV) , Dutzende Male wurde die Sendeleistung erhöht, um Störsender zu überdecken, sonst bräuchte es niemals diese Sendeleistung für die paar Quadratkilometer, wie nennt man das, Wettrüsten? Während Jahrzehnten wurden Schweizerische Beschwerden in Italien schlicht ignoriert, wenn nicht gar sabotiert. Also war Eigeninitiative gefragt.
Nach Berechnung, Ole??? Was für welche? Forget it! Luftlinie 5 km südlich von San Salvatore stehen Berge, die den Sender um 400 Höhenmeter überragen, da kannst Du nichts berechnen, da ist einfach Schluss davor, fertig, abgeschirmt.


Meine Erfahrung: Direkt hinter dem Grenzübergang Borgeda bricht DRS 1 ab und kommt danach nur noch massiv gestört wieder. Selbst in Como, also direkt hinter der Grenze, konnte ich 2001 (das müsste kurz nach dem Umzug nach Castel San Pietro gewesen sein) kein ungestörtes Signal aus CH empfangen. Und schon vor der Grenze kommt im Tessin laufend der typische DRadio-Zischelsound, obwohl man sich in Sichtweite eines 20 kW-Brummers wie des Salvatore befindet. Die Störungslage dort unten ist einfach unglaublich. Wie sieht es da eigentlich mittlerweile aus - können die Italiener noch immer Frequenzen neu in Betrieb nehmen, wie sie gerade lustig sind, oder wird schon mit den Nachbarn abgestimmt?


Como selbst liegt in einem Loch, da gehen selbst für italienische Verhältnisse wenige Sender, d.h. nur die Füllsender für die Stadt, alles andere geht über die Stadt hinweg. Das gleiche gilt für die Autobahn mit ihren Tunnels, quasi nicht versorgbar, weder mit CH, noch mit I-Programmen.
2001 stand der hoch gelegene Castel San Pietro noch nicht, sondern nur sein Vorgänger Monte Morello gleich an der Grenze südlich von Mendrisio. Monte Morello liegt aber tief, nur leicht erhöht auf einem Hügel, vielleicht 100 m über Umgebung.
Der Zischelsound hat die Ursache nicht in mangelnder Feldstärke oder in Gleichkanalstörungen. Das sind typische Reflexionsstörungen durch Mehrwegempfang des GLEICHEN Senders, also direktes Signal plus diverse Reflexionen an Bergen mit Laufzeitverzögerungen. Bringt jeden Stereodekoder zum Verzweifeln.

Koordiniert sind übrigens auch drei Frequenzen an Monte Generoso. 2 kW D, wobei die volle Leistung genau Richtung Süd, also Mailand, geht. 1608 m + 30 m Antenne. Mit 88,8 / 104,5 und 106,0 allerdings sind diese QRGs derzeit bei San Pietro in Betrieb. Gab es überhaupt ernsthafte Überlegungen, den Generoso zum Rundfunkstandort zu machen, oder sind das eher vorbeugende Planungen, um den Italienern etwas entgegensetzen zu können?



Der Generoso stand meines Wissens nie als Senderstandort zur Diskussion, macht in meinen Augen auch Sinn, da er von nirgends (also den besiedelten Talkesseln) recht einsehbar ist.
Allerdings ist er als Richtfunkstation unverzichtbar, und das seit den frühen 50-ern.
Schweizer Inlandstrecke: Jungfraujoch-Monte Generoso-San Salvatore-Radio,TV Studios Lugano.
Sowie sämtliche Inlandstelefonieverbindungen bis zum Aufkommen der Glasfaserkabel.
Und natürlich die Eurovisionsstrecke Schweiz-Italien (wichtig im Vorsat-zeitalter)
-Ole-

Re: Urlaub am Lago Maggiore - was geht da?

Beitrag von -Ole- »

Nach Berechnung, Ole??? Was für welche? Forget it! Luftlinie 5 km südlich von San Salvatore stehen Berge, die den Sender um 400 Höhenmeter überragen, da kannst Du nichts berechnen, da ist einfach Schluss davor, fertig, abgeschirmt.
Naja, laut Höhenprofil gibt es aber gerade Richtung Mailand eine Lücke. Schau mal hier:

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Südtiroler

Re: Urlaub am Lago Maggiore - was geht da?

Beitrag von Südtiroler »

Ole, glaub's mir , vergiss diese Programme, ich wohne und arbeite hier, ich kenne die Situation zur Genüge. Vom San Salvatore kommt in Milano kein Mikrovolt an.
Häufig wurde in der Region MI Empfang von Schweizer Sendern gewünscht und wenn immer möglich haben wir das auch gemacht, aber immer nur vom Monte Morello oder bis vor kurzem natürlich Castel San Pietro, mit der Umstellung auf digital diesen Sommer ist aber gleich nach der Grenze Schluss, amen.
Dutzende Male war ich auf dem San Salvatore, auch auf dem Antennenmast, ich weiss, welches Loch Richtung Süden Du meinst, diese vielleicht 5 Grad weite Oeffnung zwischen dem Monte San Giorgio bei Viggiu im Westen und dem Massiv des Generoso, Castel San Pietro etc im Osten. Und trotzdem, bis Milano geht NICHTS, NICHTS, NICHTS. Ich habe noch nie direkte Sicht feststellen können, nicht mal vom Mast, man sieht bestenfalls über MI hinweg.
Empfangbar war einzig TV und Radio vom Mt. Morello resp. C.S.Pietro in Milano, Radios sind mittlerweile alle gleichfrequenzig überdeckt, TV digital geht gar nicht
DX-Björn

Re: Urlaub am Lago Maggiore - was geht da?

Beitrag von DX-Björn »

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Nohab

Re: Urlaub am Lago Maggiore - was geht da?

Beitrag von Nohab »

Spass dürfte es trotzdem nicht machen, wenn es einen 5-Element-Beam und derart schmale Filter braucht.
Autoradio/Kofferradio-tauglich dürfte es nicht sein.
Leider sind keine Qualitäts-/Feldstärkeangaben in dem Bandscan, so dass man nicht genau abschätzen kann, welche Chancen mit einfacheren Geräten bestehen.

Südtiroler

Re: Urlaub am Lago Maggiore - was geht da?

Beitrag von Südtiroler »

Bin heute morgen von der Schweizer Grenze über Varese und Gallarate/Malpensa Richtung Milano gefahren. Dabei habe ich ständig 4 Frequenzen vom San Salvatore und Castel San Pietro beobachtet. Das Ergebnis deckt sich ziemlich mit früheren Erfahrungen.

88,1 RSI 1 San Salvatore: wenige km nach Grenze nichts mehr, bedrängt durch
RADIO NEWS auf 88.0

88.8 RSI 1 Castel San Pietro: gestört, aber hörbar empfangbar bis Höhe Saranno, Legnano.
Danach definitiv Schluss durch RADIO LIFEGATE auf 88.7
überbreit moduliertes Signal

93.0 DRS 1 Castel San Pietro: OK empfangbar bis ca. 20 km nördlich von MI,
nachher überdeckt durch überbreites RADIO CAPITAL auf
93,1

96.3 DRS 1 San Salvatore: sofort nach Grenze überdeckt durch undefinierbares
Gemisch mehrerer verschiedener Sender auf gleicher Frequenz.
San Salvatore kam nie mehr kurz durch.

Ich habe einmal mehr festgestellt, dass italienische Privatstationen sich überhaupt nicht an irgendwelche Normen bezüglich Frequenzhub halten, alle sind überbreit moduliert, als wollten sie sich Gehör verschaffen. Dadurch decken sie aber auch gleich die Nachbarfrequenzen zu.
Schmale Empfangsfilter helfen nicht unbedingt weiter, weil der Störer auf die Nutzfrequenz reinkratzt.

Beobachtet mit schmalbandigem Blaupunktautoradio
Wiesbadener

Re: Urlaub am Lago Maggiore - was geht da?

Beitrag von Wiesbadener »

So, bin wieder da, und hier meine Beobachtungen aus Germignaga bei Luino am Lago Maggiore:

DRS 1: Ihr hattet Recht, am besten kam die 103,4 MHz an, dank freier Sicht zum Monte Mondini. Aber da wir ja in Italien sind, war es kein Wunder, dass die QRG dennoch auch parallel belegt war, und zwar durch den Sender "Otto FM". Somit musste man schon Ecken im Zimmer suchen, wo DRS 1 und nicht der Italiener ging. Die 96,3 vom San Salvatore ging nur mit Sharx schwach, auf 96,4 hatte RDS (Radio Dimensione) einen Ortssender.

Evangeliumsrundfunk: die 106,6 MHz gehörte zu den 10 am stärksten empfangbaren Frequenzen in Luino, muss also von einem Berg ganz in der Nähe gekommen sein und war auch nur in Germignaga und Luino ungestört zu hören. Richtung Süden übernahm schon am Ortsausgang Germignaga der Sender "RTO IT" auf 106,5 MHz die Oberhand. In Germignaga ging der ERF auch auf 103,0 MHz mit und auf 89,4 und 96,7 MHz ohne RDS. Die haben den ganzen oberen Lago mit Funzeln in der Hand. Übertragen wurde im täglichen Wechsel das deutsche ERF Radio (sehr positiv: die Weltnachrichten von der Netzeitung) und ein Programm mit weltlicher Nonstop-Musik (Nena, Phil Collins und Co.) mit gelegentlichen Wortbeiträgen tagsüber in deutscher und abends italienischer Sprache. Bei der Übernahme des deutschen ERF Radio war die Modulation zu laut eingestellt, es klang total verzerrt.


Insgesamt war es mal wieder typisch Italia: in jedem Ort ergab sich ein völlig verändertes Empfangsbild.
Wiesbadener

Re: Urlaub am Lago Maggiore - was geht da?

Beitrag von Wiesbadener »

Und noch als Ergänzung: in Locarno war DRS 1 am besten auf 96,9 MHz vom Monti di Paudo zu hören. Die 95,8 vom Monte di Motti und die 99,6 aus Cardada lagen zwar näher an Locarno, waren aber jeweils durch italienische Sender gestört. Cardada war zudem in Locarno abgeschattet, aber auch dort, wo es freie Sicht nach Cardada gibt, etwa in Ascona oder am gegenüberliegenden Ufer (Vira/San Nazzaro) war die 99,6 vom Cardada nur teils gestört aufgrund von Gleich- und Nachbarkanalbelegungen aus Italien zu hören.

Die Luino-Bandscans stimmen soweit noch, bis auf die Tatsache, dass auf 87,8 MHz jetzt RTL 102,5 sendet. Insgesamt gingen die italienischen Sender nicht weit in die Schweiz hinein, kurz nach Bellinzona war Schluss.
PeterA

Re: Urlaub am Lago Maggiore - was geht da?

Beitrag von PeterA »

>Evangeliumsrundfunk: die 106,6 MHz gehörte zu den 10 am stärksten empfangbaren Frequenzen in Luino, muss also von einem Berg ganz in der Nähe gekommen sein
Diese Frequenz kommt von Monte Borgna (zwischen Luino und der CH-Grenze)

Die ERF 103.0 kommt vom gegenüberliegenden Cannobio, von wo RAI und div. private TV Stationen ins Locarnese senden, TV-Empfang gelingt bereits mit Teleskop-Antenne

-Ole-

Re: Urlaub am Lago Maggiore - was geht da?

Beitrag von -Ole- »

Und noch als Ergänzung: in Locarno war DRS 1 am besten auf 96,9 MHz vom Monti di Paudo zu hören.
Im ganzen Tal dort ist die 96,9 immer gut empfangbar gewesen. Seitdem ich die Region kenne, gilt: 96,3 südl. Monte Ceneri und 96,9 nördl. davon. Damit bin ich um Lugano/Locarno/Bellinzona immer gut gefahren.
Rete_Svizzera

Re: Urlaub am Lago Maggiore - was geht da?

Beitrag von Rete_Svizzera »

Situation bereinigt:

Stand 22.07.08

Frequenz 100.5 RFT Cardada bereinigt, keine Stòrungen mit Italia, empfangbar bis
Cannobio ohne jegliche Interferenzstòrungen.

DRS 1 Cardada 99.6 bereinigt,
ohne Interferenz Stòrung empfang bis Cannobio mòglich.
Radio DJ 99.6 Campo dei Fiori hat Diagramm von Rund auf Richtstrahl sùden gerichtet,
somit stòrt dieser nicht mehr im Locarnese und Cannobio.
auch der RAI3 Pollino VB 99.7 stòrt nicht mehr, nun ist die 99.6 DRS1 Cardada
die sauberste Cardada Frequenz weit und breit.

Neue Stòrung:

OTTO FM 103.4 hat vom Campo dei Fiori von Richtstrahlung auf Rundstrahlung umgestellt.
Somit stòrt dieser Sender ab Mitte Brissago bis Grenze Valmara Dirinella erheblich
den RETE TRE empfang vom Cardada 103.3 MHz.
Diese Umstellung bewirkt auch Stòrungen von DRS1 Monte Mondini 103.4
Gleichkanalstòrungen im Malcantone.
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