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Re: Ex-TV-Sender der russischen Streitkräfte in Deutschland

Verfasst: Mo 2. Dez 2019, 08:10
von 793267
Wo genau befand sich dieser Armee TV Sender in Berlin?
Berlin 13e32 52n29 Berlin Kanal 21 50 W S (gelistet in der Postliste von 1991-1993) Bis WSD Abzug 1994

Meine vermutung. im Bezirk: Lichtenberg, Ortsteil: Karlshorst ?

Re: Ex-TV-Sender der russischen Streitkräfte in Deutschland

Verfasst: Mo 2. Dez 2019, 09:55
von mittendrin
Wenn man die Koordinaten, wie weiter vorn empfohlen, bei www.stadtplandienst.de eingibt, erscheint in der Mitte des Bildschirms groß die Bezeichnung "Karlshorst" und das jetzige Bundesamt für Strahlenschutz. Wie passend! :motz:

Re: Ex-TV-Sender der russischen Streitkräfte in Deutschland

Verfasst: Mo 2. Dez 2019, 13:51
von 102.1
Klaus hat geschrieben: Do 23. Mai 2019, 07:40 Ich bin über diesen Artikel bzgl. Wünsdorf gestolpert:

https://www.berliner-zeitung.de/berlin/ ... mcid=sm_em

Hier wird erwähnt, dass es ins Wünsdorf eigenes Fernsehen und Radio gab. Fernsehen wird hier in dem Thread erwähnt, Wünsdorf taucht auch in der Senderliste weiter vorne auf.

Was ist mit Radio? Ist hier Radio Wolga auf 261 kHz erwähnt, oder gab es in Wünsdorf noch andere russische Sender, evtl. auf UKW?
Ich vermute sehr, dass die Russen, oder besser die Sovjets, in ihren Kasernen, besonders in jener in Wünsdorf den einen und auch anderen UKW Sender betrieben haben. Ich vermute ein Re-Broadcast von Radio Wolga oder die Direktübernahme eines staatlichen Senders aus Moskau. Diese Sendungen wären aber im OIRT Band gewesen und vermutlich auch so leistungsschwach, sodass sie kaum über das Kasernengelände weit hinausgingen. Ich begründe diese Überlegung damit, da gerade in Wünsdorf auch Privat-Angehörige von sowjetischen Soldaten lebten, die sich ihre OIRT Radios aus Russland einfach bei der Übersiedlung mitgenommen hatten und auch auf den Empfang von russischem Radio nicht verzichten sollten oder wollten. Nachdem die DDR nicht das OIRT Band verwendete, werden die DDR Bürger von diesem OIRT Sender nicht viel mitbekommen haben.

Natürlich kann der Artikel auch schlecht recherchiert sein? Wünsdorf liegt ja nicht all zu weit von Königs-Wusterhausen entfernt. Anfangs sendete Radio Wolga ja von dort, zusammen mit einem Sender in Leipzig. bevor man 1968 von Burg sendete.

Re: Ex-TV-Sender der russischen Streitkräfte in Deutschland

Verfasst: Mo 2. Dez 2019, 18:39
von catperson
102.1 hat geschrieben:Ich vermute sehr, dass die Russen, oder besser die Sovjets, in ihren Kasernen, besonders in jener in Wünsdorf den einen und auch anderen UKW Sender betrieben haben. Ich vermute ein Re-Broadcast von Radio Wolga oder die Direktübernahme eines staatlichen Senders aus Moskau. Diese Sendungen wären aber im OIRT Band gewesen und vermutlich auch so leistungsschwach, sodass sie kaum über das Kasernengelände weit hinausgingen...
Da würde ich aber erhebliche Zweifel anmelden wollen. Spätestens nach der Wende hätten findige DXer so etwas gefunden und veröffentlicht. Die flächendeckende Rundfunkfunkversorgung in der Sowjetunion fand zu dieser Zeit auf Langwelle statt und folgerichtigerweise sendete Radio Wolga mit einem flächendeckenden Signal auf Langwelle.

Zum Vergleich: Ende der 80er Jahre hatte selbst AFN noch viele Standorte nur mit Mittelwellenfrequenz. Die große Umstellung auf UKW, wo es irgendwie ging, begann erst später. Das hätten die Sowjets/Russen, wenn sie noch dagewesen wären, später möglicherweise auch versucht.

Catperson

Re: Ex-TV-Sender der russischen Streitkräfte in Deutschland

Verfasst: Mo 2. Dez 2019, 19:43
von 102.1
catperson hat geschrieben: Mo 2. Dez 2019, 18:39
102.1 hat geschrieben:Ich vermute sehr, dass die Russen, oder besser die Sovjets, in ihren Kasernen, besonders in jener in Wünsdorf den einen und auch anderen UKW Sender betrieben haben. Ich vermute ein Re-Broadcast von Radio Wolga oder die Direktübernahme eines staatlichen Senders aus Moskau. Diese Sendungen wären aber im OIRT Band gewesen und vermutlich auch so leistungsschwach, sodass sie kaum über das Kasernengelände weit hinausgingen...
Spätestens nach der Wende hätten findige DXer so etwas gefunden und veröffentlicht. Die flächendeckende Rundfunkfunkversorgung in der Sowjetunion fand zu dieser Zeit auf Langwelle statt und folgerichtigerweise sendete Radio Wolga mit einem flächendeckenden Signal auf Langwelle.
Das klingt auch nachvollziehbar. Die Sowjets hatten in der CSSR auch keinen UKW Sender im OIRT Band in Betrieb.

Re: Ex-TV-Sender der russischen Streitkräfte in Deutschland

Verfasst: Mi 26. Feb 2020, 22:51
von Ahasver
793267 hat geschrieben: Mo 2. Dez 2019, 08:10 Wo genau befand sich dieser Armee TV Sender in Berlin?
Berlin 13e32 52n29 Berlin Kanal 21 50 W S (gelistet in der Postliste von 1991-1993) Bis WSD Abzug 1994

Meine vermutung. im Bezirk: Lichtenberg, Ortsteil: Karlshorst ?
Ich denke, auf dem damaligen Kasernengelände neben der Trabrennbahn irgendwo hier: https://osm.org/go/0MbGqBL3--?m=
Hab den auch erst ca. 1991 mit so nem mobilen Mini-Taschenfernseher und Teleskop-Antenne entdeckt und damit war der in ca. 5 km Entfernung mehr schlecht als recht zu empgfangen. Die Hausantenne, die richtung Fernsehturm ausgerichtet war, empfing nichts - die Empfangsrichtung war, weil rechtwinklig zum Sendestandort, ausgeblendet...

Sendete der zu DDR-Zeiten eventuell auf auf nem OIRT-Kanal? Den konnte in der DDR niemand empfangen und zum basteln lohnte es sich wohl nicht. Weil da ist über den Sender nichts bekannt.

Re: Ex-TV-Sender der russischen Streitkräfte in Deutschland

Verfasst: Do 27. Feb 2020, 13:23
von TobiasF
Ahasver hat geschrieben: Mi 26. Feb 2020, 22:51 Sendete der zu DDR-Zeiten eventuell auf auf nem OIRT-Kanal? Den konnte in der DDR niemand empfangen
Meinst du mit „OIRT“ die D/K-Norm? Die wurde z. B. auch in Tschechien und Polen bis zur DVB-T-Umstellung benutzt, das Bild ist kompatibel zur in Deutschland verwendeten B/G-Norm und es wird in Band III und UHF der gleiche Frequenzbereich genutzt. Deswegen gab es aus der DDR auch Empfangsberichte von Tschechen- und Polen-TV. Allerdings ist der Bild-Ton-Abstand unterschiedlich, sodass der Fernseher unter Umständen stumm bleibt.

Die einzigen normgerechten, mit DDR-Equipment möglicherweise nicht empfangbaren D/K-Kanäle sind R3, R4 und R5. Eine Nutzung von R4 und R5 kann ich mir allerdings nicht vorstellen, weil sie sich im UKW-Bereich befinden.

Re: Ex-TV-Sender der russischen Streitkräfte in Deutschland

Verfasst: Do 27. Feb 2020, 13:59
von Radio Fan
Es wurde in SECAM B/G gesendet ;)
PAM hat geschrieben: Do 27. Feb 2020, 12:45 Ich hatte das Programm für die Sowjetarmee unterschlagen, jetzt ist es nachgetragen. Somit sind es 15.

Die Programme der Alliierten konnten lokal begrenzt in deren Sektor mehr oder weniger gut empfangen werden. Bis in meine Heimat am nördlichen Berliner Stadtrand reichte allein die mehrfach wechselnden Programme der Franzosen, ausgestrahlt unweit vom Flughafen Berlin-Tegel. Diese Ausstrahlung kam in SECAM - allerdings nicht nach französischer, sondern nach DDR-Norm. Damit konnten es alle hier handelsüblichen Fernsehgeräte wiedergeben. Der Empfang war nach meinen Erinnerungen farbig angerauscht möglich. Die anderen Programme der Alliierten waren bei mir nicht mehr empfangbar. Mit großer Mühe noch das sowjetische Programm aus Bernau, m. W. auf E12.

Re: Ex-TV-Sender der russischen Streitkräfte in Deutschland

Verfasst: Do 27. Feb 2020, 14:23
von catperson
Ahasver hat geschrieben: Mi 26. Feb 2020, 22:51 Sendete der zu DDR-Zeiten eventuell auf auf nem OIRT-Kanal? Den konnte in der DDR niemand empfangen und zum basteln lohnte es sich wohl nicht. Weil da ist über den Sender nichts bekannt.
Der Kanal 21 aus Karlshorst war schon in Vorwendezeiten im Westen bekannt.

Wie andere schon schrieben, die Ausstrahlungen waren nach "DDR"-Norm, also von jedem Gerät mit Bild und Ton zu empfangen.

Erstes Problem: Wie hier schon oft geschrieben wurde, haben diese Sender in der DDR niemanden interessiert.

Zweites Problem: Anscheinend war die tatsächliche Reichweite für die angeblichen 50 Watt ausgesprochen schlecht.


Catperson

Ex-TV-Sender der russischen Streitkräfte in Deutschland

Verfasst: Fr 28. Feb 2020, 08:24
von PAM
:danke: Herr Radio Fan!
Die 200 W (v) auf E11 mit Offset 7M aus der nahen Kleinstadt Bernau reichten meinem Wohnort nicht mehr für ein brauchbares Signal. Gefunden habe ich den Eintrag hier:
Sebastian Fritzsche hat geschrieben: Mi 22. Feb 2006, 22:39 Sortiert nach Kanälen, sieht die Liste dann so aus:

Frankfurt Oder K6
Schwerin Kan. 6 8M 11E25 53N37 16 W D v

Hagenow Kan. 7 8P 11E11 53N27 20 W ND v
Wismar Kan. 7 8P 11E29 53N54 50 W ND v
Wittenberge K7
Parchim Kan. 7 8P 11E50 53N26 30 W ND h
Perleberg Kan. 7 8P 11E49 53N05 16 W D v
Zeitz Kan. 7 4P 12E08 51N03 13 W ND v

Bad Elster Kan. 8 7P 12E16 50N16 1 W ND h
Cottbus K8
Hillersleben Kan. 8 4M 11E29 52N18 100 W D v
Ludwigslust Kan. 8 0 11E33 52N20 20 W ND v
Stendal Kan. 8 2P 11E53 52N38 20 W D v
Zerbst Kan. 8 4P 12E08 52N00 10 W D v

Finsterwalde Kan. 9 8P 13E43 51N38 100 W ND h
Frankfurt Kan. 9 6P 14E31 52N21 1 W ND v
Ohrdruf Kan. 9 2M 10E46 50N51 50 W ND v
Prenzlau Kan. 9 1P 13E49 53N18 60 W ND v

Beelitz Kan. 10 8M 12e57 52N00 10 W ND v
Brand Kan. 10 3M 13E49 52N02 100 W ND v
Fürstenwalde Kan. 10 3M 14E05 52N21 5 W ND v
Greifswald Kan. 10 6P 13E24 54N06 3 W D v
Jüterbog Kan. 10 0 13E05 52N00 71 W ND h
Nauen K10
Rüdersdorf Kan. 10 3M 13E49 52N28 3 W D h
Vogelsang Kan. 10 4M 13E22 53N03 300 W D v
Werneuchen Kan. 10 3P 13E45 52N38 100 W D h
Wittstock Kan. 10 2P 12E34 53N11 5 W ND h

Bernau Kan. 11 7M 13E33 52N39 200 W D v
Fürstenberg Kan. 11 3M 13E08 53N11 3 W ND h
Krampnitz Kan. 11 9P 13E03 52N28 150 W D v
Planken Kan. 11 3M 11E36 52N21 100 W D v
Premnitz K11
Roßlau K11
Welzow Kan. 11 3P 14E09 51N35 20 W ND h

Altenburg Kan. 12 2M 12E28 50N59 50 W D v
Altengrabow Kan. 12 8P 12E11 52N12 10 W ND v
Bad Langensalza Kan. 12 8P 10E41 51N09 5 W D h
Bad Düben K12
Bad Saarow Kan 12 0 14E04 52N16 5 W ND v
Cottbus Kan. 12 1P 14E06 51N44 100 W ND v
Eberswalde Kan. 12 0 13E50 52N49 100 W D v
Elstal Kan. 12 0 13E01 52n32 3 W D v
Gotha Kan. 12 8M 10E43 50N57 20 W ND v
Halberstadt Kan. 12 6P 11E03 51N54 100 w ND h
Königsbrück Kan. 12 3P 13E54 51N34 35 W D v
Magdeburg Kan. 12 6P 11E36 52N08 100 w ND h
Neuruppin Kan. 12 0 12E40 52N56 15 W ND h
Neustrelitz Kan. 12 6M 13E10 52N21 100 W D v
Ribnitz-Damgarten Kan. 12 0 12E26 54N16 20 W ND h
Roßlau Kan. 12 3P 12E16 51N54 100 W ND h
Torgau Kan. 12 8P 12E59 51N34 60 W D v
Werder Kan. 12 0 12E56 52N25 1 W D h
Wünsdorf Kan. 12 6M 13E27 52N12 100 W D v

Bad Freienwalde Kan. 21 6P 14E03 52N49 89 W D v
Berlin Kan. 21 0 13E32 52n29 50 W D h
Oranienburg Kan. 21 2P 13E14 52N45 300 W ND v
Wünsdorf K21

Lärz Kan. 24 6M 12E44 53N20 500 W D h
Wittenberg Kan. 24 0 12E43 51N53 200 W ND h

Leipzig Kan. 25 8M 12E24 51N23 350 W ND h

Jena Kan. 26 0 11E37 50N55 300 W ND h
Wustrow Kan. 26 8P 11E36 54N07 50 W D v

Chemnitz Kan. 27 2P 12E55 50N50 300 W ND v
Meißen Kan. 27 4M 13E32 51N14 300 W D h
Merseburg Kan. 27 0 12E00 51N21 300W ND v
Naumburg Kan. 27 8M 11E50 51N09 300 W ND v
Zeithain Kan. 27 2P 13E20 51N21 300 W ND v

Rochlitz K28

Burg Kan. 29 0 11E55 52N17 60 W ND v
Grimma Kan. 29 4P 12E44 51N14 160 W ND v

Allstedt Kan. 30 4M 11E27 51N23 300 W ND h

Dresden Kan. 32 0 13E46 51N04 160 W ND h
Quedlinburg Kan. 32 4P 11E09 51N48 300 W ND v
Rostock Kan. 32 8P 12E08 54N08 50 W D v
Sassnitz Kan. 32 6P 13E33 54N30 25 W ND v

Großenhain Kan. 35 8P 13E30 51N17 30 W ND v
Plauen Kan. 35 8P 12E08 50N31 100 W ND v
Wurzen Kan. 35 0 12E45 51N22 60 W ND v

Gardelegen Kan. 36 0 11E25 52N31 30 W ND h
Gera Kan. 36 2M 12E06 50N52 10 W ND v
Mahlwinkel Kan. 36 6M 11E49 52N22 10 W ND v

Halle Kan. 37 0 11E56 51N30 300 W ND v
Oschatz Kan. 37 8P 13E04 51N17 120 W ND h
Rathenow Kan. 37 2M 12E20 52N38 120 W ND h

Erfurt K39
Meiningen Kan. 39 6M 10E25 50N33 60 W ND v
Nohra Kan. 39 6M 11E15 50N58 300 W ND v

Köthen Kan. 40 2M 11E57 51N46 150 W D h
Weißenfels Kan. 40 6P 10E02 51N11 10 W ND v

Brandenburg Kan. 41 8M 12E32 52N26 50 W D h
Brandis Kan. 41 0 12E27 51N19 30 W ND v
Groß Dölln Kan. 41 8P 13E31 53N00 10 W ND v


Meine bisherige Vermutung, daß der Kanal 12 bei den Russen besonders beliebt war, wäre damit bestätigt. Die Frage wäre dann nur noch warum.

Gab es nicht früher, zumindest in Westdeutschland, einen VHF-Kanal, der irgendwie geschützt war und deshalb nur sehr selten belegt wurde? War das vielleicht in der DDR mit K 12 so und die Russen haben den sich unter den Nagel gerissen, weil der fast überall noch frei war?

Außerdem ist mir eine nur geringe Übereinstimmung der Liste von Guido Helbig mit der von Digifreak aufgefallen - viele Guido Helbig-Einträge kommen bei Digifreak nicht vor (oder sind das teilweise nur abweichende Bezeichnungen für die gleichen Senderstandorte?)

Außerdem vermisse ich den von mir genannten K 23 Berlin-Karlshorst (den habe ich selbst mal in einem anderen Thread genannt, weiß aber nicht, wo ich den herhatte). Vielleicht hatte ich es mit Berlin K 21 verwechselt.

Re: Ex-TV-Sender der russischen Streitkräfte in Deutschland

Verfasst: Fr 28. Feb 2020, 09:28
von Frankfurt
K12 war im Westen Schutzkanal!

Da auf einer frequenz knapp darüber ein im Westen genutzes Waffensystem (amerikanische Luftabwehrraketen ?) kommunizierte und scheinbar nicht so störungstolerant war, wurde der DAB K12-Ausbau mit leistungsstarken Sendern so lange verzögert. Ob es jetzt nur eine Vorsichtsmaßnahme oder wirkliche Beeinflussung war habe ich nie gelesen. Weiss jemand mehr ?

Sonneberg K12 war ja dann ein gezieltes "Störmanöver" aus dem Osten :joke: