87,9 MHz im Raum Düsseldorf???????

[raschwarz]

Lieber Sven!
Ich habe 10 Jahre lang versucht, LfR, Telekom u.a. davon zu überzeugen, bestimmte Sender ins Kabel zu nehmen. Inzwischen weiß ich - auch beruflich - genau was geht und was nicht. Ich will nur den Betroffenen raten, mit ihrer Zeit etwas Sinnvolleres anzufangen. Deutlicher kann ich hier im Forum nicht werden.

[54db]

Wann genau gilt ein Sender denn als ortsüblich. Da oben schreibt jemand was von 54db. Da ich mit mit so etwas nicht auskenne, würde es mich freuen, wenn jemand das mal ganz genau erläutern kann. Und: Wo ist der Wert 54db schriftlich festgelegt? Gilt das in ganz Dortschland oder nur in NRW? Danke!

[raschwarz]

Ich bin kein Techniker, es gibt aber normierte Verfahren, an denen an mehreren Stellen einer Stadt der Wert von 54 dB überschritten sein muss, wenn dies der Fall ist, ist der Sender ortsüblich und muss eingespeist werden. Für Düsseldorf bedeutet das, dass etwa RPR oder die Holländer an der Grenze des Wertes sind, also gerade noch einzuspeisen sind. hr 3 ist aber 100% drunter.

[Ulli]

Und wenn schon. HR 3 kann jederzeit auch mittels Sat-Empfang eingekabelt werden. Was für den Otto ( den Normalverbraucher ) ganz normaler Alltag ist, sollte vor den sog. High-Tech-Unternehmen wie der Telekom oder der ISH nicht unbekannt sein !

[Kai]

Ich hatte mal Gespräche mit einem netten Mitarbeiter von der LPR Hessen.

Damals wohnte ich noch in Gießen und verstand nicht, warum Einslive im Gießener Kabel fehlte, wo man es im Auto fast überall in der Stadt empfangen konnte.

Er berichtete mit von o.g. Verfahren, versprach aber aufgrund meines Empfangsberichtes ein Nachmessen. Ein halbes Jahr später wurde das UKW-Kanalraster in Gießen umgestellt und Einslive kam auf 87.5 rein, leider nur in Mono.

Ich fragte diesen Mitarbeiter auch, warum die Aufbereitung nicht über Satellit gemacht würde. Mittels ADR bekommt man da ja alle ö/r's und auch sonst so einiges. Dagegen sprechen zwei Gründe:

Die Einspeisepunkte in Kabelnetze werden per Richtfunk versorgt. Da gibt es nur begrenzte Kapazitäten, so für ca. 5 (!) Radioprogramme. Der Rest muss mit UKW-Antennen am Einspeisepunkt gemacht werden. Mein Einwand, dass diese Technik ja wohl nicht ganz auf der Höhe der Zeit sei, bestätigte mir der Mitarbeiter. Vielleicht ist das ja inzwischen auch alles besser.

Der wichtigere Grund ist jecoch der medienrechtliche, mit der Pflicht zur Einspeisung von ortsüblichen Programmen etc. Ich hoffe, dass die Kabelgesellschaften irgenwann einfach die Radioprogramme einspeisen dürfen, die ihre Kunden hören wollen (plus eine gesetzliche Grundversorgung - DLR, ortsansässige ARD's und Private). Das wäre doch das normalste von der Welt?! Dafür ist in deutschen Kabelnetzen das Band mit den ganzen Hitantennen aus den Nachbarbundesländern verseucht. Man weiss ja nichtmal, mit wem man es zu tun hat, da steht beim Sendersuchlauf immer wieder 'Antenne' im Display und es laufen gerade die No Angels...

[raschwarz]

Halt, halt: Die Kabelgesellschaften sind verpflichtet, die ortsüblichen (nach o.g. Verfahren) kostenlos einzuspeisen. Darüber hinaus könnten sie einspeisen, was sie wollen, weshalb manche regionale Kabelgesellschaft auch überhaupt kein Problem hat, NJoy oder Jump in RLP oder Hessen vom Satelliten ins Kabelnetz einzuspeisen. Das Problem bei den großen wie ISH ist, dass sie von den Sendern Geld für die Einspeisung verlangen, die nicht ortsüblich sind. Mit anderen Worten also doppelt kassieren: Von den Kabelkunden und den Sendern. Und der hr hat kein Interesse, für Hörer in Düsseldorf Geld zu zahlen. Ein anderes Problem ist natürlich der Engpass. In den meisten Städten ist das Kabel-UKW mit 35 Sendern dicht. Wenn dann neue Sender wie Megaradio rein wollen und dafür zahlen fliegen natürlich zuerst die raus, die nichts zahlen und nicht kostenlos eingespeist werden müssen. Es wäre ja z.B. kein Problem in Düsseldorf 100,5 oder die anderen Aachener ins Kabel zu nehmen. Aber die zahlen eben auch nichts dafür.

[Nightshift]

Hallo zusammen!

Also hier bei mir im Düsseldorfer Süden ist 1. hr3 auf 99,5 MHz und 2. immernoch on air. Von Megaradio fehlt hier jede Spur, wird Megaradio etwa nun auch schon nach Stadtteilen unterteilt?

[Brubacker]

Die Regelung, dass jeder ortsübliche Sender ins Kabel muss, ist für mich sowieso nur eine Mär. Ich habe hier 4 Sender, die alle wunderbar gehen und nicht im Kabel sind und einer wird trotz 2 einwandfrei funktionierenden Frequenzen ohne RDS und in Mono eingespeist (der Suchlauf findet es sogar nicht!). Ich hab' es schon oft genug der LPR und der Telekom (heute: iesy) gesagt bzw. mich beschwert und bin immer wieder vom Einen zum Anderen verwiesen worden. Mir ist es schon zu blöd geworden, aber ich werde bald iesy nochmal schreiben und schön die auf der Seite der LPR vorhandene Kabelbelegungssatzung zitieren.

[Manni]

Lege ein Meßprotokoll bei. Solch eines kannst Du mittels eines Antennenmeßgerätes ( im Fachhandel anfragen, vielleicht ausleihen ) erstellen.
Erst, wenn Du was schriftliches in der Hand hast, hast Du eine Aussicht auf Erfolg.
Antenne zum Messen : 3 Element, 10 Meter über Grund, und so weiter.

Wenn dann die von Dir erwähnten Sender mit mehr als 54 dB angezeigt werden ( ohne Antennenverstärker ), dann kannst Du denen beikommen.

[raschwarz]

Man kann auch einen Antrag zum Messen stellen, wenn man behauptet, dass ein Sender ortsüblich sei. Aber man sollte da den gesunden Menschenverstand einschalten: Wenn ein Sender beim Umherfahren mit einem ganz normalen Autoradio nicht zu empfangen ist, ist er auch nicht ortsüblich, dafür braucht man kein Messgerät. Vielfalt + eigene Entscheidungsfreiheit = Sat statt Kabel.