Wir küren die Funzel des Jahres

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Dr. Antenne
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Re: Wir küren die Funzel das Jahres

Beitrag von Dr. Antenne »

Ich bin immer wieder irritiert, wie schwach die 88.6 von NDR Info in Hannover ist. Selbst im Stadtgebiet wird immer mal wieder auf 99.5 (Harz) gewechselt oder es zischelt an LED-Verkehrsampeln, weil schlicht Feldstärke fehlt.

Das Spiel wiederholt sich beim DLF mit der 94,0 die es dank Richtstrahlung auch nicht schafft, in der City ohne die 103,5 aus Torfhaus auszukommen.
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faro99
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Re: Wir küren die Funzel das Jahres

Beitrag von faro99 »

Ich werfe mal die Funzeln vom Gebhardsberg aus Bregenz in den Raum :D
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Westallgäu
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Re: Wir küren die Funzel das Jahres

Beitrag von Westallgäu »

Burgberg Halden, sowie Weiler-Oberberg.
DH0GHU
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Re: Wir küren die Funzel das Jahres

Beitrag von DH0GHU »

Westallgäu hat geschrieben: So 17. Jan 2021, 17:27 Burgberg Halden, sowie Weiler-Oberberg.
Burgberg-Halden wurde doch vor Jahren schon mal hier im Forum durchgekaut. Ich meine, mich zu erinnern, dass die Ortskundigen damals zum Schluß kamen, dass der Sender nötig ist, weil der Grünten dort wegen Mehrwegempfang extrem verzerrt ankommt. Im Gebiet um Weiler-Simmerberg gibt es auch genug Stellen, die westexponiert sind. Dort dürfte der Grünten auch unter starken Rglexionen leiden.
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hit24_for_ever
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Re: Wir küren die Funzel das Jahres

Beitrag von hit24_for_ever »

Weil wir schon gerade dabei sind.

Ich sehe in Hindelang oft riesige VHF Antennen die wohl auf Burgberg Halden ausgerichtet sind.
Kann es sein dass der ARD Füllsender für Hindelang erst relativ spät kam und die Hindelanger deswegen früher auf Burgberg Halden oder Grünten ausweichen mussten?
ulionken
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Re: Wir küren die Funzel das Jahres

Beitrag von ulionken »

Zwischen Oberstdorf und Immenstadt sieht man noch verschiedene Antennenanlagen mit einer grossen VHF-III-Yagi nach Westen, neben den Antennen in Richtung Grünten und Mittelberg - also offenbar auf den Säntis ausgerichtet. Könnte das nicht auch der Grund für die VHF(III?)-Antennen in Hindelang sein?

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Alqaszar
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Re: Wir küren die Funzel das Jahres

Beitrag von Alqaszar »

Ich erinnere mich an Urlaube in den 1980ern in der Gegend Bad Wurzach/Bad Waldsee. Standard waren da die Band-I-Antennen für Grünten (ich habe sie damals in meiner jungen Unwissenheit erst für UKW-Antennen gehalten) und sehr oft große Band-III-Yagis für Säntis. In unserer Unterkunft das übliche damalige 7-Programm-Angebot plus TSI mit Schnee.
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Peter Schwarz
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Re: Wir küren die Funzel das Jahres

Beitrag von Peter Schwarz »

Richtig, die Burgberg-Halden-Funzel wurde tatsächlich wegen abgeschatteter Gebiete in Burgberg, direkt am Fuß des Grünten gelegen, aufgebaut. Die Anlage an sich sieht schon recht kultig aus und erinnert vom Aufbau eher an eine Gemeinschaftsantennenanlage. Eine gewisse Ähnlichkeit zu den gemeindeeigenen Sendeanlagen im Nachbarland Österreich ist nicht zu verleugnen. Höhe braucht das Ding ja nicht. Es steht auf einem Sattel am Eingang zum Gunzesrieder Tal. Die Sendeantennen zeigen etwa in dieselbe Richtung wie die Ballempfangsantennen. Ein ähnliches Konstrukt ist der Sender Ebbs auf österreichischem Boden im Inntal. Dort wird vom Wendelstein ballempfangen und in die durch Felswände abgeschatteten Gebiete Kiefersfeldens abgestrahlt, auch in etwa derselbe Azimut. Aber nicht nur Teile Burgbergs versorgt die Halden-Funzel, sondern auch einen Teil des Tals Richtung Hindelang/Oberjoch. Lustigerweise ist der Sender in Gunzesried, keine 2km weiter westlich, kaum zu empfangen, da er wie gesagt stark gerichtet sendet. Lustiges Detail: Direkt an der Anlage schaltete das Autoradio per RDS sofort auf die Grünten-Frequenzen. 100kW in 10km Distanz bringen dann wohl doch noch mehr Feldstärke als 0,1kW in 20 Meter Distanz.
Der Name Burgberg-Halden ist übrigens etwas irreführend, da der 50-Einwohner-Weiler Halden zur Gemeinde Blaichach gehört. Burgberg ist eben der zu versorgende Ort. Genauer gesagt der Ortsteil Winkel und die Straßenzüge Richtung Wustbach, die durch das dem Grünten vorgelagerte Burgberger Hörnle abgeschattet sind.

Zur Oberstdorf-Funzel kann ich auch noch etwas sagen. Das Ding auf dieser Mini-Richtfunkplattform am Bahnhof am Nordende des Ortes ist echt eine Lachnummer. Während die RSA-Radio-Frequenz 89.3 ja wenigstens noch den Ort und die angrenzenden Weiler annehmbar versorgt, hatte ich beim Deutschlandradio bereits am Parkplatz der Skisprungschatze das für eine Reiermann-Funzel "markentypische" Zischeln. Durch welchen Störer im Hintergrund dies entsteht, vermag ich gar nicht zu sagen. Ich denke, bei der 92.0 macht sich der Hühneberg durch Reflexionen bemerkbar, bei der 96.5 womöglich Waldenburg.
Ähnlich war es übrigens um die Mittenwald-Funzeln des Deutschlandradios bestellt. Auch diese waren am südwestlichen Ortsende nahe Kurpark nur angezischelt zu empfangen. Der dort wohnhafte DX-Kollege MHM kann dies bestätigen. Ich meine sogar, bei echtem Tropo wären sie mehrfach "weggezündet" worden durch weit entfernte Gleichkanalsender. Mittlerweile sind diese Frequenzen ja aufgegeben worden. Mit Funzeln ähnlicher Reichweite (Armweite wäre treffender) sollte man ebenso verfahren, da die Losung "Mehr Watt als Hörer" zumindest bei manchen Programmen durchaus Programm ist.

Ein vorzügliches Beispiel ist auch die Frankfurter DLF-Kultur-Funzel 91.2 aus dem Sachsenhäuser Süden. In der Kernstadt ist diese Frequenz schon nur gestört aufnehmbar. Bei reinem UKW-Empfang kommt beim Genuss dieses Programmes im Rhein/Main-Gebiet nie Freude auf, da rund um Frankfurt mehrere Funzeln dieses Programm übertragen und das RDS munter wechselt, ein ständiges Zischen, Krachen und Rauschen ist die Folge, gesprenkelt durch Fetzen anderer Programme auf denselben Frequenzen. Allerdings sendet DLF Kultur mittlerweile auch mit anständiger Leistung vom Ginnheimer Spargel und vom Großen Feldberg...eben in DAB.
DH0GHU
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Re: Wir küren die Funzel das Jahres

Beitrag von DH0GHU »

Naja, Peter (schön mal wieder von Dir zu lesen!), die DLF-Funzeln bringen ja wenigstens auch noch angezischelt für UKW-Hörer ohne DAB-Radio einen echten Vorteil. Die Informationen am Morgen hätte ich hier auf dem Weg zur Arbeit gerne auch mit etwas zischeln gehört, nachdem Mittelwelle/Langwelle aus war und mir der Herzogstand das 5C-SFN zerschossen hatte ;) die Hohenpeißenberg-Funzel schafft es allerdings trotz direkter Sicht nicht ins RDS und bricht hinter der ersten Kuppe weg - und wird zuhause bei weniger großsignalfesten Radios sogar durch Intermodulationsprodukte oder Nebenempfang weggedrückt. Hier käme man auch schnell auf die Idee, dass das Ding weg kann. Das ist dann wie bei Burgberg-Halden, man muss schon genauer hinschauen.
Bei genauerer Betrachtung schließt diese Funzel dann *fast* (leider nur fast) die Lücke zwischen Pfronten, Füssen und Landsberg. Nur halt auf der anderen Seite des Berges, dank Richtstrahlung. Und dort gibt es tatsächlich Stellen, an denen 5C schwächelt. Wobei mir die Idee durchaus gefallen würde, die 4 genannten Funzeln zugunsten eines 5C vom Hohen Peißenberg abzuschalten....

Eigentlich sind dann eher so Füllsender wie Pfronten ärgerlich: Der BR-Empfang war in Pfronten tatsächlich miserabel, bevor dieser Standort dazu kam. Allerdings ist der Overspill von dort oben riesig. Immerhin besteht Sicht auf die Alb. Teils um die 150 km weit ist der Standort in Richtung fränkische Alb zu sehen. Aber es ist eben ein erschlossener Standort mit entsprechend niedrigen Baukosten und Betriebskosten. Die Infrastruktur (Strom, Zugang, etc) ist ja dank Bergbahn sowieso da.
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Habakukk
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Re: Wir küren die Funzel das Jahres

Beitrag von Habakukk »

In Rosenheim hat man beim Dlf die verkorkste Situation, dass man mit 97,2 und 97,7 eine ziemliche Doppelversorgung hat. Aber wirklich einsparen kann man eigentlich keine der beiden Frequenzen.
Die 97,7 vom Dandlberg schwächelt im Rosenheimer Stadtgebiet ein wenig, versorgt aber große Teile des Lkr.Rosenheim mit dem Deutschlandfunk.
Die 97,2 vom Rosenheimer Fernsehturm versorgt praktisch nur Rosenheimer Stadtgebiet (und ein paar nordseitige Hänge südlich von Rosenheim, wo Dandlberg abgeschattet ist). Die könnte am ehesten weg, ist aber wegen der in der Stadt schwächelnden 97,7 eigentlich schon notwendig. Allerdings ist wahrscheinlich die 97,7 mit eigener Antenne deutlich teurer im Betrieb als die 97,2 (wo ja noch drei andere Frequenzen über die gleiche Antenne laufen). Die 97,7 hätte also wahrscheinlich höheres Kosteneinsparpotenzial.

Alles nicht so einfach. Ich würde trotzdem eher die 97,2 abschalten und die Stadtbewohner auf die 97,7 oder DAB+ verweisen.
---
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Peter Schwarz
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Re: Wir küren die Funzel das Jahres

Beitrag von Peter Schwarz »

Für ein bundesweites Programm wie den Deutschlandfunk ist halt einfach ein DAB+ SFN die beste Lösung. Schade, dass der Ausbau nun aufgrund der Borniertheit einzelner Wutpolitiker in der Hinterharzprovinz ins Stocken gerät. :motz: :kopf: :mad: :verrueckt: :verrueckt:
DH0GHU
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Re: Wir küren die Funzel das Jahres

Beitrag von DH0GHU »

Peter Schwarz hat geschrieben: Mi 20. Jan 2021, 08:18 Für ein bundesweites Programm wie den Deutschlandfunk ist halt einfach ein DAB+ SFN die beste Lösung. Schade, dass der Ausbau nun aufgrund der Borniertheit einzelner Wutpolitiker in der Hinterharzprovinz ins Stocken gerät. :motz: :kopf: :mad: :verrueckt: :verrueckt:
Vorsicht, für solch starke wahre Worte habe ich einen ganz schönen Einlauf vom obersten Management kassiert ;)
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Lebe stets so, dass die fckAfD dagegen ist!
Jasst
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Re: Wir küren die Funzel das Jahres

Beitrag von Jasst »

Ich würde behaupten, dass der Stadtsender von Hameln in der engeren Auswahl der Funzeln des Jahres sein sollte!.
https://fmscan.org/transmitter.php?t=2001502
87.6 h s D RADIO 21 0.05
93.7 h s D N-JOY 0.05
99.9 h s D NDR Info 0.05
106.8 h s D ANTENNE 0.05
107.6 h s D ffn 0.05

Da glühen einem die Haare, wenn man davor steht :xcool:
technika
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Re: Wir küren die Funzel das Jahres

Beitrag von technika »

Mitnichten ist Hameln eine Funzel. Um die 50.000 EW in der Stadt zu versorgen, reichen die 50 Watt ERP definitiv aus. Auch mit 100 oder 200 Watt kommt man aufgrund der Tatsache, dass Hameln in einer Senke liegt nicht weiter. Insofern ist der Sender Hameln Stadt mit je 50 Watt ERP keine Funzel, sondern effizient.
Jasst
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Re: Wir küren die Funzel das Jahres

Beitrag von Jasst »

technika hat geschrieben: Mi 20. Jan 2021, 15:57 Mitnichten ist Hameln eine Funzel. Um die 50.000 EW in der Stadt zu versorgen, reichen die 50 Watt ERP definitiv aus. Auch mit 100 oder 200 Watt kommt man aufgrund der Tatsache, dass Hameln in einer Senke liegt nicht weiter. Insofern ist der Sender Hameln Stadt mit je 50 Watt ERP keine Funzel, sondern effizient.
Das kann ich nicht bestätigen. Im Stadtteil Afferde gehen die meisten Sender nur noch angerauscht.
Der Sender kommt vielleicht Luftlinie 4KM weiter...wenn das nicht eine Funzel ist..
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