Laufzeitunterschiede beim DLF

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harald684

Re: Laufzeitunterschiede beim DLF

Beitrag von harald684 »

Habe heute Laufzeitunterschiede zwischen den zwei DLF-Mittelwellensendern auf 549 kHz beobachtet.
Die Zeitdifferenz beträgt etwa 0,5 sec.
Funkohr

Re: Laufzeitunterschiede beim DLF

Beitrag von Funkohr »

Auf UKW habe ich auch noch keine Laufzeitunterschiede feststellen können.

Letztens habe ich mal auf einer Fahrt von mir zu Hause nach Meschede über die A3, A1, A44 und A445 die ganze Zeit über den DLF im Autoradio gehört.

Auf dieser Strecke wurde im RDS gewechselt zwischen
89,1 Bonn
102,7 Nordhelle
102,8 Wesel
104,4 Schwerte
104,5 Münster

Dabei gab es weder Zeitversatz noch Lautstärkesprünge beim Wechsel zwischen den Frequenzen. Die Übergänge waren so perfekt wie bei den WDR-Programmen.

Interessant war dabei, dass weder auf Köln 91,3 noch auf Wuppertal 91,0 gewechselt wurde.
ardey.fm

Re: Laufzeitunterschiede beim DLF

Beitrag von ardey.fm »

harald684 hat geschrieben: Habe heute Laufzeitunterschiede zwischen den zwei DLF-Mittelwellensendern auf 549 kHz beobachtet.
Die Zeitdifferenz beträgt etwa 0,5 sec.
Ist mir gestern abend auch aufgefallen, scheint aber behoben, es sei denn, von Thurnau kommt gerade ausbreitungstechnisch nichts an. Auch Nordkirchen und UKW liegen momentan auf üblichem "Synchronizitätsniveau", UKW hinkt minimal hinterher (ganz leichter Hall).
Spacelab

Re: Laufzeitunterschiede beim DLF

Beitrag von Spacelab »

Pressemitteilungen vom 15.11.04 der T-Systems:

T-Systems wird für DeutschlandRadio ein neues Verteilnetz aufbauen, das die Programme von den Funkhausstandorten Berlin und Köln per Satellit an die bundesweiten Senderstandorte übergibt. Einen entsprechenden Vertrag mit
zwölf Jahren Laufzeit haben beide Partner unterzeichnet. Bisher gelangten
die Daten per Glasfaser an rund 250 Senderstandorte. Künftig
übertragen Satelliten gleichzeitig die Signale für das UKW-Netz, für
Digital Radio, sowie für die analoge und digitale Lang- und Mittelwelle.
Diese Lösung ist kostengünstig, einfach zu erweitern und sicher, da
verschlüsselt.
Die Lösung überträgt gleichzeitig verschiedenen Programminhalte zusammen
mit den jeweiligen Zusatzdaten wie RDS-Signale (Radio Daten System) oder
Displayinformationen für digitales Radio zu den Sendestellen. Die Funkhäuser
in Berlin und Köln senden die Signale per Glasfaser zur Satelliten-
Sendestelle im hessischen Usingen. Von dort aus verteilt T-Systems die Programme
über den Satelliten Eurobird 1 zu den terrestrischen Sendeanlagen
von DeutschlandRadio. Diese filtern dann die jeweilige Informationen für
UKW- und Digital Radio sowie für die analoge und die digitale Lang- und Mittelwelle
aus dem Datenstrom.
Die Funkhausstandorte erhalten zusätzliche Satellitensendestellen, um bei
einer Störung die Signale direkt zum Satellit zu übertragen. Im Rahmen des
Vertrages installiert T-Systems auch die notwendige Empfangstechnik an 250
terrestrischen Senderstandorten.
Diese Pressemitteilung von 2004 ist mittlerweile teilweise überholt bzw. falsch. Die153khz wurde genauso wie die 1422khz immer schon per Leitung gespeist. DAB wird mittlerweile auch per Leitung (Glasfaser) zum Hauptmultiplexer nach Usingen übertragen.
Hunsrücker

Re: Laufzeitunterschiede beim DLF

Beitrag von Hunsrücker »

Jetzt gerade eben: (gegenüber UKW 105.1 Kaiserslautern:
LW 153 etwa 0.1 Sekunden schneller (Echo)
MW 1422 hinkt etwa 5(!) Sekunden hinterher.
Seit wann das und wieso?
freiwild

Re: Laufzeitunterschiede beim DLF

Beitrag von freiwild »

Die UKW-Funzel in Tübingen auf 93,9 hinkt den übrigen DLF-Sendern geringfügig nach, vielleicht 100 ms. Aber hinreichend ärgerlich, wenn man zwei Radios, eines auf 106,3 und eines auf 93,9 betreibt.
Chris85

Re: Laufzeitunterschiede beim DLF

Beitrag von Chris85 »

Die 106,3 Hornisgrinde ist synchron mit der Braunschweiger "Atomuhr", sprich exakt zu jeder vollen Stunde beginnen die Nachrichten auf die Sekunde genau - wie soll das über eine etwaige Satellitenzuführung funktionieren?
oli84

Re: Laufzeitunterschiede beim DLF

Beitrag von oli84 »

Chris85 hat geschrieben: Die 106,3 Hornisgrinde ist synchron mit der Braunschweiger "Atomuhr", sprich exakt zu jeder vollen Stunde beginnen die Nachrichten auf die Sekunde genau - wie soll das über eine etwaige Satellitenzuführung funktionieren?
Evtl. Zuführung per Leitung? Der "neue" Standort der 106,3 ist ja der SWR-Sender, sodass man evtl. das Signal aus dem HYBNET abgreift.
Natrium

Re: Laufzeitunterschiede beim DLF

Beitrag von Natrium »

Hat zwar soooo en Bart Bild aber das war mal bei mir die Situation im Dezember 2003:
http://radioforum.foren.mysnip.de/read. ... #msg-91633
Natrium

Re: Laufzeitunterschiede beim DLF

Beitrag von Natrium »

Die Situation gestern (keine exakten Messungen mit Stoppuhr o.ä.):

Zuerst kommt beim DLF:
153 kHz

knapp 1 Sekunde später:
89,5 Idar-Oberstein
90,1 Saarbrücken
104,6 Saarburg

und:
207 kHz
756 kHz
6190 kHz
106,3 Hornisgrinde

Zwischen der Gruppe 89,5, 90,1, 104,6 und der Gruppe 207, 756, 6190, 106,3 kann ich einen Unterschied hören aber ich könnte nicht sicher sagen, welche zuerst kommt. Subjektiv habe ich den Eindruck, dass die Gruppe 89,5, 90,1, 104,6 eine Winzigkeit (ein paar hundertstel Sekunden) früher da ist.

Abgeschlagen nach weiteren ca. 3,1 Sekunden folgt:
1422 kHz

Beim DRK konnte ich folgende Frequenzen gegeneinander vergleichen:
88,6 Völklingen
94,7 Idar-oberstein
96,3 Saarlouis
105,0 Neunkirchen
106,1 Bärbelkreuz
106,2 Moseltal
107,5 Saarbrücken
107,9 Lebach

Alle waren ohne Zeitversatz hörbar.
Harald P.

Re: Laufzeitunterschiede beim DLF

Beitrag von Harald P. »

Der Laufzeitunterschied ist mir auch am Wochenende zwischen der 106,5 (Bad Kreuznach) und der 1422 aufgefallen. Denn bei meinem Uralt-Walkman sind die beiden Frequenzen an der gleichen Stelle, wenn ich von UKW auf MW umschalte. Vorher waren die beiden Frequenzen immer synchron.
Natrium

Re: Laufzeitunterschiede beim DLF

Beitrag von Natrium »

wenn ich von UKW auf MW umschalte.
Damit wird man eigentlich nur Unterschiede feststellen können, wenn diese größer als einige zehntel Sekunden betragen.

Ich testete gestern mobil parallel zum Autoradio mit einem Conrad-Kurbelradio. Neben der Stromversorgung war das Einstellen der richtigen Frequenz schon recht abenteuerlich.:rolleyes::D Andere Gerätschaften hatte ich leider nicht zur Verfügung.

Bild [size=x-small]Bild: http://ecx.images-amazon.com/images/I/6 ... AA300_.gif[/size]
Habakukk

Re: Laufzeitunterschiede beim DLF

Beitrag von Habakukk »

Man muss nur bei modernen DSP-Radios bißchen aufpassen. Die erzeugen nämlich auf UKW auch schon hörbare Verzögerungen. Schaltet mal auf einem DAB-Gerät ein Programm auf UKW ein und stellt ein herkömmliches UKW-Radio daneben.
Terranus

Re: Laufzeitunterschiede beim DLF

Beitrag von Terranus »

Ich vermute, dass die 153kHz die einzigste mit Leitungszuführung ist, die ist allem anderen deutlich voraus. Alles andere läuft wohl über 28,5 Ost..
Spacelab

Re: Laufzeitunterschiede beim DLF

Beitrag von Spacelab »

Also die 1422khz kommt garantiert per Leitung. Davon konnte ich mich bei der Senderbesichtigung selbst überzeugen. Für die aktuelle Zeitverzögerung kann es aber noch andere Möglichkeiten geben. So kann man ja momentan auch auf eine Ersatzzuführung umgestellt haben.
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