MA 2002 II: örA vs. Private

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Sven

Re: MA 2002 II: örA vs. Private

Beitrag von Sven »

Andreas,

entscheident ist doch, innerhalb seines Formates eine gewisse Breite abzudecken. Kein Format zu haben führt nicht weiter. Zumindest wir es nicht angenommen. Berlin ist ein schönes Beispiel. Da gibt es Fritz, das als unformatierter Gemischtwarenladen trotz seiner flächendeckenden UKW-Verbreitung in Berlin und Brandenburg nur einen Bruchteil der Hörer erreicht, die die privaten Formatradios allein in der Stadt Berlin erreichen.

Nehmen wir mal die Rockkanäle. Viele, die keine Lust auf "Plastik" und R&B haben, landen dort. Denen brauchst Du nicht Shaggy oder P Diddy reinzumischen.
Nun gibt es Modern Rock, Alternative Rock, Heavy Rock, Classic Rock usw.

Greifen wir für einen Augenblick Classic Rock raus. Mir sind Sender mit diesem Format in den USA begegnet, die hatten wenige Hundert Titel in der Rotation (die Bekannten). Andere Stationen reichern diese mit zahlreichen "unentdeckten" Album Tracks an. Manche haben dabei echte Perlen ausgegraben, andere spielen auch den Schrott. Optimal ist das Programm, das die Hochplazierten mit den "Perlen" (durch eine ausgeklügelt Software) rotieren lässt. Versteife ich mich dann nicht nur auf die Rock-Musik vor 1990, sondern füge ich auch Titel der darauffolgenden Jahre bis heute hinzu, die vom Stil her Classic Rock sind, umso besser. Schon habe ich einen "breiten" UND formatierten Classic Rock - Sender. Rock Antenne kommt dem sehr nahe, wobei die auch Modern Rock - Titel spielen.

Nun fehlen noch coole Jingles, kompetente Moderatoren mit kräftigen Stimmen, die wirklich was zur Musik sagen können usw...Das macht Spass.
Kai

Gemischtwarenladen

Beitrag von Kai »

Sven,

Fritz handelt mit seinem 'Gemischtwarenladen' - im Gegensatz zu vielen anderen ARD-Dudelwellen - ausnahmsweise im Sinne des öffentlich-rechtlichen Programmauftrages, der besagt, dass alle ... relevanten Gruppen erreicht werden müssen.

Da mag für jeden einzelnen mal ein Musiktitel drin sein, der ihm nicht passt, was am Ende sicher quotenschädigend ist, aber die ARD hat auch gar keine Quote zu machen, das wird angesichts ihrer fortschreitenden Kommerzialisierung gerne vergessen.
Torsten M.

Re: MA 2002 II: örA vs. Private

Beitrag von Torsten M. »

Hallo Sven,

Deine Beschreibung eines guten Rock-Senders trifft ziemlich genau auf Radio 21 zu. Das ist anscheinend der einzige nds. Privatsender, wo einer begriffen hat, wie man gutes Spartenradio macht! Davon können sich ffn, Antenne und co. für ihre jeweilige Sparte ruhig mehrere Scheiben abschneiden...

Gruß aus Hannover!
Sven

Re: MA 2002 II: örA vs. Private

Beitrag von Sven »

Kai,

Du hast recht. FRITZ ist da gar nichts vorzuwerfen. Er sollte auch nur als Beispiel eines unformatierten Programmes dienen, um im Gegenzug die Charakteristika des Formatradios darstellen zu können...

Torsten hat was interessantes gesagt. Wenn ich es richtig interpretiere, machen seiner Meinung nach "ffn, Antenne und co" schlechtes Formatradio, also füllen ihr jeweiliges "Genre" schlecht aus. Diese Kritik halte ich für nachvollziehbarer als diese generelle Kritik am Formatradio.
Andreas W.

Re: MA 2002 II: örA vs. Private

Beitrag von Andreas W. »

Hmmm... ist denn ffn und Antenne ueberhaupt Formatradio im eigentlichen Sinn??? Die decken doch an sich eigentlich auch ein eher breiteres Gebiet ab.... Im Fernsehen wuerde man sagen, Vollprogramm...
Kai

Re: MA 2002 II: örA vs. Private

Beitrag von Kai »

Sven, genauso habe ich es auch gemeint.

Bei mir selber ist der Begriff 'Formatradio' aber auch negativ besetzt. Kein Wunder, ich komme aus Deutschland und kenne somit nur mieses Formatradio.

Allerdings wollen Antenne und Co gar keine Spartenradios sein, sondern einfach vom Quotenkuchen das grösstmögliche Stück, um die höchsten Werbepreise zu erzielen. Wie sie das schaffen, ist ihnen letztlich egal, ob durch faule Kompromisse in der Musikzusammenstellung, Gewinnspielinflation, oder Eigenlob bis zum Erbrechen.
Sven

Re: MA 2002 II: örA vs. Private

Beitrag von Sven »

Die genannten Sender bezeichnen sich als (Hot) AC, dem breitesten aller Formate. Anders als in den USA wird es hier gerne etwas ausgedehnt.
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