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Re: Freenet TV in Deutschland, Ein Marketingfehler?

Verfasst: Fr 10. Nov 2017, 15:56
von 102.1
transponder hat geschrieben:

875.000 zahlende Kunden für freenet bis Ende September 2017 und Erhöhung der Sollzahlen auf 950.000 Kunden bis Jahresende sind in der Tat beeindruckend. Hätte ich niemals erwartet.

Man muss es aber positiv sehen: Die Abonnenten für das private Werbefernsehen erhöhen automatisch die Wahrscheinlichkeit, dass ARD und ZDF terrestrisch abgesichert weitersenden können.

Falls freenet gescheitert und abgeschaltet worden wäre (was ich einerseits begrüßt hätte), wäre die Existenz der Terrestrik TV-Ausstrahlung für ARD und ZDF auf dem Spiel gestanden. Die KEF hätte dann sicher den Stecker gezogen. Dies hätte ich außerordentlich bedauert.

http://www.freenet-group.de/presse/free ... 96444.html
Diese Befuerchtung habe ich nicht. Wuerde die terrestrische Ausstrahlung der oeffentlich-rechtlichen Sender beendet werden, wuerde automatisch die GEZ-Haushaltsabgabe zur Diskussion stehen. So wie ich Deutschland kenne, wird man eine solche Diskussion auf Biegen und Brechen vermeiden, also muessen die oeffentlich-rechtlichen Sender terrestrisch weitersenden.

Re: Freenet TV in Deutschland, Ein Marketingfehler?

Verfasst: Fr 10. Nov 2017, 16:09
von iro
So wie ich Deutschland kenne, wird man eine solche Diskussion auf Biegen und Brechen vermeiden, also muessen die oeffentlich-rechtlichen Sender terrestrisch weitersenden.
Darum geht es gar nicht wirklich. Wenn die Privaten scheitern würde der ganze Frequenzbereich zur Disposition stehen. Die Mobilfunker hätten den sehr gerne...

Re: Freenet TV in Deutschland, Ein Marketingfehler?

Verfasst: Fr 10. Nov 2017, 16:11
von Lungaharing
transponder hat geschrieben: 875.000 zahlende Kunden für freenet bis Ende September 2017 und Erhöhung der Sollzahlen auf 950.000 Kunden bis Jahresende sind in der Tat beeindruckend. Hätte ich niemals erwartet.
Ich habe es mir auch gedacht. Trotzdem stehen auf der anderen Seite die Menschen, die gar kein Privatfernsehen mehr empfangen (QVC etc. mal ausgenommen). Ob sich das Werbetechnisch unterm Strich lohnt, ist wieder eine ganz andere Sache.

Re: Freenet TV in Deutschland, Ein Marketingfehler?

Verfasst: Fr 10. Nov 2017, 16:32
von Zwölf
Lungaharing hat geschrieben:
transponder hat geschrieben: 875.000 zahlende Kunden für freenet bis Ende September 2017 und Erhöhung der Sollzahlen auf 950.000 Kunden bis Jahresende sind in der Tat beeindruckend. Hätte ich niemals erwartet.
Ich habe es mir auch gedacht. Trotzdem stehen auf der anderen Seite die Menschen, die gar kein Privatfernsehen mehr empfangen (QVC etc. mal ausgenommen). Ob sich das Werbetechnisch unterm Strich lohnt, ist wieder eine ganz andere Sache.
Wobei die Frage ist, wie viel Privatfernsehen die anderen geschaut hätten. Vielleicht wären das überwiegend Gelegenheitsschauer oder ö.r.-only-Zuschauer gewesen.

Re: Freenet TV in Deutschland, Ein Marketingfehler?

Verfasst: Fr 10. Nov 2017, 17:52
von DLR-Fan Sachsen-Anhalt
Die ÖR würden mit Sicherheit terrestrisch auch ohne die Privatsender weiter senden.

Bei uns in der Gegend gabs vorher, (außer der kostenpflichtige "Viseo+ Unsinn") keine frei empfangbaren Privatsender terrestrisch. Auch jetzt sind die Privatsender nur im Inselbetrieb in Ballungszentren, nur in ein paar mehr als vorher.
In den Ballungsräumen, wo es in T1 schon Privatsender gab, war das terrestrische Fernsehen viel mehr, als bei uns hier in der Gegend, genutzt, Viseo+ war ein Flopp, da über Sat+Kabel in SD frei war und immer noch ist.

Ich sehe keinen Grund, weshalb die ÖR an die terrestrischen Ausstrahlung der Freenet-Plattform gekoppelt sein sollen, da es sowieso schon jetzt deutlich weniger Flächendeckung von Freenet gibt, als bei den ÖR.
Die ÖR haben mindestens 8 Milliarden € an Rundfunkbeiträgen jedes Jahr, damit ist das locker weiter finanzierbar.

Re: Freenet TV in Deutschland, Ein Marketingfehler?

Verfasst: Fr 10. Nov 2017, 17:59
von Rheinländer
Ich habe mir im August einen Transit gemietet für den ganzen Monat, wo man auch drinnen schlafen kann etc, und bin hier von Lohmar, am rhein,Mosel, nahe, main, Altmühltal, Allgäu, schwarzwald, und dann den Rhein hoch und die Lahn mit genommen, und dann die A3 wieder bis Lohmar.

Zusammenfassend würde ich ganz klar sagen, mit ner kleinen Stummel Antenne auf dem Dach, ne ganz knappe 5!

Daneben habe ich ich noch eine 5 Element Antenne die ich natürlich während der Fahrten abbauen mußte, auf dem Dach gehabt, damit habe ich ne 3 erreicht gehabt.

Mosel, Teile im Schwarzwald, Altmühltal, Absolut kein empfang! Dazwischen irgendwo selbst auf freiem offenem Gelände kam auch nix Brauchbares mehr an.

Der flache Satspiegel hat deutlich gewonnen! Wir haben Telekom und o2 Getestet. Hier Lag die Telekom nicht ganz so weit vorn wie ich es gedacht hätte. Getestet mit Zattoo und HD.

Insgesamt kann man sagen Ist Freenet TV Eine art Lotterie, meist geht es teils nicht, oder halt mit abbrüchen(Wetterbedingt etc)

Besser ne sat schüssel kaufen, gibt auch ganz flache, damit ist man immer auf der sicheren seite!

Re: Freenet TV in Deutschland, Ein Marketingfehler?

Verfasst: Fr 10. Nov 2017, 19:22
von Göttelborn
Die DVB-T Ausstrahlung wird neben der DVB-S ausstrahlung auch als Backup und Druckmittel bzw Absicherung benötigt und rechtfertigt natürlich auch das Argument, warum man keine Einspeisegebühren im Kabel möchte.

Ich persönlich habe eine eigene Meinung zu diesem Thema.

Fremde Dritte Programme müssen immer für die Einspeisung zahlen. Die anderen "GEZ"-Programme, also die Programme für die man Beiträge bezahlt, müssen eingespeist werden. Ist eine keine DVB-T Versorgung vorhanden, müssen hierfür gebühren bezahlt werden, ansonsten nicht.

Die Versorgung, ob AUßen, Zimmer oder Dachantenne und die Abdeckung in % müsste man festlegen.

Re: Freenet TV in Deutschland, Ein Marketingfehler?

Verfasst: Fr 10. Nov 2017, 19:38
von Zwölf
Fremde Dritte Programme müssen immer für die Einspeisung zahlen.
Dürfen die das überhaupt? Z.B. der BR bekommt ja nur Rundfunkbeiträge von bayerischen Beitragszahlern. Es wäre nun nicht im Sinne des bayerischen Beitragszahlers (um nicht zu sagen eine Verschwendung), wenn damit die Kabeleinspeisung in z.B. NRW bezahlt würde. Aber gut, das BR Fernsehen muss ja auch nicht unbedingt bundesweit im Kabel sein.

Ich bin gerade gar nicht sicher, ob es vielleicht schon so ist wie du schreibst, und die Kabelanbieter die fremden Dritten freiwillig kostenlos verbreiten.

Re: Freenet TV in Deutschland, Ein Marketingfehler?

Verfasst: Fr 10. Nov 2017, 21:19
von iro
[quote12]und die Kabelanbieter die fremden Dritten freiwillig kostenlos verbreiten.[/quote]
Sie müssen sie verbreiten. Die Must-Carry-Regelung umfasst die überregionale digitale Verbreitung aller Dritten Programme in einer Regionalvariante. Und wegen dem Streit um Einspeisegebühren gibt es jetzt eben auch nur noch eine Variante, mehr muss man ja nicht.

https://www.kdgforum.de/viewtopic.php?f=5&t=26481

https://helpdesk.kdgforum.de/wiki/Einsp ... fangbar.3F

Re: Freenet TV in Deutschland, Ein Marketingfehler?

Verfasst: So 12. Nov 2017, 21:47
von UKW vs. DAB+
Mujek3 hat geschrieben: Genau das wird man bei den Privaten nicht wollen, weil dann ein potenzieller Grund zur Anschaffung von HD+ entfiele.
Man wird wohl eher die Bitrate Absenken...

Re: Freenet TV in Deutschland, Ein Marketingfehler?

Verfasst: So 12. Nov 2017, 22:35
von Seltener Besucher
Ich glaube der Fehler bei der Diskussion liegt in der wörtlichen Übersetzung von Freenet im Sinne von Frei = kostenlos.

DVB-T ist zwar als Überallfernsehen 2003/2004 beworben worden, aber bei DVB-T2 HD wurde dieses Argument nicht mehr verwendet. Der Empfang über eine Stummelantenne im Schwarzwald wurde nie beworben. Es sollte nur der Empfang in Ballungsräumen möglich sein und dort funktionierte es bis zur Umstellung auf DVB-T2. Ich kenne keinen Diversity-Stick für DVB-T2 HD, der mobilen Empfang ermöglicht. Bei DVB-T ging immer besser mit 2 Antennen, mit einer Antenne stockte DVB-T auch schon mal z.B. mit dem Tivisen.

Etwas Geschichte:
1996:
https://web.archive.org/web/19961222164 ... freenet.de

2000:
https://web.archive.org/web/20000302233 ... freenet.de

2002:
https://web.archive.org/web/20020126095 ... 0/freenet/

2010:
https://web.archive.org/web/20100504000 ... ndex.html/

Re: Freenet TV in Deutschland, Ein Marketingfehler?

Verfasst: Mo 13. Nov 2017, 13:44
von stefsch
Seltener Besucher hat geschrieben: Ich glaube der Fehler bei der Diskussion liegt in der wörtlichen Übersetzung von Freenet im Sinne von Frei = kostenlos.
Also nach dem Motto "die (Rundfunk-)Wellen sind frei", aber dass ihr sie entschlüsseln könnt, da helfen wir euch, gegen ein kleines Entgelt :bruell:.

Free = Frei (empfangbar, entschlüsselbar)? Das ist nicht wirklich gelogen, man muss die Fakten nur "alternativ" interpretieren...es lebe der Trumpissmuss...und sie haben scheinbar auch Erfolg damit.

stefsch

Re: Freenet TV in Deutschland, Ein Marketingfehler?

Verfasst: Mo 13. Nov 2017, 14:33
von Zwölf
Ich glaube der Fehler bei der Diskussion liegt in der wörtlichen Übersetzung von Freenet im Sinne von Frei = kostenlos.
Ich weiß auch nicht, wie Leute auf die Idee kommen können, dass der Empfang von Free-TV über FreenetTV kostenfrei sein könnte :bruell: ;)

Re: Freenet TV in Deutschland, Ein Marketingfehler?

Verfasst: Mo 13. Nov 2017, 16:00
von transponder
DLR-Fan Sachsen-Anhalt hat geschrieben: Die ÖR würden mit Sicherheit terrestrisch auch ohne die Privatsender weiter senden.

Bei uns in der Gegend gabs vorher, (außer der kostenpflichtige "Viseo+ Unsinn") keine frei empfangbaren Privatsender terrestrisch. Auch jetzt sind die Privatsender nur im Inselbetrieb in Ballungszentren, nur in ein paar mehr als vorher.
In den Ballungsräumen, wo es in T1 schon Privatsender gab, war das terrestrische Fernsehen viel mehr, als bei uns hier in der Gegend, genutzt, Viseo+ war ein Flopp, da über Sat+Kabel in SD frei war und immer noch ist.

Ich sehe keinen Grund, weshalb die ÖR an die terrestrischen Ausstrahlung der Freenet-Plattform gekoppelt sein sollen, da es sowieso schon jetzt deutlich weniger Flächendeckung von Freenet gibt, als bei den ÖR.
Die ÖR haben mindestens 8 Milliarden € an Rundfunkbeiträgen jedes Jahr, damit ist das locker weiter finanzierbar.
Die KEF hat in ihren Berichten deutlich gemacht, dass ab einem bestimmten Schwellenwert bei den Haushalten, die terrestrisch ihre linearen TV-Programme empfangen, aus wirtschaftlichen Gründen KEINE Gebührenmittel dafür mehr bewilligt werden.
Würde freenet scheitern und die privaten Programme nicht mehr terrestrisch verbreitet, würden die Haushalte, die ausschließlich terrestrisch lineares TV empfangen, stark sinken. Die KEF würde ab einem gewissen Punkt ARD und ZDF auffordern, ihre terrestrische Ausstrahlung einzustellen bzw. dafür keine Gebührenmittel mehr bereitstellen.
Die Mobilfunker machen über die Politik sowieso Druck, dass sie möglichst bald selbst über das gesamte UHF-Band verfügen können und halten die terrestrische TV-Ausstrahlung in der heutigen Zeit für unnötigen Luxus.

Re: Freenet TV in Deutschland, Ein Marketingfehler?

Verfasst: Mo 13. Nov 2017, 16:24
von pomnitz26
transponder hat geschrieben:Die Mobilfunker machen über die Politik sowieso Druck, dass sie möglichst bald selbst über das gesamte UHF-Band verfügen können und halten die terrestrische TV-Ausstrahlung in der heutigen Zeit für unnötigen Luxus.
Mit seit Jahren genehmigten aber vollkommen ungenutzten Koordinationen sieht es wohl tatsächlich sehr voll aus. Stream On vermarkten, Handys schneller kaputt bekommen mit fest verbauten Akkus um noch mehr verkaufen zu können. Wer kann wie lange über den Akku streamen? Selbst mit Power Bank bei optimal funktionierenden Netz schwierig. Gut, mein alter gebrauchter tragbarer DVB-T Fernseher hält den ganzen Tag im Akku Betrieb, ist aber Mobil auch nicht wirklich nutzbar. Der neue DVB-T2 Empfänger ist im Punkt Akku dem alten massiv unterlegen. Kann man auch gleich das Handy nehmen.