Westfernsehen in der DDR

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idefix7919

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von idefix7919 »

Also ich habe in Rostock gewohnt und kann mich genau erinnern dass ich immer die Sesamstrasse als Kind geguckt hatte. Wir hatten ARD, ZDF und N3. Mit etwas Schnee drauf, aber trotzdem gute Qualität. Weiss aber nicht von wo aus die gesendet haben... . Vielleicht vom Bungsberg!?!?

Und kann es sein dass die extra für den Osten gesendet haben??? Denn nach der Wende hab ich nie einen Sender aus SH bekommen. Zumindest nicht unter normal-Bedingungen!!!!

Marcin Wilk

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Marcin Wilk »


@Kay B

Fuer AFN TV Mitschnitt brauchte/braucht man wohl einen VHS-Rekorder, der auch NTSC aufnehmen kann, davon gibt/gab es wohl in Deutschland nicht viele. Ich habe solch einen Multinorm-Videorekorder, JEDOCH ! brauche ich auch noch die entsprechenden Leerkassetten, denn die in Deutschland verkaufen gehen nur bei PAL und/oder SECAM .
Rolf, der Frequenzenfänger

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Rolf, der Frequenzenfänger »

> JEDOCH ! brauche ich auch noch die entsprechenden Leerkassetten, denn die in Deutschland verkaufen gehen nur bei PAL und/oder SECAM

Der Unterschied zwischen den "E-xxx"-Cassetten und den "T-xxx" -Cassetten für NTSC liegt meines Wissens nur in der Bandlänge. Das Band läuft bei NTSC deutlich schneller, wodurch für die gleiche Aufzeichnungslänge mehr Band verbraucht wird. Man kann also auch auf "E-xxx"-Cassetten NTSC-Aufnahmen machen, nur stimmt eben dann die angegebene Aufzeichnungsdauer nicht.
The Jazzman

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von The Jazzman »

@ idefix7919

Ja sicher haben die für die "Zone" mitgesendet.

Dazu folgende Geschichte, die mir ein Kollege mal erzählte. Im RIAS wurde berichtet, in Dresden gäbe es keine Marmelade zu kaufen. Ja, und eine Woche später war dem tatsächlich so. Fragen?

Das muß in den 50ern oder 60ern gewesen sein. Das witzige ist ja, das Dresden als Tal der Ahnungslosen galt, und der Empfang ja wegen der Entfernung schon nicht ganz leicht war.

Es wird ja heute immer so getan, als hätte es im Westen keinen kalten Krieg gegeben. Dabei hat doch im letzten Jahr der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die Praxis der Berufsverbote als mit den Menschenrechten unvereinbar erklärt. Ein gewisser Gerhard Schröder war der Anwalt von einigen der Betroffenen, nur hat es bis heute keine Rehabilitation derer gegeben (wie auch der Wehrmachtsdesserteure, aber das wird jetzt OT).

Beliebt waren ja auch immer die "Grüße in die Zone" u.ä. Hans Rosenthal hat das ja auch immer sehr zelebriert (letztens kam ein Portrait mit Ausschnitten aus "Dalli dalli"). Ich selbst bin Baujahr 1970 und kenne diese "Grüße" auch noch. Auch wenn ich kein glühender Anhänger des Systems war, so empfand und empfinde ich dieses als herablassend/herabwürdigend, so als spricht man mit einem Baby in Babysprache, oder mit einem, der nicht mehr alle Kröten im Teich hat. Aber das setzt sich in vielen Ost-West-Diskussionen in denen Medien ja bis heute noch fort.

Kay B

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Kay B »

@ Rolf, der Frequenzenfänger
Man kann also auch auf "E-xxx"-Cassetten NTSC-Aufnahmen machen, nur stimmt eben dann die angegebene Aufzeichnungsdauer nicht.
Genau. Es gibt nur einen Unterschied in der Bandlänge. Die Bänder (ob NTSC, PAL oder SECAM) an sich sind gleich.
Sebastian Fritzsche

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Sebastian Fritzsche »

Kay B schrieb:
@ Sebastian Fritzsche

Die Normen G und L unterscheiden im Bild-Ton-Abstand, in der
Modulation des Tones (FM bei G und AM bei L) sowie der
Modulation des Bildes (negativ bei G und positiv bei L)
voneinander.

Mit einem SECAM-Empfänger, der (nur) für die Norm G ausgelegt
ist empfängt man in Frankreich nur ein invertiertes (also
negatives) Bild, das hin und her kippt, da die
Synchronisationssignale ebenfalls invertiert sind und damit
nicht ausgelesen werden können. Farbig ist das ganze aber
trotzdem, nur halt invertiert. Das sieht dann so aus, wie
RTL4, daß früher auf Astra in Luxcrypt verschlüsselte. Hören
tut man auch nichts, da der Bild-Ton-Abstand und die
Tonmodulation anders ist.

Umgekehrt (also beim Empfang von SECAM G mit einem
SECAM-L-Empfänger) sieht's genau so aus.



Wie sah (bzw.) es denn aber mit dem Empfang an der deutsch-französischen Grenze aus? Mit den normalen deutschen Geräten scheint das ja nicht möglich gewesen zu sein. Gab es also, im Ggs. zu den anderen Nachbarländern gar keinen grenzüberschreitenden TV-Empfang mit Frankreich? Mußten die, die es interessiert hat, sich teure Multinormempfänger zulegen? In alten Quelle(usw.)-Katalogen habe ich entdecken können, daß es fast jedes Gerät für einen geringen Aufpreis auch mit 'DDR-Farbe' gab, nicht jedoch für Frankreich-Empfang. Sollte das Interesse so gering gewesen sein ?

Sollte es in Berlin und der DDR mehr Zuschauer des französischen Fernsehens gegeben haben als in Südwestdeutschland ?


Noch eine Frage: Wieso kann ich mit meinem alten DDR-Fernseher (also PAL/SECAM B/G) die französischen, über Satellit (also bei mir Atlantic Bird 5°West) in SECAM ausgestrahlten Programme einwandfrei empfangen (also Ton ist ja klar, aber Bild?). Ich dachte nämlich jahrelang, daß dies, wegen der sehr unterschiedlichen Norm, nicht möglich sei, bis ich es einmal probiert habe. Seitdem denke ich nämlich, daß es sich bei 'L' um eine nicht mehr gebräuchliche Variante handelt (so wie die alte 819-Zeilen Norm). Jetzt weiß ich eigentlich gar nicht mehr, was ich glauben soll.
Bei den Videorecordern ist's ähnlich. Auch hier entwicklet man kaum noch extra PAL-SECAM-Bandmaschinen sondern gibt den PAL-Recordern die Möglichkeit, SECAM aufzuzeichnen. Das nennt sich dann MESECAM (Middle East SECAM - soviel ich weiß). MESECAM-Aufzeichnungen sollen aber qualitativ schlechter als reine SECAM-Aufzeichnungen sein. Zudem lassen sich MESECAM-Aufzeichnungen nicht von reinen SECAM-Recordern (in Farbe) abspielen, sondern nur von MESECAM-Recordern.
Leider lassen sich SECAM-Kassetten aus Frankreich auch nicht auf MESECAM- Videogeräten (kombiniert mit PAL/SECAM B/G-TV-Gerät) farbig abspielen. Ich habe das mehrfach probiert (mit verschiedenen vorbespielten französischen Kaufvideos), und dachte, daß gerade dies unproblematisch sein sollte, jedenfalls nach meinen neuesten Erkenntnissen (s.o).
Komischerweise funktioniert es manchmal mit einem reinen Pal-Fernsehgerät, wenn ich den Videorecorder auf PAL/MESECAM-'AUTO' stelle. Zumindest habe ich dann, zu völlig willkürlich vom Fernsehgerät gewählten Zeitpunkten, ein farbiges Bild, nicht invertiert, jedoch mit s e h r grellen Farben (wenn ich den Farbregler am TV entsprechend zurücknehme, ist es jedoch ein erträgliches Bild). Auf dem PAL/SECAM -TV ist jedoch stets nur ein S/W-Bild zu erhalten.
Aufnahmen vom o.g. französischen Satelliten-TV sind jedoch ohne weiteres möglich. Die Qualität ist auch nicht schlechter als bei VHS üblich.

Das ist sehr komisch, daß die Franzosen in SECAM G
und nicht in ihrer eigenen Norm - SECAM L - gesendet haben.
Vielleicht wollte man damit die Leute in der damaligen DDR
und Ost-Berlin besser versorgen.
Es gab auch Sender des russischen 1. Fernsehprogramms in der DDR, die haben auch in der Norm SECAM B/G gesendet. und nicht in D/K., z.B. nördlich non Berlin auf K11 vertikal und südlich von Berlin auf K23, glaube ich (habe ich im Stadtzentrum leider nie reingekriegt, war auf höheren gebäuden jedoch möglich).


Mir ist noch folgendes Phänomen aufgefallen:

Ich habe einen tragbaren TFT-Fernseher (redstar CTV5 von real, 149 Euro, gefällt mir sehr gut), mit manuell umschaltbaren Tonnormen. Damit habe ich auch schon polnische und tschechische Sender empfangen. Wenn ich einen deutschen Sender empfange und den Ton auf OIRT-Norm stelle, höre ich stets nur ein unangenehmes Geräusch (logisch), ebenso wenn ich polnische o. tschechische empfange, und auf CCIR-Ton schalte (auch logisch). Bei m a n c h e n polnischen o. tschechischen Sendern kann ich jedoch den Ton auch noch empfangen, wenn ich auf CCIR umschalte, in schlechterer Qualität zwar (etwas höhenbetonter), aber immerhin. Dies funktioniert jedoch stets jedoch nur bei einem der jeweils empfangbaren 3-4 Sender (jedenfalls Ende letzten Sommers, als ich es probieren konnte), während bei den anderen Sendern nur das übliche unangenehme Rauschen zu hören war, der Fernsehton jedoch nicht ansatzweise. Ebenso ist bei deutschen Sendern und OIRT-Einstellung stets nur Rauschen zu hören.

Kann mir jemand erklären, woran das liegen könnte. Versuchen die vielleicht, mit einer größeren Ton-Bandbreite, auch CCIR-Geräte zu erreichen ?
Sebastian Fritzsche

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Sebastian Fritzsche »

Frank schrieb:
Westfernsehen konnte man mit mehr oder wenig hohem
technischen Aufwand überall in der DDR sehen. Ausnahmen waren
das Dresdner Elbtal und der äußerste Nordosten (Vorpommern).
Inwiefern hat man denn im Norden dänische und schwedische Sender empfangen bzw. genutzt? Zumindest direkt an der Küste oder auf Rügen muß das doch ganz gut gegangen sein. Trotz der Sprachbarriere hätte man doch hier zumindest englische und (west)deutsche Originalfassungen sehen können.
DDR Fernsehen wurde nur dort geschaut wo es nicht anders ging
oder verboten war (Z.B. bei der Armee - aber hier durfte man
polnisches Fernsehen anschauen und die brachten manchmal
einen Tatort im Original mit polnischen Untertiteln).
Wie habt Ihr das denn mit dem polnischen Ton gemacht? War das Modul für den OIRT-Ton dort eingebaut oder nachgerüstet, oder habt Ihr ohne Ton zugeschaut?
Sebastian Fritzsche

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Sebastian Fritzsche »

GunterH schrieb:
CSSR-und Polen-TV-Programme kamen natürlich auch rein. Der
Beatclub und später Musikladen von der ADR wurden
zeitversetzt vom Polen TV 2 damals übertragen und von mir
zusätzlich konsumiert.
Wie hast Du das mit den unterschiedlichen Tonnormen der tschechischen und polnischen Sender gemacht? Hast Du den Beatclub ohne Ton empfangen, oder hattest Du das entsprechende Modul eingebaut?
Klaus Wegener

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Klaus Wegener »

In Korea ist es wesentlich gespaltener, es gibt ja keine Eisenbahnstrecke oder Straßenverbindung, die Grenze ist vollkommen dicht.
Genauso ist es mit dem Rundfunk, es gibt massig Störsender, im Norden kann man kein südkoreanisches TV empfangen.
Ist also ne gehörige Stufe härter als es hier war.
Auch wenn es etwas OT ist: In den nordkoreanischen Medien wird, wie soll man sagen, richtig "Falschinformation" verbreitet. Beispiel: wenn irgendwo auf der Welt eine große Demo stattfindet, dann wird diese am Geburtstag des Führers Kim Il Sung (?) gezeigt und den Leuten erzählt, die Demonstranten dort in dem West-Land feiern den Geburtstag des nordkoreanischen Führers, den beliebtesten Mann auf Erden. Das ist schon krass. Als Kim Yong Il 1994 verstarb, der ja bis heute der Führer ist (sein Sohn ist ja nur "Nachfolger") sind die Leute Richtig in Extase ausgebrochen. Letztens gab's mal eine Reportage hierzu, da konnte man sehen, die Leute, die die Strasse gesäumt haben, auf der der Leichenwagen entlangfuhr, das waren schmerzerfüllte Gesichter, wie sie allerhöchstens auftreten, wenn ein nächster Familienangehöriger stirbt. So was habe ich wirklich noch nie gesehen und es ist schwierig, in Worten wiederzugeben. Desweiteren gibt es in Pjöngjang kaum Autos, es gab in dieser Reportage eine Polizistin zu sehen, die den Verkehr an einer Kreuzung regelte. Es gab aber nichts zu regeln, es passierte jede Minute mal ein Auto die Kreuzung. Die Strassen waren aber, für unsere westeuropäischen Vorstellungen, von immensen Dimensionen (sehr breit). Desweiteren soll es ja heute in Nordkorea noch üblich sein, daß Leute vom Militär umgebracht werden, wenn sie einen Popsong aus Südkorea vor sich hin pfeifen. Da muß man schon sagen, hatten es die Leute in der "DDR" "relativ gut"...

Gruss,
Klaus
CBS

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von CBS »

quote=Sebastian Fritzsche

Wie sah (bzw.) es denn aber mit dem Empfang an der deutsch-französischen Grenze aus? Mit den normalen deutschen Geräten scheint das ja nicht möglich gewesen zu sein. Gab es also, im Ggs. zu den anderen Nachbarländern gar keinen grenzüberschreitenden TV-Empfang mit Frankreich? Mußten die, die es interessiert hat, sich teure Multinormempfänger zulegen? In alten Quelle(usw.)-Katalogen habe ich entdecken können, daß es fast jedes Gerät für einen geringen Aufpreis auch mit 'DDR-Farbe' gab, nicht jedoch für Frankreich-Empfang. Sollte das Interesse so gering gewesen sein ?

Sollte es in Berlin und der DDR mehr Zuschauer des französischen Fernsehens gegeben haben als in Südwestdeutschland ?

Noch eine Frage: Wieso kann ich mit meinem alten DDR-Fernseher (also PAL/SECAM B/G) die französischen, über Satellit (also bei mir Atlantic Bird 5°West) in SECAM ausgestrahlten Programme einwandfrei empfangen (also Ton ist ja klar, aber Bild?). Ich dachte nämlich jahrelang, daß dies, wegen der sehr unterschiedlichen Norm, nicht möglich sei, bis ich es einmal probiert habe. Seitdem denke ich nämlich, daß es sich bei 'L' um eine nicht mehr gebräuchliche Variante handelt (so wie die alte 819-Zeilen Norm). Jetzt weiß ich eigentlich gar nicht mehr, was ich glauben soll.
Genau, man brauchte und braucht noch immer einen Multinormempfänger, will man franz. TV im Südwesten gucken. Selbst in so machen Kabelnetzen wurde die Norm nicht umgenwandelt! In Frankreich gekaufte Geräte waren aber meist alle in der Lage, die L-Norm als auch B/G zu empfangen. Somit könnte es in Berlin wirklich mehr franz.TV Gucker gegeben haben als in BW, RP und Saar.

Über Analog-Sat wird nicht die L-Norm verwendet. Daher kann man dort das franz. TV mit jedem Analogreceiver gucken.

Also kurzum: Terrestrisch wird in Frankreich analog weiterhin L-Norm verwendet und ein dt. Zuschauer braucht dafür ein Multinormgerät.

Es war natürlich viel einfacher und billiger, einfach noch die Farbnorm Secam in nen TV einzubauen als die ganze Video- und Tonaufbereitung extra zu instalieren. Daher wurden die meisten TVs früher nur mit "Secam-Ost" verkauft und nicht "Secam -West".
Sebastian Fritzsche

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Sebastian Fritzsche »

Weiß jemand, inwiefern in der DDR Fersehgeräte hergestellt oder verkauft oder selbst umgerüstet wurden, mit denen man 'Fremdnormen', also z.B. Osteuropa-Ton oder AFN-Ton und Farbe, empfangen konnte?

Wurden Radioempfänger verkauft, die das OIRT-UKW-Band empfangen konnten (66-73 MHz)? (Ich habe zumindest feststellen können, daß in der DDR hergestellte 'RFT'-Tuner mit CCIR/OIRT Umschaltmöglichkeit in Polen in den Läden standen (zu Ostzeiten), während das gleiche Gerät, in DDR-Geschäften angeboten, diese Umschaltmöglichkeit nicht hatte.
Der Empfang derartiger Sender scheint also auch nicht gewünscht zu wesen sein, obwohl kaum einer die Sprache(n) konnte)

Gab es in der DDR Kabelnetze in denen fremdnormige Programme oder OIRT-Rundfunk auf CCIR umgesetzt wurden?
Sebastian Fritzsche

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Sebastian Fritzsche »

Weiß jemand, inwiefern in der DDR Fersehgeräte hergestellt oder verkauft oder selbst umgerüstet wurden, mit denen man 'Fremdnormen', also z.B. Osteuropa-Ton oder AFN-Ton und Farbe, empfangen konnte?

Wurden Radioempfänger verkauft, die das OIRT-UKW-Band empfangen konnten (66-73 MHz)? (Ich habe zumindest feststellen können, daß in der DDR hergestellte 'RFT'-Tuner mit CCIR/OIRT Umschaltmöglichkeit in Polen in den Läden standen (zu Ostzeiten), während das gleiche Gerät, in DDR-Geschäften angeboten, diese Umschaltmöglichkeit nicht hatte.
Der Empfang derartiger Sender scheint also auch nicht gewünscht zu wesen sein, obwohl kaum einer die Sprache(n) konnte)

Gab es in der DDR Kabelnetze in denen fremdnormige Programme oder OIRT-Rundfunk auf CCIR umgesetzt wurden?
Marcin Wilk

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Marcin Wilk »


@ Sebastian Fritzsche

Der Besitz OIRT-faehiger UKW Tuner war in der DDR verboten ! Das soll mir mal einer erklaeren, da konnte man sich den Westrundfunk reinziehen, aber nicht was auf Polnisch aus einem sozialistischen Bruderland ??!??!?!?!??!?!?!?
koslowski

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von koslowski »

Der Besitz OIRT-fähiger UKW-Tuner war natürlich auch in der BR Deutschland verboten. Satellitenantennen waren hier ebenfalls relativ lange verboten, weil man damit ja "Fernmelde-Satelliten" empfing. Der Frequenzbereich 26,1 MHz bis 30 MHz war zeitweise auch verboten. Etwas derart Abstruses gab es sonst wahrscheinlich nur im Irak und Nord-Korea. Und wer in den siebziger Jahren sein graues Einheitstelefon mit einer geschmackvollen grünen Tarnkappe verzierte, verstieß gegen das Fernmeldeanlagengesetz von 1928, was teilweise auch geahndet wurde. Ach ja, Modems waren auch ganz gefährliche Geräte...

Da finde ich die Sache mit dem Bruderland noch relativ harmlos.

InteressierterLaie

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von InteressierterLaie »

Autor: Sebastian Fritzsche
Datum: 04.05.2005 17:48

Inwiefern hat man denn im Norden dänische und schwedische Sender empfangen bzw. genutzt? Zumindest direkt an der Küste oder auf Rügen muß das doch ganz gut gegangen sein. Trotz der Sprachbarriere hätte man doch hier zumindest englische und (west)deutsche Originalfassungen sehen können.
in Rostock wurde damals DR1 eingespeist, neben DDR1+2, ARD, ZDF & N3. Genutzt wurde DR1 aber nur sporadisch. Das Programm wurde ja nicht in der Zeitung abgedruckt, so daß schon Glück dazu gehörte eine interessante Sendung zu finden.
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