ARD Reform 2024

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UK-DX
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von UK-DX »

Rosenelf hat geschrieben: Sa 5. Jul 2025, 19:27 Die zahlenden Konsumenten (und auch Nicht-Konsumenten) haben das Nachsehen. Aber Hochmut kommt vor dem Fall. Am Ende verliert die ARD. Nur eine Frage der Zeit. Sie schaffen sich mit dieser Am-Hörer-Vorbei Strategie selbst ab!
Frueher oder zu mehrheitlich UKW Zeiten hatte man die ARD Radios vielleicht noch wegen dem Verkehrsfunk eingeschalten bzw. da sie auf UKW einfach die besseren Freuqenzen hatten.

Seit der DAB+ Einfuehrung und guter Versorgung aller Anbieter zu gleichen Empfangsbedingungen hat sich das eruebrigt, und die Verkehrsnachrichten bekommt man ueber Google Traffic besser. Die ARD Popwellen und Schlagerwellen sind weder von der Musik noch vom Informationsgehalt die Gebuehren wert und unterscheiden sich kaum von den Privaten.
Radioverrückter hat geschrieben: Sa 5. Jul 2025, 19:30 Klassiksender können die Privaten jetzt nicht unbedingt wirklich gut. Im Ausland vielleicht, aber nicht hier in Deutschland. Das bundesweite Klassik Radio ist eine Beleidigung an jeden echten ÖRR Klassiksender, sowohl in Sachen Aufmachung als auch mit der schrecklochen Klangqualität.
Die einzige Alternative, die an ÖRR Qualitäten etwas rankommt, gibts zwar mittlerweile in Leipzig mit dem Gewandhausradio, das ist allerdings nur eine lokale Geschichte und gibt es auch nur, weil es das Gewandhaus gibt. Läuft zudem sehr auf low budget, klingt dafür aber schon sehr hochwertig gemacht (auch MDR Leute sind beteiligt).

Sender wie BR-Klassik, MDR Klassik oder NDR Kultur kann kein Privatfunk in der Form ersetzen, wie sie aktuell veranstaltet werden.
Diese Sparte kann sich daher nur der ÖRR wirklich leisten, nur er hat die Mittel dafür.
Eventuell waere ein bundesweiter Klassiksender in Deutschland sinnvoll, - anstelle der ARD Radios. Aber an sonsten weis ich nicht was die ARD Radios zu bieten haetten.
Radioverrückter
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von Radioverrückter »

Diese Idee hatte ich einige Posts vorher auch schon. Hier könnte das DRadio prima die Lücke füllen.
B.Zwo
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von B.Zwo »

Das D-Radio hat doch noch mehr Probleme. Die Funkhäuser in Köln und Berlin sind nie eine Einheit geworden. Und seit der Pandemie senden sie nur noch tendenziös. Kann von mir aus sofort weg, noch vor der ARD.
SeltenerBesucher
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von SeltenerBesucher »

UK-DX hat geschrieben: Sa 5. Jul 2025, 20:31 Frueher oder zu mehrheitlich UKW Zeiten hatte man die ARD Radios vielleicht noch wegen dem Verkehrsfunk eingeschalten bzw. da sie auf UKW einfach die besseren Freuqenzen hatten.

Seit der DAB+ Einfuehrung und guter Versorgung aller Anbieter zu gleichen Empfangsbedingungen hat sich das eruebrigt, und die Verkehrsnachrichten bekommt man ueber Google Traffic besser. Die ARD Popwellen und Schlagerwellen sind weder von der Musik noch vom Informationsgehalt die Gebuehren wert und unterscheiden sich kaum von den Privaten.
Liest Du was Du da schreibst? Dass der 1. Bundesmux allein in diesem Jahr um 12 Standorte erweitert wird, zeugt davon, dass es große Empfangslöcher noch gibt. Soweit es bergig wird, ist es mit dem Empfang vorbei und das gilt quer durch die Republik von Monschau bis Zittau und vom Ahlbeck bis Waldshut-Tiengen. Du kannst gerne Google deine Fahrtrouten überlassen, genauso wie deine Daten. Ich kenne Leute, die lieber anonym unterwegs sind.
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von SeltenerBesucher »

Radioverrückter hat geschrieben: Sa 5. Jul 2025, 19:30 Klassiksender können die Privaten jetzt nicht unbedingt wirklich gut.
Es reicht ein paar Seiten zurückzublicken, um die tränenreichen Posts der Schlagerradiofans zu vernehmen, die gerne ihr öffentlich-rechtliches Schlagerradio gerettet sehen möchten. Das gleiche gilt für Fans der Klassikwellen. Was die Privaten überhaupt nicht können, sind Informationswellen wie rbb24 Inforadio oder Wortwellen wie WDR 5. Das ist ein deutsches Problem, weil man das Thema privates Talkradio falsch angegangen ist. In anderen Ländern konnten private Veranstalter auch Wortprogramme erfolgreich etablieren. Das Problem aller Wortprogramme heute ist ihre Ausrichtung. Sie verkommen zu Podcast-Werbesender, die auf ein Premiumangebot aufmerksam machen, um damit Geld zu verdienen. Alle diese Privatradioverehrer hier werden noch eine böse Überraschung erleben, wenn das ganze Privatradiogeschäft untergeht. Jetzt könnt Ihr Wetten abschließen, welches Medium früher der Stecker gezogen wird – dem linearen Fernsehen oder dem Hörfunk.
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von SeltenerBesucher »

UK-DX hat geschrieben: Sa 5. Jul 2025, 20:31 Frueher oder zu mehrheitlich UKW Zeiten hatte man die ARD Radios vielleicht noch wegen dem Verkehrsfunk eingeschalten bzw. da sie auf UKW einfach die besseren Freuqenzen hatten.
Seit der DAB+ Einfuehrung und guter Versorgung aller Anbieter zu gleichen Empfangsbedingungen hat sich das eruebrigt,
UK-DX hat geschrieben: Sa 5. Jul 2025, 19:17 Beim DLF und dessen Programmen sehe ich den Mehrwert deutlich, es wird etwas gebracht was die Privaten nicht koennen. Die ARD Radios koennte man heute auf morgen abstellen, - ich wuerde sie nicht vermissen. Vielleicht andere Leute, aber ich jedenfalls nicht.
Deutschlandradio ist das Programm für den Oberstudienrat und den Oberregierungsrat. Das Deutschlandradio produziert Hörfunkprogramme an Hörern vorbei. Das was die ARD-Anstalten noch in den 1980er Jahren abgeliefert haben, bringen die Sender der D-Radios immer noch. Die mangelnde Akzeptanz konnte Deutschlandradio früher mit dem schlechten Empfang begründen, heute – schreibst Du selber – ist der Empfang ausreichend ausgebaut.

Fakten:
Deutschlandradio Kultur: 0,515 Mio. Hörer
Alle ARD-Kulturwellen zusammen: 2,252 Mio. Hörer

Deutschlandfunk: 2,463 Mio. Hörer
Alle ARD-Infowellen: 3,34 Mio. Hörer

Deutschlandfunk Nova als DAB+ only Programm: 0,162 Mio. Hörer
1LIVE DIGGI als DAB+ only Programm: 0,352 Mio. Hörer
Alle ARD Jugendsender kommen auf 5,6 Mio. Hörer

Quelle: ARD, Hörer Gestern MA 2025 I

52,4 Mio. deutschsprachige Menschen über 14 Jahre schalten in Deutschland täglich Radio ein, die ARD mit Deutschlandradio 34,652 Mio, die ARD Sender ohne Deutschlandradio 33,121 Mio. 40 Jahre nach dem Start der Privatfunks kann die ARD noch gut mithalten. Erkläre doch mal den Hörern, dass Du ihre Lieblingsprogramme abstellen willst. Auf die Argumentation bin ich gespannt.
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von UK-DX »

SeltenerBesucher hat geschrieben: So 6. Jul 2025, 02:00
Deutschlandradio ist das Programm für den Oberstudienrat und den Oberregierungsrat.
Ich habe selten so einen Unsinn gelesen.

Schalte einmal SWR Info ein, - es ist nicht wirklich informativ und noch dazu lieblos gemacht.
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von Spacelab »

UK-DX hat geschrieben: So 6. Jul 2025, 09:47
SeltenerBesucher hat geschrieben: So 6. Jul 2025, 02:00
Deutschlandradio ist das Programm für den Oberstudienrat und den Oberregierungsrat.
Ich habe selten so einen Unsinn gelesen.

Schalte einmal SWR Info ein, - es ist nicht wirklich informativ und noch dazu lieblos gemacht.
:spos:
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von Thomas(Metal) »

SeltenerBesucher hat geschrieben: So 6. Jul 2025, 01:24
Radioverrückter hat geschrieben: Sa 5. Jul 2025, 19:30 Klassiksender können die Privaten jetzt nicht unbedingt wirklich gut.
Es reicht ein paar Seiten zurückzublicken, um die tränenreichen Posts der Schlagerradiofans zu vernehmen, die gerne ihr öffentlich-rechtliches Schlagerradio gerettet sehen möchten. Das gleiche gilt für Fans der Klassikwellen. Was die Privaten überhaupt nicht können, sind Informationswellen wie rbb24 Inforadio oder Wortwellen wie WDR 5. Das ist ein deutsches Problem, weil man das Thema privates Talkradio falsch angegangen ist. In anderen Ländern konnten private Veranstalter auch Wortprogramme erfolgreich etablieren. Das Problem aller Wortprogramme heute ist ihre Ausrichtung. Sie verkommen zu Podcast-Werbesender, die auf ein Premiumangebot aufmerksam machen, um damit Geld zu verdienen. Alle diese Privatradioverehrer hier werden noch eine böse Überraschung erleben, wenn das ganze Privatradiogeschäft untergeht. Jetzt könnt Ihr Wetten abschließen, welches Medium früher der Stecker gezogen wird – dem linearen Fernsehen oder dem Hörfunk.
Nein, dem will ich klar widersprechen.
Ich möchte jetzt nicht Gemischtwarenladen auf den Wellen betrachten wie sie NDR und WDR hatten. Etwas Struktur darf es schon sein, man nehme die 80er auf BR, hr (ab 81), SDR und SWF. Dort gab es drei (BR: vier) Programme mit klarer Aufteilung und Ausrichtung.

Man hat Programme reformiert, durch weitere Programme umstrukturiert, durch neue Technik auf andere Ü-Wege ausgelagert. Zurück bleibt auf UKW, ja - weiter der Hauptempfangsweg (!), ein Angebot was verwaschen ist und weniger klare Konturen hat. Das geht nach meinem Eindruck zu Lasten einer Vielfalt im ö. r. Rundfunk. Erst wurden Spezialsendungen geschlachtet, jetzt ist man bei ganzen Musikrichtungen angekommen. Zurück bleibt ein Programm daß sich dann daran unterscheidet ober man "das Beste für den Hörer" oder "für den Hörer das Beste" als Slogan hat. Da muß man schon fein unterscheiden, weil "Ädd Schierään", nix gegen den Künster, vor oder nach den Nachrichten läuft. Ich sehe es nicht so daß man dann zwei Programme hätte die ihre Berechtigung haben nur weil sie viele hören. DAS ist ein und das gleiche. MAN nimmt anderen was weg. Ist das was man für den ö. r. Rundfunk bevorzugt? Dann brauchen wir genau eine Popwelle deutschlandweit. Billig im 5C unterzubringen. UKW kann dann weg, man will ja Innovation. Die Tonqualität ist dann wie der Inhalt scheißegal, 72k AAC-HE reicht, und dürfte schöngeredet werden. Dann kommen noch die anderen um die Ecke und zeigen auf publizistische Vielfalt. Genau, wenn einer vom anderen übernimmt; ich lasse mich gern von anderem überzeugen. Und wenn das nicht zieht kommt die Nazi-Keule. Weil wir dann ja einen Großdeutschen Rundfunk haben den man politisch übernehmen könnte. Und schon hat man ein maximal vermintes Feld wo sich keiner mehr ran traut oder nur Reformen ansetzt sie wir sie derzeit sehen.
Mein Ansatz: Man nehme BR oder hr im Jahr 1990 mit seinen Hörfunkprogrammen; gut hr4 hatte da noch Defizite, war nur zu "Radio Regional" aber nicht in erster Linie zur Schlagerwelle entwickelt und grundsätzlich zu sehr an hr1 dran. Dazu dann vielleicht noch ein Nachrichtenradio und ein Jugendprogramm fertig.
Und das der DLF ein Kampfprogramm des Westens gegen den Deutschlandsender, später Stimme der DDR, war sollte man auch immer mal wieder sagen. Er hat überlebt, genauso wie ein D-Radio Berlin weil man sich nicht traute RIAS und Stimme der DDR, da schon wieder Deutschlandsender komplett abzuwickeln - schwer wenn man ein (west-)politisches Kind DLF hatte was man behalten wollte. So hat man alle, der Rundfunkteilnehmer zahlt es ja wenn es einen gesetzlichen Auftrag gibt. Letzterer fällt scheinbar vom Himmel, etwas dagegen zu sagen ist Ketzerei.

Und die Privaten? Da frage ich mich übrigens auch wie lange man diese Stream-Inflation durchhalten kann, insbesondere dann wenn sie Teile von echtem Programm enthalten. Ich spreche nicht von Wiederholungen.
QTH: 911-69 (II: Körner 9.2, III: LPDA16), QTH-alt: 9354 (II: FUBA UKA-028)
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von Spacelab »

Und was ist die Quintessenz dieser Rede? Deutsches Radio = Alles Scheiße!? Also doch streamen weil Radio (nicht nur) in Deutschland hat sich selbst abgeschafft.
Thomas(Metal)
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von Thomas(Metal) »

Spacelab hat geschrieben: So 6. Jul 2025, 12:14 Und was ist die Quintessenz dieser Rede? Deutsches Radio = Alles Scheiße!? Also doch streamen weil Radio (nicht nur) in Deutschland hat sich selbst abgeschafft.
Zurück auf 1990/91 :bruell: :cheers: Nein, natürlich nicht, zumindest nicht grundsätzlich.
- Identifizieren was man überhaupt will
- Feststellen was man aktuell hat
- Anpassungen vornehmen
1990/91 sehe ich, ganz ohne jedes Augenzwinkern, als guten Ausgangspunkt wenn man sich am Programmangebot BR und hr orientiert.
Stream: Schön, nett, verwende sogar ich gelegentlich. Ich liebe dennoch lineares Radio, insbesondere dann wenn mir tatsächlich jemand gegenüber sitzt (!) und echtes Programm live (!) macht. Der am Mikrofon ist ausführendes Organ das sollte selbstverständlich sein. Er bestimmt verantwortlich in letzter Instanz was über den Sender geht. Er entscheidet damit auch über Musik etc und ist hier völlig frei (ähnlich hr3 80er). Selbstverständlich darf die ständig personell besetzte Redaktion im Hintergrund nicht fehlen die zuarbeitet. Mir ist klar daß das Geld kostet. Ich sehe aber auch einen Gegenwert.
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von Spacelab »

Und hier ist halt genau das Problem das Radio mittlerweile hat. Gefühlte 99% der Hörer honorieren solche Investitionen in Radioprogramme doch gar nicht mehr. Radio wird als Hintergrundgeräusch im Büro oder der Werkstatt konsumiert oder im Autoradio auf den üblichen kurzen Wegen. Und selbst da springt, wie ich der letzten Zeit immer häufiger feststelle, beim einsteigen gleich Android Auto oder Apple Car Play an und spielt eine Konserve. Wären wir wieder in den 80ern, wo man sich tatsächlich noch mit einem schönen Getränk vors Radio gesetzt, eifrig mitgeschnitten, oder Hitparaden mitgeschrieben hat, wäre das hier alles wieder ein anderes Gespräch.
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von SeltenerBesucher »

Thomas(Metal) hat geschrieben: So 6. Jul 2025, 12:07 Ich möchte jetzt nicht Gemischtwarenladen auf den Wellen betrachten wie sie NDR und WDR hatten. Etwas Struktur darf es schon sein, man nehme die 80er auf BR, hr (ab 81), SDR und SWF. Dort gab es drei (BR: vier) Programme mit klarer Aufteilung und Ausrichtung.
NDR und WDR hatten keinen Gemischtwarenladen in den 1980ern. Die Programme waren stärker abgegrenzt als heute WDR 2 und WDR 4 sind. Auch bei hr1 und hr 3 vermisse ich eine Abgrenzung. Laut Wikipedia ist (falsch: hr1, richtig:) hr3 ein Hot AC Sender mit Hits der letzten 20 Jahre und auf der Playlist steht We Belong von Pat Benatar aus dem Jahr 1984, We didn't start the fire Billy Joel von 1989 oder Echt mit Du trägst keine Liebe in Dir Echt aus dem Jahr 1999. Da fischt wohl jemand in fremden Gewässern. Mit Hot AC hat das wenig zu tun.
Thomas(Metal) hat geschrieben: So 6. Jul 2025, 12:07 Ich sehe es nicht so daß man dann zwei Programme hätte die ihre Berechtigung haben nur weil sie viele hören. DAS ist ein und das gleiche.
Die Programme verkörpern ein Lebensgefühl und Musik ist der Hauptimpuls für die Auswahl des Senders.
Thomas(Metal) hat geschrieben: So 6. Jul 2025, 12:07 MAN nimmt anderen was weg. Ist das was man für den ö. r. Rundfunk bevorzugt? Dann brauchen wir genau eine Popwelle deutschlandweit.
Die ARD-Anstalten haben sich ihrer Hörer erzogen, denn wessen Musik Geschmack durch einen Radiosender geprägt wurde, der möchte dieses Lebensgefühl und die Musik hören, die ihn geprägt hat. Da gibt es kulturelle Unterschiede zwischen jemanden in GaPa und Flensburg, Aachen und Zittau. Die Forderung nach einer bundesweiten ARD Pop-Welle ist natürlich die Mini-Bundesland-Denke, die in NRW nicht hinnehmbar ist, denn wenn in den Niederlanden die Hörer 10 landesweite Programme für 18 Mio. Einwohner bekommen und ein Kreisradio und dazu noch Stadtradios und alles vom Staat finanziert und in NRW mit ähnlich vielen Einwohner nur 7 Programme möglich sind, dann werden die Menschen an Rhein und Ruhr natürlich diskriminiert. Wer eine ARD Popwelle fordert, will der ARD schaden und den Privaten etwas gutes tun.
Thomas(Metal) hat geschrieben: So 6. Jul 2025, 12:07 Dann kommen noch die anderen um die Ecke und zeigen auf publizistische Vielfalt.
Wenn es die anderen gibt, dann frage ich mich, warum diese nicht längst auf dem Markt aufgetreten sind. Niemand hat ein so enges Netz an Reportern in Deutschland, wie die Zeitungsverleger, die in allen Bundesländern am Hörfunk beteiligt sind. Wenn die ARD ihre Angebote einstellt, werden die Privaten keinen Grund haben etwas kostenlos anzubieten. Es landet alles hinter einer Paywall, die für die 18 Euro Rundfunkbeitrag nicht zu haben sein werden. Wenn sie wollten, könnten Zeitungsverleger schon heute eine Zeitungsflat für ganz Deutschland anbieten.
Thomas(Metal) hat geschrieben: So 6. Jul 2025, 12:07 Genau, wenn einer vom anderen übernimmt; ich lasse mich gern von anderem überzeugen. Und wenn das nicht zieht kommt die Nazi-Keule.
Wenn man das Programm der Nazi-Verharmloser nachbetet, darf man sich nicht wundern. Die Programme der vereinigen Rechten weltweit sind ähnlich, billiger Staat, kleine oder keinen Steuern und alle Medien sollen die Parteien von morgens bis abends loben.
Thomas(Metal) hat geschrieben: So 6. Jul 2025, 12:07 Mein Ansatz: Man nehme BR oder hr im Jahr 1990 mit seinen Hörfunkprogrammen;
Genau, so beginnt immer eine These, die man so zusammenfassen kann: Früher war alles besser, die Wahrheit ist: Es war eine andere Zeit, eine andere Wettbewerbssituation, anderes Konsumverhalten und so jung kommen wir nicht mehr zusammen. Was psychologisch dazu kommen, würde man deine These 1:1 umsetzen, wärst Du der erste, der Meckern würde, weil Du Dir nicht eingestehen willst, dass Du dich auch verändert hast und die damalige Zeit verherrlichst.
Zuletzt geändert von SeltenerBesucher am So 6. Jul 2025, 21:17, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von SeltenerBesucher »

Thomas(Metal) hat geschrieben: So 6. Jul 2025, 12:24
Spacelab hat geschrieben: So 6. Jul 2025, 12:14 Und was ist die Quintessenz dieser Rede? Deutsches Radio = Alles Scheiße!? Also doch streamen weil Radio (nicht nur) in Deutschland hat sich selbst abgeschafft.
Zurück auf 1990/91 :bruell: :cheers: Nein, natürlich nicht, zumindest nicht grundsätzlich.
- Identifizieren was man überhaupt will
- Feststellen was man aktuell hat
- Anpassungen vornehmen
1990/91 sehe ich, ganz ohne jedes Augenzwinkern, als guten Ausgangspunkt wenn man sich am Programmangebot BR und hr orientiert.
Erstens forderst Du, dass sich die Zeit um 35 Jahre zurückdreht und glaubst, dass in den ARD-Anstalten sich die Mitarbeiter keine Gedanken machen, wie sie ihre Quote halten. Es stimmt, dass der hr da Defizite im Vergleich zum BR hat, weil er nicht schafft ein ansprechendes Programm anzubieten, das von vielen Hörern eingeschaltet wird. Die Lagerfeuerromantik vor dem Radio lässt sich nur schwer herstellen, weil der Wettbewerb ein ganz anderer ist. Das Lagerfeuer gibt es zwar weiter und die damit verbunden Romantik auch, es spielt aber kein Ghettoblaster mehr einen Pop-Sender der ARD. Dumherum um das Feuer sitzen Jugendliche mit ihren Smartphones in der Hand und jede/r schaut sich individualisierten Content auf YouTube und TikTok an. Das ist die Wahrheit. Einen Weg zurück gibt es nicht mehr.
PAM
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von PAM »

Ich hatte ja schon einiges geschrieben, was Produktions- und Verbreitungskosten sparen, das regionale Programmangebot aber wenigst möglich beschneiden würde.

Muss wirklich jede Anstalt jedes Spartenprogramm für den mehr oder weniger speziellen Geschmack selbst produzieren und regionalisieren? Bei den Klassik- und Schlagerwellen sage ich: "Nein!" und hier würden wegfallende (und regionalisierte) Nachrichten wohl am wenigsten stören. Ich würde u. U. auch bei den Popwellen meinen, es müsste sie nicht regionalisiert geben. Dass Infoprogramme mit kleinzelliger Regionalisierung, ggf. auch sogar hinab bis auf Landkreisebene, angenommen werden würden, kann ich mir lebhaft vorstellen.

Somit ließe sich viel mehr anstalts- und länderübergreifend zusammen produzieren, ohne jede bisherige Programmfarbe aufgeben zu müssen. Die Vorschläge gab und gibt es, mit Programm- und Inhaltsaustausch zusammenzuarbeiten, ohne den Föderalismusgedanken komplett aufzugeben.
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