Antennenrelikte auf deutschen Dächern

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Noaa137,1
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von Noaa137,1 »

Schöne Anlage aus vergangener Zeit.Letzte Woche war ich in Heilbronn.Dort sind auch noch sehr alte gut erhaltene Antennen vorhanden.Besonders gut sehen dort die VHF Band 3 Antennen in gestockter Bauweise vertikal montiert aus.Ansonsten auch viele Corner VHF Antennen als Vormastmontage.Die stehen auch schon mindestens 50 Jahre auf den Dächern. :)
MainMan
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von MainMan »

RalphT hat geschrieben: Sa 17. Mai 2025, 12:30 Die Regionalisierung der ARD gabs doch schon immer - oder??
Der BR klinkte sich ab 1954 für die "Münchner Abendschau" aus dem ARD-Gemeinschaftsprogramm aus, das war quasi der Beginn der Regionalisierung in Bayern.
Der HR begann 1957 mit der werktäglichen Regionalisierung.
RalphT hat geschrieben: Sa 17. Mai 2025, 12:30 Der Start der dritten Programmkette ging auch so mitte der 70er los.
Bayern 3 und Hessen 3 gingen beide 1964 erstmals auf Sendung.
RalphT
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von RalphT »

Wolfgang R hat geschrieben: Sa 17. Mai 2025, 12:37 Mutmassung: Als ARD/BR auf ein mal deutlich schlechter empfangen wurde (Polarisationswechsel) schraubte man die kleine BIII Antenne ganz unten an und richtete die auf den "neuen" TVU aus, der dort auch nicht mehr steht.

HR3 ging gewiss später von selbst mehr oder weniger durch Einstrahlung in die vorhandene UHF. Bisschen Schatten/Doppelbilder waren bestimmt da, aber im Sichtbereich war der Pegel sicherlich hoch genug.

Wolfgang
Seckmauern liegt genau an der Grenze zu Bayern. Wenn man durch Seckmauern fährt, dann kommt man anschließend durch Haingrund. Ich frage mich manchmal, wie haben die Leute ihre Programme empfangen? Haingrund liegt etwas höher und ist nach Westen durch einen Berg abgeschirmt. Der TVU Haingrund strahlte nur ZDF und Hessen 3 ab. Dann müssten ja die Bewohner für Hessen 1 den TVU Seckmauern angepeilt haben.
Das ist nicht immer einfach zu verstehen.

Quelle:
http://www.saschateichmann.de/tvmap
Diagramm Seckmauern.jpg
Thomas(Metal)
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von Thomas(Metal) »

Eimmal mehr ein schönes Bild. Kindheitserinnerungen möchte man meinen, aber auf den Spessart bezogen genau in entgegengesetzter Richtung. Die vertikalen VHF-I-Antennen sind teilweise noch auf den Dächern, wurden aber stückweise bei Sanierungen abgebaut. Wie schon mal beschrieben kam die örtliche Empfangssituation dem Erhalt zugute. Es gab durch die fast gleiche Richtung eines damals neuen Füllsenders (Burgsinn) keine Notwendigkeit für die UHF-Antenne etwas zu ändern, die VHF-I wurde schlicht nicht mehr genutzt. Die späteren Aufbauten in diesen Bereichen waren dann 43er UHF-Antennen, später auch mit SAT-Spiegel, bzw kleiner UKW-Antenne.
Anders war es in Ortsteilen wo die UHF-Antenne nach Würzburg zeigte. Dort wurde durch den Aufbau von Füllsendern schnell angepaßt und die vertikale VHF-I schnell abgebaut. Eine Anlage mit einer vertikalen VHF-I, 4-Elemente, horizontal gestockt, blieb bis in die 00er Jahr erhalten.
QTH: 911-69 (II: Körner 9.2, III: LPDA16), QTH-alt: 9354 (II: FUBA UKA-028)
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Wolfgang R
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von Wolfgang R »

RalphT hat geschrieben: Sa 17. Mai 2025, 18:02 Der TVU Haingrund strahlte nur ZDF und Hessen 3 ab. Dann müssten ja die Bewohner für Hessen 1 den TVU Seckmauern angepeilt haben.
Das ist nicht immer einfach zu verstehen.

Quelle:
http://www.saschateichmann.de/tvmap
Diagramm Seckmauern.jpg
Das war halt in der alten BRD durch die Gewaltenteilung auch bei vielen TVU so. Die DBP versorgte viele Gemeinden per TVU nur mit Zweitem und Drittem. So auch mein QTH alt (Elternhaus).

Wo man die ARD herbekam, musste man schauen. Am QTH alt waren da Stuttgart, Schömberg (Pforzheim) oder Raichberg möglich.

Meine zwischenzeitlichen QTH hatten Grundnetzsenderempfang.

Mein jetzt aktuelles QTH hatte zwei TVU auf zwei Masten, als Besonderheit nebeneinander auf dem gleichen Berg (Rinkenkopf). Einer für ARD/SWF - daneben und später errichtet ZDF/SW3

Es gibt aber - um beim Murgtal zu bleiben, genug Fälle, wo ein TVU doch wieder alles machte. So z.B. Röt oder Obertal/Kraftenbuckel

Ob das damit zusammenhing, ob die Gemeinde bei der DBP Bedarf anmeldete?
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RalphT
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von RalphT »

Ich denke mal der TVU Seckmauern wurde damals nicht nur einfach so aufgebaut. Wenn man damals DBP und ARD nicht getrennt hätte, dann hätte man schön oben auf dem TVU Haingrund Hessen 1 vom Harberg auf Kanal 5 oder noch besser vom Sender Würzberg auf Kanal 56 empfangen können. Dort oben ist eine super Empfangslage. Der TVU Seckmauern hatte damals 4 Bereich III Antennen an der Spitze. Damit hatte man im Tal den Sender Hardberg empfangen. Anscheinend verhalten sich die VHF-Wellen besser in schwierigen Lagen, als UHF.

Wer weiß vielleicht hatten ja die Bewohner von Haingrund die Möglichkeit das Erste Hessen 1 direkt über den Sender Würzberg oder Hardberg zu empfangen. Man guckt sich immer die Gegend und denkt, hier geht nichts, aber wissen kann man das nie.
B.Zwo
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von B.Zwo »

Noaa137,1 hat geschrieben: Sa 17. Mai 2025, 14:06 Letzte Woche war ich in Heilbronn.Dort sind auch noch sehr alte gut erhaltene Antennen vorhanden.Besonders gut sehen dort die VHF Band 3 Antennen in gestockter Bauweise vertikal montiert aus.Ansonsten auch viele Corner VHF Antennen als Vormastmontage.Die stehen auch schon mindestens 50 Jahre auf den Dächern. :)
Corner VHF Antennen? Wie sehen die aus?
Dipol
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von Dipol »

Wolfgang R hat geschrieben: Fr 16. Mai 2025, 21:38 Interessant auch: Kabelführung im Mast, Einführung der Ableitungen mit entsprechenden Dichtungstüllen. Passt soweit. Wird dann aber VOR dem Mastziegel ausgeführt und unter dem Mastziegel eingeführt :gruebel:

Wieso!?! Steckmast falsch zusammengesteckt?
Öffnungen für Kabeleinführungen kenne ich nur von Schiebemasten. An einen Anbieter, der das Biegemoment von Steckmasten mit meist 42 bis 48 mm Durchmesser durch Kabeleinführungen geschwächt hätte, kann ich mich nicht erinnern.

Dass jemand knapp über der oberen Mastbefestigung eine DIY-Bohrung für sogar zwei Kabel gemacht hat, will ich nicht wahrhaben,
QSO Master
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von QSO Master »

Ich war im Mai mit meinem Hund auf einer Sonntagswanderung im Oberschwäbischen unterwegs und ein längerer Abschnitt
führte uns durch Aichstetten (15km sw Memmingen). Sehr auffällig war hier die Restdichte an Dachantennen
auf den Häusern. Jedes dritte bis vierte Haus hatte hier noch alle erdenklichen Konstruktionen aufzubieten....
QTH Kaufbeuren im Allgäu 700 m üNN
Loc JN57HV
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Wolfgang R
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von Wolfgang R »

Dipol hat geschrieben: Mo 9. Jun 2025, 15:12 Öffnungen für Kabeleinführungen kenne ich nur von Schiebemasten. An einen Anbieter, der das Biegemoment von Steckmasten mit meist 42 bis 48 mm Durchmesser durch Kabeleinführungen geschwächt hätte, kann ich mich nicht erinnern.
Hirschmann gibt (bzw. gab) die Anzahl der Kabeleinführungen nur für die SCHIMA Typen an. Kabeltüllen inkludiert. Grade nachgesehen.

Ich kenne jedoch zwei Anlagen die aus STEMA (vermtl. STEMA50/xxx) hergestellt wurden. Diese haben Kabeleinführungen inkl. Tüllen. Sieht mir nicht DIY aus, um ehrlich zu sein. Sind auch mehr da, als Antennen montiert wurden :gruebel:

Was aber natürlich nicht ausschliesst, dass bei beiden der Antennenbauer da mechanisch tätig war.

Wolfgang
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von Dipol »

Wolfgang R hat geschrieben: Mo 9. Jun 2025, 17:02Ich kenne jedoch zwei Anlagen die aus STEMA (vermtl. STEMA50/xxx) hergestellt wurden. Diese haben Kabeleinführungen inkl. Tüllen. Sieht mir nicht DIY aus, um ehrlich zu sein. Sind auch mehr da, als Antennen montiert wurden :gruebel:
Ich hatte mich im HIRSCHMANN-Katalog 1980 nochmals rückversichert, in dem nichts von Kabeleinführungen erwähnt wird.

Katalog 1986 bestätigt deine Erinnerung, Dort sind für Stema 50 a/1,5 m eine und für Stema 50 a/2,5 m zwei Bohrungen für Kabeleinführungen dokumentiert. :spos:

Roland
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von HF-Hase »

Auf meinem Elternhaus BJ 1956 gab es einen 42 mm-Mast mit Hirschmann-Antennen, der definitiv Kabeleinlässe hatte. Die waren nicht nachträglich gebohrt, weil rund um die Löcher komplett verzinkt. Die Antenne war von Anfang an drauf.
Wolfgang R
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von Wolfgang R »

Dipol hat geschrieben: Mo 9. Jun 2025, 18:34 Katalog 1986 bestätigt deine Erinnerung, Dort sind für Stema 50 a/1,5 m eine und für Stema 50 a/2,5 m zwei Bohrungen für Kabeleinführungen dokumentiert. :spos:
Danke, für's Nachsehen, Roland.

Es geht halt nix über ein gut sortiertes Archiv :spos:
Wahlbaiersbronner im schönen Murgtal
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von Thomas(Metal) »

Oberasbach-Kreutles, Adlerstraße Süd- und Nordseite

Büttelberg (ARD-BR E55), Bleßberg-Sonneberg (DDR F1, E12), Fmt Nbg5 (diverse private FS-Sender), N/Schwabach (ZDF, BayFS E34+E59)
Der Büttelberg ist durch Nachbarbebauung offensichtlich unbrauchbar gewesen:
20250610_100708.jpg
Jeweils Dillberg (ARD-BR E6), N/Schwabach und Fmt Nbg5:
Dateianhänge
20250610_100736.jpg
QTH: 911-69 (II: Körner 9.2, III: LPDA16), QTH-alt: 9354 (II: FUBA UKA-028)
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