Steffen Reini hat geschrieben: ↑Di 12. Nov 2024, 09:28
Das neue (bereits bestellte!) System funktioniert ja nicht in den bisher genutzen Nato-Frequenzen. Das muss man sich mal vorstellen.
Lies bitte mal dieses Dokument, das beantwortet alle Fragen und entkräftet alles Kopfschütteln auf technischer Basis:
https://www.bundeswehr.de/resource/blob ... z-data.pdf
Kurz zusammen gefasst: Es ist ein NEUES zusätzliches System, für Übertragungen mit sehr hoher Datenrate. Für komplett neue Anwendungen. Das heißt nicht, dass Bestandsanwendungen im Bereich 225-400 MHz verschwinden. Zumal dort auch noch andere Dienste (ILS, Tetra, etc) angesiedelt sind.
Dort sind außerdem auch luftgestützte Systeme angesiedelt (zumindest früher auch weltraumgestützte Anwendungen), das, worum es aktuell geht, ist Truppenfunk mit stark erweiterten Fähigkeiten. Und insbesondere auch die zugehörige Vernetzung in ebendem Frequenzbereich.Technisch ist das im unteren VHF-Bereich auch nicht zu bewerkstelligen... Und wenn eine Frequenz in der Luft (225-400 MHz) belegt ist, lässt sie sich eben gleich in halb Mitteleuropa nicht mehr verwenden...
Der Bereich 225-400 MHz war übrigens schon vor 20 Jahren ziemlich "ausgelastet", das hat sich mit dem Aufkommen von digitalen Breitbanddiensten alles nicht entspannt. Insofern sind die Begehrlichkeiten der NATO vollkommen nachvollziehbar und verständlich.
POLITISCH ist das eine Frage der Priorisierung, die sich durch den Wegfall der "Friedensdividende" nun deutlich zuungunsten ziviler Frequenznutzer verschiebt.
Und mal ehrlich: Wenn man sich das exponentielle Wachstum der Frequenznutzung durch Mobilfunk betrachet (seit dem D- und E-Netz / GSM mit seinen wenigen zig MHz Bandbreite), ist der steigende Frequenzbedarf des Militärs nicht verwunderlich. Verwunderlich ist eher, dass die nur ein paar zig % mehr Spektrum wollen.