Bundeswehr meldet Bedarf an UHF-Frequenzen im DVB-T-Bereich

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Winnie2
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Re: Bundeswehr meldet Bedarf an UHF-Frequenzen im DVB-T-Bereich

Beitrag von Winnie2 »

Steffen Reini hat geschrieben: Di 12. Nov 2024, 09:28 ... die Bundeswehr beansprucht nur einige Frequenzen im unteren Bereich.
Soweit mir bekannt geht es um 40 MHz Bandbreite, zwischen 470 u. 510 MHz, das wären die TV-Kanäle 21 bis 25.
Allerdings werden diese Frequenzen durch Einstrahlungen von Rundfunkwellen aus den Nachbarstaaten (z.B. Dänemark, Frankreich, Polen, Tschechien) bis 2030 nicht ungestört durch die Bundeswehr genutzt werden können.
Die Funkgeräte der Bundeswehr senden mit max. 50 Watt. Tragbare Funkgeräte mit max. 10 Watt. Entsprechend wird die Reichweite sein.
DVB-T wird aus dem Band sicherlich vor 2030 nicht raus gehen.
In den Nachbarländern jedenfalls nicht, und darauf hat Deutschland keinen Einfluß.
DVB-T combiner
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Re: Bundeswehr meldet Bedarf an UHF-Frequenzen im DVB-T-Bereich

Beitrag von DVB-T combiner »

Steffen Reini hat geschrieben: Di 12. Nov 2024, 09:28 @Thomas, die Bundeswehr beansprucht nur einige Frequenzen im unteren Bereich.
DVB-T wird aus dem Band sicherlich vor 2030 nicht raus gehen.

Das neue (bereits bestellte!) System funktioniert ja nicht in den bisher genutzen Nato-Frequenzen. Das muss man sich mal vorstellen. :verrueckt:
Gibt es auch in Deutschland einen Fachkräftemangel?

Je nach Norden und Süden nutzen die Niederlande alle Kanäle 21 bis 25 auf Sendemasten an der Grenze zu Deutschland.
Steffen Reini
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Re: Bundeswehr meldet Bedarf an UHF-Frequenzen im DVB-T-Bereich

Beitrag von Steffen Reini »

DVB-T combiner hat geschrieben: Mi 13. Nov 2024, 09:47 Gibt es auch in Deutschland einen Fachkräftemangel?
Worauf willst Du hinaus?
Natürlich gibt es in Deutschland einen gewaltigen Fachkräftemangel in allen Bereichen.
DVB-T combiner
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Re: Bundeswehr meldet Bedarf an UHF-Frequenzen im DVB-T-Bereich

Beitrag von DVB-T combiner »

Steffen Reini hat geschrieben: Mi 13. Nov 2024, 10:15
DVB-T combiner hat geschrieben: Mi 13. Nov 2024, 09:47 Gibt es auch in Deutschland einen Fachkräftemangel?
Worauf willst Du hinaus?
Natürlich gibt es in Deutschland einen gewaltigen Fachkräftemangel in allen Bereichen.
Dass Geräte bestellt werden, die nicht für NATO-Frequenzen geeignet sind. Aber dieses Problem hat wahrscheinlich nichts mit Fachkräfte zu tun.
Steffen Reini
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Re: Bundeswehr meldet Bedarf an UHF-Frequenzen im DVB-T-Bereich

Beitrag von Steffen Reini »

Doch, doch. ;)

Wie sagte der CSU-Verteidigungsexperte Reinhard Brandl: sei es "ein Treppenwitz der Geschichte, dass die Bundeswehr ein neues Funksystem beschafft, das nicht mit dem Katastrophenschutz und der zivilen Verteidigung kompatibel ist".

Dabei geht es zwar um das alte System, aber das neue System ist nach 2 Jahren eben immer noch nicht einsatzfähig und verlangt nach andern Frequenzen.
Winnie2
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Re: Bundeswehr meldet Bedarf an UHF-Frequenzen im DVB-T-Bereich

Beitrag von Winnie2 »

DVB-T combiner hat geschrieben: Mi 13. Nov 2024, 09:47 Gibt es auch in Deutschland einen Fachkräftemangel?

Je nach Norden und Süden nutzen die Niederlande alle Kanäle 21 bis 25 auf Sendemasten an der Grenze zu Deutschland.
Äh, wird der neue Bundeswehrfunk in der Gegend nahe der Niederlande überhaupt benötigt? Geht von den Niederlanden eine militärische Gefahr für Deutschland aus?
Oder sollen die neuen Funkfrequenzen dort genutzt werden wo eine höhere Gefahrenlage besteht, also eher in Richtung Ostsee, das wäre weit genug von den Niederlanden entfernt. Da wären Einstrahlungen von TV-Sendern aus Dänemark und Polen von größerer Bedeutung.

Im Verteidigungsfall hätte die Bundeswehr ohnehin vorrangige Frequenznutzung, das wäre bereits in der Vergangenheit der Fall gewesen.
DVB-T combiner
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Re: Bundeswehr meldet Bedarf an UHF-Frequenzen im DVB-T-Bereich

Beitrag von DVB-T combiner »

Winnie2 hat geschrieben: Mi 13. Nov 2024, 13:22
DVB-T combiner hat geschrieben: Mi 13. Nov 2024, 09:47 Gibt es auch in Deutschland einen Fachkräftemangel?

Je nach Norden und Süden nutzen die Niederlande alle Kanäle 21 bis 25 auf Sendemasten an der Grenze zu Deutschland.
Äh, wird der neue Bundeswehrfunk in der Gegend nahe der Niederlande überhaupt benötigt? Geht von den Niederlanden eine militärische Gefahr für Deutschland aus?
Oder sollen die neuen Funkfrequenzen dort genutzt werden wo eine höhere Gefahrenlage besteht, also eher in Richtung Ostsee, das wäre weit genug von den Niederlanden entfernt. Da wären Einstrahlungen von TV-Sendern aus Dänemark und Polen von größerer Bedeutung.

Im Verteidigungsfall hätte die Bundeswehr ohnehin vorrangige Frequenznutzung, das wäre bereits in der Vergangenheit der Fall gewesen.
Keine militärische Gefahr, aber ich gehe davon aus, dass die Bundeswehr überall in Deutschland zu finden ist, genau wie hier. Dann finden auch überall Übungen statt. Ob die Niederlande unter bestimmten Umständen störende Sender abschalten werden, ist eine spannende Frage.
OnkelSven
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Re: Bundeswehr meldet Bedarf an UHF-Frequenzen im DVB-T-Bereich

Beitrag von OnkelSven »

Ich könnte mir vorstellen, dass die Niederlande als NATO-Mitglied ähnlichen Bedarf an Frequenzen in diesem Bereich anmelden wird?
DVB-T combiner
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Re: Bundeswehr meldet Bedarf an UHF-Frequenzen im DVB-T-Bereich

Beitrag von DVB-T combiner »

OnkelSven hat geschrieben: Mi 13. Nov 2024, 16:14 Ich könnte mir vorstellen, dass die Niederlande als NATO-Mitglied ähnlichen Bedarf an Frequenzen in diesem Bereich anmelden wird?
Das würde mich überraschen, da das UHF nicht für militärische Anwendungen vorgesehen ist. Aber ich habe nachgeschaut und für den Bereich von 470 MHz bis 608 MHz gilt diese Zuordnung zusätzlich zum Rundfunk:
Mobilfunk, Kurzstreckengeräte 5.291A 5.296

Ohne Genehmigung, unter Auflagen.
Winnie2
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Re: Bundeswehr meldet Bedarf an UHF-Frequenzen im DVB-T-Bereich

Beitrag von Winnie2 »

DVB-T combiner hat geschrieben: Mi 13. Nov 2024, 14:33 Keine militärische Gefahr, aber ich gehe davon aus, dass die Bundeswehr überall in Deutschland zu finden ist, genau wie hier. Dann finden auch überall Übungen statt.
Wie auch immer. Die Regelungen des Frequenznutzungsrechts gelten weiterhin, und das bedeutet Rundfunk hat in diesem Frequenzbereich primäre Nutzungsrechte, für alle sonstigen Funknutzungen gelten sekundäre Nutzungsrechte.
Auch für die Bundeswehr gelten im Bereich 470 bis 510 MHz sekundäre Nutzungsrechte.
Bedeutet der Bundeswehrfunk darf den Rundfunkempfang nicht stören, und die Bundeswehr muss mit den Rundfunkausstrahlungen in diesem Frequenzbereich umgehen lernen, zumindest bis 2030.
uhf
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Re: Bundeswehr meldet Bedarf an UHF-Frequenzen im DVB-T-Bereich

Beitrag von uhf »

Warum sind 175 MHz Spektrum nicht ausreichend?

OnkelSven hat geschrieben: Mo 11. Nov 2024, 08:14
Die Bundeswehr fordert trotz der Verzögerungen aber mehr Frequenzen: Im Bereich 470 bis 694 MHz (TV-UHF-Band) will man einen Anteil von 25 Prozent nutzen, wurde zuvor berichtet. Die Militärs wollten "unmittelbar" mindestens fünf Funkkanäle mit jeweils 8 MHz Bandbreite dauerhaft zur Nutzung übertragen bekommen. Das Nato-Frequenzband bei 225 bis 400 MHz sei nicht mehr ausreichend.
Quelle: https://www.golem.de/news/motorola-solu ... 90643.html

Sowie darin verlinkt: https://www.golem.de/news/rundfunkkommi ... 87966.html
DH0GHU
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Re: Bundeswehr meldet Bedarf an UHF-Frequenzen im DVB-T-Bereich

Beitrag von DH0GHU »

Steffen Reini hat geschrieben: Di 12. Nov 2024, 09:28
Das neue (bereits bestellte!) System funktioniert ja nicht in den bisher genutzen Nato-Frequenzen. Das muss man sich mal vorstellen. :verrueckt:
Lies bitte mal dieses Dokument, das beantwortet alle Fragen und entkräftet alles Kopfschütteln auf technischer Basis:
https://www.bundeswehr.de/resource/blob ... z-data.pdf

Kurz zusammen gefasst: Es ist ein NEUES zusätzliches System, für Übertragungen mit sehr hoher Datenrate. Für komplett neue Anwendungen. Das heißt nicht, dass Bestandsanwendungen im Bereich 225-400 MHz verschwinden. Zumal dort auch noch andere Dienste (ILS, Tetra, etc) angesiedelt sind.
Dort sind außerdem auch luftgestützte Systeme angesiedelt (zumindest früher auch weltraumgestützte Anwendungen), das, worum es aktuell geht, ist Truppenfunk mit stark erweiterten Fähigkeiten. Und insbesondere auch die zugehörige Vernetzung in ebendem Frequenzbereich.Technisch ist das im unteren VHF-Bereich auch nicht zu bewerkstelligen... Und wenn eine Frequenz in der Luft (225-400 MHz) belegt ist, lässt sie sich eben gleich in halb Mitteleuropa nicht mehr verwenden...

Der Bereich 225-400 MHz war übrigens schon vor 20 Jahren ziemlich "ausgelastet", das hat sich mit dem Aufkommen von digitalen Breitbanddiensten alles nicht entspannt. Insofern sind die Begehrlichkeiten der NATO vollkommen nachvollziehbar und verständlich.
POLITISCH ist das eine Frage der Priorisierung, die sich durch den Wegfall der "Friedensdividende" nun deutlich zuungunsten ziviler Frequenznutzer verschiebt.
Und mal ehrlich: Wenn man sich das exponentielle Wachstum der Frequenznutzung durch Mobilfunk betrachet (seit dem D- und E-Netz / GSM mit seinen wenigen zig MHz Bandbreite), ist der steigende Frequenzbedarf des Militärs nicht verwunderlich. Verwunderlich ist eher, dass die nur ein paar zig % mehr Spektrum wollen.
QTH: Obersöchering/JN57OR, zeitweise Kehl/JN38VN
http://zitate.net/kritik-zitate
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Steffen Reini
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Re: Bundeswehr meldet Bedarf an UHF-Frequenzen im DVB-T-Bereich

Beitrag von Steffen Reini »

Doch, doch. ;)

Wie sagte der CSU-Verteidigungsexperte Reinhard Brandl: sei es "ein Treppenwitz der Geschichte, dass die Bundeswehr ein neues Funksystem beschafft, das nicht mit dem Katastrophenschutz und der zivilen Verteidigung kompatibel ist".

Dabei geht es zwar um das alte System, aber das neue System ist nach 2 Jahren eben immer noch nicht einsatzfähig und verlangt nach andern Frequenzen.

Du kannst das Chaos bei der Bundeswehr aber gerne weiter schönreden.
DH0GHU
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Re: Bundeswehr meldet Bedarf an UHF-Frequenzen im DVB-T-Bereich

Beitrag von DH0GHU »

Steffen Reini hat geschrieben: Do 14. Nov 2024, 11:17 Doch, doch. ;)

Wie sagte der CSU-Verteidigungsexperte Reinhard Brandl: sei es "ein Treppenwitz der Geschichte, dass die Bundeswehr ein neues Funksystem beschafft, das nicht mit dem Katastrophenschutz und der zivilen Verteidigung kompatibel ist".

Dabei geht es zwar um das alte System, aber das neue System ist nach 2 Jahren eben immer noch nicht einsatzfähig und verlangt nach andern Frequenzen.

Du kannst das Chaos bei der Bundeswehr aber gerne weiter schönreden.
Ein Schnittstellenproblem hat nichts mit der Bandbreitenthematik zu tun. Die Bundeswehr kann nicht einfach z.B. Tetrapol einführen, wenn das garnicht den Anforderungen der Bundeswehr entspricht. Man könnte auch fragen: Warum führt der Kat-Schutz ein System ein, ohne vorher mit der Bundeswehr über Systemintegration in NATO-Systeme zu sprechen?

Außerdem hat die Bundeswehr (mittlerweile wieder) einen etwas anderen Fokus als nur Kat-Schutz.
Und zwei Jahren nach Beschluss einer Einführung ist kein militärisches System der Welt einsatzfähig.

Das hat auch nichts mit Schönrederei zu tun, sondern mit einer Bewertung auf technischer Basis.
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Re: Bundeswehr meldet Bedarf an UHF-Frequenzen im DVB-T-Bereich

Beitrag von Steffen Reini »

DH0GHU hat geschrieben: Do 14. Nov 2024, 11:41
Steffen Reini hat geschrieben: Do 14. Nov 2024, 11:17 Doch, doch. ;)

Wie sagte der CSU-Verteidigungsexperte Reinhard Brandl: sei es "ein Treppenwitz der Geschichte, dass die Bundeswehr ein neues Funksystem beschafft, das nicht mit dem Katastrophenschutz und der zivilen Verteidigung kompatibel ist".

Dabei geht es zwar um das alte System, aber das neue System ist nach 2 Jahren eben immer noch nicht einsatzfähig und verlangt nach andern Frequenzen.

Du kannst das Chaos bei der Bundeswehr aber gerne weiter schönreden.
Ein Schnittstellenproblem hat nichts mit der Bandbreitenthematik zu tun. Die Bundeswehr kann nicht einfach z.B. Tetrapol einführen, wenn das garnicht den Anforderungen der Bundeswehr entspricht. Man könnte auch fragen: Warum führt der Kat-Schutz ein System ein, ohne vorher mit der Bundeswehr über Systemintegration in NATO-Systeme zu sprechen?

Außerdem hat die Bundeswehr (mittlerweile wieder) einen etwas anderen Fokus als nur Kat-Schutz.
Und zwei Jahren nach Beschluss einer Einführung ist kein militärisches System der Welt einsatzfähig.

Das hat auch nichts mit Schönrederei zu tun, sondern mit einer Bewertung auf technischer Basis.
Du beschreibst die Missstände ja selber.

Der Beschluss für das neue System war im Januar 2021. Dieses sollte bereits im November 2022 einsatzfähig sein. Nun haben wir November 2024 und die Bundeswehr verlangt nun nach den besagten Frequenzen.
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