ARD Reform 2024

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SeltenerBesucher
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von SeltenerBesucher »

Manager hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 08:43
SeltenerBesucher hat geschrieben: Sa 26. Okt 2024, 21:40
DVB-T-H hat geschrieben: Sa 26. Okt 2024, 14:34 - Gemeinsames Infoprogramm aus "hr Info" und "SWR Aktuell"
Außerhalb der aktuellen Pläne kann eine Zusammenarbeit bei allen Programmen außer den Landeswellen (SWR 1, hr 1) und den Popwellen (SWR 3, hr 3) stattfinden.
Schau bitte vorher ins SWR-Gesetz, bevor Du so etwas vorschlägst.
Es gibt wie das bei Mehrländeranstalten üblich ist "nur" einen Staatsvertrag der Länder BaWü und RLP über den SWR.
Und was dort bisher drin steht, ist für die Zukunft nicht mehr relevant. Es findet schließlich aktuell - so das Ziel der Politik - eine komplette Neuordnung der ÖRR Landschaft statt. Und das was dann zwischen dem SWR und den beiden Staatsvertragsländern vereinbart werden wird, steht dann - eine Einigung vorausgesetzt - auch so in der Novelle des SWR Staatsvertrags.
Die Politik wird an den § 4 nicht verändern:

§ 4 Landesidentität
  • Die Landeshörfunkprogramme sind eigenständige Programme der Landessender, die ausschließlich für das jeweilige Land bestimmt sind und landesspezifisch ausgestaltet sein sollen. Sie werden von den Landessendern gestaltet. Bei der Gestaltung des Gemeinschaftsanteils an den Landeshörfunkprogrammen ist auf die Landesidentitäten besondere Rücksicht zu nehmen.
  • Die Landessender werden für die Gestaltung der gemeinsamen Programme in angemessenem Umfang herangezogen. Dabei ist auf die Landesidentitäten besondere Rücksicht zu nehmen.
  • Angebote mit Landesbezug sollen grundsätzlich von den beiden Landessendern gestaltet werden.
  • Die Intendantin oder der Intendant hat sicherzustellen, dass die Landessender personell und wirtschaftlich in der Lage sind, ihre programmlichen Aufgaben in eigener Verantwortung wahrzunehmen.
Auch an § 3 wird es nur beim digitalen Angebot geschraubt:

§ 3 Auftrag, Angebote, Absatz 2
  • jeweils zwei Landeshörfunkprogramme für die Länder Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz; davon jeweils ein Programm mit einem informationsbetonten Angebot und jeweils ein Programm, das der Darstellung der Regionen dient und nach landsmannschaftlichen Gesichtspunkten sowie nach gewachsenen Wirtschafts- und Erlebnisräumen zugeschnitten ist;
  • zwei gemeinsame Hörfunkprogramme für die Länder Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz; davon ein Programm mit kulturellem Schwerpunkt und ein Musik-Programm vorwiegend für jüngere Menschen; beide Programme sollen auch landes- und regionalbezogene Inhalte haben;
  • ein digitales Hörfunkangebot vorwiegend für Jugendliche und junge Erwachsene, zu dessen Unterstützung die drahtlose terrestrische Verbreitung in analoger Technik unter Verwendung von Frequenzen des SWR in Teilbereichen seines Sendegebiets und die leitungsgebundene Verbreitung in analoger Technik zulässig ist;
    (…)
Wobei hier schon eine Zusammenarbeit stattfindet.
  • Der SWR kann ergänzend folgende Angebote veranstalten:
  • ein digitales Hörfunkangebot mit dem Schwerpunkt Information, zu dessen Unterstützung die drahtlose terrestrische Verbreitung in analoger Technik unter Verwendung von Frequenzen des SWR in Teilbereichen seines Sendegebiets und die leitungsgebundene Verbreitung in analoger Technik zulässig ist, und
    Der Auftrag des SWR umfasst die Verbreitung von Radio- und Fernsehtext.
Manager hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 08:43 Im übrigen wäre es für die Diskussion hilfreich wenn Du akzeptieren würdest, dass a) auch andere User hier Vorschläge posten dürfen
Dann sollen sie ihre Meinung hier gerne diskutieren, dazu ist das Forum da.
Manager hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 08:43 Deine Witz Vorschläge wie Dlf Cosmo sind auch nicht besser.
Was ist daran ein Witz, wenn man so tatsächlich mehr Programme erhalten könnte?
Deutschlandfunk Nova kommt auf 0,176 Mio., 1LIVE DIGGI auf 0,334 Mio. Hörer, beide werden nur digital ausgestrahlt und ca. 4-5 km von einander produziert. Es macht mehr Sinn Cosmo deutschlandweit auszustrahlen, weil es Migranten in ganz Deutschland gibt und nicht nur in vier Bundesländern oder acht, wenn der NDR das Programm stundenweise übernimmt. DLF Nova ist eindeutig eine Doppelstruktur zu den Jugendwellen der Landesanstalten.
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von Kohlberger91 »

Norddeutscherjung hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 09:23 Eigentlich könnten alle Klassik oder Kulturwellen eingestellt werden. Musik mit Klassischer Musik gibt es schon bei DLF Kultur
Einspruch. Bei DLF gibt nur ab und an Klassik bei bestimmten Sendungen, bei BR Klassik dagegen kann ich es hören wann ich es möchte und der Ausbaustandard, sei es UKW wie auch DAB, ist beim Regionalen ÖR auch besser als des von die DLFs. Allein der BR hat schon zahlreiche Füllsender was man beim 5C nicht hat und somit dort nur schlecht oder gar nicht Empfangbar ist.
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von Spacelab »

Auf DLF Kultur läuft nur sehr wenig klassische Musik außerhalb irgendwelcher Spezialsendungen. Und wie ich schon seit geraumer Zeit feststellen muss läuft noch nicht mal mehr auf der hiesigen Landeswelle (SR2) durchgehend klassische Musik. Das Programm wurde noch mehr zum absolut konzeptlosen Gemischtwarenladen als eh schon. :rolleyes: Gefühlt weit über die Hälfte des Programms besteht aus übernahmen vom SWR, HR, DLF (Kultur). Also meiner Meinung nach hat der SR am wenigsten Probleme irgendwelche Programme einzusparen. :rolleyes:
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von SeltenerBesucher »

Norddeutscherjung hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 09:23 Eigentlich könnten alle Klassik oder Kulturwellen eingestellt werden. Musik mit Klassischer Musik gibt es schon bei DLF Kultur und könnte auch bei den Schlagerwellen in Form eines Sonntags Konzerts aufgenommen werden.
Kultur und Klassik ist gerade die Kernkompetenz der öffentlich-rechtlichen. Diese Inhalte werden keine Privaten ins Programm nehmen. Dennoch sprichst Du ein Problem an, denn die Vermischung von klassischer Musik und Kultur ist problematisch, weil ein großer Teil der Hörer abgeschreckt wird. Besser macht es WDR 5 mit der Sendung Scala und DLF mit Corso. Es müsste eine Entflechtung von Kultur und Klassik stattfinden. Ich habe DLF Klassik vorgeschlagen und reine Kulturwellen mit anderer Musik im Programm. Es muss langfristig eine Lösung für die Klangkörper geben. Allein beim NDR am Standort Hannover sind es ca. 90 Musiker zzgl. Personal sind es fast 100 Personen. Wir diskutieren über eine Beitragserhöhung von 58 Cent. Die Musikensembles verschlingen schon 43 Cent laut ARD, der NDR nennt 42 Cent. Die Ausstrahlung kosten den NDR 0,49 Cent, da ist auch noch Sparpotential drin.
Norddeutscherjung hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 09:23 Die Jugendwellen könnten eingespart werden, weil diese Zielgruppe eigentlich kein Radio mehr hört.

Code: Alles auswählen

0,895	N-JOY
0,142	Bremen NEXT
0,334	1LIVE DIGGI
0,429	YOU FM
0,451	DASDING / UNSERDING
0,272	Fritz
0,942	MDR JUMP
0,155	MDR SPUTNIK
0,176	Deutschlandfunk Nova
3,796	SUMME
3,796 Millionen Hörer sind nicht zu vernachlässigen. Es ist die Frage, ob die Anstalten die Lebenssituation der Jugendlichen ausreichend abbilden. Ein Programm wie 1LIVE DIGGI würden nicht 0,334 Mio. Hörer einschalten, wenn 1LIVE die Zielgruppe ausreichen mit adäquaten Inhalten versorgen würde. Oder anders gesagt, die Zielgruppe ist so segmentiert, dass man alle 3-4 Jahre eine neue Jugendwelle starten müsste. Dennoch sprechen die Zahlen für sich und es stimmt, dass etwas nur ¼ der jungen Menschen Radio – wahrscheinlich mit den Eltern im Auto – mithört. Die Radiosender sind selbst daran schuld. Sie reagierten zu spät oder gar nicht auf das Problem. Die Ausspielwege gab es, sie wurden nicht genutzt.
Norddeutscherjung hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 09:23 Zudem gibt es DLF Nova was diese Zielgruppe eher anspricht
Eben nicht, DLF Nova hat katastrophale Einschaltquoten. Das liegt nicht am Verbreitungsweg, weil 1LIVE DIGGI auch nur über DAB+ und Internet verbreitet wird. Kultur – auch Jugendkultur – ist Ländersache.
Norddeutscherjung hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 09:23 Somit hätte man mehr als 17. Sender eingespart wenn die Klassik/Kultur und Jugendwellen wegfallen würden.
Einerseits wird hier gemeckert, dass sich die populären Wellen kaum unterscheiden und jetzt willst Du noch die einsparen, die sich tatsächlich von der Ansprache und Musik unterscheiden und durch Private nicht ersetzt werden.
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von Norddeutscherjung »

SeltenerBesucher hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 10:56
Norddeutscherjung hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 09:23 Eigentlich könnten alle Klassik oder Kulturwellen eingestellt werden. Musik mit Klassischer Musik gibt es schon bei DLF Kultur und könnte auch bei den Schlagerwellen in Form eines Sonntags Konzerts aufgenommen werden.
Kultur und Klassik ist gerade die Kernkompetenz der öffentlich-rechtlichen. Diese Inhalte werden keine Privaten ins Programm nehmen. Dennoch sprichst Du ein Problem an, denn die Vermischung von klassischer Musik und Kultur ist problematisch, weil ein großer Teil der Hörer abgeschreckt wird. Besser macht es WDR 5 mit der Sendung Scala und DLF mit Corso. Es müsste eine Entflechtung von Kultur und Klassik stattfinden. Ich habe DLF Klassik vorgeschlagen und reine Kulturwellen mit anderer Musik im Programm. Es muss langfristig eine Lösung für die Klangkörper geben. Allein beim NDR am Standort Hannover sind es ca. 90 Musiker zzgl. Personal sind es fast 100 Personen. Wir diskutieren über eine Beitragserhöhung von 58 Cent. Die Musikensembles verschlingen schon 43 Cent laut ARD, der NDR nennt 42 Cent. Die Ausstrahlung kosten den NDR 0,49 Cent, da ist auch noch Sparpotential drin.
Norddeutscherjung hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 09:23 Die Jugendwellen könnten eingespart werden, weil diese Zielgruppe eigentlich kein Radio mehr hört.

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0,895	N-JOY
0,142	Bremen NEXT
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3,796 Millionen Hörer sind nicht zu vernachlässigen. Es ist die Frage, ob die Anstalten die Lebenssituation der Jugendlichen ausreichend abbilden. Ein Programm wie 1LIVE DIGGI würden nicht 0,334 Mio. Hörer einschalten, wenn 1LIVE die Zielgruppe ausreichen mit adäquaten Inhalten versorgen würde. Oder anders gesagt, die Zielgruppe ist so segmentiert, dass man alle 3-4 Jahre eine neue Jugendwelle starten müsste. Dennoch sprechen die Zahlen für sich und es stimmt, dass etwas nur ¼ der jungen Menschen Radio – wahrscheinlich mit den Eltern im Auto – mithört. Die Radiosender sind selbst daran schuld. Sie reagierten zu spät oder gar nicht auf das Problem. Die Ausspielwege gab es, sie wurden nicht genutzt.
Norddeutscherjung hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 09:23 Zudem gibt es DLF Nova was diese Zielgruppe eher anspricht
Eben nicht, DLF Nova hat katastrophale Einschaltquoten. Das liegt nicht am Verbreitungsweg, weil 1LIVE DIGGI auch nur über DAB+ und Internet verbreitet wird. Kultur – auch Jugendkultur – ist Ländersache.
Norddeutscherjung hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 09:23 Somit hätte man mehr als 17. Sender eingespart wenn die Klassik/Kultur und Jugendwellen wegfallen würden.
Einerseits wird hier gemeckert, dass sich die populären Wellen kaum unterscheiden und jetzt willst Du noch die einsparen, die sich tatsächlich von der Ansprache und Musik unterscheiden und durch Private nicht ersetzt werden.
DLF Klassik wäre eine gute Idee. Dem stimme ich zu. Eine allgemeine Jugendwelle vom DLF statt Nova wäre dann vielleicht sinnvoller wenn DLF Nova Katastrophale Einschaltquoten hat.
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von Spacelab »

SeltenerBesucher hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 10:56 DLF Nova hat katastrophale Einschaltquoten. Das liegt nicht am Verbreitungsweg, weil 1LIVE DIGGI auch nur über DAB+ und Internet verbreitet wird.
Meine Frau mag die Musikauswahl bei Nova weshalb ich quasi gezwungen werde das Programm zu hören. :D DLF Nova ist für mich kein richtiges Jugendradio. "Hipster Radio" würde es eher treffen. 60 Minuten Interviews über den neuesten veganen Lebensstil und direkt danach wieder 60 Minuten mit irgendeiner Dödelbacke der redet als wäre er High und ohne Punkt und Komma darüber schwadroniert das er mitten im tiefsten Dschungel seinen Wohlfühlort gefunden hat. *gääähn* DLF Nova ist schon sehr hochwertig produziert und vor allem die Spezialsendungen am Abend sind große Klasse. Aber die Zielgruppe für dieses Programm ist einfach viel zu spitz um die großen Einschaltquoten zu bringen. Andererseits ist das aber auch genau das was ja so viele fordern. Ein Programm das sich kein privater Anbieter zu produzieren traut und was auch nicht schon X fach auf irgendwelchen Landeswellen verwurstet wurde.
Norddeutscherjung hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 11:03 Eine allgemeine Jugendwelle vom DLF statt Nova wäre dann vielleicht sinnvoller wenn DLF Nova Katastrophale Einschaltquoten hat.
Nur Sputnik und Bremen Next haben noch weniger.
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von RF_NWD »

Die Liste der "Jugendsender" irritiert mich etwas.
Was qualifiziert MDR Jump oder Njoy vom NDR dafür im Gegensatz zum normalen WDR 1Live ?

Beim Wegfall digitaler Kanäle müssten die Landtage aber die Anforderungen vielleicht etwas verschärfen in dieser Hinsicht. Nur beißt sich das dann wieder mit den ARD Konzepten zur Zusammenarbeit in den Spätschienen, wo es auf Formate mit kleinstem gemeinsamen Nenner hinausläuft.
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von Radio Fan »

Norddeutscherjung hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 09:23 Eigentlich könnten alle Klassik oder Kulturwellen eingestellt werden. Musik mit Klassischer Musik gibt es schon bei DLF Kultur und könnte auch bei den Schlagerwellen in Form eines Sonntags Konzerts aufgenommen werden. Kultursendungen könnten in den Oldiewellen mit Integriert werden sowie das jetzt schon NDR 1 MV, NDR 1 NDS und NDR 90,3 machen mit dem Kulturjournal oder dem Kulturspiegel und man darf ja nicht vergessen das es immer noch DLF Kultur gibt. Die Jugendwellen könnten eingespart werden, weil diese Zielgruppe eigentlich kein Radio mehr hört. Zudem gibt es DLF Nova was diese Zielgruppe eher anspricht und ausgebaut werden sollte. Somit hätte man mehr als 17. Sender eingespart wenn die Klassik/Kultur und Jugendwellen wegfallen würden.
https://drive.google.com/file/d/1-VfGnu ... p=drivesdk
Naja hätte, könnte, sollte nur wir entscheiden letztendlich doch sowieso nicht, ob es so kommen wird oder eben nicht… ;) :gruebel:
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von SeltenerBesucher »

Spacelab hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 11:16
SeltenerBesucher hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 10:56 DLF Nova hat katastrophale Einschaltquoten. Das liegt nicht am Verbreitungsweg, weil 1LIVE DIGGI auch nur über DAB+ und Internet verbreitet wird.
Meine Frau mag die Musikauswahl bei Nova weshalb ich quasi gezwungen werde das Programm zu hören.
Ich werde nicht gezwungen, ich höre die Wortprogramme gerne, nur nicht mehr live, weil die Sendezeit schlechter wurde. Bei DRadio Wissen wurde „Eine Stunde …“ um 20 Uhr ausgestrahlt, bei DLF Nova erst um 22 Uhr.
Spacelab hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 11:16 DLF Nova ist schon sehr hochwertig produziert und vor allem die Spezialsendungen am Abend sind große Klasse.
Das sehe ich auch so, die müssen nicht verschwinden. So leistet sich der DLF abends auf zwei Wellen parallel nur klassische Musik:

Jeweils heute und morgen
DLF: 20:05 Feature, 21:05 Uhr bis 23:00 Uhr - Konzertdokument der Woche u.a. Brahms, Dvorák
DLF: 20:10: Musikjournal – Das Klassik-Magazin, 21:05 Musik-Panorama u.a. Strawinsky, Bartók, Violinkonzerte

DLF Kultur: 20:03 Uhr bis 22:00 Uhr Konzert
DLF Kultur: 20:03 Uhr bis 21:30 In Concert anschl. Einstand über Tubaspieler

Auf DLF könnte "Eine Stunde …" oder Hörsal laufen.

Die Länder fordern den Abbau von Doppelstrukturen. Ist DLF Nova keine Doppelstruktur? Wollte die Politiker nicht „Wildwuchs“ bekämpfen. Ich mag das Programm, ich sehe aber auch die Quoten. Jeden Tag schalten 241.000 Hörer Radio Köln ein, DLF Nova in der ganzen Bundesrepublik nur 176.000 Hörer.
Spacelab hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 11:16 Andererseits ist das aber auch genau das was ja so viele fordern. Ein Programm das sich kein privater Anbieter zu produzieren traut und was auch nicht schon X fach auf irgendwelchen Landeswellen verwurstet wurde.
Die Beiträge von DLF Nova habe ich auch DLF gehört und wahrscheinlich umgekehrt. DLF Nova gewinnt Hörer aber nur sehr langsam. In NRW leisten sich einige Private Programme, die weit von Akzeptanz sind, also Nischenprogramme. WDR 5 sendet „Dok 5 – Das Feature“ um 13 Uhr, Interview der Woche um 14 Uhr und den Weltspiegel Podcast um 14:30 Uhr. DLF Nova leistet sich lange Wortstrecken nachts.
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von SeltenerBesucher »

RF_NWD hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 11:18 Die Liste der "Jugendsender" irritiert mich etwas.
Was qualifiziert MDR Jump oder Njoy vom NDR dafür im Gegensatz zum normalen WDR 1Live ?
Was wäre jeweils das musikalisch jüngste Programm der jeweiligen Anstalt? Beim MDR habe ich beide berücksichtigt, beim WDR nicht.

1LIVE hat geschafft die Hörer über alle Altersgrenzen zu binden. Mir sagen eingefleischte 1LIVE Hörer, dass das Programm von Beginn an 25 Jahre gehört haben und dann zu WDR 4 wechselten. Das Durchschnittsalter von 1LIVE anfangs bei 26 Jahren und 2015 bei 34 Jahre.

DLF am 10.01.2023:
„Von 700.000 Hörerinnen (Gesamtreichweite pro Stunde Montag bis Freitag; ma Audio II) sind jedoch nur 220.000 unter 29 Jahren – also nicht einmal ein Drittel. Schaut man sich nur die Gruppe der Teenager an (14-19 Jahre), kommt 1Live hier sogar nur auf 58.000 Kontakte pro Stunde. Blickt man nur auf NRW, erreicht der Sender bei den unter Dreißigjährigen mit seinem Programm aber immerhin einen Marktanteil von knapp 28 Prozent und ist der Sender mit die jüngsten Hörerstruktur in NRW.“
1LIVE DIGGI wurde dabei nicht berücksichtigt, weil kein Werbeträger.

https://www.deutschlandfunk.de/wie-viel ... n-100.html
DVB-T-H
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von DVB-T-H »

SeltenerBesucher hat geschrieben: Sa 26. Okt 2024, 21:40
DVB-T-H hat geschrieben: Sa 26. Okt 2024, 14:34 Gerade durch die halben Programme kann es sinnvolle Zusammenarbeiten zwischen ARD-Anstalten geben, die auch den Beinamen "ARD ..." tragen können:
Könntest Du ein Programm nennen, das bis jetzt die Bezeichnung „ARD“ im Namen trägt?
DVB-T-H hat geschrieben: Sa 26. Okt 2024, 14:34 WDR-BR: Gemeinsames Jugendprogramm aus "Eins Live diggi" und "BR Puls"
Never! Du wiedersprichst Dir selbst, denn die regionale Nähe ist nicht gegeben.
DVB-T-H hat geschrieben: Sa 26. Okt 2024, 14:34 2. Jeweils zwei Programme: Gewisse Anstalten können auch enger zusammenarbeiten, z. B. wegen lokaler Nähe:
DVB-T-H hat geschrieben: Sa 26. Okt 2024, 14:34 - Gemeinsames Infoprogramm aus "hr Info" und "SWR Aktuell"
Außerhalb der aktuellen Pläne kann eine Zusammenarbeit bei allen Programmen außer den Landeswellen (SWR 1, hr 1) und den Popwellen (SWR 3, hr 3) stattfinden.
Schau bitte vorher ins SWR-Gesetz, bevor Du so etwas vorschlägst.
Ja, im Fernsehbereich "ARD Alpha", was nur vom BR produziert wird. Kooperationsprogramme im Sinne des neuen Vertrags gab es noch nicht.

"Eins Live diggi" und "BR Puls" sind moderner aufgebaut als andere ARD-Jugendprogramme (vielleicht abgesehen von "Bremen Next"). Dieses Angebot fehlt im ARD-Verbund. Wo ist die regionale Verbindung von WDR und RBB bei Cosmo? Dort ist sie aber nicht so entscheidend wie bei anderen Wellen (Kultur, Jugend, Information).

Die bisherigen Gesetze werden den Beschlüssen folgen müssen: Beim WDR sind so acht Programme beauftragt, aber nur noch sieben (ohne Zusammenarbeit) möglich. Der SWR wickelt "SWR 4" immer mehr ab, so dass auch die jeweiligen Bezüge zu Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz immer mehr verschwinden. Die Regionalisierung kann zu "SWR 1" wechseln.
Viggen
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von Viggen »

Manager hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 08:43 Im übrigen wäre es für die Diskussion hilfreich wenn Du akzeptieren würdest, dass a) auch andere User hier Vorschläge posten dürfen - und b) diese Vorschläge nicht immer gleich von dir in Bausch und Bogen verdammt werden würden. Deine Witz Vorschläge wie Dlf Cosmo sind auch nicht besser.
Soviele Daumen habe ich gar nicht, wie insbesondere dieser Abschnitt Deines Beitrages verdient hätte! :cheers:
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von Alqaszar »

Ich würde mich grundsätzlich am „französischen Modell“ orientieren wollen. Natürlich ist der Rundfunk in Frankreich zehtralistisch organisiert, aber es geht hier um die Struktur des linearen Angebots.

Denn so wie das TV-Programm „Das Erste“ seit seiner Gründung ein Gemeinschaftsprogramm der ARD-Anstalten ist, so könnten es auch bei linearen Radioprogrammen sein.

Dlf
ARD Kultur
ARD Musik
ARD Info
FUNK
Landesprogramm der jeweiligen Ruhdfunkanstalt

Die Digitalisierung ermöglicht natürlich weitere Angebote wie „ARD Maus“, „ARD Heimat“ oder „ARD Cosmo“.

Der Paradigmenwechsel wäre sehr stark: Keine Privatfunkkopie mehr, vor allem keine Werbung. Ich gebe zu, dass solche Vorschläge früher vor allem aus der konservativen Ecke kamen und den Zweck hatten, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu schwächen. Inzwischen aber ist dessen aufklärerische Kraft fast völlig verschwunden. Vielleicht hilft die Konzentration auf das Wesentliche, diese wiederzufinden. Angesichts des reaktionären Zeigeistes wäre das so notwendig wie nie.
QTH: Viersen (NRW)
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Re: ARD Reform 2024

Beitrag von SeltenerBesucher »

Alqaszar hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 23:48 Ich würde mich grundsätzlich am „französischen Modell“ orientieren wollen. Natürlich ist der Rundfunk in Frankreich zehtralistisch organisiert, aber es geht hier um die Struktur des linearen Angebots.
Was hat die Linearität von Medien mit der Staatsform zu tun?

Alqaszar hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 23:48 Denn so wie das TV-Programm „Das Erste“ seit seiner Gründung ein Gemeinschaftsprogramm der ARD-Anstalten ist, so könnten es auch bei linearen Radioprogrammen sein.
Dlf
ARD Kultur
ARD Musik
ARD Info
FUNK
Landesprogramm der jeweiligen Ruhdfunkanstalt
Quasi Abbild des DDR Rundfunks mit DDR I, DDR 2, Stimme der DDR und Berliner Rundfunk als Regionalprogramm. Verstehe.

Vielleicht an Dich die Frage, weil mir keiner die Frage beantworten kann oder will. Welche Programme produziert und verantwortet die ARD als Arbeitsgemeinschaft in Abgrenzung zu ihren Mitgliedern? Woran erkennst Du das?

Wenn es ein Deutschlandradio und ein ZDF gibt, die von allen 16 Bundesländern bereits beauftragt worden sind, warum sollen diese Anstalten nicht ein gesamtdeutsches Programm veranstalten?

Glaubst Du wirklich, dass 16 Länderparlamente auf ihre Hofsender verzichten wollen, wenn schon Radio Bremen und der SR sich von seinen Lokalradios nicht trennen wollen. Man kann solche Forderungen stellen, es ist auch nicht verboten mit dem Kopf durch die Wand versuchen durchzukommen.
Alqaszar hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 23:48 Keine Privatfunkkopie mehr, vor allem keine Werbung.
ARD: „Zwischen 1948 und 1955 nahmen die meisten Landesrundfunkanstalten der ARD den Werbefunk in einzelne Hörfunkprogramme auf.“
Da gab es keinen Privatfunk in Deutschland.

Wer kopiert also wen? Es gibt schon heute viele öffentlich-rechtliche Programme ohne Werbung. In NRW wurde ein Werbeverbot diskutiert und eine weitere Verschärfung gestoppt. Wenn die Werbewirtschaft in NRW 6,1 Mio. Hörer über 1LIVE und WDR 2 nicht erreicht, wird sie ihre Spots nicht auf die Nischensender verlagern, sondern den Markt verlassen. Entweder hohe Reichweite oder es lohnt sich nicht Spots zu produzieren.
Alqaszar hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 23:48 Inzwischen aber ist dessen aufklärerische Kraft fast völlig verschwunden. Vielleicht hilft die Konzentration auf das Wesentliche, diese wiederzufinden. Angesichts des reaktionären Zeigeistes wäre das so notwendig wie nie.
Journalismus soll nicht belehren, sondern die Realität abbilden. Das was Du forderst, haben die öffentlich-rechtlichen noch bis in die 1990er Jahre versucht und sind gescheitert. Der Medienkonsum hat sich gewandelt.
helmhorst
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Registriert: Do 5. Sep 2019, 00:41

Re: ARD Reform 2024

Beitrag von helmhorst »

SeltenerBesucher hat geschrieben: Mo 28. Okt 2024, 01:38 Wenn die Werbewirtschaft in NRW 6,1 Mio. Hörer über 1LIVE und WDR 2 nicht erreicht, wird sie ihre Spots nicht auf die Nischensender verlagern, sondern den Markt verlassen. Entweder hohe Reichweite oder es lohnt sich nicht Spots zu produzieren.
Oder ein direktes Erreichen der gewünschten (regionalen) Zielgruppe. Siehe Frequenzsplitting von Radio 21!

HH
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