Live on Tape hat geschrieben: ↑Sa 21. Sep 2024, 10:00
Sollte die ARD tatsächlich so einem Aderlass durchführen müssen, sollte auch gesichert sein, dass aufgegebene Frequenzen und Kapazitäten an den Privatfunk gehen und nicht brachliegen und bürokratisch eingefroren werden.
Vielleicht solltest Du Faktenbasierend argumentieren. Wenn in Schleswig-Holstein UKW-Frequenzen zurückgegeben werden, an welchen Privatanbieter sollen diese gehen? Jeder Netzbetreiber wird sich den Aufbau und Weiterbetrieb eines neuen UKW-Netzes teuer bezahlen lassen, weil die Investition gleich lang ist, aber die Nutzung kürzer. In Bayern ist vielleicht erst 2035 Schluss mit UKW, wenn die Schweiz UKW abgeschaltet hat, wird die Diskussion in Deutschland an Fahrt annehmen. Nehmen wir mal an, die ARD bestimmt bis Ende des Jahres die Programme, die sie abschalten möchte. Dann müssen die Gesetze geändert werden. Dann gibt es eine Übergangsfrist, weil es Arbeitsverträge und Ähnliches gibt. Nehmen wir mal an, die ARD schaltet ihre Sender Ende 2026 ab. Dann kann sie noch die Frequenzen etwas behalten, bis sie diese abgibt, also bis Mitte/Ende 2027. Die Frequenzen werden den Landesmedienanstalten zur Verfügung gestellt und ausgeschrieben. Entscheidung und Netzaufbau dauert ein Jahr – also Mitte/Ende 2028. Welcher Privatfunker wird 2028 auf UKW setzen, wenn 5G Broadcast – womöglich auch für Hörfunk – ansteht? Hinzu kommt es, dass einige Bundesländer diese Frequenzen nicht ausschreiben würden.
Live on Tape hat geschrieben: ↑Sa 21. Sep 2024, 10:00
Auch beim Thema DAB muss das mit bedacht werden, bevor dann Multiplexe wegen Bürokratie halb leer stehen.
Wir haben ein Duales Mediensystem. Bei DAB+ bedeutet es 3 Netze Landesrundfunkanstalten 4 Netze Landesmedienanstalten. Die Kanazitäten werden in einigen Bundesländern nicht genutzt, weil es politischer Wille ist.
Schleswig-Holstein / Bremen / Niedersachsen / Berlin* / Brandenburg* / Sachsen-Anhalt / Thüringen / Hessen / Saarland / Baden-Württemberg
- 2 x Bundesweit (1x D-Radio / 1x Privatfunk)
- 1x Landesrundfunkanstalt
- 1x Landesmedienanstalt
- 3x Bedeckungen ungenutzt
Mecklenburg-Vorpommern / Rheinland-Pfalz
- 2x Bundesweit (1x D-Radio / 1x Privatfunk)
- 1x Landesrundfunkanstalt
- 4x Bedeckungen ungenutzt (Ausnahme Rostock / KH & Bingen)
Nordrhein-Westfalen
- 2x Bundesweit (1x D-Radio / 1x Privatfunk)
- 2x Landesrundfunkanstalt
- 2x Landesmedienanstalt
- 1x Bedeckungen ungenutzt
Hamburg / Bayern
- 2x Bundesweit (1x D-Radio / 1x Privatfunk)
- 1x Landesrundfunkanstalt
- 2x Landesmedienanstalt
- 2x Bedeckungen ungenutzt
Sachsen
- 2x Bundesweit (1x D-Radio / 1x Privatfunk)
- 1x Landesrundfunkanstalt
- 3x Landesmedienanstalt
- 1x Bedeckungen ungenutzt
* Ausnahme, weil es nicht 7 Layer für Berlin und 7 Layer für Brandenburg gibt
Live on Tape hat geschrieben: ↑Sa 21. Sep 2024, 10:00
Hier sollten dann auch Mischmuxxe aus Privat- und öffentlich-rechtlichem Hörfunk realisiert werden.
In einigen Bundesländern gibt es gemischte Netze, z.B. in Bayern und Rheinland-Pfalz. In einigen Bundesländer haben die Privatfunker sich gegen DAB+ ausgesprochen, wie in Mecklenburg-Vorpommern. Mehr als ein Angebot können die Landesmedienanstalten dem Privatfunk nicht machen.