20 Hörfunkwellen der ARD sollen abgeschaltet werden

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Nicoco
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Re: 20 Hörfunkwellen der ARD sollen abgeschaltet werden

Beitrag von Nicoco »

ll57150 hat geschrieben: Fr 20. Sep 2024, 23:57 Für das Saarland glauben einige, dass die ARD einen oder mehrere Radiosender abschalten wird, dennoch würde die ARD gegen das SR-Gesetz vom 17. Oktober 2023 verstoßen,
Das betrifft natürlich auch alle anderen Länder/Anstalten, wo man Programme wegrationalisieren will. Selbstverständlich müssten dazu die jeweiligen Landesgesetze angepasst werden.
Fakt ist aber auch, dass Anstalten wie der SR und RB ohne Finanzspritze anderer Anstalten nicht überlebensfähig sind. Daher dürfte deren Fortbestand ernsthaft zu diskutieren sein.
DAB-Empfangsprognosen: dabmap.nicocoweb.de
DLR-Fan Sachsen-Anhalt
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Re: 20 Hörfunkwellen der ARD sollen abgeschaltet werden

Beitrag von DLR-Fan Sachsen-Anhalt »

Die Diskussion, SR und RB eine Fusion mit Nachbaranstalten zu machen, gab es doch schon in den 80igern oder noch früher? Bis Heute gibt es die Beiden immer noch. Abwarten und :drink: trinken 😉.
Nicoco
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Re: 20 Hörfunkwellen der ARD sollen abgeschaltet werden

Beitrag von Nicoco »

Es gab aber auch noch nie so einen weitgehenden Vorschlag, die Hörfunkwellen der ARD so stark zu kastrieren, wie es nun zur Diskussion steht.
DAB-Empfangsprognosen: dabmap.nicocoweb.de
Chief Wiggum
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Re: 20 Hörfunkwellen der ARD sollen abgeschaltet werden

Beitrag von Chief Wiggum »

Wann genau soll denn eigentlich die Entscheidung fallen, welche Programme dran glauben müssen, bzw. wie es weitergeht?

Sonst gibt es hier ja noch jahrelang Spekulationen und Wünsche zu lesen :joke:
Live on Tape
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Re: 20 Hörfunkwellen der ARD sollen abgeschaltet werden

Beitrag von Live on Tape »

Falls das käme mit 20 Sendern weniger, dann müsste das mit Bedacht durchgeführt werden. Ein Kahlschlag bei Kultur und Jugend und dafür ein mehr an Mittelmaß darf nicht Sinn der Sache sein. Cosmo und weitere kleine Projekte oder spezielle Kultur- oder Jugendsendungen sind sinnvoll.

Sollte die ARD tatsächlich so einem Aderlass durchführen müssen, sollte auch gesichert sein, dass aufgegebene Frequenzen und Kapazitäten an den Privatfunk gehen und nicht brachliegen und bürokratisch eingefroren werden. Auch beim Thema DAB muss das mit bedacht werden, bevor dann Multiplexe wegen Bürokratie halb leer stehen. Hier sollten dann auch Mischmuxxe aus Privat- und öffentlich-rechtlichem Hörfunk realisiert werden.

Wie gesagt, das muss mit Verstand und Weiterentwicklung des Hörfunks geschehen und kein Akt der Bürokratie werden, die den linearen Hörfunk frisst.

Wenn Aderlass, dann bitte mit Entwicklungschancen für den Hörfunk.
Viggen
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Re: 20 Hörfunkwellen der ARD sollen abgeschaltet werden

Beitrag von Viggen »

Bisher hat niemand wirklich dem hr etwas wegstreichen wollen, oder liegt es daran, dass man in Frankfurt schon bekannt gab, konkret 3 Programme einstellen zu wollen?
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SeltenerBesucher
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Re: 20 Hörfunkwellen der ARD sollen abgeschaltet werden

Beitrag von SeltenerBesucher »

Funker Tommy hat geschrieben: Sa 21. Sep 2024, 01:16 In einem Supersparplan könnte man mit ca 10 Sendern auskommen
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Das wäre eine Quersubventionierung der reichen Sender an die armen Sender. Wenn sich RB und SR keine 8 Sender jetzt leisten können, warum sollten sie diese von der ARD zur Verfügung gestellt bekommen. Warum sollen Anstalten auf ihre Identität verzichten, die jetzt gerade noch andere Anstalten durchfüttern.
RF_NWD
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Re: 20 Hörfunkwellen der ARD sollen abgeschaltet werden

Beitrag von RF_NWD »

SeltenerBesucher hat geschrieben: Sa 21. Sep 2024, 11:21
Funker Tommy hat geschrieben: Sa 21. Sep 2024, 01:16 In einem Supersparplan könnte man mit ca 10 Sendern auskommen
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Das wäre eine Quersubventionierung der reichen Sender an die armen Sender. Wenn sich RB und SR keine 8 Sender jetzt leisten können, warum sollten sie diese von der ARD zur Verfügung gestellt bekommen. Warum sollen Anstalten auf ihre Identität verzichten, die jetzt gerade noch andere Anstalten durchfüttern.
Solche Konzepte würden sowieso keinen Bestand vor Karlsruhe haben. Dafür müsste das GG geändert werden. Vergesst es.
SeltenerBesucher
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Re: 20 Hörfunkwellen der ARD sollen abgeschaltet werden

Beitrag von SeltenerBesucher »

Live on Tape hat geschrieben: Sa 21. Sep 2024, 10:00 Sollte die ARD tatsächlich so einem Aderlass durchführen müssen, sollte auch gesichert sein, dass aufgegebene Frequenzen und Kapazitäten an den Privatfunk gehen und nicht brachliegen und bürokratisch eingefroren werden.
Vielleicht solltest Du Faktenbasierend argumentieren. Wenn in Schleswig-Holstein UKW-Frequenzen zurückgegeben werden, an welchen Privatanbieter sollen diese gehen? Jeder Netzbetreiber wird sich den Aufbau und Weiterbetrieb eines neuen UKW-Netzes teuer bezahlen lassen, weil die Investition gleich lang ist, aber die Nutzung kürzer. In Bayern ist vielleicht erst 2035 Schluss mit UKW, wenn die Schweiz UKW abgeschaltet hat, wird die Diskussion in Deutschland an Fahrt annehmen. Nehmen wir mal an, die ARD bestimmt bis Ende des Jahres die Programme, die sie abschalten möchte. Dann müssen die Gesetze geändert werden. Dann gibt es eine Übergangsfrist, weil es Arbeitsverträge und Ähnliches gibt. Nehmen wir mal an, die ARD schaltet ihre Sender Ende 2026 ab. Dann kann sie noch die Frequenzen etwas behalten, bis sie diese abgibt, also bis Mitte/Ende 2027. Die Frequenzen werden den Landesmedienanstalten zur Verfügung gestellt und ausgeschrieben. Entscheidung und Netzaufbau dauert ein Jahr – also Mitte/Ende 2028. Welcher Privatfunker wird 2028 auf UKW setzen, wenn 5G Broadcast – womöglich auch für Hörfunk – ansteht? Hinzu kommt es, dass einige Bundesländer diese Frequenzen nicht ausschreiben würden.
Live on Tape hat geschrieben: Sa 21. Sep 2024, 10:00 Auch beim Thema DAB muss das mit bedacht werden, bevor dann Multiplexe wegen Bürokratie halb leer stehen.
Wir haben ein Duales Mediensystem. Bei DAB+ bedeutet es 3 Netze Landesrundfunkanstalten 4 Netze Landesmedienanstalten. Die Kanazitäten werden in einigen Bundesländern nicht genutzt, weil es politischer Wille ist.

Schleswig-Holstein / Bremen / Niedersachsen / Berlin* / Brandenburg* / Sachsen-Anhalt / Thüringen / Hessen / Saarland / Baden-Württemberg
- 2 x Bundesweit (1x D-Radio / 1x Privatfunk)
- 1x Landesrundfunkanstalt
- 1x Landesmedienanstalt
- 3x Bedeckungen ungenutzt

Mecklenburg-Vorpommern / Rheinland-Pfalz
- 2x Bundesweit (1x D-Radio / 1x Privatfunk)
- 1x Landesrundfunkanstalt
- 4x Bedeckungen ungenutzt (Ausnahme Rostock / KH & Bingen)

Nordrhein-Westfalen
- 2x Bundesweit (1x D-Radio / 1x Privatfunk)
- 2x Landesrundfunkanstalt
- 2x Landesmedienanstalt
- 1x Bedeckungen ungenutzt

Hamburg / Bayern
- 2x Bundesweit (1x D-Radio / 1x Privatfunk)
- 1x Landesrundfunkanstalt
- 2x Landesmedienanstalt
- 2x Bedeckungen ungenutzt

Sachsen
- 2x Bundesweit (1x D-Radio / 1x Privatfunk)
- 1x Landesrundfunkanstalt
- 3x Landesmedienanstalt
- 1x Bedeckungen ungenutzt

* Ausnahme, weil es nicht 7 Layer für Berlin und 7 Layer für Brandenburg gibt
Live on Tape hat geschrieben: Sa 21. Sep 2024, 10:00 Hier sollten dann auch Mischmuxxe aus Privat- und öffentlich-rechtlichem Hörfunk realisiert werden.
In einigen Bundesländern gibt es gemischte Netze, z.B. in Bayern und Rheinland-Pfalz. In einigen Bundesländer haben die Privatfunker sich gegen DAB+ ausgesprochen, wie in Mecklenburg-Vorpommern. Mehr als ein Angebot können die Landesmedienanstalten dem Privatfunk nicht machen.
Zuletzt geändert von SeltenerBesucher am Sa 21. Sep 2024, 12:03, insgesamt 2-mal geändert.
SeltenerBesucher
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Re: 20 Hörfunkwellen der ARD sollen abgeschaltet werden

Beitrag von SeltenerBesucher »

RF_NWD hat geschrieben: Sa 21. Sep 2024, 11:28
SeltenerBesucher hat geschrieben: Sa 21. Sep 2024, 11:21
Funker Tommy hat geschrieben: Sa 21. Sep 2024, 01:16 In einem Supersparplan könnte man mit ca 10 Sendern auskommen
Ard Info*
(...)
Ard International
Das wäre eine Quersubventionierung der reichen Sender an die armen Sender. Wenn sich RB und SR keine 8 Sender jetzt leisten können, warum sollten sie diese von der ARD zur Verfügung gestellt bekommen. Warum sollen Anstalten auf ihre Identität verzichten, die jetzt gerade noch andere Anstalten durchfüttern.
Solche Konzepte würden sowieso keinen Bestand vor Karlsruhe haben. Dafür müsste das GG geändert werden. Vergesst es.
Schon auf die Idee zu kommen das ganze ARD zu nennen ist ein Witz. Kann mir jemand ein amtliches Dokument zeigen, auf dem die Rechtsform der ARD steht? Sogar bei den Einträgen im Patentamt werden alle Anstalten aufgeführt. Es sind Länderanstalten die Zusammenarbeiten, verantwortlich ist jeweils die einzelne Anstalt.
Manager
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Re: 20 Hörfunkwellen der ARD sollen abgeschaltet werden

Beitrag von Manager »

Chief Wiggum hat geschrieben: Sa 21. Sep 2024, 09:25 Wann genau soll denn eigentlich die Entscheidung fallen, welche Programme dran glauben müssen, bzw. wie es weitergeht?

Sonst gibt es hier ja noch jahrelang Spekulationen und Wünsche zu lesen :joke:
siehe ---> viewtopic.php?p=1775553#p1775553
mattyraap1966
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Re: 20 Hörfunkwellen der ARD sollen abgeschaltet werden

Beitrag von mattyraap1966 »

Back to the basics oder zu Zeiten der 70er Jahre.
Da hatte jede Anstalt maximal 3 Programme.
Politik, Info und U-Musik - Servicewelle und Pop - Klassik und Kultur.
Reichte damals auch völlig aus.
Auto: Alpine CDE-205DAB
Outdoor: PEAQ PDR050-B-1
Bad: ALANO ALK103 FM/DAB
Küche: TechniSat DIGITRADIO 10 C
Wohnzimmer: Kenwood M-9000S
Schlafzimmer: Kenwood CR-ST80DAB
Antenne: 3H-VHF-16-LOG
DAB+ Verstärker: 3H-AMP-DAB-23-ULN


QTH: Landkreis Stade
Jelvert
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Re: 20 Hörfunkwellen der ARD sollen abgeschaltet werden

Beitrag von Jelvert »

mattyraap1966 hat geschrieben: Sa 21. Sep 2024, 12:41 Back to the basics oder zu Zeiten der 70er Jahre.
Da hatte jede Anstalt maximal 3 Programme.
Politik, Info und U-Musik - Servicewelle und Pop - Klassik und Kultur.
Reichte damals auch völlig aus.
Was damals reichte, reicht heut auch. Die (Radio-) Welt und hat sich auch kaum geändert. Die Hörer wären auch heute noch mit so wenig Angeboten zufrieden. Gibt ja sonst nichts anders, da ist man schon froh die 3 Programme zu haben.
SeltenerBesucher
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Re: 20 Hörfunkwellen der ARD sollen abgeschaltet werden

Beitrag von SeltenerBesucher »

mattyraap1966 hat geschrieben: Sa 21. Sep 2024, 12:41 Back to the basics oder zu Zeiten der 70er Jahre.
Da hatte jede Anstalt maximal 3 Programme.
Politik, Info und U-Musik - Servicewelle und Pop - Klassik und Kultur.
Reichte damals auch völlig aus.
Klar, am besten Rückbesinnung auf die Zeit als das Rad nicht erfunden wurde. Es fehlt noch der Satz: „Früher war alles besser.“ In den 70er Jahren gab es keine Privatfunk und das Frequenzband endete bei 100 MHz. Den Empfänger fehlte Trennschärfe und es wurde fein darauf geachtet, dass 600 kHz Abstand zwischen den Ortssender sind. Es gab aber noch die Rauschwellen, über die mit Knacken und Knistern Programme aus dem Ausland – vorzugsweise Luxemburg – gehört wurden. Was hat das mit heute zu tun?

Den öffentlich-rechtlichen Programmen – bei mir 8 Landesprogramme und 3 Bundesprogramme – stehen schon heute 44 kommerzielle Programme entgegen, im kommenden Jahr werde ich hier 70 – 80 kommerzielle Programme empfangen können. Etwa 15,7 Mio. Einwohner sind in NRW 14+ und davon hörten gestern 7,9 Mio. ein oder mehrere Programme des WDR. Alle Lokalradios hörten gestern 6,34 Mio. Menschen. Quelle: MA II 2024. Mehrfachnennung möglich. Da wird es eng für die übrigen 43 Sender die hier die Menschen berieseln. Jetzt will man diesen Programmen etwas gutes tun und die Hörer von den öffentlich-rechtlichen Anstalten zu den Festplattenabspielstationen verlagern. Wenn ihr dumme Hörer nicht freiwillig wechselt, dann machen wir kaputt, was Ihr über Jahrzehnte liebgewonnen habt. Radio funktioniert nicht wie in den 1970ern. Die Hörer und die Programme haben sich angepasst an die Bedürfnisse der Hörer.
Jelvert hat geschrieben: Sa 21. Sep 2024, 13:08 Was damals reichte, reicht heut auch. Die (Radio-) Welt und hat sich auch kaum geändert. Die Hörer wären auch heute noch mit so wenig Angeboten zufrieden. Gibt ja sonst nichts anders, da ist man schon froh die 3 Programme zu haben.
Ironie funktioniert im Internet nicht.
mattyraap1966
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Re: 20 Hörfunkwellen der ARD sollen abgeschaltet werden

Beitrag von mattyraap1966 »

Hab nie gesagt das früher alles besser war.
Nur das mit den damaligen Programmen alles abgedeckt wurde und es im Grunde für die öffentlich-rechtlichen ausreichend war/ist.
Ob man nun den mittlerweile öffentlich-rechtlichen Dudelfunk hört oder nicht, Gebühren müssen wir so oder so zahlen.
Alles andere kann ja heute von den privaten abgedeckt werden sofern die es dann wollen und finanzieren können.
Auto: Alpine CDE-205DAB
Outdoor: PEAQ PDR050-B-1
Bad: ALANO ALK103 FM/DAB
Küche: TechniSat DIGITRADIO 10 C
Wohnzimmer: Kenwood M-9000S
Schlafzimmer: Kenwood CR-ST80DAB
Antenne: 3H-VHF-16-LOG
DAB+ Verstärker: 3H-AMP-DAB-23-ULN


QTH: Landkreis Stade
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