Spacelab hat geschrieben: ↑Do 25. Jan 2024, 11:05
Kathrein zieht, zumindest wenn es um Radios geht, die "Dämlichkeitsschraube" noch ein Stück fester an. Nehmen wir als Beispiel das aktuelle "DAB+ link S12". Hier hat man sich die Mühe gemacht und echt gute Komponenten zusammen gekloppt und sogar auf ein "Alles in einem" Modul verzichtet. Hier wurde alles hübsch mit diskreten Komponenten aufgebaut. Und dann versaut man es auf der Zielgeraden mit einer Firmware die echt jeder Beschreibung spottet. So etwas wäre damals noch nicht mal als Betaversion durchgegangen.
Software ist so ein Thema für sich. Das beherrschen nur ganz wenige Firmen wirklich gut. Es fängt damit an, dass das natürlich RICHTIG teuer ist - jede Änderung führt zu aufwändigen Abnahmetests (wenn man's richtig macht), jedes Feature kostet Geld. Meist ist die Softwareentwicklung viel viel teurer als die Hardware-Entwicklung.
Da kann man also viel sparen, wenn man es nicht zur Perfektion treibt...
Dazu kommt, dass viele Softwarentwickler nicht fähig sind, vom Anwender aus zu denken. Spardruck führt dann noch zu schlampigen Abnahmeprozessen und hoher Fehlerquote. Und wehe, der Fehler wird bei extern erstellter Software erst später bemerkt: Dann bekommt ein software-Zulieferer auch noch Kohle für die Behebung von dem Müll, den er produziert hat.
Nicht umsonst gibt es in den Branchen, in denen es auf sichere Software ankommt (z.B. Luftfahrt) extrem harte Regeln an Spezifikation, Realisierung und Abnahme. Aber dann würde so ein DAB-Radio schnell mal dreimal so teuer sein.