Westfernsehen in der DDR

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mittendrin
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von mittendrin »

popnonstop.radio hat geschrieben: Mi 23. Aug 2023, 06:18 ...RIAS hatten wir ja auch von Hof aber auch auch die Berliner 94,3 konnte ich im Kofferradio oft sehr gut hören und klanglich besser das konnte man selbst im Stern Rekorder hören.
@popnonstop.radio:
Herzlich Willkommen im Forum und Glückwunsch zu deinem Entschluss, dich anzumelden :)
Genau das oben Zitierte war mir damals auch aufgefallen und ich hatte es im Forum schon mal angerissen:
viewtopic.php?p=38244#p38244
mittendrin ist hier: QTH 11e59 / 51n23 (südlich von Halle/Saale)
DAB+ mit PEAQ PDR050-B (Teleskopantenne) jederzeit indoor mindestens einlesbar aus: 19km (5C,6B), 23km (5D, 11C), 29km (6C, 9A, 10A, 12A), 52km (8B), 63km (12B), 98km (10B), 105km(8A)
Studio Leipzig
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Studio Leipzig »

popnonstop.radio hat geschrieben: Mi 23. Aug 2023, 06:18 ...durch starke Ortssender und RIAS hatten wir ja auch von Hof aber auch auch die Berliner 94,3 konnte ich im Kofferradio oft sehr gut hören und klanglich besser das konnte man selbst im Stern Rekorder hören.
Hallo,

das lag sicherlich an dem steinalten "Beutekabel" aus dem Jahr 1940, worüber die Signale von Berlin(West) nach Hof übertragen wurden. Das müsste doch das FK-41 gewesen sein? Das verlief, grob gesagt, an der B2 von Berlin mach München, manche Quellen sagen dann weiter bis nach Rom.

Aber über das Beutekabel könnte man ja fast einen extra Faden aufmachen....

MfG

Studio Leipzig
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QTH 2: 51°16'N 12°14'E 126m üNN
Ruhrwelle
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Ruhrwelle »

Und trotzdem packe ich es mal hier rein :D
Wer das Kabel mal sehen möchte, hier gibt's was zu gucken: https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=21165
marteau
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von marteau »

Tolles Forum, soeben entdeckt. Grüße an alle hier!

Ich komme aus Zittau, eine der finstersten Ecken für Westradio und -fernsehen vor 89. Der Hofer Sender von rias2 auf 91,2 war der einzige, der bei uns wetterunabhängig gleichmäßig Stereo kam, mit 5 Elemente- Antenne und selbstgebasteltem Vorverstärker mit BF981- Feldeffekttransistor. Aus Richtung süd kam Ö3, Sender Jauerling, mit 8- Elemente- Antenne (später mit USK14) und einem gleichartigen Antennenverstärker. BF981- FET gab es damals im Funkamateur Halle - Stückpreis ein studentisches Monatseinkommen. Bayern3 auf 99,4 kam auch gut rein, ohne gelegentliche Rauscheinbrüche aber nur in bestimmten Wohnlagen.
ARD- Fernsehen kam regelmäßig nur auf K4, mit 2x5- Elemente Antenne und immer verrauscht. Die Kanalwahl des Ochsenkopfs war unglücklich, der Tonträger von K4 lag im OIR- UKW- Band. Die Trennschärfe der Tontreppe im ZF- Filter des Fernsehers genügte nicht- der Fernsehton war von tschechischen UKW- Sendern zugedröhnt. Also hat man sich einen zweiten UKW- Tuner ins Radio eingebaut, diesen auf OIR- Frequenzen umgestellt, und hatte den Fernsehton im Radio.

Zeiten waren das...
PAM
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von PAM »

marteau hat geschrieben: Do 19. Okt 2023, 20:46 Tolles Forum, soeben entdeckt. Grüße an alle hier! [...]
Willkommen und danke für deinen ersten Beitrag! :dx:

Und Grüße zurück vom Berliner Stadtrand, wo das Westfernsehen zumindest theoretisch immer scharf und bunt war. Mit SFB und Rias oder Hundert,6. Natürlich auch AFN, BFBS und "dem Franzosen".

Deine Heimat war für mich schon mehrmals Urlaubsziel. Mein Eindruck: Zumindest die freien Berliner Ukw-Frequenzen dürften in den höheren Ortsteilen von Oybin nur bei unterirdischen Ausbreitungsbedingungen weg gewesen sein. Mein Gastgeber im Ortsteil Hain erzählte von einem überwiegend sehbaren Kanal 7 aus Berlin, die Bildqualität "Erstes West" lag zwischen farbig und gestochen scharf oder schwarzweiß und verrauscht. Meist farbig und mit etwas Rauschen. "Zweites West" aus Berlin auf Kanal 33? Keine Chance!
🎧📺📻📡
Robert S.
Moderator
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Robert S. »

Willkommen im Forum.
Das man Ö3 in der Lausitz gehört hat,haben wir hier vor vielen Jahren schon gelesen :cheers:
Das ist schon bemerkenswert.
Wie sieht es denn heute aus? Besteht die Möglichkeit denn noch oder ist die Frequenz mittlerweile belegt?
QTH:Steinheid-Thüringer Wald (Lkr Sonneberg) 4 km neben Bleßberg
EMPFÄNGER: Bremen 74,SONY XDR-S3HD , PHILIPS FW 630 (110 Khz Filter), DEGEN 1103 (53 Khz Filter),ROADSTAR,MICROSPOT RA-318Cубotниk УДЛ-09
Vonderalb
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Vonderalb »

Auf unserer Bandscanübersicht hat jemand südlich von Zittau mit dem TEF6686 Linz und St. Pölten empfangen.

https://www.fmlist.org/fi_bs_public_i.p ... &omid=8344

Dank dem TEF6686 ist vieles möglich ;-)
Cha
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Cha »

Robert S. hat geschrieben: Fr 20. Okt 2023, 00:07 Das man Ö3 in der Lausitz gehört hat,haben wir hier vor vielen Jahren schon gelesen :cheers:
Das ist schon bemerkenswert.
Wie sieht es denn heute aus? Besteht die Möglichkeit denn noch oder ist die Frequenz mittlerweile belegt?
Ö3 kann man vergessen:
- 88.8 -> ČRo Sever, Usti
- 89.4 -> Radio ZET, Luban
- 99.0 -> PR1, Luban
Vonderalb hat geschrieben: Fr 20. Okt 2023, 07:09 Auf unserer Bandscanübersicht hat jemand südlich von Zittau mit dem TEF6686 Linz und St. Pölten empfangen.

https://www.fmlist.org/fi_bs_public_i.p ... &omid=8344

Dank dem TEF6686 ist vieles möglich ;-)
Bei der 105.8 kronehit steht z.B. "Tropo" als Bemerkung. Der Scan ist nicht unter Normalbedingungen entstanden.

Als Scatter bekomme ich ein paar Österreicher immer wieder kurz rein, z.B. Salzburg/Gaisberg (101.8 + 104.6), Wien (92.0) oder St.Pölten (97.0 + 98.8). Aber eben nicht dauerhaft.
Beiträge: +5070 von MySnip seit 12/2013
Vonderalb
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Vonderalb »

Ich bin von dem TEF6686 immer mehr und mehr begeistert. Man müsste es selber mal in der Lausitz ausprobieren, was dort reinkommt ;-)
Ich bekomme hier auf der Schwäbischen Alb auch dauerhaft (stark vertauscht) Ö3 vom Hausberg rein, sind auch nur 295 km. Oder Brotjackriegel 305 km. Ö3 halte ich am Grenzkamm südliche Lausitz für möglich, dauerhaft und stark vertauscht, aber identifizierbar.
Kann jemand eine Reichweitenkarte vom Jauerling und Wien nach Norden berechnen und hier rein stellen.
PAM
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von PAM »

Cha hat geschrieben: Fr 20. Okt 2023, 16:50 [...]
Ö3 kann man vergessen:
[...]
- 89.4 -> Radio ZET, Luban
[...]

Als Scatter bekomme ich ein paar Österreicher immer wieder kurz rein, z.B. Salzburg/Gaisberg (101.8 + 104.6), Wien (92.0) oder St.Pölten (97.0 + 98.8). Aber eben nicht dauerhaft.
Anmerkung: Der Jauerling schafft es tatsächlich immer wieder als Troposcatter bis an den nördlichen Berliner Stadtrand. Dazu muss das Signal aber mal richtig hoch kommen, um den dominierenden Polen wegzudrücken. Herbst- oder Wintertropo waren die besten Chancengeber.

Den Jauerling als Troposcatter zu kriegen, ist angesichts von 505 km Entfernung immer wieder eine Freude. Eine ähnliche Entfernung bis zu mir, 515 km, haben die ebenfalls hin und wieder als Troposcatter einfallenden OIRT-Sender aus Königsberg. Die Voraussetzungen sind hier sogar besser, denn die Signale kommen eine weite Strecke über die Ostsee und das OIRT-Band ist hier sowie auf dem ganzen Weg vom Sender bis zu mir unbelegt.
🎧📺📻📡
Radio Fan
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Radio Fan »

Leute bleibt mal beim Thema und schaut auf den Namen Thread‘s ! 🧐 👆

QTH: Rostock Mitte
RX:Technisat DIGITRADIO 143, Grundig Satellit 700, Peaq PDR050
TEF 6686, Panasonic RF-D10, Technisat DigiPal DAB+, Sangean DPR76
Mobil: Honda Civic-Werkslösung optimiert mit ATBB-Flex Dachantenne
marteau
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von marteau »

Na gut, also noch ein kurzer Nachtrag zum Thema Fernsehen:

Ein großer Teil meiner damaligen Heimatstadt Zittau war Südhang, lag also aus Richtung Berlin im Dunkeln. Zum Gebirge hin stieg das Gelände wieder an, so dass dort etliche noch K7 aus Berlin hatten. Im Plattenbau- Neubaugebiet von Olbersdorf hatten sie eine Gemeinschaftsantenne, 2 x (ungefähr) 13 Elemente, für K7. Ich habe die Antenne und auch das Resultat mal gesehen, das Bild in Farbe und sah ganz gut aus, wenig Grieß und gelegentlich schwaches Moiré von einem tschechischen Sender.

Der Fernseh-Umsetzer auf dem Hochwald wandelte DDR2 von Löbau K39 auf K36. Nach dem Sendeschluss des Zonensenders kam von dort das Berliner 3., schwach grießig, aber in Farbe (wer hatte). Das hat natürlich den roten Bonzen nicht geschmeckt und nach einigen Jahren, etwa in der 1. Hälfte der 80er, wurde der Umsetzer immer ein paar Sekunden nach DDR- Sendeschluss abgeschaltet. :mad:

DXen ist heute kein Hobby mehr für mich, nur noch Erinnerung. Je älter man wird, desto mehr lebt man in der Vergangenheit.
Viele Grüße
RalphT
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von RalphT »

marteau hat geschrieben: Fr 20. Okt 2023, 21:24 Na gut, also noch ein kurzer Nachtrag zum Thema Fernsehen:

Ein großer Teil meiner damaligen Heimatstadt Zittau war Südhang, lag also aus Richtung Berlin im Dunkeln. Zum Gebirge hin stieg das Gelände wieder an, so dass dort etliche noch K7 aus Berlin hatten. Im Plattenbau- Neubaugebiet von Olbersdorf hatten sie eine Gemeinschaftsantenne, 2 x (ungefähr) 13 Elemente, für K7. Ich habe die Antenne und auch das Resultat mal gesehen, das Bild in Farbe und sah ganz gut aus, wenig Grieß und gelegentlich schwaches Moiré von einem tschechischen Sender.

Der Fernseh-Umsetzer auf dem Hochwald wandelte DDR2 von Löbau K39 auf K36. Nach dem Sendeschluss des Zonensenders kam von dort das Berliner 3., schwach grießig, aber in Farbe (wer hatte). Das hat natürlich den roten Bonzen nicht geschmeckt und nach einigen Jahren, etwa in der 1. Hälfte der 80er, wurde der Umsetzer immer ein paar Sekunden nach DDR- Sendeschluss abgeschaltet. :mad:

DXen ist heute kein Hobby mehr für mich, nur noch Erinnerung. Je älter man wird, desto mehr lebt man in der Vergangenheit.
Viele Grüße
Ich bin ja einmal im Jahr in Zittau. Dort suche ich immer mal wieder nach alten Antennenrelikten. Leider wird das ja immer weniger. Ein paar habe ich dennoch gefunden. Aber nach Westempfang sieht das nicht aus. Diese Fotos sind direkt in der Stadt Zittau gemacht worden.
Den Plattenbau von Olberdorf hatte ich noch vor ein paar Jahren vom Hotel aus erkennen können. Jetzt sind die Büsche/Bäume am Olbersdorfer See so hoch, dass man diese Plattenbauten nicht mehr sieht. Ich denke auch, dass von dort oben Empfang aus Berlin möglich war.
Wenn ich mal mit dem Auto nach Oybin und dann dort hoch in Richtung Sudetenblick fahre, dann knallen die Tschechen richtig rein. Der Sender Liberec ist für diese Gegend ein richtiger Brummer.
Getestet habe ich oben am Sudentenblick im Autoradio noch kein "Westempfang". Könnte ich mal für nächsten August notieren.

Bei den Bildern sieht man auch die vertikale Bereich III Antenne. Die war wohl für Liberec. Man war wohl damals der tschechischen Sprache mächtig und wollte sich wohl auch informieren, was so im Bruderland los ist.
DDR-Retro-03.jpg
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Radio Fan
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Radio Fan »

RalphT hat geschrieben: Sa 21. Okt 2023, 06:48 Bei den Bildern sieht man auch die vertikale Bereich III Antenne. Die war wohl für Liberec. Man war wohl damals der tschechischen Sprache mächtig und wollte sich wohl auch informieren, was so im Bruderland los ist.
Nach dem äußeren Zustand, scheint das Haus im mittleren Bild nicht mehr bewohnt zu sein. Die Antennen machen auch einen traurigen Eindruck. Alles nur noch Schrott…

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RalphT
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von RalphT »

Radio Fan hat geschrieben: Sa 21. Okt 2023, 08:57
RalphT hat geschrieben: Sa 21. Okt 2023, 06:48 Bei den Bildern sieht man auch die vertikale Bereich III Antenne. Die war wohl für Liberec. Man war wohl damals der tschechischen Sprache mächtig und wollte sich wohl auch informieren, was so im Bruderland los ist.
Nach dem äußeren Zustand, scheint das Haus im mittleren Bild nicht mehr bewohnt zu sein. Die Antennen machen auch einen traurigen Eindruck. Alles nur noch Schrott…
Ja die waren/sind unbewohnt. Da war wohl schon länger kein Mensch mehr in dieser Wohnung. Das ist so eine Häuserzeile. Daher kann man auf die Richtung der Antennen wenig geben. Die sind vielleich schon mehrfach um die eigene Achse gedreht worden.
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