Antennenrelikte auf deutschen Dächern

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koslowski
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von koslowski »

In Deutz und Mülheim waren Witzhelden, Ölberg, Ahrweiler und Bensberg (BRT, RTBF, später und wesentlich schwächer auch SAT.1) Ortssender. SAT.1 aus Leverkusen spielte dort wg. Ausblendung und Dortmund aus fast derselben Richtung m. W. überhaupt keine Rolle. Bei zwei UHF-Antennen war der Standard Ahrweiler plus Witzhelden oder Ölberg. Die dritte UHF-Antenne zeigte fast immer nach Bensberg. VHF aus Langenberg statt Hansahochhaus/Colonius war nicht unüblich. Venusberg und Roermond auf E-5 wurden wegen gegenseitiger Störungen gar nicht genutzt.
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VHF 2: 8 El. hor. S, 8 El. vert. SW, 8 El. hor. drehbar, Sony XDR-F1 HD, Onkyo T-4970
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Wolfgang R
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von Wolfgang R »

koslowski hat geschrieben: Fr 18. Aug 2023, 00:10 In Deutz und Mülheim waren Witzhelden, Ölberg, Ahrweiler und Bensberg (BRT, RTBF, später und wesentlich schwächer auch SAT.1) Ortssender. SAT.1 aus Leverkusen spielte dort wg. Ausblendung und Dortmund aus fast derselben Richtung m. W. überhaupt keine Rolle. Bei zwei UHF-Antennen war der Standard Ahrweiler plus Witzhelden oder Ölberg. Die dritte UHF-Antenne zeigte fast immer nach Bensberg. VHF aus Langenberg statt Hansahochhaus/Colonius war nicht unüblich. Venusberg und Roermond auf E-5 wurden wegen gegenseitiger Störungen gar nicht genutzt.
Danke, das mit Langenberg hatte ich sogar noch im Hinterkopf. Könnte passen.

Die beiden UHF Antennen schauten wirklich fast in die selbe Richtung, jedoch in deutlichem Winkel weg von der VHF.

Wenn die VHF nach Langenberg schaute, war es Ölberg+Ahrweiler (extra Antenne mit max. Gewinn in den oberen Bändern für SW3) - würde die fast gleiche Richtung erklären.

Müsste fast so gewesen sein, wenn die teilweise vorhandenen Sat-Schüsseln ungefähr in südliche Richting ausgerichtet sind.


An den verschneiten Sat1 Empfang als Beifang der einen UHF nach (vermtl.) Witzhelden kann ich mich noch in Kierdorf erinnern, VHF nach Langenberg oder Köln (fast gleiche Richtung), die andere UHF nach Ahrweiler. Bis auf Sat1 kam alles sehr gut an, VOX, RTL und SW3.

Wolfgang
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Wolfgang R
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von Wolfgang R »

Bild

Auf dem gelben Haus rechts der Apotheke am alten Markt vermutlich Langenbeg (VHF) und Ölberg mit Ahrweiler (UHF)

Das rosa Haus links der Gaffel Kölsch Kneipe nur VHF Langenberg und die UHF nach Witzhelden.

Richtig???

Wolfgang
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koslowski
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von koslowski »

Das ist zwar jetzt linksrheinisch, aber m. E. alles korrekt. Bei dem gelben Haus erkenne ich hinter der Antenne nach Ahrweiler sogar eine weitere kurze Vormastantenne nach Witzhelden.

Interessant, dass Du es genauso schreibst, wie ich es auch schreiben würde. :cheers: Ein Kölner dagegen flektiert keine Platz- und Straßennamen. Dort sagt man "auf dem Alter Markt" oder "an der Hohe Straße". ;)
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Thomas(Metal)
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von Thomas(Metal) »

Da möchte ich doch mit einem Kurzurlaub in der Oberpfalz / Oberfranken ergänzen:

KEM-Waldeck: Dort ungewöhnlich daß das Erste via Bamberg (E52) empfangen wurde. ZDF/BayFS wurden via Hirschau (E37 / E43) empfangen. Der Nachbar im Hintergrund hat dann schön den Ochsenkopf verbaut. Zu beiden Sendern besteht übrigens Sichtverbindung.
KEM-Waldeck_20240523_205607.jpg
So ist dann auch der Standard:
KEM-Waldeck_20240523_204706.jpg
Aber nein, auch für ZDF/BayFS kann man auf den Füllsender Kemnath auf dem Kulm ausweichen:
KEM-Waldeck_20240523_210402.jpg
Ein Mehrfamilienhaus in Wunsiedel: Örtlicher TV-Füllsender + UKW Ochsenkopf
WUN_20240525_123421.jpg
Anmerkung am Rande: Die Metzgerei bietet übrigens erstklassige Produkte :spos:

Interessanter das hier in WUN:
WUN_20240525_131101.jpg
Ich vermute, UKW wurde zum Waldstein für einen RIAS-Empfang ausgerichtet, O=5 wäre zu erwarten gewesen. Viel interessanter allerdings: Was geht/ging damit noch? In gleicher Richtung liegt auch Harz-West, Brocken und im Öffnungswinklel wohl auch noch Hoher Meißner. Alle genannten Fernempfangsstandorte sind sogar im Stadtgebiet als DXer-Qualität im Autoradio noch aufnehmbar. Viel besser wird es allerdings selbst an der Luisenburg auch nicht. Dort (als DX-Tip), die gezeigte Antenne ist dorthin nicht ausgerichtet, öffnet sich für den geneigten DXer allerdings dann sehr viel auch dem Erzgebirge und auch aus dem Raum Lzg.
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Wolfgang R
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von Wolfgang R »

Sehr schöne Zeitzeugen, real existierende Ochsenköpfe habe ich ja schon ewig nicht mehr gesehen.

Die hier im Umkreis teilweise vorhandenen K4 Raichberg Antennen sind vergleichsweise harmlos, da horizontal. Ich habe bis heute die Vemutung, dass man da manchmal auch 3 Element UKW Antennen nahm, als Kompromiss. Mit einem UKW Ringdipol ging der Raichberg in BB sehr gut, natürlich mit Geistern, wegen Mehrwegeempfang, selbst kurz vor dem ATO geprüft ;)

Wolfgang
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Mc Jack
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von Mc Jack »

Vertikale Band I Antennen - die Höchststrafe für jeden Antennenbauer, der eine unauffällige Anlage montieren soll.
Thomas(Metal)
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von Thomas(Metal) »

Mc Jack hat geschrieben: So 2. Jun 2024, 13:07 Vertikale Band I Antennen - die Höchststrafe für jeden Antennenbauer, der eine unauffällige Anlage montieren soll.
Da ist noch heute in Kemnath ein Revoluzzer zu entdecken der das vielleicht nicht wollte: Man hat eine unauffällige Gitter-Antenne einfach nach Nordost zum Armesberg (Neusorg, von dort kommt auch die 104,8) ausgerichtet.
KEM_20240526_163107.jpg
Und er hier widersetzt sich auch Ochsenkopf und "Amberg" zu nehmen und nimmt anstelle von Amberg den Füllsender Kemnath auf dem Kulm.
KEM_20240526_163116.jpg
Ein bischen was ist auch noch in Bayreuth zu sehen:
BT_20240527_115301.jpg
Warum man allerdings eine 2. UHF-Yagi montiert hat? Nur vom Wind(e)ver(w)dreht und urspünglich zum Bleßberg? Es sind gerade in BT noch einige Relikte mit Ochsenkopf + Oschenberg und Bleßberg (E12 +E33) zu sehen.

Ein Bild noch aus Parkstein:
Parkstein_20240524_132456.jpg
Hier mußte die Band-I-Antenne schon für den SAT-Empfang Federn lassen.

Und das hier aus Plößberg sollte vielleicht auch noch interessant sein:
Plößberg_20240526_124857.jpg
Ausgerichtet ist die LPDA nach Schöneck. Hat sich da wirklich einer Mühe gemacht :gruebel: ? Das Haus verfügt zudem über einen BK-Anschluß.
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wolfgangF
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von wolfgangF »

Sehr schöne Fotos :spos:.

Ich verstehe bis heute nicht, warum man im Band I vertikal gesendet hat.
Thomas(Metal)
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von Thomas(Metal) »

wolfgangF hat geschrieben: So 2. Jun 2024, 14:19 Sehr schöne Fotos :spos:.
Danke.
Früher hatte ich diese Aufbauten als unbedeutend-selbstverständlich angesehen. Inzwischen muß man wohl diese Dach-Kunstwerke (sic!), und nichts anderes sind sie, zumindest im Bild für die Nachwelt erhalten.
wolfgangF hat geschrieben: So 2. Jun 2024, 14:19 Ich verstehe bis heute nicht, warum man im Band I vertikal gesendet hat.
Die Nachbarn waren Cottbus und Raichberg. Ob da zwingen eine andere Polarisation nötig war? Göttelborner Höhe hatte auch von v auf h umgestellt und das obwohl Biedenkopf noch deutlich näher war. Vielleicht kam es auch gelegen um beim Einstrahlen in die DDR gegenüber Oschatz durch die Polarisation eine weitere Trennung zu haben. Gerade im/am Erzgebirge wird man um jedes dB an Signal-/Raussch-, aber auch Fremdsignalabstand gekämpft haben.
Interessant aber auch daß man den Ochsenkopf in Ofr / Opf häufig trotz anderer Möglichkeiten genutzt hat. Da wäre Dillberg und Bamberg zu nennen. Beide hatte ich in Speichersdorf 2001 - 2004 mit O=5 bei ganz wenigen Elementen, bzw. Zimmerantennen-Dipol (!). Es waren aber nur vereinzelte VHF-III-Antennen für Dillberg zu sehen, Bmbg hingegen gar nicht. Man konnte sich so auch eine zusätzliche Weiche sparen: Band-I für ARD-Das Erste, Band-III für DDR-F1. Störungen hatte ich auf E4 übrigens nie - allerdings auch Sichtverbindung zum Ochsenkopf :dx: .
Am südöstlichen Auslauf des Fichtelgebirges ist Dillberg häufiger zu beobachten gewesen.
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von koslowski »

Thomas(Metal) hat geschrieben: So 2. Jun 2024, 14:32 Interessant aber auch daß man den Ochsenkopf in Ofr / Opf häufig trotz anderer Möglichkeiten genutzt hat. Da wäre Dillberg und Bamberg zu nennen.
Ochsenkopf und Kreuzberg lieferten lange Zeit als einzige Sender des BR Vormittagsfernsehen.
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von RalphT »

Wenn ich mal wieder im Süden bin, dann gucke ich auch immer noch nach den alten Relikten auf den Dächern.
In der Regel sind für mich die Band IV/V-Antennen langweilig. Schon deutlich interessanter finde ich diese unhandlichen Ochsenkopf Antennen. Band I-Antennen gabs nicht so oft.
Ich hatte die hier schon mal gepostet, aber heute nochmal. War ja super schönes Wetter in Waidhaus an der tschechischen Grenze. Und in dem Ort hatte ich bestimmt noch 5 oder 6 von diesen Antennen gesehen.
Mich würde mal interessieren, wie in Waidhaus damals der Empfang vom Ochsenkopf war. Ist ja doch schon ein Stück weg. Das Bild war bestimmt nicht lupenrein.
Waidhaus-01.jpg
Waidhaus-02.jpg
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von jkr 2 »

Thomas(Metal) hat geschrieben: So 2. Jun 2024, 14:32
wolfgangF hat geschrieben: So 2. Jun 2024, 14:19 Sehr schöne Fotos :spos:.
Danke.
Früher hatte ich diese Aufbauten als unbedeutend-selbstverständlich angesehen. Inzwischen muß man wohl diese Dach-Kunstwerke (sic!), und nichts anderes sind sie, zumindest im Bild für die Nachwelt erhalten.
wolfgangF hat geschrieben: So 2. Jun 2024, 14:19 Ich verstehe bis heute nicht, warum man im Band I vertikal gesendet hat.
Die Nachbarn waren Cottbus und Raichberg. Ob da zwingen eine andere Polarisation nötig war? Göttelborner Höhe hatte auch von v auf h umgestellt und das obwohl Biedenkopf noch deutlich näher war. Vielleicht kam es auch gelegen um beim Einstrahlen in die DDR gegenüber Oschatz durch die Polarisation eine weitere Trennung zu haben. Gerade im/am Erzgebirge wird man um jedes dB an Signal-/Raussch-, aber auch Fremdsignalabstand gekämpft haben.
Interessant aber auch daß man den Ochsenkopf in Ofr / Opf häufig trotz anderer Möglichkeiten genutzt hat. Da wäre Dillberg und Bamberg zu nennen. Beide hatte ich in Speichersdorf 2001 - 2004 mit O=5 bei ganz wenigen Elementen, bzw. Zimmerantennen-Dipol (!). Es waren aber nur vereinzelte VHF-III-Antennen für Dillberg zu sehen, Bmbg hingegen gar nicht. Man konnte sich so auch eine zusätzliche Weiche sparen: Band-I für ARD-Das Erste, Band-III für DDR-F1. Störungen hatte ich auf E4 übrigens nie - allerdings auch Sichtverbindung zum Ochsenkopf :dx: .
Am südöstlichen Auslauf des Fichtelgebirges ist Dillberg häufiger zu beobachten gewesen.

wegen Bamberg: Kein Wunder, der Sender Bamberg wurde erst in der 70er Jahren gebaut.
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von Radio Fan »

wolfgangF hat geschrieben: So 2. Jun 2024, 14:19 Sehr schöne Fotos :spos:.

Ich verstehe bis heute nicht, warum man im Band I vertikal gesendet hat.
Da kann auch ich dir ein Beispiel aus dem Norden als Grund dafür nennen.
Der dän. Sender Fünen (Name im Testbild FYN) sendete auf Kanal E3 in
horizontaler Polarisation.
In Mecklenburg sendete der Sender Helpterberg auch auf Kanal E3. Damit es bei Tropo nicht zu stärkeren Gleichkanalstörungen (Jalousien) kommen sollte, wurde dieser dann eben in vertikaler Polarisation koordiniert.

QTH: Rostock Mitte
RX:Technisat DIGITRADIO 143, Grundig Satellit 700, Peaq PDR050
TEF 6686, Panasonic RF-D10, Technisat DigiPal DAB+, Sangean DPR76
Mobil: Honda Civic-Werkslösung optimiert mit ATBB-Flex Dachantenne
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