2-0-8 hat geschrieben: ↑Fr 2. Jul 2021, 13:45
Stimmt. Aber die Haltung "Ich nutze das, also muss es für ewig so bleiben und es interessiert mich nicht, was es der Allgemeinheit kostet," finde ich auch nicht besser.
Eigentlich wären die Anbieter verpflichtet, ökonomisch mit dem eingenommenen Geld umzugehen und die Ausstrahlungen danach auszurichten.
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat sich nicht nur nach der Masse zu richten. Wenn dein Gedanke ist, dass es nur um die Masse geht, dann solltest du erstmal forden, dass Programme wie arte, Phoenix oder ARD-alpha eingestellt werden. Das gilt ebenso für den Hörfunk. Es ist aber gerade Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, nicht nur die Masse zu bedienen und daher solche Programme zu veranstalten - und dann erwarte ich, dass diese auch in angemessener Qualität beim Hörer und Zuschauer ankommen (über DAB+ und Streaming ist das übrigens NICHT der Fall). Das nennt sich Programmverbreitung. Wenn man schon kein Geld mehr für etwas, das zur Grundvorraussetzung für die Veranstaltung von Rundfunk gehört, ausgeben möchte, könnte man mit etwas gutem Willen die Hörfunkprogramme auch in bisheriger oder minimal schlechterer Qualität in MP2 auf existierenden Transpondern unterbringen. Natürlich müssten die Fernsehprogramme, so wie auf den beiden Transponder schon geschehen, etwas Datenrate abgeben. Aber wer bisher kein Problem mit dem Bild von ONE HD hatte, wird da dann erst recht keinen Unterschied feststellen können, da auf den anderen Transpondern statt fünf sowieso nur drei HD-Programme sind (außerhalb der Regionalisierung). Das wäre so kostenneutral wie die jetzige inkompatible AAC-Lösung - von neuen Encodern, die nach 16 Jahren Betrieb so oder so mal fällig wären, abgesehen (solche Geräte über 16 Jahre zu nutzen, ist übrigens auch sehr ökonomisch). Davon abgesehen sind die Kosten für einen Transponder im Gesamtetat der ARD doch gar nicht messbar. Wenn man insgesamt sparen möchte, dann ist das nicht die Stelle, wo man große Würfe machen kann und vor allem nicht sollte, da es darum geht, dass man die Programme überhaupt konsumieren kann. Mal davon abgesehen, dass dieser Transponder durchaus eine Rechtfertigung für die ARD als Ganzes ist: Über diesen Weg kann jeder sämtliche Programme frei empfangen und hören, was er für seinen Rundfunkbeitrag alles bekommt. Einfach, auf Knopfdruck, egal wo.
2-0-8 hat geschrieben: ↑Fr 2. Jul 2021, 13:45
Außerdem müssten die TV-Ausstrahlungen grundsätzlich verschlüsselt werden.
(Betrifft die ö.r., was die Privaten machen, ist ihre Sache)
Das Thema wurde schon hundert Mal diskutiert. Wir können uns glücklich schätzen, den Mist einer Verschlüsselung nicht ertragen zu müssen. Von der Tatsache abgesehen, dass dann noch mehr Empfänger als durch AAC zu Schrott würden, wäre die dafür zu schaffende Infrastruktur immens. Verschlüsselung kostet auch Lizenzgebühren - vom Management und dem Versand von Smartkarten ganz abgesehen. Außerdem bräuchte es ein gemeinsames System mit den Privaten, sonst wäre das für den Endkunden vollkommen unbrauchbar. Nein. Lieber 2,50 € mehr für Lizenzware bezahlen als diesen Wahnsinn zu treiben, der auch nur Geld kostet.
Spacelab hat geschrieben: ↑Fr 2. Jul 2021, 15:07
Eine Zeit lang wurde mal jeder Anrufer der Hotline, oder bei Gewinnspielen, oder Musikwünschen, obligatorisch gefragt auf welchem Weg er denn das Hörfunkprogramm hört. Was ich so von diversen Kollegen gehört habe, soll das auch sehr akribisch aufgeschrieben und ausgewertet worden sein. Aber öffentlich wurden diese Zahlen nie genannt. Zumindest nicht das ich wüsste.
Ganz schwieriges Thema. Die Leute wissen doch gar nicht, wie sie Radio hören. Am ehestens noch im Auto oder beim Küchenradio. Am Smart-TV wird's schon schwierig. Ist das nun DVB-S/-C oder Streaming was da rauskommt? Könnte ja auch eine App sein, die man aufgerufen hat und die streamt halt, statt sinnvollerweise das vorhandene Broadcast-Signal zu nehmen.