Empfangsunterschiede Sommer vs. Winter bei Normalbedingungen

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frank.koriander
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Empfangsunterschiede Sommer vs. Winter bei Normalbedingungen

Beitrag von frank.koriander »

Anders als bei UKW gibt es bei DAB+ (nicht nur) hier ordentliche Empfangsunterschiede zwischen Sommer und Winter. Sobald das Laub gefallen ist, kommen hier (Erdgeschosswohnung) mit Zimmerantenne am Fenster schwächer einfallende Muxe viel besser durch. ich drösele das mal auf:

Im Sommer

SWR BW N (Kanal 9D) 3-4 von 16 Balken, Audio mit Aussetzern
OAS BW (Kanal 11B) 4 von 16 Balken, Audio störungsfrei
Bayern (Kanal 11D) 2-3 von 16 Balken, nur Audiofetzen
Unterfranken (Kanal 10A) 3 bis 4 von 16 Balken, Audio mit Aussetzern (BR störungsfrei, Arabella Bayern ohne Ton)

Im Winter

SWR BW N (Kanal 9D) 5 bis 6 von 16 Balken, Audio störungsfrei
OAS BW (Kanal 11B) 6 bis 7 von 16 Balken, Audio störungsfrei
Bayern (Kanal 11D) 4 von 16 Balken, Audio störungsfrei
Unterfranken (Kanal 10A) 5 bis 6 von 16 Balken, Audio störungsfrei (auch Arabella Bayern)
MDR Thüringen (Kanal 8B) 2 von 16 Balken, wird lediglich eingelesen, kein Audio (im Sommer 0 Balken)

In Herbst und Frühling dann halt Übergang, je mehr Laub, umso schlechter wird der Empfang wieder.

Auch mobil merke ich deutlich besseren Empfang, vor allem in Laubwäldern, da sind viele Aussetzer weg.

Wie sieht das bei euch aus?
DH0GHU
Beiträge: 7789
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 15:56

Re: Empfangsunterschiede Sommer vs. Winter bei Normalbedingungen

Beitrag von DH0GHU »

Das ist normal. Nasse Materialien - Laub enthält wasser - dämpfen das Signal. Da bei FM der Übergang Empfang/Kein Empfang sich über viele dB erstreckt, merkt man das auf UKW kaum. Zwischen "Empfang mit Aussetzern" und "durchgängiger Empfang" ist der Pegel-Unterschied minimal, da merkt man das natürlich am Rand des Empfangsgebiets.
QTH: Obersöchering/JN57OR, zeitweise Kehl/JN38VN
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Habakukk
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Re: Empfangsunterschiede Sommer vs. Winter bei Normalbedingungen

Beitrag von Habakukk »

Ist bei mir auch so. Das macht definitiv einen spürbaren Unterschied.

Allerdings machen wohl auch die Temperaturen noch einiges aus.

Im Sommer variieren die Bedingungen ja auch über den Tag/Nacht sehr viel mehr. Nachts und frühmorgens hat man im Sommer oft eine leichte Inversion, also besseren Empfang als im Winter. Tagsüber ist es damit aber schnell vorbei, und je heißer und diesiger der Tag ist, umso unterdurchschnittlicher wird es dann. Bei mir kippt das im Sommer meistens so zwischen 9 und 10 Uhr.

Im Winter ist der Empfang irgendwie gleichmäßiger. Wenn es an einem schönen Tag eine Inversion hat, hält die meistens über den ganzen Tag an, oder es gibt von vornherein keine, dann bleibt das auch über den Tag so. Morgens ist der Empfang bei mir auch im Winter meist besser als tagsüber, aber der Unterschied ist nur noch marginal.

Dann scheint auch noch Schnee einen Einfluss zu haben. Speziell was Reflexionen an umliegenden Bergen oder Hügeln angeht. So bewaldete Hügel oder Berge (v.a. Nadelwald) scheinen mit Schnee besser zu reflektieren. Sind es eher felsige Berge (wie z.B. der Wilde Kaiser), scheint es mit Schnee eher schlechter zu werden.
DH0GHU
Beiträge: 7789
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 15:56

Re: Empfangsunterschiede Sommer vs. Winter bei Normalbedingungen

Beitrag von DH0GHU »

Solche Einflüsse von Vegetation auf Funkwellen wurden natürlich intensivst untersucht, da sie bei der Funknetzplanung bekannt sein müssen.

https://www.itu.int/dms_pubrec/itu-r/re ... !PDF-E.pdf
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dxbruelhart
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Re: Empfangsunterschiede Sommer vs. Winter bei Normalbedingungen

Beitrag von dxbruelhart »

Auf UKW kann ich das beispielsweise auf 99,7 beobachten: Solange Schnee auf den Bergen liegt, läuft DRS/SRF 2 aus Magglingen hier, ohne Schnee ist Big FM aus Ulm viel stärker auf 99,7
QTH: CH-8754 Netstal, 9E 03 27 / 47N 03 50, HB3YOC
Mitglied des UKW/TV-Arbeitskreis e.V. - www.ukwtv.de
Habakukk
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Registriert: Fr 31. Aug 2018, 22:19

Re: Empfangsunterschiede Sommer vs. Winter bei Normalbedingungen

Beitrag von Habakukk »

Ich merke das v.a. bei Frequenzen aus Südrichtung:

Aktuell sind bei mir Prien-Röselsberg 104,2 und alles aus Reit im Winkl um 5-10dB besser zu empfangen als im Sommerdurchschnitt. Da macht sich definitiv der Schnee in den Bergen dahinter bzw. drumherum bemerkbar.
Kössen, St.Johann/Harschibichl und Kitzbühler Horn gehen auch einen Tick besser, der Unterschied fällt aber geringer aus (3-4 dB vielleicht)

Dafür geht Ebbs/Oberbuchberg um einige dB schlechter als im Sommer, der Empfang kommt via Reflexion am Kaisergebirge zustande, einem dicken Felsklotz. Der scheint jetzt etwas schlechter zu reflektieren als im Sommer ohne Schnee.
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