Deutsche DAB Sender mit "Secondary Component"?

[Zimmi999]

Huhu,

ich beschäftige mich gerade mit meinem neuen Autoradio und fand in der Anleitung die Beschreibung einer Anzeige, welche die Farbe wechselt wenn ein "Secondary Component" empfangen wird.

Erstmal gegugelt und auf britischen Seiten fündig geworden:
https://www.digitalradiochoice.com/ques ... -services/
https://getdigitalradio.com/faqs/what-i ... i-tune-in/

Statt wie z.B. bei den (deutschen) ÖR Radiosendern üblich, diese den ganzen Tag lang regionalisiert zu senden (z.B. Bayern1 Oberbayern, Schwaben, Franken, etc) obwohl sich das Programm faktisch nicht unterscheidet, haben Sendeanstalten die Möglichkeit einen "part-time"/Teilzeitsender als "Secondary Component" oder "Secondary Service" zeitweise auszustrahlen.

So taucht z.B. zu den Nachrichten oder einem Regionalmagazin am Nachmittag ein neuer Sender (je nach Radio) in der Senderliste auf, oder eine spezielle Multi/Secondarycomponent Meldung/Leuchte/Anzeige erscheint und man kann umschalten.

Wenn das Teilzeitprogramm vorbei ist, wechselt das Radio wieder zur "Primary Component" zurück.



Hörte ich jetzt zum ersten mal davon, darum bin ich natürlich ganz heiß: nutzt ein Sender in Deutschland diese Funktion?
Laut Web scheint die BBC diese Funktion zu nutzen.

[Georg A.]

> Hörte ich jetzt zum ersten mal davon, darum bin ich natürlich ganz heiß: nutzt ein Sender in Deutschland diese Funktion?

Du erwartest von deutschen Hörfunkanbietern irgendwas Dynamisches?

[Dana Diezemann]

FFH wird es wohl in 2023 in Hessen nutzen. Ich selbst teste es demnächst hier in BW auf meinem 12B. Es gibt viele Probleme mit einfachen Endgeräten. Daher verhindert die „GermanAngst“ hier jegliche Innovation wie Einsparung von Bandbreite, bessere Klangqualität bei Nicht-Regionalisierung usw. DAB hat diese dynamische Auseinanderschaltung in den ETSI Normen drin und andere Länder machen davon auch Gebrauch. Nur weil es mal in den 90 ern bei 9011 nicht so klappte, ist das hier etwas verbrannt.

[Ruhrwelle]

Das wurd früher™ genutzt. Hinter Antenne1 gabs dann noch Ant1Info, 1LIVE diggi gabs einmal als eigenen Service und einmal als dauerhaften Secondary Service hinter 1LIVE. Genauso schaltete der WDR hinter WDR 2 temporär Sender wie WDR 2 Sport, WDR Event und co auf.
Der Secondary Service erscheint meist nicht normal in der Senderliste, sondern erst wenn man das Hauptprogramm anwählt. Daher ist es eigentlich unpraktisch und wird deshalb vermutlich nicht mehr genutzt. Das variable Verteilen der Bandbreite, z.B. für Regionalprogramme wäre dagegen sehr sinnvoll und wurde in Deutschland (bzw. wird in UK und Norwegen) auch umgesetzt. Aus meiner Erfahrung mit diversen Geräten gibt es dabei zwar einen kleinen Aussetzer, aber das ist verschmerzbarer als dauerhaft Bandbreite mit mehreren dauerhaft aufgeschalteten Regionalversionen zu verschwenden. Die meisten Geräte können das, ein paar nicht. Nur deshalb wird es vermutlich nicht angewendet.
Wobei ich mich achwach erinnern kann, dass der WDR manchmal Probleme mit der Umkonfiguration des Muxes hatte und sich deswegen scheut. Die Bitraten waren auch damals schon schrecklich. Wurde WDR 2 Sport mit 64kbps mp2 Mono aufgeschaltet gingen die anderen Programme schonmal auf 112kbps Stereo, irgendwas in Mono oder, ganz schrecklich, 96kbps Stereo, was nach Mittelwelle klang.

[RudiP]

FFH wird es wohl in 2023 in Hessen nutzen. Ich selbst teste es demnächst hier in BW auf meinem 12B. Es gibt viele Probleme mit einfachen Endgeräten. Daher verhindert die „GermanAngst“ hier jegliche Innovation wie Einsparung von Bandbreite, bessere Klangqualität bei Nicht-Regionalisierung usw. DAB hat diese dynamische Auseinanderschaltung in den ETSI Normen drin und andere Länder machen davon auch Gebrauch. Nur weil es mal in den 90 ern bei 9011 nicht so klappte, ist das hier etwas verbrannt.

Wer war 9011 in den 90er Jahren? Habe ich da etwas nicht mitbekommen?

[jkr 2]

FFH wird es wohl in 2023 in Hessen nutzen. Ich selbst teste es demnächst hier in BW auf meinem 12B. Es gibt viele Probleme mit einfachen Endgeräten. Daher verhindert die „GermanAngst“ hier jegliche Innovation wie Einsparung von Bandbreite, bessere Klangqualität bei Nicht-Regionalisierung usw. DAB hat diese dynamische Auseinanderschaltung in den ETSI Normen drin und andere Länder machen davon auch Gebrauch. Nur weil es mal in den 90 ern bei 9011 nicht so klappte, ist das hier etwas verbrannt.

Wer war 9011 in den 90er Jahren? Habe ich da etwas nicht mitbekommen?

90elf - das Fussballradio. Allerdings erst ab 2008.

https://de.wikipedia.org/wiki/90elf


Wundert mich, dass du das nicht (mehr) kennst

[Ruhrwelle]

Noch für alle, die es nicht Live erlebt haben. Man wählte z.B. 90elf Fußball> als Service aus (> stand meist hinter dem Namen, um Secondary services zu signalisieren) und konnte erst dann als nächste Programme "90elf Livespiel1", "90elf Livespiel2" usw. auswählen. Wenn alle sieben Livespielstreams genutzt wurden hatten sunshine live und BOB! auch schonmal nur 24-48kbps. Meine Empfänger hatten aber nie wirklich Probleme damit. Es klang nur nicht sonderlich gut.
Ich meine allerdings, dass die Livespiel-Streams auch als Primary Services in der Liste standen.

[Kohlberger91]

"German Angst" finde ich schmaarn. Wenn Geräte bei die Hörer Probleme machen und manche sogar abstürzen ist das nicht hinnehmbar. Wenn dein Regionalprogramm erst in der Liste zu finden ist bzw aufrufbar ist wenn man ein bestimmtes anders dabei erst aufrufen muß, find ich das auch nicht praktisch.


Mit die Bitraten ist auch so Sache. Man kann ein Programm auch nicht beliebig Datenraten bzw CU geben damit es diese in seiner Regionalzeit wieder in x Regional Audiostrem aufteilt, maximal geht pro Programm nur 144 CU!. Also muß der Rest an CU die man dann noch braucht von andern Programmen weggenommen werden aber für was für Recht? Schwerig. Warum soll man als Hörer von Radio x in unregelmäßigen Abständen mit kurze Aussetzer und schlechter Qualität akzeptieren nur weil Radio Y gerade Regional fährt? Leute die was ganz anders Hören möchten vielleicht ganz gerne gleichbleibe Qualität ohne kurze Aussetzer, gerade bei Wortsendungen, Wortprogrammen können Ausetzter ärgerlich sein. Wenn die Hörer sagen " ne also da bleib ich bei UKW, das rauscht zwar etwas aber setzt nicht aus, das digitale taugt nichts" ist auch nicht Sinn der Sache. Je nach Mux kann man auch CU von andern schwerig wegnehmen. Da hier Bayern 1 genannt wurde stelle ich die Gegenfrage wie das im Fall von Bayern 1 vernünftig gelöst werden soll? Bei Bayern 2 ist es gar nicht machbar, da die Regiolausgabe Süd und Nord in verschiedenen Muxe verbreitet werden und Bayern 1 mit seine Regionalausgaben sind in die Regionalmux neben B2 Nord auch für sich, der Rest in die jeweiligen Mux sind Privatprogramme. Da kannst also gleich 24h die Regionalstrems als eigenständige Programme laufen lassen und Hörer X wählt unkompliziert seine Ausgabe die er Hören möchte.

Wo es Sinn machen würde, wären bei Programme die nicht X Ausgaben haben sondern nur 2-3 wo man sagen könnte Radio XY bekommt die höchst mögliche 144 CU zugeteilt womit sie in ihrer Regionalzeiten 2 bis 3 Autostrems mit je 72 CU bzw 48 CU veranstalteten könnten. Bei EEP2-A wäre das auch eine "gute" Qualität, zumindest bei 2 Ausgaben. Andere Programme die mit Radio XY nichts am Hut haben, würde es nicht betreffen.

[RudiP]

FFH wird es wohl in 2023 in Hessen nutzen. Ich selbst teste es demnächst hier in BW auf meinem 12B. Es gibt viele Probleme mit einfachen Endgeräten. Daher verhindert die „GermanAngst“ hier jegliche Innovation wie Einsparung von Bandbreite, bessere Klangqualität bei Nicht-Regionalisierung usw. DAB hat diese dynamische Auseinanderschaltung in den ETSI Normen drin und andere Länder machen davon auch Gebrauch. Nur weil es mal in den 90 ern bei 9011 nicht so klappte, ist das hier etwas verbrannt.

Wer war 9011 in den 90er Jahren? Habe ich da etwas nicht mitbekommen?

90elf - das Fussballradio. Allerdings erst ab 2008.

https://de.wikipedia.org/wiki/90elf


Wundert mich, dass du das nicht (mehr) kennst

Das kenne ich schon, aber bei der Schreibweise 9011 und der Zeitangabe 90er-Jahre war ich ratlos. Ich habe selbst DAB seit 1997 und habe einen ziemlich guten Überblick, was es damals gab. Die jüngere Generation scheint mit zeitlichen Einordnungen sehr großzügig zu sein. Auf Focus online ist nachzulesen, dass angeblich Willy Brandt 1972(!!) wegen der Inflation zurücktreten musste. Das steht dort sein Wochen unkorrigiert, trotz HInweises.