Die Diskussion um einen 3. Bundesmux ist offiziell eröffnet

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Nicoco
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Re: Die Diskussion um einen 3. Bundesmux ist offiziell eröffnet

Beitrag von Nicoco »

SeltenerBesucher hat geschrieben: Mo 27. Jun 2022, 00:30 Das ist schon sehr platt. NRW bestand bis jetzt nicht nur aus dem Lokalfunk. 6x WDR + 2 D-Radio + Lokalfunk + Uniradio oder einstrahlende Sender. DAB+ ist eine einzige Ansammlung von Oldie-, Schlager- oder Religionssendern.
Du bekommst über UKW in NRW keinen Rock, keinen Schlager, usw.
Radio Bob und Schlagerparadies sind durchaus Programme, die wohl zu den bekanntesten DAB-Programmen gehören.
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Felix II
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Re: Die Diskussion um einen 3. Bundesmux ist offiziell eröffnet

Beitrag von Felix II »

Es können also nur die ARD-Anstalten sein, die ihre zweite Bedeckung noch nicht aufgeschaltet haben.
Da stellt sich mir die Frage z.B. hier in Sachsen: Was soll denn da noch nachkommen in so einer zweiten Bedeckung ? Die regulären Programme sind doch bereits alle aufgeschaltet plus zusätzlich Klassik, Tween, Schlagerwelt und Extra.
Nur muss man mit DAB+ nicht nur ein UKW-Abbild, sondern auch einen Mehrwert bieten. Ansonsten kann ich auch bei UKW bleiben.
Der Mehrwert ist bereits da (Sachsen), das UKW-Abbild käme nach. PSR und so...

Aber eine Frage stellt sich mir vor diesem ganzen Hintergrund eines dritten Bundesmuxes und wenn da angeblich die Anbieter schon Schlange stehen: Warum ist der Freiberger SmallScale nicht randvoll ? Der verursacht ja kaum Kosten und hat aufgrund seines günstigen Standortes doch eine recht beachtliche Reichweite.
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Jelvert
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Re: Die Diskussion um einen 3. Bundesmux ist offiziell eröffnet

Beitrag von Jelvert »

Felix II hat geschrieben: Mo 27. Jun 2022, 08:05 Aber eine Frage stellt sich mir vor diesem ganzen Hintergrund eines dritten Bundesmuxes und wenn da angeblich die Anbieter schon Schlange stehen: Warum ist der Freiberger SmallScale nicht randvoll ?
Der SmallScale alleine ist womöglich für einige dann doch zu unattraktiv. Die Anbieter haben als Ziel viele Ballungsräume gleichzeitig zu erreichen. Hat man als Ziel X-potentielle Reichweite, damit man irgendwann mal genügend Werbungbuchungen bekommen, da ist ist die Reichweite vom Mux vielleicht dann doch etwas zu klein. Nebenbei, nebenan in Thüringen hat die Landeswelle schon fast allein UKW-Sender es nicht leicht mit dem überleben.Will man ganz neue Sender starten, ist es so ein Mini-Mux auch nicht unbedingt das ideale.
SÜRAG
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Re: Die Diskussion um einen 3. Bundesmux ist offiziell eröffnet

Beitrag von SÜRAG »

Wäre nicht für einige Sender gerade nur ein Flickenteppich mit den Ballungszentren, also z. B. KI, HH, HB, H, SN, HRO, B/P, MD, DD, HAL/L, EF, Ruhrgebiet, D, K, Rhein-Main, Rhen-Neckar, SB, S, N, und M interessant?
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SeltenerBesucher
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Re: Die Diskussion um einen 3. Bundesmux ist offiziell eröffnet

Beitrag von SeltenerBesucher »

Felix II hat geschrieben: Mo 27. Jun 2022, 08:05
Es können also nur die ARD-Anstalten sein, die ihre zweite Bedeckung noch nicht aufgeschaltet haben.
Da stellt sich mir die Frage z.B. hier in Sachsen: Was soll denn da noch nachkommen in so einer zweiten Bedeckung ? Die regulären Programme sind doch bereits alle aufgeschaltet plus zusätzlich Klassik, Tween, Schlagerwelt und Extra.
Die Audioqualität ist beim MDR nicht gerade ein Abbild dessen, womit die Anstalt ihre UKW-Sender füttert. Wenn die ARD-Anstalten ihr zweites Netz ausbauen, werden die Privaten dumm aus der Wäsche schauen. Die können dann eine höhere Audioqualität anbieten.
SÜRAG hat geschrieben: Mo 27. Jun 2022, 19:42 Wäre nicht für einige Sender gerade nur ein Flickenteppich mit den Ballungszentren, also z. B. KI, HH, HB, H, SN, HRO, B/P, MD, DD, HAL/L, EF, Ruhrgebiet, D, K, Rhein-Main, Rhen-Neckar, SB, S, N, und M interessant?
Wäre, aber die Länder wissen, dass das die begehrtesten Multiplexe die Metropolenmultiplexe sind und geben diese nicht aus der Hand. Man sieht es schon in NRW, wo man interessante Gebiete und ländliche Gebiete im landesweiten regionalisierten Multiplex zusammengelegt hat. Man orientierte sich an den Regierungsbezirksgrenzen.
Zuletzt geändert von SeltenerBesucher am Mo 27. Jun 2022, 20:04, insgesamt 1-mal geändert.
Marc!?
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Re: Die Diskussion um einen 3. Bundesmux ist offiziell eröffnet

Beitrag von Marc!? »

SÜRAG hat geschrieben: Mo 27. Jun 2022, 19:42 Wäre nicht für einige Sender gerade nur ein Flickenteppich mit den Ballungszentren, also z. B. KI, HH, HB, H, SN, HRO, B/P, MD, DD, HAL/L, EF, Ruhrgebiet, D, K, Rhein-Main, Rhen-Neckar, SB, S, N, und M interessant?
Ein BM profitiert von den Synergieffekten durch ein SFN.

Wenn man die Kapazitäten getrennt ausschreibt, kann man unterschiedliche Werbung schalten.
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Re: Die Diskussion um einen 3. Bundesmux ist offiziell eröffnet

Beitrag von TobiasF »

Felix II hat geschrieben: Mo 27. Jun 2022, 08:05
Es können also nur die ARD-Anstalten sein, die ihre zweite Bedeckung noch nicht aufgeschaltet haben.
Da stellt sich mir die Frage z.B. hier in Sachsen: Was soll denn da noch nachkommen in so einer zweiten Bedeckung ? Die regulären Programme sind doch bereits alle aufgeschaltet plus zusätzlich Klassik, Tween, Schlagerwelt und Extra.
Na ja, ein Programm kann der MDR noch starten. Aber derzeit hat der MDR kein Bedarf an einem weiteren Mux, es passt ja alles in die vorhandenen 6B/8B/9A. Zumal R.SA bald den 9A verlässt.

Ich hätte nur folgende Anwendungsfälle für den zweiten Mux in Form des Drei-Länder-Muxes 11A:
  • Steigerung der Bitraten. Im 11A könnten Jump, Kultur, Aktuell, Sputnik, Klassik und Tweens mit 144 CU verbreitet werden. In den 6B/8B/9A vier Regioversionen des Landesprogramms, Schlagerwelt und ein hypothetisches weiteres Programm. In Sachsen-Anhalt und Thüringen wären das 144 CU pro Programm, in Sachsen mit seinen beiden Sonderprogrammen 108 CU. Allerdings verdoppeln sich die Senderkosten. Ob das durchsetzbar ist, wenn den ÖRs das Sparen aufdiktiert wird?
  • Betreibung von 11A und 6B/8B/9A als Mischmux ÖR/privat. Allerdings müssten alle drei Bundesländer damit einverstanden sein. Derzeit besteht in Sachsen und Thüringen aber gar kein Bedarf an weiteren Privatkapazitäten (siehe Landesmuxe) und Sachsen-Anhalt will keine haben.

Felix II hat geschrieben: Mo 27. Jun 2022, 08:05 Aber eine Frage stellt sich mir vor diesem ganzen Hintergrund eines dritten Bundesmuxes und wenn da angeblich die Anbieter schon Schlange stehen: Warum ist der Freiberger SmallScale nicht randvoll ?
Na ja, besonders attraktiv ist ein Mux für eine 40.000-Einwohner-Stadt nicht. Für diejenigen, die nur in Großstädten senden wollen, ist die Stadt zu klein, und diejenigen, die solche Städte versorgen wollen, wollen i. d. R. das ganze Land versorgen und nehmen lieber den Landesmux. Man bedenke auch: Zwickau, Plauen, Görlitz & Co haben solche Muxe nicht.

Chancen für den Freiberg-Mux sehe ich:
  • in Lokalprogrammen. Ein solches, nämlich InPulz, war der Grund dafür, warum der Freiberg-Mux überhaupt entstanden ist. Enttäuschend sind diesbezüglich die Großstadt-Muxe, die werden lediglich vom Sachsen Funkpaket, Sachsen Fernsehen und Uniradio lokal bespielt. Ich hoffe, dass irgendwann einmal mehr Lokalplayer in den Großstädten hinzukommen.
  • gemeinsam mit den Großstadt-Muxen als Ausweichmux, wenn der Landesmux voll ist.
  • Eine Chance könnte durchaus durch die mittige Lage zwischen Chemnitz und Dresden bestehen, nämlich dann, wenn man über die Lokalmuxe auf der A4 durchgehend hörbar ist, aber weniger ausgeben muss als im Landesmux.

SÜRAG hat geschrieben: Mo 27. Jun 2022, 19:42 Wäre nicht für einige Sender gerade nur ein Flickenteppich mit den Ballungszentren, also z. B. KI, HH, HB, H, SN, HRO, B/P, MD, DD, HAL/L, EF, Ruhrgebiet, D, K, Rhein-Main, Rhen-Neckar, SB, S, N, und M interessant?
Ich mag mir gar nicht ausmalen, was für ein Geheule in den Ballungsräumen losgeht, die nicht „auserkoren“ wurden, etwa Bielefeld und Chemnitz.

Generell scheint Chemnitz aber einen Bonus zu haben, und zwar, weil man neben Leipzig und Dresden eines der drei Zentren Sachsens ist. Das heißt, für einen Anbieter, der (aufgrund der Einwohnerzahl) Leipzig und Dresden versorgt, gehört es einfach dazu, auch Chemnitz zu versorgen.
Standort: Dresden-Mickten / Moritzburg-Reichenberg bei Dresden
Empfangsgeräte: TechniSat Digitradio 361 CD IR, TechniSat Digitradio 1, PEAQ PDR050, TechniSat Digitradio mobil, TechniSat Digipal DAB+, TechniSat Digit ISIO S2
Felix II
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Re: Die Diskussion um einen 3. Bundesmux ist offiziell eröffnet

Beitrag von Felix II »

etwa Bielefeld
ach was, das gibt es doch gar nicht ;-)
Na ja, besonders attraktiv ist ein Mux für eine 40.000-Einwohner-Stadt nicht.
Naja, den Freiberger hab ich schon im Brandenburger Raum empfangen, mobil. Also wie schon geschrieben, der hat eine erstaunliche Reichweite.
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Re: Die Diskussion um einen 3. Bundesmux ist offiziell eröffnet

Beitrag von radneuerfinder »

Nicoco hat geschrieben: Fr 24. Jun 2022, 12:10 Es stehen jeder ARD-Anstalt zwei DAB-Bedeckungen zu, was sie damit anstellen bleibt ihnen überlassen.

Wo steht das? Wo ist das geregelt?
Marc!?
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Re: Die Diskussion um einen 3. Bundesmux ist offiziell eröffnet

Beitrag von Marc!? »

Bei jeder ARD Anstalt, die aktuell noch einen zweiten Mux starten möchte, gibt es halt das praktische Problem, dass der neue Mux schlechter zu empfangen sein wird, im Vergleich zum Status quo.
Bei den kleinen Anstalten wie SR oder RB wo es von der Anzahl der Standorten ginge, steht es nicht auf der Agenda.

Beim NDR macht es ja auch betriebswirtschaftlich keinen Sinn, der Mux ist ausgelastet und auch beim MDR, wegen dem einen potentiellen Programm ist der finanzielle Aufwand enorm.
Habakukk
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Re: Die Diskussion um einen 3. Bundesmux ist offiziell eröffnet

Beitrag von Habakukk »

Dann sollten solche Kapazitäten fairerweise aber irgendwann zurück gegeben werden. Manches davon ist bald schon wieder 10 Jahre reserviert, z.B. die zweite Bedeckung in NRW für den WDR oder der 11A in Mitteldeutschland.
---
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radneuerfinder
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Re: Die Diskussion um einen 3. Bundesmux ist offiziell eröffnet

Beitrag von radneuerfinder »

Oder die Medienpolitik gestaltet ein wenig mit. Die basteln doch sowieso gerade an einem neuen Medienstaatsvertrag.

Dort könnte der Passus, der den ARD-Landesrundfunkanstalten bundesweite Radioprogramme verbietet, gestrichen werden und den Weg für einen bundesweiten "best-of-ARD-Radio"-Mux frei machen. Bei den dritten TV-Programmen scheint eine bundesweite Verbreitung kein großes Problem zu sein. So wären die Verhältnisse im DAB+ Band 2 öffentlich-rechtlich Muxe gegenüber 3 bis 4 Muxe Privatfunk. 10 zusätzliche öffentlich-rechtliche Programme würden DAB+ mehr beleben als 15 weitere kommerzielle Festplattendudler

Wenn es die Politik geschickt anstellt, könnte das sogar Rundfunkbeitragsneutral geschehen, wenn dann z.B. ein bundesweites Klassikprogramm, 7 regionale Klassikwellen ersetzt.
SeltenerBesucher
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Re: Die Diskussion um einen 3. Bundesmux ist offiziell eröffnet

Beitrag von SeltenerBesucher »

radneuerfinder hat geschrieben: Di 28. Jun 2022, 10:29
Nicoco hat geschrieben: Fr 24. Jun 2022, 12:10 Es stehen jeder ARD-Anstalt zwei DAB-Bedeckungen zu, was sie damit anstellen bleibt ihnen überlassen.
Wo steht das? Wo ist das geregelt?
Ganz einfach, in der Präambel des Medienstaatsvertrags (MStV):
Öffentlich-rechtlicher Rundfunk und privater Rundfunk sind der freien individuellen und öffentlichen Meinungsbildung sowie der Meinungsvielfalt verpflichtet. Beide Säulen des dualen Rundfunksystems müssen in der Lage sein, den Anforderungen des nationalen und des internationalen Wettbewerbs zu entsprechen.

Für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk sind Bestand und Entwicklung zu gewährleisten. Dazu gehört seine Teilhabe an allen neuen technischen Möglichkeiten in der Herstellung und zur Verbreitung sowie die Möglichkeit der Veranstaltung neuer Angebotsformen und Nutzung neuer Verbreitungswege. Seine finanziellen Grundlagen einschließlich des dazugehörigen Finanzausgleichs sind zu erhalten und zu sichern.

Den privaten Veranstaltern werden Ausbau und Fortentwicklung eines privaten Rundfunksystems, vor allem in technischer und programmlicher Hinsicht, ermöglicht. Dazu sollen ihnen ausreichende Sendekapazitäten zur Verfügung gestellt und angemessene Einnahmequellen erschlossen werden.
Die Präambel wird so ausgelegt, dass neue Ressourcen 50 % 50 % aufgeteilt werden, was man bei DVB-T2 genau sieht und bei DAB+ so ausgelegt wird, dass die ARD-Anstalten auch drei von sieben möglichen Bedeckungen erhalten.

In NRW müssen die öffentlich-rechtlichen Anstalten ihre Resourcen nicht in Betrieb nehmen, denn ...
LMG NRW: § 11 Zuordnungsverfahren, Absatz 5
„Die Ministerpräsidentin oder der Ministerpräsident soll die Zuordnung einer Übertragungskapazität aufheben, wenn sie für einen Zeitraum von mehr als zwölf Monaten nach der Zuordnung nicht genutzt wurde. Der öffentlich-rechtliche Veranstalter, der die Nutzung innerhalb des Zeitraums nach Satz 1 unterlässt, hat dies der Ministerpräsidentin oder dem Ministerpräsidenten anzuzeigen. Satz 2 gilt entsprechend für die LfM, die von den privaten Veranstaltern Auskunft über die Nutzung von Übertragungskapazitäten verlangen kann.“
im Medienstaatsvertrag HSH – MStV HSH:
Bei der Zuordnungsentscheidung hat die Sicherstellung der Grundversorgung Vorrang; im Übrigen sind öffentlich-rechtlicher und privater Rundfunk gleichgestellt.
Gleichgestellt heißt für mich, sie bekommen gleichviele Ressourcen.

Das Problem dürfte nicht die Gesetzgebung sein, sondern das Henne-Ei-Problem:
Bauen die ARD-Anstalten ihr zweites Netz nicht aus, weil sie nicht wollen oder weil das Land ihnen die Frequenzen nicht zuordnet? Rufen sie diese nur nicht ab, oder blockiert die KEF den Ausbau, weil die KEF keine Gelder bewilligt? Die ARD soll auf UKW-Frequenzen verzichten, doch wenn sie diese nicht einsetzt, fallen sie doch an das Land zurück? Dann werden diese an die Privaten gegeben. Das Ziel den ARD-Anstalten Frequenzen zu entziehen und den Privaten zu geben, geistert schon seit über 10 Jahren durch die Landesparlamente. Die ARD will DAB+, tut nur wenig dafür, weil es ihre Position schwächen würde. Doch auch die Privaten hatten eine Chance sich auf DAB eine Hörerschaft aufzubauen und scheiterten daran. Bestes Beispiel: Power Radio in NRW hatte keinen Erfolg, die Kirche hat den Programmplatz belegt und nun eingesehen, dass DAB+ in NRW doch nicht die Lösung für sie ist.
Habakukk hat geschrieben: Di 28. Jun 2022, 22:58 Dann sollten solche Kapazitäten fairerweise aber irgendwann zurück gegeben werden. Manches davon ist bald schon wieder 10 Jahre reserviert, z.B. die zweite Bedeckung in NRW für den WDR oder der 11A in Mitteldeutschland.
Kannst Du bitte belegen, dass die Kapazitäten jemals an das Deutschlandradio oder den WDR zugeordnet wurden? Nicht die ARD-Anstalten bunkern die Frequenzen, sondern die Länder.
radneuerfinder hat geschrieben: Di 28. Jun 2022, 23:20 Wenn es die Politik geschickt anstellt, könnte das sogar Rundfunkbeitragsneutral geschehen, wenn dann z.B. ein bundesweites Klassikprogramm, 7 regionale Klassikwellen ersetzt.
Und was machen die ARD-Anstalten mit ihren Klangkörpern? Da werden die Länder bestimmt nicht begeistert sein, denn diese haben sich der Klangkörper entledigt, weil die Rundfunkanstalten besser die Musiker entlohnten, als die Bundesländer. Die Klassikwelle könnte Deutschlandradio produzieren und die ARD-Anstalten würden die Kulturwelle mit mehr Wortanteil ausstatten. Manchen ARD-Anstalten haben Kultur und Klassik getrennt.
Nicoco
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Re: Die Diskussion um einen 3. Bundesmux ist offiziell eröffnet

Beitrag von Nicoco »

SeltenerBesucher hat geschrieben: Di 28. Jun 2022, 23:50 die Kirche hat den Programmplatz belegt und nun eingesehen, dass DAB+ in NRW doch nicht die Lösung für sie ist.
"Die Kirche", genauer das Bistum Köln, konnte oder wollte schlicht die Ausstrahlung auf die von MB geforderten 10 Jahre nicht finanzieren.
Grundsätzlich wär man bei DAB+ weiterhin gerne dabei gewesen.
SeltenerBesucher hat geschrieben: Di 28. Jun 2022, 23:50 Doch auch die Privaten hatten eine Chance sich auf DAB eine Hörerschaft aufzubauen und scheiterten daran. Bestes Beispiel: Power Radio in NRW hatte keinen Erfolg
Es ist halt relativ schwierig die Situation von vor wenigen Jahren mit der heutigen zu vergleichen.
Gerade in den letzten drei, vier, fünf Jahren hat sich extrem viel entwickelt, was die Situation für die privaten Veranstalter stark verändert hat.
Stichworte: Zweiter Bundesmux, DAB+ Pflicht in Neuwagen, usw.
Zuletzt geändert von Nicoco am Mi 29. Jun 2022, 01:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Diskussion um einen 3. Bundesmux ist offiziell eröffnet

Beitrag von SeltenerBesucher »

Nicoco hat geschrieben: Mi 29. Jun 2022, 00:06 Gerade in den letzten drei, vier, fünf Jahren hat sich extrem viel entwickelt, was die Situation für die privaten Veranstalter stark verändert hat.
Stichworte: Zweiter Bundesmux, DAB+ Pflicht in Neuwagen, usw.
Es gab schon damals reine Kabelradiosender, die auch wieder verschwunden sind. Einige gibt es noch bis heute, wie JAM FM nun in Berlin und mit einem neuen Besitzer. Dennoch haben einige Anbieter damals auf DAB und ADR gesetzt. ADR hatte damals kaum jemand und DAB auch. Als wollte man beweisen, dass beides nicht funktioniert.
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