DAB+ Niedersachsen <> NRW

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strade
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DAB+ Niedersachsen <> NRW

Beitrag von strade »

Ich mache mal diesen Faden auf. In einem anderen Thread wurde es bereits angesprochen : Durch den Start von 9D in NRW sind vor allem Städte wie Dortmund, vor allem aber Münster und Bielefeld zu einer NDR-freien Zone geworden, also ein Rückfall auf UKW. Leider kann ich das für BI und MS bestätigen. Nun war zu lesen, dass in NDS die Zeitungsfunker demnächst wohl den 12A zugewiesen bekommen könnten. 12A <> 11D - wie realistisch ist eine große Verbreitung der NDS-Sender nach NRW ? Was schätzt ihr ? (ungeachtet sog. Versorgungsaufträge)
PrismaPlayer
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Re: DAB+ Niedersachsen <> NRW

Beitrag von PrismaPlayer »

Also ganz NDR freie Zone kann man nicht sagen. Ich kann nur für Dortmund und Bielefeld berichten...In Dortmund hatte der 10a im Innenstadtbereich auf dem Wallring immer mal abgespielt, dort wird er höchstens mal eingelesen, das wars.Besteht Sichtkontakt zum Florianturm ist der 10a direkt stumm. Um Dortmund herum ist der Empfang allerdings gleich geblieben.
In Bielefeld hatte ich den 10a vor der Aufschaltung von 9d nie testen können. Jedenfalls wechseln sich im Autoradio 7a und 6c ab,10a wird beispielsweise in Brackwede und auf der B61 nach Bielefeld rein gewählt .Danach erst wieder im Osten von Bielefeld. In der Stadt gibts aber auch mal sehr lange Aussetzer, das muß man leider sagen.
Ein SFN aus Stadthagen, Grafensundern und Köterberg, wie es beim 12a werden könnte, würde mit Sicherheit durchgängiger abspielen.
Die Nachbarkanalsituationen 9d vs 10a und bald vielleicht 12a vs 11d sind allerdings alles andere als schön.
Wenn wenigstens ein Kanal dazwischen liegen würde, wäre das ganze halb so schlimm.
strade
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Re: DAB+ Niedersachsen <> NRW

Beitrag von strade »

Habe es heute erst beobachtet. Der NDR kommt gut 2 Km rund um den Kern nicht mehr durch, was aber bis zur Aufschaltung von 9D nicht ins Thema geriet. Der NDR wird also geblockt, völlig legal.
RF_NWD
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Re: DAB+ Niedersachsen <> NRW

Beitrag von RF_NWD »

Die Situation mit dem 10A war in Bielefeld und Muenster auch vor der Aufschaltung des 9D alles andere als optimal. Aber danach eben nochmal verschlechtert, weil die Sender in der Stadt oder sehr dran wie in BI stehen. Und in BI sind es 4mal 10 KW in Münster nur 2 Belegungen.
Der Kern ist eben die hohe Übersteuerung der Empfänger und nur teilweise der Nachbarkanal.

Der in Teilen Osnabrücks grottige Empfang des 9D hat in der Stadt nichts mit dem NDR zu tun. Das ist zu 90% der Topographie geschuldet. Die Huegel am suedlichen Stadtrand schotten einige Stadtteile massiv ab und die kleineren Huegel
Innerhalb der Stadt besorgen den Rest.
Ist man oben auf einem der Stadthügel ist der Empfang da, ansonsten auf Freiflächen ,Plätzen usw. Ausgiebig getestet im südlichen Stadtgebiet.

Wo der Standort für einen NDS MUX ist,weiss ja noch keiner. Für die Stadt Osnabrück waere aber weder ein 12A aus Engter noch aus Grafensundern ein Problem für den 11D. Weit genug weg und andererseits Ibbenbüren zu nah und stark.
Allenfalls wenn man auf den Schinkelturm gehen würde.,könnte es etwas enger werden.
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Marc!?
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Re: DAB+ Niedersachsen <> NRW

Beitrag von Marc!? »

Die Privaten in NDS werden sicherlich mal mit einem Rumpfnetz on air gehen und sich auf die Gebiete in NDS konzentrieren.

Der NDR hat natürlich in NRW das Problem, dass man kein einheitliches SFN hat. Dazu nutzt man in OS nicht den alten GNS, sonderen den Turm südlich mit Richtstrahlung Richtung NDS.
PrismaPlayer
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Re: DAB+ Niedersachsen <> NRW

Beitrag von PrismaPlayer »

Aber mit dem Vorteil das Grafensundern sehr nah an der NRW Grenze ist und nicht wie Bramsche noch einige Berge und Hügel überwinden muß. Von daher gut überlegt vom NDR.
In Bielefeld seh ich die Hünenburg gar nicht ao als direkten Störer an,da man ja schon ein Stück westwärts sendet und der Turnm nicht mitten in der Stadt steht,wie in Dortmund und Münster...
In Bielefeld besteht das Problem, das der Teutokamm ,westlich neben Bielefeld, auf dem auch die Hünenburg steht,Grafensundern extrem abschattet..
Und nun tut der 9d den Rest ,es dort noch ein wenig schlechter zu machen.
SeltenerBesucher
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Re: DAB+ Niedersachsen <> NRW

Beitrag von SeltenerBesucher »

Ich würde das Problem nicht allen bei dem Nachbarkanal suchen, sondern bei der geringeren Leistung in Richtung NRW. Der Kanal 5D wird von der Hünenburg und Schleptruper Egge ausgestrahlt und kommt bei mir immer an. Ich weiß nur nicht von welchem Sender genau. Schleptruper Egge ist 10 km entfernter von hier als Bielefeld. Der Kanal 10A könnte bei mir von Lingen-Damaschke und Grafensundern ankommen, ist jedoch seltener empfangbar als der 5D. Dabei liegt Grafensundern ca. 10 km näher als die Hünenburg. Wenn die These mit der Übersteuerung greifen würde, müsste der 5D bei mir durch die Übersteuerung durch den 5C gar nicht empfangbar sein. Nach der Aufschaltung von 9D war der 10A mal zu empfangen und mal nicht. Genauso ist es in diesem Augenblick auch. Mal geht es, mal nicht.
PrismaPlayer hat geschrieben: Di 22. Mär 2022, 00:03 Aber mit dem Vorteil das Grafensundern sehr nah an der NRW Grenze ist und nicht wie Bramsche noch einige Berge und Hügel überwinden muß. Von daher gut überlegt vom NDR.
Das sehe ich anders. Im näher der Sender an die Landesgrenze rückt, umso mehr muss Du dämpfen. Wahrscheinlich hat die BnetzA von Bramsche in Richtung Osnabrück nur eine geringe Leistung erlaubt und von Grafensundern darf eine höhere Leistung in Richtung Osnabrück und Niedersachsen selbst eingesetzt werden. Das Nachsehen hat das entfernte Umland.
RF_NWD
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Re: DAB+ Niedersachsen <> NRW

Beitrag von RF_NWD »

Die Landesgrenze zu NRW ist auch bei der Schleptruper Egge nicht weit entfernt. Nur 6-7 km.
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Habakukk
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Re: DAB+ Niedersachsen <> NRW

Beitrag von Habakukk »

Wir hatten das Thema ja schon in anderen Threads. Ich denke, dass diese Nachbarkanal-Belegungen oft etwas überbewertet werden.

Meine Erfahrungen mit starken (Nachbar-)Kanälen und schwach empfangbaren Ensembles:

Es leiden eigentlich v.a. aktive Antennenlösungen darunter. Durch die eingesetzten Antennenverstärker kommt es zu Übersteuerungen, wenn man die starken Sender nicht anderweitig ausblenden kann.

Passive Antennenlösungen (Magnetfußantenne im Auto, Teleskopantenne am Portabelgerät) leiden wirklich nur in direkter Sendernähe (<1km) unter den starken Signalen.

Bei mir setzen im Auto z.B. schwache Ensembles aus, wenn ich mit der aktiven Kombiflex 2-3km im Umkreis eines starken Senders bei absolut freier Sicht unterwegs bin. Das ist mit der passiven Magnetfußantenne definitiv nicht so, die gehen da.

Vermeintliche Unterschiede im Empfang bei Portabelgeräten (Audio erst bei 2 Balken mehr, wenn starker Nachbarkanal) haben sich als Fehler der Balkenanzeige bei ersten FS-Modulen entpuppt (es werden wegen des starken Nachbarkanals einfach zwei Balken zuviel angezeigt).
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RF_NWD
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Re: DAB+ Niedersachsen <> NRW

Beitrag von RF_NWD »

Das Problem betrifft doch relativ Viele durch die starken innerstädtischen Sendetürme. Münster 5D und 10A ist ein sehr ausgeprägtes Beispiel.
Sehr gut nachvollziehen kann man das mit Verona 2 Empfängern. Da flackerte die Balkenanzeige auch auf freien Kanälen noch .Aus den Vorher-Nachher Vergleichen wird ersichtlich, dass die Fehlerrate deutlich nach oben schiesst und der Empfang schwacher Ensembles dadurch zusammenbricht.
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strade
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Re: DAB+ Niedersachsen <> NRW

Beitrag von strade »

Bei "Taschenradios" besteht keine Chance, hier wird das Nachbarbundesland sozusagen zur roten Zone. Es bleibt UKW als DAB-Ersatz übrig, und damit sind wir Dank einer "guten" Belegung der Frequenzen wieder in der Vergangenheit angekommen. Vom 12A aus NDS dürfte in NRW nicht viel übrig bleiben.
Ruhrwelle
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Re: DAB+ Niedersachsen <> NRW

Beitrag von Ruhrwelle »

Die Nachbarkanaloroblematik gibt es bei starken Pegelunterschieden schon, auch mit passiven Antennen. Bei 9D vs. 10A in Dortmund könnte ich mir das gut vorstellen.
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Sarstedter
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Re: DAB+ Niedersachsen <> NRW

Beitrag von Sarstedter »

Als ich Mitte Februar die A2 aus Niedersachsen kommend bis Oberhausen gefahren bin, konnte ich beim NDR-Empfang zumindest auf/an der Autobahn keine Unterschiede feststellen. 10A ging wie immer bis knapp hinters Kamener Kreuz (A2/A1)... das war auch schon vor der Aufschaltung des 9D so. In Ostwestfalen konnte ich auch keine Unterschiede merken... natürlich war ich nicht in BI-Stadt... beziehe mich ja nur auf die Autobahn. Genutzt wurde (wie schon seit Jahren) die Werkslösung im C4 Picasso mit Scheibenantenne.
RF_NWD
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Re: DAB+ Niedersachsen <> NRW

Beitrag von RF_NWD »

Auf der A2 merkt davon natürlich nichts mehr.Ist ja schon ein paar Km weiter südlich und der 10 A kommt wegen der höheren Lage besser.Auf den Bundesstraßen 61 und 68 dagegen bekommt man das Problem dagegen mit.
Als Faustformel für die Problemzonen kann man für 9D und 10 A den FM Scan Radius für 87 DB wählen und dann in der Ortsabfrage schauen, welche Ensembles liegen um 40dB darunter. In einigen Fällen muss man dann noch die topographischen Besonderheiten berücksichtigen. In NDS kommt man mit den Karten natürlich schnell auch auf Lingen als Problemzone für den 9D.
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Re: DAB+ Niedersachsen <> NRW

Beitrag von Marc!? »

Es stimmt natürlich, dass insbesondere Städte mit Sendetürmen in der Innenstadt betroffen sind. Werden noch klassische Standorte genutzt, hat zuerst mal Gelände drumherum.
In Kaiserlautern ist der Dansenberg so ein positives beispiel, der SWr steht mit seinem Turm hingegen direkt an der BAB 6.
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