Kompakte Kombi-Außenantenne DAB+/UKW

[Habakukk]

Ich würde gerne auf unserem Balkon eine Außenantenne für DAB+ und UKW anbringen. Nun ist mir klar, dass jeweils eine abgestimmte Yagi-Antenne das Optimale wäre. Platzbedingt und auch aus Rücksicht auf andere hier im Haus hätte ich aber gerne etwas möglichst Kompaktes, das trotzdem einigermaßen guten Empfang liefert. Ich würde schon gerne möglichst weit unter 1m kommen.

Bei mir sind dabei folgende Antennen in der engeren Auswahl:
https://www.antennenland.net/3H-DAB-FM
Klassische Kombi aus Band II-Ringdipol für UKW und vertikalem Band III-Dipol für DAB+. Der Ringdipol hat 60cm Durchmesser, der vertikale Dipol ist 70cm lang.
Einige von euch haben glaube ich ganz gute Erfahrungen damit gemacht, oder?

https://www.antennenland.net/axing-TAA3-20
Wesentlich teurer, aber dafür auch deutlich kompakter wäre diese aktive Flachantenne. Diese wäre ja mein Favorit, wenn sie mindestens auf die Empfangsergebnisse käme wie die Kombi oben. Das wäre mir dann den Aufpreis schon wert, immerhin hat die nur noch 26x37cm. Nun habe ich aber mit Aktivantennen nicht die besten Erfahrungen gemacht.

Was meint ihr? Habt ihr Erfahrungen mit der Axing-Antenne?

Habt ihr evtl. alternative Tipps? Wie gesagt, Yagis oder LogPers >1m kommen leider nicht infrage.

[RADIO354]

Auf Jeden Fall würde Ich einen DAB Dipol mit VV im Anschlusskasten bevorzugen.
Keine Aktive Flachantenne, die Alles um 22 dB verstärkt. Das könnte im Empfänger zu ungewünschter Oberwellenbildung von zu Starken UKW Signalen im DAB Bereich
führen und der Empfang wäre schlechter.
Also, Ich würde 2 Dipole ( UKW / B III ) hernehmen, Getrennte Ableitungen damit das DAB Signal Vorverstärkt werden kann. Dann Drinnen mittels UKW/ DAB+ Weiche
zusammenschalten. Der VV sollte wie schon Oben erwähnt in Antennennähe montiert sein. Ferngespeist aus der Wohnung via Koaxialkabel.

[RADIO354]

Der Ringdipol für UKW hat gegenüber einem Gestreckten Dipol einen Negativen Gewinn.
Wenn möglich einen Gestreckten UKW Dipol nehmen. Es kommt aber auch auf die Vor- Ort Situation und das Gewünschte Resultat an.

[pomnitz26]

Ich stimme dem schon mal zu. Spare dir das viele Geld.

Unterschätze den Dipol auch nicht. Das bringt immer mehr wie jedes Gerät mit Teleskopantenne.

[Habakukk]

Danke schon mal für eure Antworten.

Vielleicht mal grundsätzlich ein paar Worte zur Ausgangsbasis: ich hatte in früheren Wohnungen für UKW eine 5-Elemente-Yagi auf dem Dach, sowie eine kleine VHF-Yagi vertikal (weiß grad nicht wieviele Elemente das waren) für DAB+ installiert. Das ganze ging in einen schon vorhandenen Hausverstärker mit getrennten Eingängen für Band I, II, III, IV/V.

In der aktuellen Wohnung gibt es leider keinen vorhandenen Antennenmasten, Yagis auf dem Dach inkl. neuem Masten sind nahezu unmöglich, würde ich sagen (würde sehr viele Kämpfe im Rahmen der Eigentümergemeinschaft benötigen, für die ich nicht die Kraft habe). Zum Glück ist aber die aktuelle Wohnung im Dachgeschoss empfangstechnisch gut gelegen, sodass ich mit meinen Portabelgeräten (Grundig G5 aka Degen 1103-Klon für UKW und Microspot 318/nedis RDDB1500BR für DAB+) annähernd vergleichbare DX-Ergebnisse wie früher mit den Yagis erzielen kann. Manche Dachantenne der Nachbarn ist z.B. niedriger angebracht als wir uns in unserer Wohnung befinden. Das Empfangsfeld in der Wohnung, an den Dachfenstern und auf den Balkonen ist ohnehin so inhomogen, dass ich mit den Portabelgeräten gezielt bestimmte Nischen mit speziellen Empfangsverhältnissen ausnutzen kann, die mir bei einer Yagi mit fester Ausrichtung (ohne Rotor) nicht erreicht werden können.

Ansonsten DXe ich eh viel im Auto auf dem Weg zur/von der Arbeit, da dort einige wesentlich günstigere Lagen als bei mir daheim vorhanden ist.

Kurz gesagt: gute DX-Ergebnisse wären natürlich wünschenswert, sind aber nicht das vordringliche Ziel. Es wird auf einen Kompromiss hinaus laufen, deshalb mein Ansatz mit diesen beiden Antennen.

Die geplante Stelle am Nordwest-Balkon wäre relativ uneinsichtig, sowohl von unten aus, als auch vom Balkon selber aus (wäre also auch Nicht-DXer-tauglich). Der UKW-Empfang soll sowieso bevorzugt die Nordwest-Richtung abdecken (München, Tropo-Überreichweiten aus BWÜ, RLP, HES, etc...) und das würde in dieser Nische recht passabel gehen, soweit ich das mit den Portabelgeräten beurteilen kann.

Für DAB+ wäre diese Stelle aber eher ein Kompromiss. Zu den lokalen Ensembles 11D/10A/7A/5C käme noch München 11C, Niederbayern 7D und 2.Bundesmux dazu, die gehen dort mit Portabelgerät recht gut. Ingolstadt 11A und Augsburg 9C wären dort eher schwierig. Vorteil dieser Stelle: UKW horizontal und DAB+ vertikal könnte an einer Stelle gebündelt werden. Die Kabelführung würde dort entlang gehen, wo eh schon Kabel für die Sat-Anlage da sind. Die Länge der Kabel zur Wohnzimmeranlage wäre überschaubar.

Seltsamerweise ist der DAB+Empfang aber anders als UKW auf der Südseite am Besten. Dort geht Ich könnte also alternativ auch einen Dipol an der Südseite (dort ist auch ein Balkon) installieren. Nachteil: ich müsste ein relativ langes Koax-Kabel quer durch die komplette Wohnung ziehen (20m ca.). Das wäre aber möglich: zwei mal bohren und das Kabel dann entlang des Dachfirsts verlegen.

Vielleicht ist das tatsächlich die bessere Idee, UKW und DAB+ an getrennten Stellen zu empfangen.

[RADIO354]

Ja,
Ich würde Unbedingt die Dipole dahinbringen wo es dem Gewünschten Empfängen am Nächsten kommt.
Habe Ich bei meiner DAB Antenne auch gemacht. Genau Dorthin wo Seinerzeit Ulm Kuhberg K 11 B mit den 1 KW vom Microspot RA 318 eingelesen wurde.
Unbedingt mit dem Portabel den Späteren Montageplatz ausprobieren. Wo der Schwächste Mux geht dahin würde Ich den Dipol versuchen zu montieren.
Die 20m Kabel lassen sich mit dem VV in Antennennähe Kompensieren.
Ich habe auf Wunsch des Vermieters auf Bohren verzichtet und im Gegenzug die Antennen auf den Balkon ( Dachterasse ) aufstellen Dürfen. Nicht zu sehen von Aussen.
Ich verwende Diese Ständer für SAT Antennenmontage ( Alu- Rahmen zur Beschwerung mit einer 50x50 cm. Gehwegplatte und dem Seitlich vorhandenem Kurzmast . )
Hält auch Starken Sturm aus.

[Habakukk]

Das heißt, du hast dann schon mit Dipol plus Vorverstärker einen besseren Empfang als mit Microspot RA 318 und Teleskopantenne erreicht? Das wäre ja toll, wenn das tatsächlich ginge.
Hast du denn eine Empfehlung für mich, welcher Vorverstärker für Band III gut geeignet ist? Und was hast du für DAB+ dann als Tuner im Einsatz? Ich hab ja den Technisat Digitradio 143 CD gerade ausprobiert, der haut mich jetzt noch nicht so vom Hocker, aber vielleicht fährt der ja seine Stärken dann erst noch auf, wenn er an einer ordentlichen Antenne hängt.

Ich denke, du hast mich überzeugt. Werd wohl für UKW einen Dipol an der Stelle anbringen, an der ich die Kombi-Antenne anbringen wollte. Dort ist der UKW-Empfang aus der gewünschten Richtung gut. Ich muss mir noch überlegen, ob ich von dort für UKW nochmal ein eigenes Koax-Kabel ziehe (was wahrscheinlich gescheiter wäre), oder ob ich das evtl. in eine der beiden schon vorhandenen Koax-Leitungen der Sat-Schüssel einspeisen kann. Ich bräuchte wohl in jedem Fall auch hier einen Vorverstärker, diesmal für Band II.

Und der vertikale DAB-Dipol kommt dann dorthin, wo ich mit dem Microspot 318 aktuell wirklich den besten Empfang habe. Das wird zwar von unten und auch im Bereich des Balkons einigermaßen sichtbar sein, aber ein Dipol ist trotzdem ja nicht so auffällig und nimmt auch nach vorne keinen Platz weg. Die 20m Kabel muss ich dann am Dachbalken entlang verlegen. Da muss ich mir noch überlegen, wie ich das Kabel dort einigermaßen unsichtbar verstecken kann. Evlt. kommt eine Holzleiste in der gleichen Farbe wie der Dachbalken drauf, mal sehen.

[RADIO354]

Durch die Montage des Dipols mit dem VV lässt sich im Prinzip das Empfangsergebnis Draussen in das Empfangsgerät Drinnen übertragen.
Nicht mehr und nicht Weniger. Ein Gewisser Grundpegel muss vorhanden sein. Kommt dann noch Tropo dazu gibt es halt etwas Mehr Auswahl.
Habe Hier das Empfangssignal auf 2 Geräte verteilt, einen Durchschnittsempfänger mit dem Ich UKW und Alle Dauerhaft Stabilen DAB+ Muxe empfange
und einen Empfindlicheren " Suchempfänger " , den Microspot RA 319.
Der Vorteil dieses Verfahrens : Keine " Karteileichen " im Hauptsächlich verwendeten Empfänger.

Ich habe den TGN Vorverstärker im Einsatz, der von Anderen Usern wiederum kritisiert wurde " musste ihn entsorgen " oder so Ähnlich.
Es gibt auch Andere Vorverstärker, dazu müsste sich in dem Digitalradiofaden einiges finden lassen :
https://www.antennenland.net/3H-AMP-DAB-23-ULN
https://www.tgn-technology-online.com/d ... erker.html
zum Beispiel.
Habe den TGN VV im Mastgehäuse in Nähe des Dipols der Antenne montiert.

[mattyraap1966]

Die Verstärker von Antennenland sind sehr gut.
Nutze ich auch.

[pomnitz26]

Sieht aus wie das was ich bei mir seit Jahren von Pausat habe. Funktioniert auch noch wie am ersten Tag. Die 12V Netzteile sollte man nicht überstrapazieren. Durch viel An- und Abklemmen habe ich da auch schon mal den Innenleiter beschädigt.

Mit dem Microspot RA-318 habe ich nur die Erfahrung gemacht das es irgendwann einfach keine Programme mehr aufnimmt. Ansonsten kann der schon am passiven Dipol ohne Verstärker zeigen was möglich ist. Es muss natürlich ein Umbau auf das Koaxialkabel an der Platine stattgefunden haben und das Kabel nur kurz sein.

[RADIO354]

Ich würde auch zunächst einmal versuchsweise ohne die 20 m Kabel fest zu verlegen testen ob das Empfangsergebnis zufriedenstellend ist.
Bei meinem Microspot Empfängern mache ich gelegentlich einen Reset um die Liste zu Trimmen. Die Funktion " Inaktive Programme löschen " haben sie ja nicht.

[RainerZ]

Ich würde trotzdem eher die DAB+ und UKW Antenne getrennt montieren:

DAB+: https://www.antennenland.net/3H-VHF-VF-12-LOG
UKW: https://www.antennenland.net/3H-FM-1R_1

Das lässt sich doch auch recht diskret und platzsparend montieren am Balkon...

[mattyraap1966]

Die 3H-VHF-12-LOG ist gut, hatte ich vor der 3H-VHF-16-LOG welche noch ein wenig mehr Empfangsreserve bietet.

[Habakukk]

Kleines Update von meiner Seite:

Faltdipol für Band II (horizontal Richtung Nordwesten) und Dipol für Band III (vertikal, Richtung Süden) ist jetzt fest installiert (jetzt beide doch an der gleichen Stelle, die erweist sich auch für DAB+ als gut genug) und testweise liefern mir beide genau die Signalqualität, die ich haben wollte. Die Installation ist definitiv nicht nach der Lehre, der Band II-Dipol zu nahe am Mast, der Band III-Dipol mitten durch und zu nahe am anderen Dipol und am Masten. Aber an der Stelle ist das Feld eh so inhomogen, sodass ich bei meinen Versuchen keinerlei Verbesserung feststellen konnte, wenn das ganze fachgerecht installiert wäre. Im Gegenteil, dann rutscht eben einer der beiden Dipole wieder aus dem begünstigten Empfangsbereich raus. Nun ist das alles kompakt beieinander, und dadurch auch optisch noch besser vor Nachbarn versteckt.

Auf UKW reicht es am Onkyo T-4970 für die Münchner Lokalsender knapp auf RDS-Niveau, und bei den Tests fadete auch schon allerlei daher (z.B. 98,7 Dlf Gr. Feldberg). Ich würde sagen, der Dipol liefert mir hier das, wofür in der alten Wohnung eine 5-Elemente-Yagi notwendig war. Ich muss mir allerdings noch überlegen, wie ich das mit der Signalverstärkung mache. Im Testbetrieb hat der Onkyo massive Mischprodukte erzeugt, der ging nur ohne Verstärker gut. Mal sehen, ob ich dann also ohne Verstärker auskomme, oder ob ich einen anderen benötige, der nur leicht verstärkt.

DAB+ geht jetzt im Prinzip genauso, wie ich es vom Microspot 318 an der besten Stelle gewohnt bin, d.h. 7D Niederbayern, 11C München und 12D Bumux 2 mit vollem Signal, 11A Ingolstadt und 6C Oberpfalz gehen knapp dauerhaft. 9C Augsburg und 8B Allgäu haben tagsüber (wenn es warm wird) keinen Ton mehr, gehen aber morgens und abends. Liegt aber auch an der momentanen Wetterlage. Bei Regenwetter gehen die auch am Microspot 318 konstanter. Morgens ging auch schon 9D SWR. Für den Technisat-Tuner benötige ich unbedingt eine Verstärkung, erst dann spielen die Ensembles.

Blöde Frage: die Vorverstärker sollen ja möglichst nahe an der Antenne platziert werden, sind aber nur für Indoorbetrieb geeignet. Kann man die evtl. trotzdem draußen an einem geschützten Platz in einem wetterfesten Gehäuse betreiben, oder sprechen da Temperaturschwankungen etc. dagegen? Vorteil ist, dass ich überall hin komme, da das ja nicht auf dem Dach ist. Sprich, sollte der Verstärker hinüber sein, muss ich halt einen Ersatz kaufen. Hat da wer Erfahrungen?

Jetzt muss ich nur noch die Kabel sauber verlegen (provisorisch sind sie das schon). Neue Kabelschächte sind schon gekauft (für indoor tlw. in Holzoptik), d.h. die alten runter und die neuen hin, wo statt 2 dann 4 Kabel Platz haben.

[mattyraap1966]

Blöde Frage: die Vorverstärker sollen ja möglichst nahe an der Antenne platziert werden, sind aber nur für Indoorbetrieb geeignet. Kann man die evtl. trotzdem draußen an einem geschützten Platz in einem wetterfesten Gehäuse betreiben, oder sprechen da Temperaturschwankungen etc. dagegen? Vorteil ist, dass ich überall hin komme, da das ja nicht auf dem Dach ist. Sprich, sollte der Verstärker hinüber sein, muss ich halt einen Ersatz kaufen. Hat da wer Erfahrungen?

Hatte meinen in einer alten Tupperdose ca 15 cm unter der Antenne angebracht. Mußst halt drauf achten das es Regenfest wird.
Mittlerweile habe ich den Verstärker ca 2 Meter unterhalb der Antenne in einem größeren Plastikgehäuse an der Wand.
Schaut halt besser aus als so eine alte Dose am Mast.
Temperatur von minus 10 Grad hat das Teil problemlos überstanden.
Wie es dann im Hochsommer wird werde ich dann noch ausprobieren müssen
Unterschied vom Signal zwischen 15 cm und 2 Metern Kabellänge konnte ich nicht feststellen.