1. DAB+-Bundesmux Ausbau 2022

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Kohlberger91
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Re: 1. DAB+-Bundesmux Ausbau 2022

Beitrag von Kohlberger91 »

Habakukk hat geschrieben: Fr 18. Mär 2022, 07:33 Ohne solche Höhenstandorte geht es aber auch nicht. Würde man statt vom 1800m hohen Wendelstein z.B. vom 780m hohen Dandlberg senden, oder gar vom Rosenheimer Fernsehturm auf 450m, wären im Alpenvorland eine ganze Reihe mehr Füllsender notwendig. Und zwischen Ingolstadt und Pfaffenhofen bräuchte man trotzdem noch eine Standort, weil Gelbelsee dort ja trotzdem nicht funktioniert.
Das Problem bei reinen Talsender dürfte auch sein das es zwar ebenso in die jeweiligen Dörfer im Tal geht, in höhren lagen es dann das SFN wiederum zerschießt. Auf Alpenstraßen oder am Berg würden ja dann alle Signale von die ganzen Talsender zusammen kommen. Das wäre ein Chaos. Sieht man bei UKW sehr schön. Auf Hausberg von Dorf X geht dann gar nicht der Lokalsender der vom 2km entfernten Dorfkern im Tal aus gesendet wird sondern wird oben einfach weggedrückt. Also ein Mix aus beiden so wie wir es haben dürfte immer noch das beste sein und zu Not eben ein MFN so wie der SWR mit 8D 8A.
DH0GHU
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Re: 1. DAB+-Bundesmux Ausbau 2022

Beitrag von DH0GHU »

Kohlberger91 hat geschrieben: Fr 18. Mär 2022, 11:48
Habakukk hat geschrieben: Fr 18. Mär 2022, 07:33 Ohne solche Höhenstandorte geht es aber auch nicht. Würde man statt vom 1800m hohen Wendelstein z.B. vom 780m hohen Dandlberg senden, oder gar vom Rosenheimer Fernsehturm auf 450m, wären im Alpenvorland eine ganze Reihe mehr Füllsender notwendig. Und zwischen Ingolstadt und Pfaffenhofen bräuchte man trotzdem noch eine Standort, weil Gelbelsee dort ja trotzdem nicht funktioniert.
Das Problem bei reinen Talsender dürfte auch sein das es zwar ebenso in die jeweiligen Dörfer im Tal geht, in höhren lagen es dann das SFN wiederum zerschießt. Auf Alpenstraßen oder am Berg würden ja dann alle Signale von die ganzen Talsender zusammen kommen. Das wäre ein Chaos. Sieht man bei UKW sehr schön. Auf Hausberg von Dorf X geht dann gar nicht der Lokalsender der vom 2km entfernten Dorfkern im Tal aus gesendet wird sondern wird oben einfach weggedrückt. Also ein Mix aus beiden so wie wir es haben dürfte immer noch das beste sein und zu Not eben ein MFN so wie der SWR mit 8D 8A.
Das MFN scheitert an der Zahl der nötigen Kanäle, ansonsten habt ihr beide recht. Wobei ein "Voralpen-Netz" wahrscheinlich gar nicht so schlecht gewesen wäre. Nehmen wir mal 5C: Da gibt es folgende Höhenstandorte mit sehr großer Reichweite:
- Grünten
- Pfronten
- Laber
- Herzogstand
- Wendelstein
- Untersberg
außerdem noch den nichthöhenstandort Hochberg.

Hätte man stattdessen die Fernmeldetürme Blender, Markt Wald, Hohenpeißenberg, Schaftlach (alternativ: Blomberg, dort gibt es einen ehemals militärisch genutzten Turm - aber vielleicht auch schon zu hoch mit 1200m), Dandlberg und Isen genutzt, hätte man im Voralpenraum auch schon eine sehr gute Netzabdeckung erreicht. Aber: Am Anfang waren ja neben Augsburg und München nur Wendelstein und dann Grünten im Netz: DAS hat 5C im Süden sehr sehr weit gebracht - 2 der 7 genannten Standorte (inclusive Hochberg) alleine hätten das nie und nimmer geschafft. Außerdem ist da noch die Kostenfrage - die DAB-Antennenträger an den zusätzlichen Standorten Herzogstand, Laber, Pfronten, Untersberg sind sicher viel viel billiger als die hohen Türme in Isen oder Kempten, etc.
Der große Vorteil der genannten Alternativstandorte ist: Die SFN-Abstände zu der "nächsten Reihe" in Ulm, Augsburg und München sind deutlich niedriger, d.h. das SFN wäre per se stabiler geworden.
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Re: 1. DAB+-Bundesmux Ausbau 2022

Beitrag von jkr 2 »

Auch der Untersberg hat meiner Meinung nach Anteil an der SFN-Problematik. Liegt mit etwa 1800 m genau so hoch wie der Wendelstein und hat mit 5 kW auch nicht gerade wenig Leistung. Weiß allerdings nicht, ob die Antennen downtilt verpasst bekommen haben. Brotjacklriegel und Wendelstein haben diesen Downtilt auch, so wurde hier bereits vor etlichen Jahren geschrieben.
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Re: 1. DAB+-Bundesmux Ausbau 2022

Beitrag von DH0GHU »

Naja, der Untersberg wird im Raum Ingolstadt nichts mehr ausrichten, dazu ist er viel zu weit entfernt und hinterm Horizont. Der Wendelstein hat von der Turmspitze aus sicherlich Sicht:
https://www.heywhatsthat.com/?view=N4PBIXNN
https://www.heywhatsthat.com/?view=MVUGSTXI
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Re: 1. DAB+-Bundesmux Ausbau 2022

Beitrag von jkr 2 »

DH0GHU hat geschrieben: Fr 18. Mär 2022, 19:30 Naja, der Untersberg wird im Raum Ingolstadt nichts mehr ausrichten, dazu ist er viel zu weit entfernt und hinterm Horizont. Der Wendelstein hat von der Turmspitze aus sicherlich Sicht:
https://www.heywhatsthat.com/?view=N4PBIXNN
https://www.heywhatsthat.com/?view=MVUGSTXI

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Re: 1. DAB+-Bundesmux Ausbau 2022

Beitrag von DH0GHU »

Schon klar, aber Auslöser der Diskussion war ja die Wolfsberg-Frage ;) Aber stimmt, da waren wir ja schon drüber raus - und eigentlich OT. weiter östlich ist der Untersberg sicher beteiligt
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Marc!?
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Re: 1. DAB+-Bundesmux Ausbau 2022

Beitrag von Marc!? »

Es stimmt natürlich schon, dass man mit dem Wendelstein und München am Anfang viel erreicht hat. Aber mit größerem SFN Ausbau ergibt sich halt die Problematik. Die lösung mit dem Absenken der Antennen, als die Verringerung des künstlichen horizonts ist sicherlich die erste Wahl und verbessert auch den Nahempfang.
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Re: 1. DAB+-Bundesmux Ausbau 2022

Beitrag von SÜRAG »

Der hier angesprochene Dandlberg statt Wendelstein hätte meiner Meinung nach auch Im Landkreis Rosenheim eher Nachteile. Abgeleitet von UKW geht der irgendwie im Sendegebiet so halbwegs, aber in Tallagen teils nicht. So z. B. in WS und in Soyen.
Auf DAB geht der 7A da meist.
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DH0GHU
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Re: 1. DAB+-Bundesmux Ausbau 2022

Beitrag von DH0GHU »

Das ist doch alles klar. Wir bewegen uns eh schon weit im OT... es ging ja nur darum, zu beleuchten, was alternative Ausbauszenarien hätten sein können. Und wenn wir jetzt 1000 Gründe finden, warum die nicht so toll sind, bestätigt das eben auch wieder nur, dass die Vorgehensweise beim Ausbau des 1. Bundesmux doch nicht so falsch war ;-)
Die Praxis bestätigt es ja auch: Die Aussetzer in einseitig exponierten Hang- oder Schattenlagen sind zwar nervig, aber meist auf eng begrenzte Gebiete beschränkt. Dafür habe ich im südlichen Bayern, also dort, wo die Alpen-Standorte Hauptversorger sind, so gut wie keine Aussetzer mehr im 5C - selbst mit meinem ausgesprochen tauben Werksradio. natürlich gibt es noch einzelne Stellen, wo mal nichts geht; sogar in direkter Sendernähe wie beispielsweise im Bereich Saulgrub (da schaltet selbst der BR manchmal auf UKW um), im Bereich der Isarbrücke B472 Bad Tölz oder auf der B17 bei Landsberg. Das sind aber auf stundenlangen Fahrten SEKUNDEN Ausfallzeit... Und ja, ich nutze im Wesentlichen den DLF, mag sein, dass es bei schlechterem Fehlerschutz noch mehr Lücken gibt. wenn man dann aber die Zahl der Senderstandorte und deren Kosten (Antennengröße, Turmhöhe) in Relation zur versorgten Fläche stellt - tja, mehr "Wirkungsgrad" hätte wohl keine andere Netzstruktur.
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Re: 1. DAB+-Bundesmux Ausbau 2022

Beitrag von Allgäu_Süd »

Der Empfang des 5 c ist zwischen Oberstaufen und Immenstadt Nach wie vor ziemlich grenzwertig. Trotz Grünten und Pfänder. Im Gegensatz dazu läuft 8A, 8B,
10A, und 11D einwandfrei.
Harald Z
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Re: 1. DAB+-Bundesmux Ausbau 2022

Beitrag von Harald Z »

Eisenhüttenstadt Neuzelle Möbiskruge Diehlo Meuselberge - Neueintrag ab 90 m 225° 15,94 für DAB 5C - 5 kW https://www.bundesnetzagentur.de/emf-ka ... x?fid=2041
pomnitz26
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Re: 1. DAB+-Bundesmux Ausbau 2022

Beitrag von pomnitz26 »

Harald Z
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Re: 1. DAB+-Bundesmux Ausbau 2022

Beitrag von Harald Z »

Niebüll Süderlügum - alle vier 78,0 Eintäge waren vorher 80,0 m.
Zwei gleiche Neueinträge ab 79,4 m 180° 5,78 entspricht 500 Watt.
Koordiniert bis jetzt nur DAB 5C mit 1 kW
https://www.bundesnetzagentur.de/emf-ka ... ?fid=14303
Eheimz
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Re: 1. DAB+-Bundesmux Ausbau 2022

Beitrag von Eheimz »

ND Strahlung oder definiertes Diagramm? Die Grenze zu DK ist ja in Sichtweite.

Die koordinierten 79m Antennenhöhe würde auf die Ebene mit den Dipolen der NDR Programme schließen lassen. Schade die 90m auf der Höhe von Antenne Sylt (100,3) wäre noch jede Menge platz. Auch existiert ja kein GfK-Zylinder mehr, wodurch theoretisch auch Platz an der Mastspitze wäre. Offenbar ist Richtung Norden keine Aussendung gewünscht.
Sporadic E Rekord 02.07.2019 93,5MHz Chaine-1 Djebel Meghriss (Algerien) 2076km
Sporadic E Rekord 28.05.2012 V-FM Ymittos (Greece) 1 932Km
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Nicoco
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Re: 1. DAB+-Bundesmux Ausbau 2022

Beitrag von Nicoco »

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