Kaufberatung DAB+ Empfänger

Alles zum Thema DAB(+) Digitalradio.
Ruhrwelle
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Re: Kaufberatung DAB+ Empfänger

Beitrag von Ruhrwelle »

Wo wir gerade wieder so einen Thread haben...
Gibt es mittlerweile ein DAB-Gerät, dass folgende Kriterien erfüllt?

- Guter Klang
- lange Batterielaufzeit und Aufladbar via USB-C
- guter Empfang
- Die Tasten funktionieren auch nach einem Jahr noch
- Speichertasten, ohne die Speicherplätze aus einer Liste auswählen zu müssen
- Sieht nicht aus wie vom Grabbeltisch
- Funktionierende Software

Ich bin da ja pessimistisch :D
Spacelab
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Re: Kaufberatung DAB+ Empfänger

Beitrag von Spacelab »

Ich hätte fast gesagt das Pure Evoke Play. Aber spätestens bei "Funktionierende Software" ist dann Feierabend. Und die Optik würde ich auch nicht gerade als besonders hochwertig bezeichnen.
Nordi207
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Re: Kaufberatung DAB+ Empfänger

Beitrag von Nordi207 »

Wenn ein Iphone DAB+ empfangen könnte, würden die Kriterien bestimmt passen. :D

@Spacelab Ist die Software bei den modernen Pure-Geräten denn immer noch so "träge" und hängt gelegentlich?
Spacelab
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Re: Kaufberatung DAB+ Empfänger

Beitrag von Spacelab »

Das mit der Software ist so eine Sache. Manchmal reagiert diese sehr flott. An zu schwacher Hardware liegt es also nicht. Aber manchmal dauert es auch bis zu 2 Sekunden bis mal ein Befehl ausgeführt wird. Besonders ärgerlich wenn man einfach nur mal die Lautstärke ändern will. Im WLAN Modus ist es noch schlimmer. Vor allem aber hängt sich das Radio immer mal wieder komplett auf. Dann reagiert der Kasten auf gar nichts mehr bis er schließlich nach gut 3 Minuten, mit einem lauten*peng* aus den Lautsprechern, einen Neustart macht. Dann vergisst das Gerät auch immer wieder mal die WLAN Zugangsdaten genauso wie die gekoppelten Bluetooth Geräte. Also eine typische Pure Firmware. :rolleyes: Besonders ärgerlich weil ich noch kein so kompaktes Radio hatte das so viel bumms im Klang hatte und gleichzeitig der Akku so ausdauernd ist. Da machen die sich so viele Gedanken um die Hardware und verbauen ausnahmsweise mal nicht den billigsten Schrott und dann versauen die es auf der Zielgeraden mit der Software. :kopf:
Nordi207
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Re: Kaufberatung DAB+ Empfänger

Beitrag von Nordi207 »

OK. Ja das kenne ich bei Pure noch von "früher".
In meiner Erinnerung besonders "hängen" geblieben (im wahrsten Sinne des Wortes) sind die Aufhänger beim streamen mit dem Mediaplayer.
Ruhrwelle
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Re: Kaufberatung DAB+ Empfänger

Beitrag von Ruhrwelle »

Wenn ich jetzt mal alle meine Empfänger inklusive der wieder zurückgebenen, entsorgten und verkauften durchgehe ist da überwiegend Schrott dabei.

Microspot RA319: Top Empfang, schrecklicher Klang, frisst Batterien, Knöpfe geben den Geist auf, verabschiedet sich manchmal im Betrieb. Wird noch benutzt.
Pure One Mini: Empfang ok, kein manueller Suchlauf, Klang ok, hängt sich zwischendurch auf, lange Akkulaufzeit. Ich glaube der steht jetzt nördlich von Berlin.
Pure Siesta Mi: Schlechter Klang, kein manueller Suchlauf, Display dimmt super, dafür einzeiliges Segmentdisplay. Ebenfalls nach Brandenburg.
Pure One Flow: Hat sich selbst zerstört und entgültig aufgehangen. Elektroschrott.
Dual DAB4: Frisst Batterien, schlechter Klang, top Empfang. Ging nach Brandenburg.
Pure Move: Guter Empfang, keine Verwendung mehr gehabt und ging ins südliche Sachsen-Anhalt.
Denver DAB42: Kernschrott. Dafür relativ lange Batterielaufzeit. Stand einige Zeit auf der Arbeit, liegt jetzt in der Schublade und kann weg.
Albrecht DR70: Stationstasten, UKW ganz gut, Rest Schrott. Liegt in der Schublade und ist über.
Sangean DPR64: Ganz ok, aber auch nicht der Brüller. Passt aber in die Jackentasche für unterwegs und wird dafür auch genutzt.
Panasonic RF-D10: Im großen und ganzen ok, Klang mittelmäßig. Mit mehr Wumms wäre das Teil top. Steht in der Küche.
Sony XDR P1DBP: Gar nicht so schlechter Klang für die Größe, Empfang aber mittelmäßig, Bedienung manchmal fummelig. Steht jetzt in Dortmund ;-)
Medion P85333: Empfang schlecht, Rest ok. Steht im Wohnzimmer an der Anlage.
Pure Evoke 1S: Optisch schön, Klang dumpf, Empfang mittelmäßig. Zurückgeschickt.
Sangean DPR45: Hat Mittelwelle, Empfangstechnisch schrott. Zurückgeschickt.
Roberts Vintage: Nettes Gerät, hat sich leider dauernd aufgehängt. Elektroschrott.

...und da gabs vermutlich noch einige Reinfälle mehr.
Deshalb würde ich wohl erst wieder zuschlagen, wenn es was vernünftiges gibt.
PAM
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Re: Kaufberatung DAB+ Empfänger

Beitrag von PAM »

Du hattest noch ein Silvercrest vergessen, das den Berliner Fernsehturm aus nächster Nähe empfängt. ;)

Meinen Microspot RA319 habe ich auch von irgendwem aus dem Forum. Stimmt, der Empfang ist noch immer die Messlatte, an der sich die Konkurrenz hier messen lassen muss. Alle Bedienelemente funktionieren ohne Einschränkungen, im "Leise-Betrieb" brummt der Trafo zu laut, um das Gerät als Radiowecker benutzen zu können. Das wie beim Pure Siesta Mi sehr weit abdimmende Display wäre einwandfrei. Allerdings ist der stand by-Stromverbrauch nicht mehr zeitgemäß, der Pure Siesta Mi nimmt nur wenige Milliampere und wird hier noch benutzt.

Dessen einzige Schrulligkeit ist, dass er in unregelmäßigen zeitliche Abständen zum Wecken die Lautstärke überraschend schrittweise erhöht - als würde man diese Taste dauerhaft drücken. Taster getauscht - brachte nichts. Lötflussmittel rundum nochmal weg geputzt - war dann erst weg, passierte in dieser Woche wieder. Greift man ein und drückt irgendeine Taste, hört der Spuk sofort auf. Steht man ausnahmsweise ein paar Minuten vor der Weckzeit zum [...] auf, dann ist das genau der Tag, an dem das Scheißerle das Haus zusammen brüllt.

Dual DAB4: Geht mit dem Einschalten des Lichts im Bad an, ein paar Sekunden später dudelt's. Das war der Grund, genau den von dir dafür zu nehmen. Vergisst den zuletzt gespielten Sender und die Lautstärke nicht und spielt eigenständig los, wenn er Strom kriegt.

Was haben Denver DAB42 und Albrecht DR70 dir konkret getan? Der Denver wirkt simpel gemacht und ist wahrscheinlich billigst produziert. Dass das nicht grundsätzlich heißt, die Empfangsleistungen wären auch unterdurchschnittlich, dafür gibt es genug lebende Beweise. Manch Billiggerät performt in der höchsten Liga, manch teures Teil der Edelmarke ist taub wie seinerzeit mein Opa.
Ruhrwelle hat geschrieben: Fr 22. Sep 2023, 14:23 Wenn ich jetzt mal alle meine Empfänger inklusive der wieder zurückgebenen, entsorgten und verkauften durchgehe ist da überwiegend Schrott dabei.

Microspot RA319: Top Empfang, schrecklicher Klang, frisst Batterien, Knöpfe geben den Geist auf, verabschiedet sich manchmal im Betrieb. Wird noch benutzt.
Pure One Mini: Empfang ok, kein manueller Suchlauf, Klang ok, hängt sich zwischendurch auf, lange Akkulaufzeit. Ich glaube der steht jetzt nördlich von Berlin.
Pure Siesta Mi: Schlechter Klang, kein manueller Suchlauf, Display dimmt super, dafür einzeiliges Segmentdisplay. Ebenfalls nach Brandenburg.
[...]
Dual DAB4: Frisst Batterien, schlechter Klang, top Empfang. Ging nach Brandenburg.
[...]
Denver DAB42: Kernschrott. Dafür relativ lange Batterielaufzeit. Stand einige Zeit auf der Arbeit, liegt jetzt in der Schublade und kann weg.
Albrecht DR70: Stationstasten, UKW ganz gut, Rest Schrott. Liegt in der Schublade und ist über.
[...]
...und da gabs vermutlich noch einige Reinfälle mehr.
Deshalb würde ich wohl erst wieder zuschlagen, wenn es was vernünftiges gibt.
Ich habe noch: Namenloses Billigteil, vor 15+ Jahren bei Migros in der Schweiz und als Tevion über Aldi Süd verkauft. Empfangsleistungen gut bis sehr gut, eine Antennenbuchse hatte ich nachgerüstet. Die Schaumstoffsicke des Originallautsprechers hat das Sonnenlicht zerbröselt - das arme Radio steht aber auch im Amt am Fenster auf der Südseite und nimmt jede Sonnenstunde mit. Lautsprecher getauscht, ebenso den Dreh-Coder für Lautstärke und Menübedienung. Das Gyros-Modul hat den bekannten Bug, der für Klickgeräusche bei Radionachrichten ohne Musikbett sorgt. Mit Musikbett fällt es nicht auf. Als Büroradio ist es auch egal, dass der Kopfhörerausgang trotz verwendeter Stereo-Buchse nur monophon ist. Der Digital-Verstärker könnte Stereophonie, wird aber bridged betrieben, um auf ungefähr 3 Watt zu kommen. Das Ding macht schon ziemlich viel Krach! Biblische Betriebsstunden haben auch die weiße LED-Displaybeleuchtung stark altern lassen, die Helligkeit ist nur noch ein Bruchteil dessen, was früher mal war. Die Lichtfarbe verschob sich von schneeweiß auf graublau. Es ist nur eine einzige LED, die ich mal austauschen könnte. Und: Steht das Ding in der Sommersonnenbestrahlung und brütet, verstummt die Audiowiedergabe nach kurzem Rattern im Lautsprecher. Kurz aus und wieder an, spielt's weiter. Sonnengeschützt passier das nicht.

Peaq PDR100: Spartanisch, bespielt meinen selten genutzten Homeoffice-Arbeitstisch. Empfangsleistungen gut bis sehr gut, klanglich ausgewogen - etwas mehr Bass hätte es dennoch haben dürfen. Verarbeitung und Haptik wirken gediegen. Das Gerät macht nichts verkehrt, hängt sich nicht auf und ist auch sonst erfolgreich bemüht, keinesfalls zu nerven.

Peaq PDR050: Trotz winziger Abmessungen klingt es größer, als es eigentlich ist. Empfangsleistungen auf Augenhöhe mit dem Microspot, zum Mitnehmen aber ideal und mit einer Akkuladung spielt es ziemlich lange. Dass es statt der Teleskopantenne auch einen angesteckten Kopfhörer als Antenne nutzen könnte, setzt aber einen mit geeigneter Kabellänge voraus. Ich fand nur einen, bei dem das passte. Trotz "Neugerät" zickt der Umschalter der Kopfhörerbuchse - das Gerät will sporadisch beim Einschalten nicht mit dem Lautsprecher spielen. Entweder Kopfhörerstecker kurz stecken und wieder entfernen oder Lautstärke auf Anschlag, das reicht i. d. R. auch. Beim Händler nicht mehr lieferbar. Der hatte Rücknahme und Kaufpreiserstattung angeboten, das arme Ding aber stumpf in die Tonne geworfen. Ich hatte nach dieser Antwort nach einem Preisnachlass gefragt und direkt 50 % bekommen. Das Gehäuse lässt sich problemlos öffnen, die Buchse ist aber ein Winzigteil für Printbestückung durch Roboter. Das verträgt gar keine Wärme, man müsste extrem schnell beim Löten sein. Optional wäre der Verzicht auf die Lautsprecherabschaltung mit einer Drahtbrücke realisierbar.

Dual MCR 200: Nett gemacht, ansprechende Empfangsleistungen. Der Klang ist "halbwegs erwachsen", wäre mit dem überraschenderweise in diesem sehr kompakten Radio vorhandenen Equalizer auch ausgesprochen feinfühlig einstellbar - der eingebaute Lautsprecher kann aber rein gar nichts. Bloß keinen Bass anheben, bei mehr als Tischlautstärke ist selbst der Balken auf der 0 dB-Marke noch zu viel. Sprache und Gesang gehen dafür halbwegs. Leider sind keine unterschiedlichen EQ-Kurven für Lautsprecher oder Kopfhörerwiedergabe speicherbar - für einen Wiedergabeweg ist die eingestellte Kurve also immer Scheiße. Schade eigentlich, denn der Kopfhörerausgang hat dicke Eier und könnte gute Kopfhörer ordentlich antreten lassen. Die eingebaute 18650 spielt schon eine ganze Weile, ließe sich aber im Defektfall oder zugunsten einer stärkeren Zelle problemlos ersetzen. "Für Bastler kein Problem!" Internetradio spielt zwar grundsätzlich, hängt sich aber reproduzierbar auf, sobald man entweder das WLAN kurz verlässt oder der Empfang so schon wackelig ist.

Medion MD 48080: Mal bei Aldi vom Kramtisch für halben Preis mitgenommen, froschgrün 🐸 wollte es wohl niemand. Empfangsleistungen auf Augenhöhe mit dem Microspot, leider hat es die 100-Programme-Grenze. Klanglich für die Größe erstaunlich erwachsen, auch die mögliche Spiellautstärke erschreckt. Man sollte die Rückwand mit irgendwas dämmen, dann klingt es nochmal besserr. Die originale 14650 hielt nicht lange, trotz anfangs gar nicht mal schlechter Spielzeit. Platz ist im Gehäuse für eine 18650, für die sogar ein Halter vorgesehen ist, der Rotstift erzwang aber die billigere 14650. Ich hatte eine "Tütensuppe" aus einem Sturzschaden-Tablet eingelötet und über den Sommer nicht mehr aufladen müssen.
Zuletzt geändert von PAM am Fr 22. Sep 2023, 15:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Ruhrwelle
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Re: Kaufberatung DAB+ Empfänger

Beitrag von Ruhrwelle »

Der Denver DAB42 gibt beim Umschalten immer wieder irgendwelche Fehlermeldungen aus, außerdem gibt der Lautsprecher kein Summensignal aus, sondern nur einen Kanal, wodurch oftmals ein Großteil des Inhaltes fehlt.
Albrecht DR70 hat keinen manuellen Suchlauf, nimmt Änderungen am Mux nur per (unempfindlichen) Suchlauf an aber ist nicht komplett schlecht.
PAM
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Re: Kaufberatung DAB+ Empfänger

Beitrag von PAM »

Ruhrwelle hat geschrieben: Fr 22. Sep 2023, 15:56 Der Denver DAB42 gibt beim Umschalten immer wieder irgendwelche Fehlermeldungen aus, außerdem gibt der Lautsprecher kein Summensignal aus, sondern nur einen Kanal, wodurch oftmals ein Großteil des Inhaltes fehlt.
Albrecht DR70 hat keinen manuellen Suchlauf, nimmt Änderungen am Mux nur per (unempfindlichen) Suchlauf an aber ist nicht komplett schlecht.
Hat der Denver eigentlich einen Kopfhörerausgang und ist der stereophon? Damit wäre das Gerät immerhin ein Zuspieler für eine alte Stereoanlage. Welche Fehlermeldungen macht die Büchse denn? Sowas komplett verbuggtes...
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Ruhrwelle
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Re: Kaufberatung DAB+ Empfänger

Beitrag von Ruhrwelle »

Ich muss nochmal drauf achten, Signal Error oder sowas. Manueller Suchlauf ist ein Garant für die Meldung. Den Kopfhörerausgang teste ich mal beizeiten. Prüfsiegel ist auch drauf :D

Edit: Sofort getestet und direkt die Fehlermeldung bekommen. Das Gerät weigerte sich standhaft und trotz AEG-Methode den WDR-Mux wiederzugeben. Also mit einem anderen Programm an der Stereoanlage getestet: Unbrauchbar. Der Kopfhörerausgang ist extrem im Frequenzgang beschnitten, es geht also genau das Signal drauf, was auch der Lautsprecher bekommt: Komplett ohne Bässe. Meine Schlussfolgerung: Das ist Elektroschrott.
IMG_20230922_161032.jpg
Da normalerweise ein DAB+ hinter dem Programmnamen erscheint muss das Teil wohl irgendwie den AAC-Codec verpeilen. Für sowas ist mir meine Zeit zu schade. Immerhin waren es nur 15€ bei Action.
PAM
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Re: Kaufberatung DAB+ Empfänger

Beitrag von PAM »

Wie gut, dass ich das Ding damals hier im Action nicht mitgenommen hatte. Allerdings sind sie eine Woche nach Kauf komplett schmerzfrei bei der Rücknahme. Hätte dir gleich auffallen müssen... :gruebel:

Den beschnittenen Frequenzgang könnte man bei einem Analogverstärker mit ein wenig "Hühnerfutter" hinkriegen. Digitalverstärker sind inzwischen aber mehrheitlich üblich, denen schreibt man die Kurve in die Firmware. Schade um die dafür verschwendeten Rohstoffe!


Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann macht der Albrecht nur falsch, keinen manuellen Sendersuchlauf zu haben?!
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Re: Kaufberatung DAB+ Empfänger

Beitrag von Spacelab »

Alle meine Radios hier aufzuzählen würde jeglichen Rahmen sprengen. :D Ich war aber neulich im Keller und hab mal ein bisschen aufgeräumt.

Albrecht DR855: Scharfes und leuchtstarkes Display mit sehr gutem Kontrast. Das was man in das gute Display gesteckt hat, hat man beim Lautsprecher eingespart. Dumpf und total verwaschen. Es gibt zwar einen EQ, aber egal was man da einstellt, mehr Höhen kommen einfach nicht. Verbaut ist ein altes Gyrosignal Modul das noch den Audiobug hat. Empfang ist auf DAB+ bestenfalls mittelmäßig und auf UKW unterirdisch. Das Gerät scheint sich selbst ordentlich zu stören. Außerdem nervt die Lautstärkereglung. Bis 10 passiert so gut wie gar nichts und ab 11 ist es schlagartig laut.

ViewQuest Hepburn: Hier habe ich noch die erste Version wo auch noch "ViewQuest" drauf steht. Das Gerät kann man noch mit 4 Mono Zellen betreiben und hat das echt empfangsstarke FS Venice 7 Modul verbaut. Diese Version gab es aber nur recht kurze Zeit zu kaufen dann wurde sie ersetzt durch die "MK II" Version für die man einen extra Akku kaufen musste (für flockige 50 Euro) und es wurde von FS auf Gyrosignal Empfangsmodul umgestellt. :sneg: Übelster Stromfresser! 4 Mono Zellen waren nach 8 Stunden leer gelutscht. Die ersten Tasten funktionierten schon nach knapp einem Jahr nicht mehr richtig. Mittlerweile geht so gut wie gar nichts mehr. Sogar die beiden Drehknöpfe für Lautstärke und Sender machen was sie wollen. Technisch interessant da hier zum ersten mal in einem solchen Gerät BMR (sogenannte "Flachmembran") Lautsprecher verbaut wurden. Klanglich hat sich das aber nicht ausgezahlt. Alles über Zimmerlautstärke klingt hart, spitz und irgendwie verbogen und bei jedem Anflug von Bass rappelt das ganze Gehäuse lautstark mit.

Teufel 3sixty: Das Teil wurde (und wird teilweise immer noch) total gehypt so als sei es das einzige Gerät das DAB+ und WLAN kann und halbwegs brauchbare Lautsprecher verbaut hat. :rolleyes: Die Software läuft, bis auf den Mediaplayer und UPnP, recht stabil, ist aber langsam. Alles passiert mit Verzögerung. Beim Mediaplayer und bei UPnP bleibt das Radio gerne mal hängen. Zweimal auf Play/Pause gedrückt und es geht wieder weiter. Nicht sonderlich helles Display. DAB+ und UKW Empfang bestenfalls Mittelmaß, WLAN gerade noch brauchbar und Bluetooth nur im selben Raum ohne verschlucken nutzbar. Klang naja... Reine Effekthascherei. Viel Bumm, viel Zisch und eine mit der Zeit nervig künstlich verbreiterte Stereobühne. Das ist einer von den Kandidaten bei denen man eine gewisse Zeit lang beeindruckt ist und dann aber recht schnell anfängt leiser zu drehen weil es einfach nervt. Für mich eigentlich ein No Go: es ist kein Akku verbaut und der Betrieb mit einer Laptop Powerbank entlarvte das Teufel 3sixty als üblen Stromfresser.

Roberts Stream 94i: Darüber hatte ich hier im Forum mal einen Testbericht gemacht. Diesen muss ich leider noch weiter nach unten korrigieren. Das Display hat nach nur wenigen Betriebssunden schon sichtbar an Helligkeit eingebüßt. Der mit 65 Euro (plus Versand) teure Akku ist schon zum zweiten mal für die Tonne. Der erste wurde noch auf Garantie getauscht. Jetzt lass ich es einfach gut sein. Mein Onkel hat das Radio bekommen und der nutzt den Akku eh nicht. Im aktuellen Vergleich bestenfalls mittelmäßiger Empfang und nerviger Klang. Egal was man am EQ einstellt, die Höhen bleiben sehr spitzt und nervig.

Roberts Revival iStream 3: Wirklich sehr nette Optik ("Oh ist das hübsch!" sagt fast jeder der das Teil sieht) und sehr sehr gute hochwertige Anfassqualität. DAB+ Empfang echt richtig gut. WLAN verbuggt. Schon im Nebenraum (noch 3 von 4 Signalbalken) kommt es immer wieder zu Aussetzern und dann hängt sich das WLAN auch gerne mal komplett auf. Dann wechselt man kurz die Quelle und danach läuft WLAN als sei nix. Störungsfrei sogar bis zu 1 von 4 Signalbalken runter. Ansonsten ein Alleskönner mit gutem, aber zu leisem Klang. Der Lautsprecher (leider nur Mono) ist recht hochwertig und klingt auch so. Sogar feine Details werden überraschend gut herausgearbeitet. Man kann stundelang stressfrei zuhören. Allerdings ist der Verstärker sehr schwach auf der Brust und neigt schnell zu Verzerrungen. Mehr als leicht erhöhte Zimmerlautstärke ist nicht drin. Außerdem ist das Radio ein Stromfresser. Im DAB+ Betrieb sind die 6 Mignon eneloop Akkus komplett leer. Im WLAN Betrieb kommt man sogar nur auf 3,5 Stunden. Allerdings ist das Batterieladegerät schon gleich mit eingebaut. Blöd nur dass das erst auflädt wenn das Radio komplett ausgeschaltet ist. :rolleyes: Das Gerät steht aktuell als Schmuckstück in der Vitrine. Vorsicht: die neue Version hat den Zusatz "L" in der Produktbezeichnung und hat statt dem guten Venice 6.5, nur noch ein Venice X Modul verbaut und ist, wie die meisten anderen Geräte mit diesem Modul, nicht so prall.

Panasonic RF-D100BT: Mein aktuelles Lieblingsgerät. Hier zeigt sich das weniger oftmals mehr ist. Wie PAM schon anmerkte haben die Geräte mit dem wenigsten Brimborium oftmals den besten Empfang. Verbaut ist hier ein FS Siena Modul mit monochromem Dot-Matrix Display. Dazu gibt es ein sehr reichweitenstarkes Bluetooth und sonst nix. Der DAB+ Empfang ist eine Wucht. UKW ist zwar ziemlich empfindlich, könnte aber etwas trennschärfer sein. Betreiben kann man das Radio mit 4 C Zellen die bei DAB+ und normaler Zimmerlautstärke gute 10 Stunden am Stück durchspielen (mit 4x 4000mAH Akkus). Und das trotz klassischem analogem Verstärker. Klanglich ist das Gerät mega angenehm. Man kann ewig zuhören ohne das es nervt und vor allem wirkt alles stimmig wie aus einem Guss. Man merkt sofort das hier nichts mit der Brechstange (übelste nicht abschaltbare DSP Programme) gewaltsam verbogen wurde. Ein echter Handschmeichler ist auch das Echtholz(!) Gehäuse mit beachtlicher Wandstärke und die Alu Front. Sogar die Knöpfe und Drehregler sind aus Alu. Dafür ist das Gerät, trotz der dünnen Ausstattungsliste, mit aktuell 180 Euro Straßenpreis, auch nicht gerade billig. Aber man sieht, spürt und hört wenigstens wo das Geld hingegangen ist.
Ruhrwelle
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Re: Kaufberatung DAB+ Empfänger

Beitrag von Ruhrwelle »

PAM hat geschrieben: Fr 22. Sep 2023, 16:23 Wie gut, dass ich das Ding damals hier im Action nicht mitgenommen hatte. Allerdings sind sie eine Woche nach Kauf komplett schmerzfrei bei der Rücknahme. Hätte dir gleich auffallen müssen... :gruebel:

Den beschnittenen Frequenzgang könnte man bei einem Analogverstärker mit ein wenig "Hühnerfutter" hinkriegen. Digitalverstärker sind inzwischen aber mehrheitlich üblich, denen schreibt man die Kurve in die Firmware. Schade um die dafür verschwendeten Rohstoffe!


Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann macht der Albrecht nur falsch, keinen manuellen Sendersuchlauf zu haben?!
...und er ist in Mono, auch am Kopfhörerausgang.
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