Erhöhung des Rundfunkbeitrags vor dem aus !

Alles zum Thema DAB(+) Digitalradio.
Jens1978
Beiträge: 777
Registriert: Sa 1. Sep 2018, 01:08
Wohnort: Bremer Umland

Re: Erhöhung des Rundfunkbeitrags vor dem aus !

Beitrag von Jens1978 »

Ähm ... mal eine bescheidene Frage: Was macht der Thread hier eigentlich im DAB-Forum? :gruebel: :confused: Sowas gehört doch ins Hauptforum rein!

Ansonsten mal eine kleine Gedankenanregung: Kann es sein, dass so sehr über die Gehälter bei den ÖRs geschimpft wird, weil die Reallöhne in der freien Wirtschaft, vor allem in den unteren Lohngruppenbereichen, seit Jahren stagnieren oder eher fallen? Das heißt diejenigen, die weniger bekommen, wollen auch, dass die mittleren Lohnempfänger auch weniger bekommen, so dass ein Ausgleich stattfindet. Ganz tolle Idee! :rolleyes: Wer glaubt denn ernsthaft, dass dann mehr bei den mittleren und unteren Lohngruppen übrig bleibt? Es werden immer mehr immer weniger verdienen. Es ist doch klar, wo das eingesparte Geld dann hinfließt. Wäre es nicht besser, wenn die unteren Lohngruppen auch wieder mehr verdienen würden? Das Geld im Gesamtsystem ist vorhanden. Dann wäre mehr Geld im Rentensystem, im Krankensystem, bei den ÖRs usw. usw. Ob das klappen kann, wenn man auf die, die noch normal verdienen wahllos eindrischt, nur weil man nicht fähig ist seine eigene Lage selbst verbessern zu können? :gruebel:
Bei ARD und ZDF werden doch schon unverfroren überdurchschnittliche Gehälter GEZahlt
Diese pauschale Aussage ist einfach falsch. Ingenieure bspw. verdienen bei den ÖRs etwa TVÖD mäßig, das ist unteres Mittelmaß. Höchstens die Altersvorsorge ist nicht schlecht.
Doch das bin ich zum Beispiel. Ich arbeite im Lebensmittelhandel und seit Corona leisten wir unbezahlte Überstunden im in einer Höhe die im dunkelgrauen Bereich des Arbeitszeitengesetz liegen.
Lass es einfach oder zeig deinen Laden anonym an. Was soll da rauskommen, wenn sich alle immer mehr knechten lassen? Durch solches Verhalten wird das System doch immer mehr angeheizt.
QTH: Bremer Umland
Kohlberger91
Beiträge: 936
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 20:28

Re: Erhöhung des Rundfunkbeitrags vor dem aus !

Beitrag von Kohlberger91 »

DH0GHU hat geschrieben: Do 21. Jan 2021, 21:04 Ihr seid wohl alle keine Arbeitnehmer, für die es ganz selbstverständlich ist, hin und wieder eine Gehaltserhöhung zu bekommen? Oder Rentner, die sicher auf die Barrikaden gehen würden, wenn es viele Jahre keine Erhöhung gäbe. Selbst Hartz 4 wird regelmäßig angepasst, ebenso andere Sozialleistungen.
Ziemlich unverfroren, von anderen zu verlangen, zu verzichten. Von Inflation habt ihr wohl auch noch nie etwas gehört?
Also ich für mein Teil kenne im Freundes- und Bekanntenkreisen die nicht öffentlichen Dinst oder in einer sehr großen Firmen angestellt sind sondern in kleinen bis Mittelständische Nord-Oberpfälzer Betriebe ohne Betriebsrat genau das, die werden einmal eingestellt zu festen Gehalt und das wars!, keine Lohnerhöhung troz Inflation und wenn pech hast bescheißen dich noch bei die Überstunden, beim Urlaub oder bei der Kurzarbeit, also lohnminderung und wenn deine Rechte in Anspruch nehmst, dann werden geschickt ausgehebelt "Herr Mustermann Sie möchten also im Vaterschafturlaub gehen, okay aber wenn Sie wieder kommen arbeiten sie bei der Lackiererrei statt wiederhin als KFZ Elektriker bei uns, also überlegen Sie es..." . Genau das ist es einen Bekannten passiert, hat dann allerdings gekündigt, einen andern denn Ich kenne, ein sehr gutmüdunger netter Junggesellen Elektriker der sein Gesellenbrief im Handwerk gemacht hat, ist inzwischen seit X Jahren hier in einer Industriefirma beschäftigt und geht immernoch mit 1000 Netto nachhause und das seit Jahren, das ist ein Anfangsgehalt eins angehenden Elektriker im Handwerk in der Nord-Oberpfalz oder Lehrlingsgehalt im 1 Lehrjahr bei sehr großen Internationale Firmen bei München. Erbärmlich. Er ist auch nicht der einzige. Da kenne ich genügend die es genauso ergeht. Bloß darüber wird halt nie großartig geredet oder es wird als Einzelfälle abgedann, aber glaub mir, die Duckelziffer an Geringverdiener die nie eine Erhöhung erfahren ist höhrer. Ich kann schon verstehen das bei diesen Menschen das Verständnis sehr gering ist, auch für Streiks bei Bus- und Bahnfahrer hält sich das Verständnis sehr in grenzen "was wollen die denn, verdienen doch ne schon mehr als ich..."
Michael
Beiträge: 136
Registriert: So 23. Dez 2018, 19:48

Re: Erhöhung des Rundfunkbeitrags vor dem aus !

Beitrag von Michael »

DH0GHU hat geschrieben: Do 21. Jan 2021, 21:04 Ihr seid wohl alle keine Arbeitnehmer, für die es ganz selbstverständlich ist, hin und wieder eine Gehaltserhöhung zu bekommen?
In welcher Blase leben hier Manche? Was meints du, wieviele Leute im Osten voll arbeiten aber gerade so mit dem Mindestlohn abgespeist werden ? Ich selber arbeite seit 30 Jahren in einer großen Firma in Bayern, natürlich gibt es dort ab und zu Lohnerhöhungen von 1 bis 2 % großzügig verteilt über 2 Jahre, dafür habe ich aber in der Zeit auch schon 2 Umstrukturierungen/Ausgliederungen durchgemacht, mit entsprechender Senkung des Lohnes und Kürzung bzw. Wegfall von Sozialleistungen. Neue Kollegen werden mit viel niedrigeren Bezügen und zu schlechteren Bedingungen eingestellt. Um an das Jahresgehalt der Indentantin des MDR zu kommen, müsste ich über 6 Jahre arbeiten. Ich bin da keinesfalls neidisch aber wenn ich mir dann die Programme vom MDR anschaue oder anhöre, dann frage ich mich wofür soviel Geld für sowenig Leistung.
Holdudieladio
Beiträge: 408
Registriert: Sa 1. Sep 2018, 13:40

Re: Erhöhung des Rundfunkbeitrags vor dem aus !

Beitrag von Holdudieladio »

Michael hat geschrieben: Fr 22. Jan 2021, 07:35 ...wenn ich mir dann die Programme vom MDR anschaue oder anhöre, dann frage ich mich wofür soviel Geld für sowenig Leistung.
Genau das frage ich mich auch. Zumal ausgerechnet der MDR schon 2019 klagte, dass ihnen die geplante Erhöhung noch nicht mal ausreichen würde.
Mal ehrlich: Sowas wie MDR Jump, Sputnik oder Tweens könnte man auch einfach privatisieren. Und mit den Kosten, die man für diese 3 Hit-Dudel-Sender so einsparen könnte, könnte man dann wenigstens 1 gutes Programm gestalten.
Mein Empfangsgerät: Pure Elan Connect+(mit 1 m Kupferdraht als Antenne)
DH0GHU
Beiträge: 7785
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 15:56

Re: Erhöhung des Rundfunkbeitrags vor dem aus !

Beitrag von DH0GHU »

Aus den Antworten auf meinen gestrigen Beitrag lerne bzw lese ich eines:
Der Maßstab haben gefälligst die Halsabschneider unter den Arbeitgebern zu sein, und nicht die, die sich ihren Mitarbeitern gegenüber vorbildlich verhalten. Und wenn es dem einzelnen schlecht geht, hat es gefälligst allen genauso schlecht zu gehen.

Kein Wunder gibt es bei dieser Einstellung so viele Menschen, die eine unfaire Bezahlung einfach so hinnehmen. Und sie dann sogar noch bei anderen verteidigen.
So wird das nix mit Arbeitnehmerrechten.

Und ja, mir ist auch klar, dass es vielen Einzelfällen, vor allem bei KMUs, eine andere Situation gibt. Das rechtfertig aber keinen allgemeinen Einschnitt in Arbeitnehmerrechte. Gerade bei großen Firmen ist eine ordentliche Bezahlung und ein organisiertes Auftreten der Arbeitnehmerschaft elementar wichtig - über das jeweilige Unternehmen hinaus.
Firmen, die grundlegende Gesetze (Arbeitszeitgesetz, etc) missachten, gehören schlichtweg angezeigt und hart bestraft. Die machen nicht nur ihre Mitarbeiter kaputt, sondern auch die seriöse Konkurrenz. Firmen dieser Art, die im Wettbewerb stehen, gehören öffentlich angeprangert. PUNKT.

Aber nein, ihr würdet ja lieber von eurem Chef hören: "Schaut mal, sogar bei der ARD gibts weniger, warum sollte ich Dir nicht auch weniger zahlen". Stockholmsyndrom?
QTH: Obersöchering/JN57OR, zeitweise Kehl/JN38VN
Funkamateur, DLF-Hörer, Multipler Musikgeschmack, DAB-Nutzer. Normal ist normalerweise langweilig.
http://zitate.net/kritik-zitate
Lebe stets so, dass die fckAfD dagegen ist!
Michael
Beiträge: 136
Registriert: So 23. Dez 2018, 19:48

Re: Erhöhung des Rundfunkbeitrags vor dem aus !

Beitrag von Michael »

DH0GHU hat geschrieben: Fr 22. Jan 2021, 09:07 und nicht die, die sich ihren Mitarbeitern gegenüber vorbildlich verhalten.
Kennst du da Einen?
DH0GHU hat geschrieben: Fr 22. Jan 2021, 09:07
Firmen, die grundlegende Gesetze (Arbeitszeitgesetz, etc) missachten, gehören schlichtweg angezeigt und hart bestraft.
Genau ! Und, am nächsten Tag liegst du draussen. Sorry aber....mir fehlen da die Worte!
DH0GHU
Beiträge: 7785
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 15:56

Re: Erhöhung des Rundfunkbeitrags vor dem aus !

Beitrag von DH0GHU »

Michael hat geschrieben: Fr 22. Jan 2021, 09:36
DH0GHU hat geschrieben: Fr 22. Jan 2021, 09:07 und nicht die, die sich ihren Mitarbeitern gegenüber vorbildlich verhalten.
Kennst du da Einen?
Die beschriebenen Verhaltensweisen sind Automatismen in tarifgebundenen Unternehmen.
Außerhalb dieses "Tarif-Universums": ja, kenne ich.

Ansonsten: Erkläre hier bitte nicht Dinge zur Normalität, die nicht normal sind. Mal rein statistisch: https://de.statista.com/statistik/daten ... utschland/
QTH: Obersöchering/JN57OR, zeitweise Kehl/JN38VN
Funkamateur, DLF-Hörer, Multipler Musikgeschmack, DAB-Nutzer. Normal ist normalerweise langweilig.
http://zitate.net/kritik-zitate
Lebe stets so, dass die fckAfD dagegen ist!
Holdudieladio
Beiträge: 408
Registriert: Sa 1. Sep 2018, 13:40

Re: Erhöhung des Rundfunkbeitrags vor dem aus !

Beitrag von Holdudieladio »

DH0GHU hat geschrieben: Fr 22. Jan 2021, 11:49 Ansonsten: Erkläre hier bitte nicht Dinge zur Normalität, die nicht normal sind.
Haha, und das, wo wir doch seit einem Jahr in einer "Normalität" leben, die gar nicht mehr so "normal" ist.
Mein Empfangsgerät: Pure Elan Connect+(mit 1 m Kupferdraht als Antenne)
DH0GHU
Beiträge: 7785
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 15:56

Re: Erhöhung des Rundfunkbeitrags vor dem aus !

Beitrag von DH0GHU »

Dass die letzten 12 Monate "unnormal" sind, steht außer Frage. Du wirst Dir doch aber wohl kaum wünschen, dass diese zur Normalität werden?

Nochmal: Es geht hier nicht um Einzelfälle und nicht um eine besondere Zeit: Es geht darum, Arbeitnehmerrechte ganz generell zu wahren, zu verteidigen und gegebenenfalls zu stärken. Und die zu verurteilen, die diese beschneiden wollen. Egal von welcher Seite, egal in welcher Art und Weise. Das ist eigentlich komplett unabhängig davon, um was für eine Institution als Arbeitgeber es sich hier handelt. Jeder weiß, dass das nicht in jedem Einzelfall funktioniert, aber es geht um den NORMALFALL. Und der muß sein, dass gute Arbeit fair entlohnt wird, was auch bedeutet, dass die Entlohnung dabei der allgemeinen Gehalts- und zumindest Inflationsentwicklung entsprechen muss. Und es kann nunmal erst recht nicht angehen, dass irgendwelche Arbeitgeber Wettbewerber durch Lohndumping und Arbeitsschutzgesetzesverstöße übervorteilen. Das zur Normalität zu erklären, wäre Irrsinn. Nein, es ist nicht normal. Es ist absolut inakzeptabel.
QTH: Obersöchering/JN57OR, zeitweise Kehl/JN38VN
Funkamateur, DLF-Hörer, Multipler Musikgeschmack, DAB-Nutzer. Normal ist normalerweise langweilig.
http://zitate.net/kritik-zitate
Lebe stets so, dass die fckAfD dagegen ist!
Michael
Beiträge: 136
Registriert: So 23. Dez 2018, 19:48

Re: Erhöhung des Rundfunkbeitrags vor dem aus !

Beitrag von Michael »

DH0GHU hat geschrieben: Fr 22. Jan 2021, 14:35 Und es kann nunmal erst recht nicht angehen, dass irgendwelche Arbeitgeber Wettbewerber durch Lohndumping und Arbeitsschutzgesetzesverstöße übervorteilen. Das zur Normalität zu erklären, wäre Irrsinn. Nein, es ist nicht normal. Es ist absolut inakzeptabel.
Es ist nicht normal aber Realität. Schon längere Zeit wird Deutschland Billiglohnland genannt. Leiharbeit, Minijobs, Verlagerung der Produktion ins Ausland scheinen komplett an dir vorbeigegangen zu sein, Was nützt es, wenn ein Betrieb zwar in einem Tarifvertrag gebunden ist, große Teile der Firma aber ausgelagert hat? Nur als Beispiel, meine Firma hat ihren Stammsitz in der Oberpfalz und deutschlandweit Niederlassungen, einige davon in Sachsen, Brandenburg, Thüringen und Berlin. Die Leute dort arbeiten mit den Kollegen aus Bayern auf den Baustellen zusammen, machen die selbe Arbeit, bekommen dafür 20% weniger Lohn, kein Weihnachtsgeld, kein Urlaubsgeld usw. Keine Gewerkschaft hat diesen Missstand bisher angeprangert. Diese "Einzelfalle" sind Realität in unserem Land. Billigarbeit im Handel, in den Schlachthöfen, bei den Zustellern, der Gastronomie im Dienstleistungsbereich, in der Pflege, im Gesundheitswesen. Das nennst du Einzelfälle ? Ich bin gespannt, was uns in den nächsten Jahren auf Grund der Corona-Lage noch blüht? Um beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu bleiben, wieviel vom Programm dort machen "Freie Mitarbeiter"? Haben die irgendetwas von den Tariferhöhungen? Ich glaube die beißen als erstes die Hunde. Versteh mich bitte nicht falsch, ich finde es natürlich richtig was du schreibst, allerdings denke ich, die Realität ist eine andere und man kann einfach nicht so tun, als ob das nicht so wäre.
DH0GHU
Beiträge: 7785
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 15:56

Re: Erhöhung des Rundfunkbeitrags vor dem aus !

Beitrag von DH0GHU »

Michael hat geschrieben: Fr 22. Jan 2021, 16:34
DH0GHU hat geschrieben: Fr 22. Jan 2021, 14:35 Und es kann nunmal erst recht nicht angehen, dass irgendwelche Arbeitgeber Wettbewerber durch Lohndumping und Arbeitsschutzgesetzesverstöße übervorteilen. Das zur Normalität zu erklären, wäre Irrsinn. Nein, es ist nicht normal. Es ist absolut inakzeptabel.
Es ist nicht normal aber Realität. Schon längere Zeit wird Deutschland Billiglohnland genannt. Leiharbeit, Minijobs, Verlagerung der Produktion ins Ausland scheinen komplett an dir vorbeigegangen zu sein, Was nützt es, wenn ein Betrieb zwar in einem Tarifvertrag gebunden ist, große Teile der Firma aber ausgelagert hat? Nur als Beispiel, meine Firma hat ihren Stammsitz in der Oberpfalz und deutschlandweit Niederlassungen, einige davon in Sachsen, Brandenburg, Thüringen und Berlin. Die Leute dort arbeiten mit den Kollegen aus Bayern auf den Baustellen zusammen, machen die selbe Arbeit, bekommen dafür 20% weniger Lohn, kein Weihnachtsgeld, kein Urlaubsgeld usw. Keine Gewerkschaft hat diesen Missstand bisher angeprangert. Diese "Einzelfalle" sind Realität in unserem Land. Billigarbeit im Handel, in den Schlachthöfen, bei den Zustellern, der Gastronomie im Dienstleistungsbereich, in der Pflege, im Gesundheitswesen. Das nennst du Einzelfälle ? Ich bin gespannt, was uns in den nächsten Jahren auf Grund der Corona-Lage noch blüht? Um beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu bleiben, wieviel vom Programm dort machen "Freie Mitarbeiter"? Haben die irgendetwas von den Tariferhöhungen? Ich glaube die beißen als erstes die Hunde. Versteh mich bitte nicht falsch, ich finde es natürlich richtig was du schreibst, allerdings denke ich, die Realität ist eine andere und man kann einfach nicht so tun, als ob das nicht so wäre.
Michael, dann hattest Du mich anfangs zum Teil falsch verstanden: Ich kenne diese Realität, aber ich bin nunmal von der Wichtig überzeugt, dagegen anzukämpfen und sich dagegen zu stellen. Vor allem darf man das niemals als Normalität darstellen, selbst dann nicht, wenn die Mehrheit der Arbeitsverhältnisse so wäre wie geschildert. Es ist abseits anerkannter gesellschaftlicher und arbeitsrechtlicher Normen, und Unternehmer, die nur durch Lohndumping erfolgreich sind, sind keine erfolgreichen Unternehmer, sondern Schandflecken.
Dazu gehört dann eben auch, keinen Spardruck aufzubauen, der genau solche Zustände nach sich zieht (die ÖRs beschäftigen die Freelancer auch nicht, weil es so geil ist, Geld zu sparen, sondern weil sie es müssen). Da beziehe ich dann mein eigenes Konsumverhalten durchaus ein, auch wenn's mich dann mal mehr kostet - solange ich mir das leisten kann (und das ist daher auch keine Aufforderung an alle, es genauso zu handhaben). Ich habe zum Beispiel viele Jahre keinen Fuß in eine LIDL-Filliale gesetzt (bzw meide Discounter generell, da deren günstiger Preis über ein entsprechend aggressives Einkaufsverhalten zustande kommt), versuche, den Versand über Leuteschinder wie Hermes, DPD und Co zu vermeiden, habe in meinem ganzen Leben genau EIN mal (ein mal zu viel...) et'was bei Amazon bestellt, etc. Und solange ich die Wahl habe, stelle ich meine Arbeitskraft auch nicht Firmen, deren Inhaber nur das Ziel haben, rauszuziehen was geht, zur Verfügung. Auch da ist natürlich klar, dass das nicht jeder kann. Wer aber jeden Tag mit Mißstimmung in die Firma geht, sich dort geknechtet und ausgepresst fühlt, sollte eben auch zumindest versuchen, da raus zu kommen. Die Abwanderung guter Leute hat auch gewisse erzieherische Effekte auf Chefs (zumindest auf die, bei denen Hopfen & Malz nicht verloren ist)...
Dass es auch Firmen gibt, bei denen das nicht anders geht, weil sie entweder sparen oder verschwinden müssen - Stichwort Konkurrenz aus Billiglohnländern - ist natürlich noch ein ganz anderes Thema. Sprich: Mehr als reinkommt, kann man natürlich auch nicht rausholen.
Ich sage nun ja auch nicht, dass die Angestellten von öffentlich-rechtlichen Anbietern so gut verdienen müssen wie Entwicklungsingenieure bei BMW oder Marketingchefs bei Zalando. Es gibt sicher andere positive Aspekte bei einem öffentlichen Arbeitgeber, die gewisse Nachteile beim Gehalt auch wieder kompensieren...
Aber zumindest eine gewisse Gehaltsentwicklung sehe ich dort als Pflicht. Allein schon aufgrund der Vorbildfunktion öffentlicher Arbeitgeber (die viele von denen oft genug mit Füßen treten, siehe Befristungen etc).
QTH: Obersöchering/JN57OR, zeitweise Kehl/JN38VN
Funkamateur, DLF-Hörer, Multipler Musikgeschmack, DAB-Nutzer. Normal ist normalerweise langweilig.
http://zitate.net/kritik-zitate
Lebe stets so, dass die fckAfD dagegen ist!
Felix II
Beiträge: 1306
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 21:56

Re: Erhöhung des Rundfunkbeitrags vor dem aus !

Beitrag von Felix II »

Ziemlich unverfroren, von anderen zu verlangen, zu verzichten.
Schön abgelenkt vom Thema. Niemand schrieb das die Arbeitnehmer verzichten sollen. Sondern es geht darum das vom MDR ziemlich unverfroren ist das ganze von einer Einzugserhöhung abhängig zu machen und gleichzeitig durch seine Wortwahl "Finanzprobleme" den schwarzen Peter auf andere abzuschieben. DAS ist die Frechheit. Den genug Geld ist da, es wird nur falsch geschaufelt.

Michael schrieb:
Um an das Jahresgehalt der Indentantin des MDR zu kommen, müsste ich über 6 Jahre arbeiten.
Nur um das mal als Beispiel zu nehmen.
mfG: Felix II
[hr]
Zitat H.S.: Es gibt kluge Menschen in Deutschland. Und solche die gendern...
Sticks and stones may break my bones but there will always be something to offend a feminist.
Wikipedia: Standart bezeichnet häufig eine Falschschreibung des Wortes Standard
DH0GHU
Beiträge: 7785
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 15:56

Re: Erhöhung des Rundfunkbeitrags vor dem aus !

Beitrag von DH0GHU »

Felix II hat geschrieben: Fr 22. Jan 2021, 19:08
Ziemlich unverfroren, von anderen zu verlangen, zu verzichten.
Schön abgelenkt vom Thema. Niemand schrieb das die Arbeitnehmer verzichten sollen. Sondern es geht darum das vom MDR ziemlich unverfroren ist das ganze von einer Einzugserhöhung abhängig zu machen und gleichzeitig durch seine Wortwahl "Finanzprobleme" den schwarzen Peter auf andere abzuschieben. DAS ist die Frechheit. Den genug Geld ist da, es wird nur falsch geschaufelt.

Michael schrieb:
Um an das Jahresgehalt der Indentantin des MDR zu kommen, müsste ich über 6 Jahre arbeiten.
Nur um das mal als Beispiel zu nehmen.
Jemand, für den die freie Wirtschaft nicht bereit ist, über 100.000 € im Jahr zu bezahlen, hat normalerweise nicht die Qualifikation, ein Unternehmen (auch ein öffentlich-rechtliches) mit mehreren 1000 Mitarbeitern zu leiten. Ausnahmen (die sich dann schlecht verkaufen oder die einfach nicht mehr wollen) mag es geben.

Explizit schreiben " dass die Arbeitnehmer verzichten sollen" ist auch nicht nötig, das kann man getrosten implizieren. Ein jahrelanger verzicht auf Einnahmeerhöhungen führt automatisch zu einer Deckelung der Ausgaben und damit auf Verzichtsforderungen an die Arbeitnehmerseite. Entweder beim Einkommen oder bei der Anzahl der Jobs. Alles andere widerspräche betriebswirtschaftlicher Logik und allgemeinüblicher Praxis.

Was mir übrigens auffällt: Die meisten massiven ÖR-Kritiker scheinen aus dem MDR-Gebiet zu kommen. Zumindest das wundert mich nicht. Während NDR, BR oder WDR beispielsweise für Kultur und Journalismus stehen (meinem Gefühl nach), steht der MDR gefühlt für Schlager und für "ich muss unbedingt ne CD-Sammlung einpacken, wenn ich da durch fahre". Wobei dann bitte zu erklären wären, warum ganz Deutschland unter der mangelhaften Performance einer einzigen Provinzanstalt zu leiden hat. Zumal diese "mangelhafte Performance" de facto eigentlich nicht gegeben ist - der MDR hat halt einen Schwerpunkt, der in Teilen der Bevölkerung nicht gut ankommt.
QTH: Obersöchering/JN57OR, zeitweise Kehl/JN38VN
Funkamateur, DLF-Hörer, Multipler Musikgeschmack, DAB-Nutzer. Normal ist normalerweise langweilig.
http://zitate.net/kritik-zitate
Lebe stets so, dass die fckAfD dagegen ist!
planetradio
Beiträge: 2791
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 15:32
Wohnort: Göttingen

Re: Erhöhung des Rundfunkbeitrags vor dem aus !

Beitrag von planetradio »

„Die im ARD hat die Mai von acht der neun Anstalten beschlossene gemeinsame Kulturplattform auf Eis gelegt. Das bestätigte der MDR gegenüber dem Fachdienst dwdl. Das Projekt sei an die geplatzte Erhöhung des Rundfunkbeitrags ab Januar von 17,50 Euro auf 18,36 Euro gekoppelt gewesen. In einem Interview hatte der ARD-Vorsitzende und WDR-Intendant Tom Buhrow schon im November 2020 die Frage, ob die Kulturplattform ohne Erhöhung käme, so beantwortet: „Das würde sie nicht, weil uns ohne Beitragserhöhung dafür das Geld fehlt.“
Die Beitragserhöhung scheiterte, weil die Landesregierungs Sachsen-Anhalts zwecks Rettung der eigenen Koalition das Inkrafttreten des 1.Medienänderungs-Staatsvertrags verhinderte. Jetzt warten die ARD-Anstalten, ZDF und Deutschlandradio auf die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts.
Alle Anstalten waren bei ihren Finanzplanungen für 2021 von den höheren Beitragseinnahmen ausgegangen. Aufgrund der neuen Situation fehlen nicht nur die Mittel für dieses Projekt. Deutschlandradio kündigte bereits den Tarifvertrag, um Gehaltserhöhungen zu vermeiden.“

Quelle: dehnmedia

——————————

Ebenfalls steht es hier

https://www.infosat.de/digital-tv/weil- ... rm-auf-eis
mittendrin
Beiträge: 1945
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 15:52

Re: Erhöhung des Rundfunkbeitrags vor dem aus !

Beitrag von mittendrin »

In der NDR Talkshow vom 22.01.2021 hat sich NDR Intendant Joachim Knuth u.a. zur Situation nach der ausbleibenden Beitragserhöhung geäußert:
https://www.ardmediathek.de/ard/video/n ... ZhODUzOGQ/
mittendrin ist hier: QTH 11e59 / 51n23 (südlich von Halle/Saale)
DAB+ mit PEAQ PDR050-B (Teleskopantenne) jederzeit indoor mindestens einlesbar aus: 19km (5C,6B), 23km (5D, 11C), 29km (6C, 9A, 10A, 12A), 52km (8B), 63km (12B), 98km (10B), 105km(8A)
Gesperrt