Erhöhung des Rundfunkbeitrags vor dem aus !

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TobiasF
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Re: Erhöhung des Rundfunkbeitrags vor dem aus !

Beitrag von TobiasF »

PAM hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 10:15 Zwar würde ich mir auch mal einen neuen Receiver kaufen, nur gibt es nichts, das nachweislich AAC wiedergeben kann und ein alphanumerisches Display besitzt.
Die Schwierigkeit besteht hier darin, dass wir gar nicht wissen, welche AAC-Geschmacksrichtung da konkret geplant ist. Offiziell wurde ja seitens der ARD nicht mal mitgeteilt, dass so eine Umstellung überhaupt bevorsteht. Unabhängig von der Geschmacksrichtung gibt es derzeit auch gar keine AAC-Programme auf Astra 19,2°E. Ich könnte also die Receiver gar nicht testen, es sei denn, ich gehöre zur absoluten Minderheit mit einer Multifeed-Anlage.
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PAM
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Erhöhung des Rundfunkbeitrags vor dem aus !

Beitrag von PAM »

Ich habe einen XORO HRS 8660, von dem man sagt, dass er das geplante AAC-LC könnte. Auf anderen Satelliten ging es mit der Schachtel jedenfalls.

Über die Gemeinschaftsschüssel meiner Genossenschaft kommt nur 19,2 ° und da gibt es derzeit nichts zum Ausprobieren. Den XORO werde ich jedenfalls erstmal festhalten.
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Sven2501
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Re: Erhöhung des Rundfunkbeitrags vor dem aus !

Beitrag von Sven2501 »

auf Astra 3B auf 23,5 Grad Ost sendet z.B. Play Radio auf 10914 H 30000 3/4 DVB-S2 8PSK in AAC, Empfang mit dem Octagon SF 8008 4K UHD ist einwandfrei möglich.

Gruß Sven
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Spacelab
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Re: Erhöhung des Rundfunkbeitrags vor dem aus !

Beitrag von Spacelab »

Der VU+ Uno 4k hat mit dem Programm auch keinerlei Probleme.
pomnitz26
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Re: Erhöhung des Rundfunkbeitrags vor dem aus !

Beitrag von pomnitz26 »

Also die Tschechischen CRO auf 23,5 in AAC auf 12344 h 29900 bekomme ich mühelos mit dem TechniCorder ISIO STC. Der hat auch noch den Radiotext im Display wenn vorhanden.

Der 23,5 Grad Ost auf 10914 H 30000 3/4 DVB-S2 8PSK in AAC wird gar nicht erst eingelesen. Ob das nun am Gerät oder der Multytenne liegt?
Chris_BLN
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Re: Erhöhung des Rundfunkbeitrags vor dem aus !

Beitrag von Chris_BLN »

tosamar hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 08:03 Und warum haben die Ostdeutschen damals so einen Antennen-Aufwand betrieben? Einfach mal darüber nachdenken, vor allem was davon nach über 30 Jahren übriggeblieben ist.
Das ist kein Angriff auf den ÖR sondern ein Kritik was daraus geworden ist... das DDR-Fernsehen lässt grüßen....
DDR-Fernsehen? Wo? Sorry, außer irgendwelchen heimatdudeligen Sendungen, die es noch im MDR geben mag (es hat gefühlt deutlich abgenommen) ist da nichts "DDR-Fernsehen". Schon gar nicht im Bereich Journalismus, um den es wohl hier vorrangig gehen dürfte.

Das einzige, was ich erkennen kann: der öffentlich-rechtliche Rundfunk steht immer noch voll und ganz auf dem Boden des Grundgesetzes und anerkennt international anerkannte Regeln guten Zusammenlebens sowie die naturwissenschaftliche Realität. Genau deshalb wird er angegriffen - von denen, die dieses Grundgesetz nur zu gern zur Hölle fahren sehen wollen und sih auch gerne ihre eigenen Naturgesetze machen wollen (Thema "Klima und Ressourcen"). Sie können das öffentlich-rechtliche Licht nicht ertragen, sie brauchen gewisse "Dunkelheit" für ihre Strategien.

PAM hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 10:15Was ist denn aus den Straßenfegern in den Programmen von ARD und ZDF geworden? Wo gibt es heute noch Sendungen, über die man am Tag danach auf der Arbeit, beim Bäcker oder mit dem Nachbarn über den Gartenzaun spricht?
Das ist aber ein allgemeines Problem und keine deutsche Spezialität: die Zahl der verfügbaren Kanäle und vor allem Informationswege hat massiv zugenommen. Entsprechend verteilen sich die Nutzer auf viel mehr Inhalte, tauchen teils in ganz eigene Blasen ab, bekommen manches gar nicht mehr mit. Das war früher mit 2 "offiziellen" oder inklusive Westfernsehen vielleicht maximal 6 TV-Programmen kaum möglich.

Letztlich wird auch heute über Inhalte gesprochen - oft, indem sie "geteilt" werden. Das geht mit nem Wisch aufm Smartphone und da sind öffentlich-rechtliche Inhalte nur einige unter vielen. Sowas wie Böhmermann etc. ist schon noch Gesprächsthema, selbst wenns nicht linear geschaut wurde. BBB wurde mir vor 3 Jahren am Strand (!) vorgeführt von einer Strandbekanntschaft. Viele Inhalte, die geteilt werden, stammen aus anderen, nicht deutsch-öffentlich-rechtlichen Kanälen. Das Querdenker-Zeugs genauso wie das Jebsen-Zeugs oder das Ganser-Zeugs. Und in bestimmten Altersgruppen haben offenbar bestimmte "Influencer" die "Marktführerschaft" übernommen - solange es ums Schminken geht, solls mir egal sein. Ich kenne mich da nicht aus, da ich in keinen "sozialen Netzwerken" bin und mein bevorzugtes gleichaltriges Umfeld ebenso wenig, aber diese Gruppen und Kanäle haben ja massiv Abonnenten.

Mein Patenonkel (knapp 90) hat eine neue Bekannte. Vor ein paar Tagen empfahl sie ihm einen Youtube-Link. Der Inhalt verstörte meinen Patenonkel, das kam ihm nicht ganz "sauber" vor. Ich googelte dann mal: der Protagonist tritt in der Reichsbürgerszene auf. Es gibt halt entsprechende Parallelwelten, die man so vor 30 Jahren noch nicht aufbauen konnte.

Mit den Nachbarn spricht man in meiner Heimat teils aus Vorsicht nicht mehr "über den Gartenzaun". Nicht dass man noch auf irgendeine Liste kommt, das ist inzwischen nicht mehr auszuschließen. Ich habe die Warnung von meiner Mutter, mich bei Heimatbesuchen nicht mit der Nachbarschaft über gesellschaftliche Themen zu unterhalten, schon vor Jahren bekommen. Und die Aussage, dass man mich "eigentlich umbringen" müsste, die bekam ich aus der Nachbarschaft schon um 1999. So tickts da. Nicht hinter jedem Gartenzaun, aber hinter jedem dritten. Und das reicht, um Kontakte einzuschränken.

Über neue "Tatort"-Folgen wurden mir als nicht-TV-Besitzer und nicht-Krimi-Ertrager schon Gespräche ans Bein genagelt. Wie mies der Weimar-Tatort wäre, wie beschissen die Sprachverständlichkeit in den Dialogen wäre, ... es wird also schon drüber gesprochen. Auch kenne ich Anrufe, dass da gestern spätabends was im RBB oder im Ersten oder auf 3sat gelaufen wäre, das wäre phantastisch gewesen, ob ich das beschaffen könnte. Sind dann halt Leute aus der Generation 80+ oder gar 90+, die das betrifft - teils haben sie halt auch diese neuen Medien nicht und sind deshalb auf die "alten Medien" fixiert. Dass meine Mutter (80+) eine Freundin anruft, weil jetzt gerade im Fernsehen was interessantes läuft, kenne ich auch. Und als z.B. die Berichterstattung über die "Polarstern"-Expedition lief inkl. des Filmes dazu, gingen die Links dazu auch in meinem Umfeld (Mittvierziger) hin und her.

PAM hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 10:15Wirklich kontroverse politische Sendungen wurden in den sehr späten Abend oder in die Nacht verlegt, wo sie der normal arbeitende Gebührenzahler zumindest nicht mehr zum Zeitpunkt der Ausstrahlung und damit aktuell sehen kann.
Wurde über sowas früher gesprochen? Erinnern kann ich mich vor allem an Gespräche über "Wetten, dass?" oder "Verstehen Sie Spaß?", also ganz klar Unterhaltungsthemen. Ich kann mich nicht einmal erinnern, dass politische Sendungen aus dem "Westfernsehen" am Abendbrotstisch zwischen meinen Eltern ausgewertet wurden - obwohl sie teils gesehen worden waren. Aber das mag in anderen Haushalten auch anders gewesen sein.

PAM hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 10:15 Wer nimmt sich sowas noch auf oder schaut das zeitnah in der Mediathek?
Ich kann halt nur von "Aufnahme-Beauftragungen" berichten, die mich erreichten. Von der Generation, die das nicht kann mangels Gerät oder Internet-Zugang. Das sind in den vergangenen Jahren geschätzt immer "unterer zweistelliger Bereich" pro Jahr gewesen. Ich habe hier etliches auf DVD transcoden und in die Post bringen müssen. Geschichts-Sendungen, Heimat-Sendungen, im Hörfunk auch aktuell-politische Sendungen vom DLF. Teils mit "bitte alles ausdrucken, was du zu diesem Mann finden kannst".

Mediathek nutze ich. Ich bekomme ohnehin meist erst nach Ausstrahlung mit, dass was interessantes kam. Für eine Aufnahme ists dann zu spät. Ist mir ehrlich gesagt auch zu unbequem, ich müsste ja die HDD abstöpseln und exportieren und so. Die Mediathek-Qualität reicht mir, teils sind es da ja schon 1080p.

PAM hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 10:15 Statt dessen traktiert man uns mit einer endlosen Schleife von Wiederholungen aus den Genres "Hitlers Helfer" und "Diktatur DDR".
Geht in Deinem Fernseher nur ZDF info? Das läuft doch dort?

Ich hatte das nebenan schon mal reinkopiert:

wer sucht, findet auch. Es gibt Naturdokus - auch viel aus Ostdeutschland und teils wirklich richtig gut gemacht. Es gibt Portraits von Regionen und Menschen (auch über Ostdeutschland), Portraits über Menschen und Unternehmen (auch aus Ostdeutschland), Sendungen über Heimatgeschichte. Gerade mal geschaut, was sich bei mir als nicht-TV-Geräte-Besitzer so angesammelt hat an Filmen aus der ARD und ZDF mit Ostbezug:

- ein Stadtportrait meiner Heimatstadt von 73 Minuten Länge vom MDR
- zwei weitere Stadtportraits meiner Heimatstadt von je 30 Minuten Länge vom MDR
- ein Zweistünder über das DDR-Plattenlabel AMIGA vom MDR
- 38 Minuten von 3sat über die Heimcomputerszene der DDR
- 43 Minuten über das Eisenbahnsystem in der DDR vom ZDF
- 90 Minuten über den Depeche-Mode-Kult in der DDR vom MDR
- 45 Minuten über das Fernsehgerätewerk Stassfurt vom MDR
- 45 Minuten über DT64 vom MDR
- 43 Minuten über das Funkhaus Nalepastraße vom RBB
- 44 Minuten über das einstige Industrieareal Berlin Oberschöneweide (nicht weit von meinem aktuellen Wohnort weg) vom RBB
- Mitteldeutschland unterm Hakenkreuz - Teil 1 und 2, je 44 Minuten (es gab vergleichbare Produktionen für andere ARD-Anstalten)
- Deutschlands wilde Küste - Vorpommerns Naturwunder 87 Minuten
- Die Elbe von oben (2 Teile, je 90 Minuten)
- Die Saale von oben - MDR 90 Minuten
- Wasserwandern auf verschlungenen Wegen im Müritz-Nationalpark - NDR, 59 Minuten
- Wildes Deutschland - Der Thüringer Wald, 43 Minuten
- Orte der Arbeit - zwei geniale Dokus über einstige DDR-Betriebe und ihren Weg bzw. ihr Ende, MDR, je 45 Minuten
- Portrait eines regionalen Künstlers aus meiner Heimat, 30 Minuten (MDR)
- Portrait eines landschaftlich / kulturell bedeutsamen Ortes nahe meiner Heimatstadt, 30 Minuten (MDR)
- Portrait der Deutschen Werkstätten Hellerau, 45 Minuten (MDR)
- Zuglegende VT18.16 soll zurückkehren, 30 Minuten (MDR)
- Der Inselsberg - Rennsteig, Rundfunk und große Pläne, 45 Minuten (MDR)
- Portrait einer landschaftlich herrlichen Region in meiner Heimat, 30 Minuten (MDR) - ohne auch nur eine Erwähnung, dass dort teils über 60% AfD gewählt haben

Soviel kann man sich doch gar nicht anschauen!


Und da bin ich schon ein "unvisueller Typ", der sich aus Bewegtbild nicht allzu viel macht.

Nimmt man noch die nicht Ostdeutschland betreffenden Themen dazu, die es in anderen Dritten gibt, wird es noch viel mehr. Letztens auf Youtube in den Empfehlungen gehabt: https://www.youtube.com/watch?v=x7Bq86GHejg - jetzt nicht so das "Welt-Thema", aber eine liebevolle Reportage über Ehrenamtler und "Heimat-Bewahrer". Interessant ist dabei die Frau, die gleich zu Beginn ins Bild kommt. Im weiteren Verlauf des Films erfährt man, was sie beruflich macht - und das ist für mich dann schon sehr vertrautes Umfeld gewesen, inklusive der Hintergrundgeräusche.

Oder - zufällig im Februar 2020 auf Heimatbesuch beim Zappen in Mutters Fernseher gefunden: http://hrardmediathek-a.akamaihd.net/vi ... 00kbit.mp4 - sogar in 1080p50. Ja, ich weiß: schon die ersten 40 Sekunden würden genügen, um bei ca. 50% der Leute in meiner Heimat zu Schaum vor dem Mund zu führen. In intakten Zivilgesellschaften, die eine gute Zukunft haben wollen, kommt so etwas aber halt ganz anders an und fällt unter "gesellschaftliches Engagement".


Was kommt heute eigentlich zur Primetime?

Im SWR um 20:15 45 Minuten Regionalpolitik - für beide Länder getrennt. Danach u.a. Dokusoap, populärwissenschaftliches, Kultur.

Im BR kommt um 19 Uhr das Magazin für Wirtschaft und Soziales mit Themen zur regionalen Umsetzung der Energiewende und zum Beruf des Lokführers. Um 20:15 dann "quer": Gefährden Schatzsucher bayerisches Kulturerbe? / Chiemgauer Gasbohrung in der Kritik / Corona-Impfung für Schulkinder: das nächste Durcheinander? / Qualvoller Transport: Rinderexporteure nutzen Schlupfloch. / Wenn der Maikäfer die Ernte frisst. Um 21 Uhr dann Kabarett. Dann im weiteren Verlauf 45 Minuten Talk und ein Kulturmagazin - heute rund um Fußball.

Im WDR um 20:15 eine Tatort-Wiederholung und um 22:15 ein Frauenmagazin und um 22:45 eine Doku über eine Frau, die sich auf Lesbos für Flüchtlinge engagiert (also für ostdeutsches Verständnis eine Art "Volksschädling", da kommt wieder Schaum vorm Mund bei gewissen Personenkreisen). Das ist dann sowas, weswegen die Öffis angegriffen werden.

Im hr um 20:15 Populärwissenschaft (Thema Ernährung), um 21:00 geht es dann um Lehrermangel an den Grundschulen. Um 21:45 gehts um die Fleischindustrie, um 22:30 dann "wie das Fernsehen uns geprägt hat - Wir Kinder der 80er – Das Jahrzehnt der Gegensätze ". Dazu heißt es "„Wie das Fernsehen uns geprägt hat“ spult uns heute zurück in die 1980er. Eine Zeitreise mit vielen Serien-Beispielen, Werbeclips und Nachrichtenausschnitten."

Im MDR gibt es um 20:15 wieder so eine Betroffenheits-Doku "Lebensretter" (ich finde die unerträglich gemacht, vor allem, wenn mangels zugehörigem Bildmaterial nachträglich inszeniert wird), um 21:00 dann die Gesundheitssendung, heute über Wundversorgung, Kräuter als Verdauungshelfer und Palliativmedizin. Um 22:10 gehts um die wieder virtuelle Buchmesse ("Können Bücher die Welt retten? Mensch und Natur - eine wechselvolle Beziehung") und um 22:40 dann im "Das Magazin für Lebensfragen" um das Thema "Hat die Wende Glück gebracht? Geschichten aus drei Jahrzehnten".

Im RBB gibts nen wirklich geilen Jugendfilm um 20:15: "Tschick". Mitm geklauten Lada ab in den Osten. Ein modernes Roadmovie.

Im NDR geht es heute Abend nach Österreich und Südtirol. Danach kommt irgendwelcher Anwalts- und Krimi-Kram.

Wo ist die "endlose Schleife" über Hitler und die "Diktatur DDR"? Würde ich mir was aus TV machen und "Tschick" nicht schon lange kennen, zöge ich mir "Tschick" rein. Vorher vielleicht noch um 19 Uhr im BR das mit der Energiewende in einer bayerischen Kommune. 22:45 aufm WDR wäre auch was, was ich vielleicht anschauen würde. Vielleicht ist aber auch 22:30 aufm hr interessant. Oder 22:10 im MDR die Büchersendung? Oder 22:40 die Sendung über "30 Jahre danach"?

Es gäbe heute genug Stoff, um mich vor die Glotze zu setzen. Überraschend viel, muss ich sagen. Ich besitze ja keinen Fernseher, deshalb stöbere ich nochmalerweise nicht in Programmübersichten.

Und nun schauen wir mal, was davon nie und nimmer auf Privaten laufen würde...


Was die "Diktatur DDR" betrifft: das, was in Ostdeutschland zunehmend reinschleicht, wird wieder eine Diktatur werden. Komischerweise sind da viele sehr geil drauf. Soweit ich das überblicke in meiner Heimat vor allem die, die 1989 gegen die SED-Diktatur auf der Straße waren. Eigentlich ist das von der Faktenlage erdrückend: wenn ich zurückschaue, wer 1989 da aktiv war und wer nicht, kann ich recht präzise sagen, wer heute gegen die Bundesrepublik Deutschland als zukunftsfähiges und lebenswertes Land aktiv ist und wer nicht. Das korreliert erstaunlich gut. Wer damals ganz vorn dabei war und schnellstens Westgeld und Vereinigung wollte, lehnt heute auffallend oft das Land, in das er wollte, ab. Die, die in der DDR - obwohl sie mit vielen nicht zufrieden waren - irgendwie klarkamen und nichtmal im Herbst 89 auf die Straße sind (oder die nach dem Ungarnurlaub im Sommer 89 wieder in die DDR zurückkamen), sind heute zunehmend in Angst, was in den kommenden Monaten in Ostdeutschland passieren wird. Das ist zumninest meine Beobachtung.

PAM hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 10:15 Trotzdem ich die Gebührenzahlung nicht prinzipiell ungerechtfertigt sehr, bekomme ich mehr und mehr das unschöne Gefühl, immer weniger Gegenwert dafür zu bekommen
Das geht mir im Hörfunk so. Die Kaputtformatierung der Popwellen hat da viel zerstört. Was war hr3 mal abends für ein vielfältiges Programm! Oder: was blieb von SDR 3? Andere "schwelgen" hinsichtlich des alten WDR 2, ich kann da nicht mitreden. Dafür kann ich mich erinnern, wie hr1 am Abend war und was davon blieb (ok, derzeit experimentiert man wieder mit Genres am Abend, nach vielen Jahren). Dann die Banalisierung der Jugendwellen: was blieb von DT64 übrig? Nichts. Was blieb von hr XXL übrig? Nichts. Was blieb von Rockradio B übrig? Auch fast nichts. Auch die Kulturwellen haben übel büßen müssen. Das Klagen über den Verfall von WDR 3 vor einigen Jahren habe ich noch im Ohr, bin aber mit dem Programm nicht so vertraut. ORB Radio Brandenburg war eine Perle, für manche das beste öffentlich-rechtliche Kulturprogramm Deutschlands - 1997 schon beseitigt für eine etwas alternativere Popwelle (Radio Eins). Derzeit gibt es in Brandenburg einigen Ärger wegen der Neuausrichtung des rbb-Kulturradios. Die Popkultur des NDR ("Redaktion Wellershaus") wurde mit der Verbannung auf NDR Blue Ende 2020 ja auch um etwa die Hälfte eingedampft.

Letztlich ist mein Radio weitgehend auf Bayern 2 eingerostet als eines der letzten anspruchsvollen Vollprogramme. Anderswohin geht es nur noch selektiv. Auf Popwellen geht es gar nicht mehr.

PAM hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 10:15Die bereits angesprochene Aufgabe des weitgehend ansprechend klingenden ARD-Hörfunktransponders zugunsten der Ausspielung in AAC mit angedrohter deutlicher Bitraten-Reduzierung lässt mich innerlich kochen.
Nicht nur Dich. Die Kabelnetzbetreiber sind in Unruhe. Aus der Industrie (Kopfstellentechnik) weiß ich von Anfragen nach Transcodern, da inzwischen bemerkt wurde, dass die aktuell in Deutschland verkauften DVB-Kabelradios kein AAC können (war ja nicht nötig und auch seitens der ARD nicht angekündigt in Form irgendeiner Roadmap).

Bei manchen Netzbetreibern (ich habe inzwischen mit einigen gesprochen) wird intern noch diskutiert, ob man sich von der ARD letztlich nötigen wird, teuer zu transcodieren oder ob man 1:1 AAC durchreichen wird. Kleine Netzbetreiber haben angesichts der Kosten eines Transcodings ohnehin keine Chance, sowas zu tun.

PAM hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 10:15Dass mein Technisat DigiCorder damit zum Radiohören nichts mehr taugt ist eine Sache. Zwar würde ich mir auch mal einen neuen Receiver kaufen, nur gibt es nichts, das nachweislich AAC wiedergeben kann und ein alphanumerisches Display besitzt
Gebraucht gibt es ab und an was, was 12-stellig in Punktmatrix anzeigt, sich sogar rudimentär über diese Anzeige ohne TV bedienen lässt, wenn man etwas Menükenntnis hat und was LC-AAC kann, solange es in LATM verkapselt ist. Zu viele Fragezeichen, um derzeit auf die Suche zu gehen. Sollte es dazu kommen, werde ich berichten - ich habe solche Geräte sowohl für Sat als auch für Kabel hier. Testen könnte ich derzeit nur Kabel, aber da die Sat-Geräte exakt die gleiche Software laufen haben, dürfte das auch für dort gelten. Gebrauchtgeräte wären dann teils für einstellige Beträge + Versand zu haben. Vielleicht steigt dann ja der Preis?

Immerhin ist bekannt geworden, dass es durchgehend LC-AAC sein soll bei der ARD. Das deutet auf mindestens 96 kBit/s hin, eher auf mindestens 128 kBit/s. Käme dann in etwa wie 192 kBit/s MP2. Deutlich schlechter als jetzt, aber für Popwellen wohl gerade so ausreichend. Was bei den Kulturwellen geplant ist, ist aber oberschräg: AAC-Surround. Das kann kaum jemand sauber decodieren oder an die Anlage übertragen. Es braucht aber höhere Bitrate, so dass zu hoffen ist, dass auch in der Stereo-Zeit dann z.B. 256 kBit/s zur Verfügung stünden. Das wäre dann vergleichbar zu heute 320 kBit/s, also transparent. Beträfe aber wohl nur die paar Kulturwellen, die heute Surround haben: BR Klassik, SWR 2, WDR 3, hr2, MDR Kultur. Mehr kann man in das, was vor 3 Wochen so in die Halböffentlichkeit gelangte, kaum hineininterpretieren.

Wir müssen also abwarten. Ich hoffe, dass das Thema noch nicht durch ist. Offiziell hört man ja gar nichts von der ARD. Nur über die Kabelnetzverbände kamen Informationen. Eigentlich kann sich die ARD nicht leisten, einige 100.000 Besitzer von in den vergangenen 3 Jahren gekauften Geräten mittels Fernabschaltung zu "enteignen". Und Kabel-UKW (wird noch oft gemacht!) gleich mit auszuknipsen, denn da kann keiner der Umsetzer AAC. Ob die aktuell noch hergestellten Geräte Updates bekommen werden... fraglich.

PAM hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 10:15Dass ich damit auch den unschätzbaren Vorteil der Titelanzeige auf dem Display verliere, kommt noch oben drauf.
Das ginge bei AAC wohl wirklich nur noch via HbbTV, falls man das einrichtet. Im AAC-Datenstrom ginge auch, nur dafür gibt es keine Endgeräte. Als Private-PID ginge ebenso, auch da keine Endgeräteunterstützung. Die oben erwähnten Geräte mit 12-stelliger Anzeige können übrigens kein RDS bei MP2. Das ist wirklich den TechniSat-Geräten und den Vistron-Kabelradios nach Druck auf die Info-Taste vorbehalten.

PAM hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 10:15Auf die SD-Ausstrahlung der Fernsehprogramme kann ich bedenkenlos verzichten und man muss auch nicht alle ewig Gestrigen mitschleppen.
7 1/2 Jahre nachdem alle ARD-Programme außer alpha und SR in HD verfügbar sind, wäre es wirklich Zeit.

PAM hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 10:15Auch ein Transponderwechsel wäre nicht das Problem
Sehe ich auch so. Der kommt auch, wenn auf AAC gewechselt wird: TP39 und TP61 sind in Planung. Der 39 wird dabei richtig brutal voll. Da dürften die Videodatenraten dauerhaft unter 5 MBit/s liegen. Die ARD ruiniert sich damit auch die TV-Bildqualität. Es wirkt, als habe man den Hörfunk in jeglicher Planung vergessen und nun erschreckt gemerkt, dass der ja auf einem TP läuft, der nicht weiter betrieben werden soll. Und dann die brutalo-Lösung, die nun berichtet wurde. Ich hoffe, die wachen noch auf und merken, was sie damit anrichten. Noch ists nicht Herbst. Es gäbe einige Lösungen, die ich als möglich betrachte.
Chris_BLN
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Re: Erhöhung des Rundfunkbeitrags vor dem aus !

Beitrag von Chris_BLN »

Chief Wiggum hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 10:31 Und gibt es für die Abschaltung des Hörfunktransponders endlich handfeste Beweise? Bis jetzt war das doch eher Spekulation einiger Foristen hier :confused:
"Beweis" würde ich es nicht nennen. Vor 3 Wochen wurde durch Kabelnetzverbände eine entsprechende Information aus der ARD verteilt, die mich sowohl über Netzbetreiber erreichte (direkt nachgefragt und bestätigt bekommen), paar Tage später stellte mir jemand aus der Industrie den Wortlaut dieser Meldung zu. Erfunden hat man das wohl auf keinen Fall. Bislang gibt es aber nichts offizielles seitens der ARD fürs gebührenzahlende Volk. Ich wüsste zumindest nicht, wo. Das ganze wirkt wie mit heißer Nadel schnellstmöglich gestrickt und soll vor Ende 2021 zur Anwendung kommen.

Ich bleibe wachsam, gerate aber nicht in Panik. Die Info ist seit 3 Wochen draußen bei denen, die viel mit Endkunden zu tun haben: Netzbetreiber. Damit ist die Info inzwischen auch längst bei den Kopfstellenherstellern (auch dazu habe ich durch direkte Nachfrage Bestätigung erhalten, ich kenne da Leute, da ich ja auch mit Kopfstellentechnik zu tun habe). Ich gehe davon aus, dass inzwischen so einige Anfragen an die ARD gekommen sind, ob man wisse, was die Umstellung bedeutet. Vielleicht setzt das ja noch diverse interne Prozesse in Gang.

Wenn der Simulcast beginnt und in AAC läuft, werde ich aktiv. Sowohl was "meine" Kopfstelle angeht als auch, was die Mobilisierung von Widerstand betrifft.
mittendrin
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Re: Erhöhung des Rundfunkbeitrags vor dem aus !

Beitrag von mittendrin »

...nachdem alle ARD-Programme außer alpha und SR in HD verfügbar sind
Astra 1KR/1L/1M/1N at 19.2°E, 11053H, tp 39,
Tagesschau 24, One, ARD Alpha, SR Fernsehen, Radio Bremen Fernsehen ;)
mittendrin ist hier: QTH 11e59 / 51n23 (südlich von Halle/Saale)
DAB+ mit PEAQ PDR050-B (Teleskopantenne) jederzeit indoor mindestens einlesbar aus: 19km (5C,6B), 23km (5D, 11C), 29km (6C, 9A, 10A, 12A), 52km (8B), 63km (12B), 98km (10B), 105km(8A)
Chris_BLN
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Re: Erhöhung des Rundfunkbeitrags vor dem aus !

Beitrag von Chris_BLN »

Elbtaler20 hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 10:45 ich bin 100 % für die Gebührenerhöhung entsprechend der Empfehlung der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfes der Rundfunkanstalten. Ich bin aber nicht für das ,,Weiter so'' bei der Verteilung unseres Geldes
:spos:
Elbtaler20 hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 10:45 Unerträgliche Krimiflut, Doppelausstrahlung Fernsehen SD/HD, Die Gefahr, das die Qualität der Rundfunkausstrahlung über SAT zusammengestrichen wird und einzelne ARD- Rundfunkprogramme mit mehr Qualitätsanspruch vielleicht nur noch im Internet empfangen werden kann (Beschlussvorlage, Überlegungen RBB). Immer mehr Konzentration auf Mainstreamthemen und Einschaltquoten trotz Gebührenfinanzierung.
:spos:
Elbtaler20 hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 10:45ARD- Radioprogramme der Länderanstalten werden leider zum ,,Dudelfunk'', der uns schon ausreichend vom werbefinanzierten Radio bereitgestellt wird.
Die sind es längst vollumfänglich geworden. Ich musste (!) mir heute knapp 2 Stunden Nachmittagsprogramm auf "MDR Thüringen - das Radio" geben - es lief dort, wo ich mich zwecks Arbeiten aufgehalten habe. Dieses unendlich Gedudel, lange Strecken ohne Moderation, und wenn Moderation, dann kaum was sinnvolles. Erfahren habe ich in diesen 2 Stunden letztlich außer den Nachrichten nur, dass Seilbahnen in Deutschland zum TÜV müssen, dass Afrika die wenigsten Seilbahnen und die Schweiz die meisten Seilbahnen hat. Und: Werbung. Bissl wenig Substanz für 2 Stunden... ich vermute, bei Antenne Thüringen hätte ich vom Gehalt her zumindest nicht weniger bekommen. Wozu gibt es dann MDR Thüringen? Also entweder öffentlich-rechtlich mit Substanz oder bleiben lassen.

Elbtaler20 hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 10:45 Leider bekommt man dann als geborener Ostdeutscher von einem bekannten kleinen Teil der Forumsmitglieder schon mehrfach die Undankbarkeit und Unbelehrbarkeit quittiert.
Falls Du auch mich meinen solltest: ich bin geborener Ostdeutscher. Mein Elternhaus wird auch immer noch von meiner Mutter bewohnt, zuweilen bin ich dort. Die Landschaft mag ich, das Haus mag ich - das gesellschaftliche Klima stößt mich ab. Soviel Hass und Hässlichkeit bei einem einzigen "Stadtgang", wie ich in Berlin die ganze Woche nicht erlebe. Was da an martialischen Gestalten herumhumpelt mit Shirt-Aufschriften der Kategorie "Endsieg", können sich manche westdeutsche Freunde von mir nicht ansatzweise vorstellen.

Elbtaler20 hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 10:45Ja, ich habe damals mit großem finanziellen und technischen Aufwand Rundfunkfernempfang aus Richtung Hof, Hoher Meissner, HarzW und BerlinW betrieben und keine Gebühren entrichtet. Ich musste selbst nach der Wende nichts nachzahlen.
Das wäre ja auch noch schöner gewesen... der ARD-Rundfunk hatte sehr klar im Bewusstsein, für die "Brüder und Schwestern" in der DDR zu senden - zuweilen hatte ich das Gefühl, mehr für die als für die eigene Bevölkerung. Die DLF-UKW-Kette, die Ende der 1980er Jahre aufgebaut wurde, deckte auch sehr auffällig das "Zonenrandgebiet" am besten ab - und reichte weit rein in die DDR. Nie wäre jemand auf die Idee gekommen, dass die Ossis da schmarotzt hätten. Umgekehrt freilich auch nicht - der Rundfunk der DDR bekam auch massenhaft Post aus Westdeutschland, z.B. als er die Computersendungen mit Programmierkurs und on air ausgestrahlten Listings startete.

Ich habe jedenfalls niemals sowas zu hören bekommen - und ich nutzte auch eine aufwendige Empfangsanlage als "Sohn aus einem angeschlossenen Haushalt":

Kopfstelle.jpg
(Zustand 1992, eventuell schon etwas gerupft)

Mein Vater ist damals - obwohl wir zu dieser Zeit gar keinen Fernseher hatten - mit anderen Nachbarn über die Spitzböden, hat Löcher in Giebelwände gebohrt und Vachaer Koaxkabel eingezogen. Ich war dann Nutznieser - "Schlager der Woche" auf Bayern 3, "Hitparade International" auf hr3, den "Club" auf NDR 2, auch mal "Polit-Klimbim von Sender Zitrone" (was ich damals altersbedingt nicht komplett erfassen konnte), dann ab 1987 ganz viel RIAS 2 - und im Alter von 14-15 Jahren kam dann die Hinwendung zu DT64. Ich fühle da keinerlei "Schuld", ich wurde als junger Teenie gut unterhalten durch die ARD - bis dann um 1988/89 zunehmend DT64 in den Fokus meines Interesses rückte - und nach Vernichtung der letzten Reste des Wende-Ostfunks wieder die Westanstalten, so ab Mitte der 90er. Heute ists bei mir wieder so wie in den 80er Jahren: kaum Ostfunk...

Elbtaler20 hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 10:45 Dafür bin ich der BRD dankbar, da ich mich damit in der DDR lebend umfassender informieren und mir besser eine eigene unabhängigere Meinung bilden konnte.
Bei mir war es altersbedingt damals kaum ernsthafte Informationsquelle, sondern Musikquelle. Ansonsten: auch bei mir Dankbarkeit, auf meine damalige Alters- und Lebenssituation bezogen. Heute wieder Dankbarkeit für das immer noch meist wunderbare Bayern 2 und manches Feature auf ARD-Kulturwellen, für die arg reduzierte Nachtclub-Redaktion des NDR.

Elbtaler20 hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 10:45 Wir sollten hier im Forum mehr hinterfragen und diskutieren, für was unser schwer erarbeitete Geld verwendet wird, wie Rundfunk inhaltlich und übertragungstechnisch in hoher Qualität erhalten und ausgebaut werden kann. Das betrifft alle gebührenfinanzierte Anstalten in Ost und West.
Da stimme ich Dir vollumfänmglich zu: diese Themen gehören diskutiert. Werden sie doch aber auch. Sowohl technisch (was hier erstmal als erstes zu erwarten wäre) als auch inhaltlich, denn ohne Inhalt ist Rundfunk irgendwie sinnlos.
Chris_BLN
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Re: Erhöhung des Rundfunkbeitrags vor dem aus !

Beitrag von Chris_BLN »

Spacelab hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 12:14 Das wurde von Tom Buhrow offiziell in einem Interview verkündet. Aber er sagte nicht wann! Der Zeitpunkt ist reine Spekulation und Vermutung aus diversen Foren.
Wann hat Buhrow das gesagt? Das letzte offizielle aus der ARD, an das ich mich erinnere, kam zur SD-Abschaltung Anfang 2020: Hörfunk nicht betroffen. Und danach setzte man die ganze SD-Abschaltung aus.

TobiasF hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 12:34 Die Schwierigkeit besteht hier darin, dass wir gar nicht wissen, welche AAC-Geschmacksrichtung da konkret geplant ist.
"LC-AAC", hieß es nun. Das wäre der Grundcodec, der am ehesten noch läuft, selbst wenn die Eskalationsstufen HE-AACv1 (SBR) und HE-AACv2 (SBR+PS) nicht laufen. Ja - gibt es: Geräte, die nur LC-AAC korrekt können und bei HE-AC grausigen Müll produzieren, bei v1 dumpf und an 12 kHz gespiegelt im Output, bei v2 zusätzlich in Mono.

Zur Verkapselung ist aber damit nichts gesagt worden. AAC kann auf DVB in MPEG-2 (ISO/IEC13818-7) als ADTS verkapselt ausgestrahlt werden, aber auch in MPEG-4 (ISO/IEC 14496-3) als LATM oder als LATM/LOAS verkapselt. Das Verhalten meiner zumindest grundlegend AAC-tauglichen Receiver deutete darauf hin, dass ADTS damit nicht geht / zum Aufhängen führt, LATM/LOAS aber spielt.

TobiasF hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 12:34 Offiziell wurde ja seitens der ARD nicht mal mitgeteilt, dass so eine Umstellung überhaupt bevorsteht.
Es ist schon interessant, wie die Kabel-Verbände dann an die Infos kamen. Dass mir 2 Leute aus der Industrie bestätigten, dass sie es "schon lange" wussten (wohl monatelang) deutet darauf hin, dass da Informationen geflossen sein müssen.

TobiasF hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 12:34 Unabhängig von der Geschmacksrichtung gibt es derzeit auch gar keine AAC-Programme auf Astra 19,2°E.

Die letzten beiden haben sich Ende 2020 verabschiedet: Regenbogen und Regenbogen 2. Sie spielten bei mir gar nicht (ich glaube Regenbogen 1), also nur alle paar Sekunden laute Quietschgeräusche, oder qualitativ minderwertig (Regenbogen 2) mit Frequenzgang bis ca. 10 kHz trotz LC-AAC, bizarren Spektralanteilen oberhalb 10 kHz, Sound wie aus einem Abflussrohr und massivem Stottern. Der Receiver wurde dabei zäh in der Bedienung und ließ sich kaum noch umschalten. Ein Panasonic-TV von 2009 hängte sich bei Regenbogen so auf, dass er danach stromlos gemacht werden musste, bevor er auf irgendeinem anderen Programm wieder anständigen Layer-II-Ton oder AC3-Ton brachte. Auch ein PVR-Mitschnitt mit Abspielen im VLC stotterte.

Die anderen AAC-Programme haben früher alsbald aufgegeben. Die Missionierungsprogramme auf Astra TP113 sind auf mageres Layer II gewechselt, die vor etwa 8 Jahren aktiven Antenne 50plus und Alternative FM (hieß glaube ich so) waren schnell wieder weg.

Angeblich plant ein Hörfunkanbieter ein Programm in AAC. Mal sehen, was das wird. Wäre dann wohl auf einem TP eines Betreibers, der für "fail" bei AAC bekannt ist...

TobiasF hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 12:34 Ich könnte also die Receiver gar nicht testen, es sei denn, ich gehöre zur absoluten Minderheit mit einer Multifeed-Anlage.
Auf 23,5° Ost gibt es Polen in LC-AAC hoher Bitrate, aber wohl ADTS. Kann ich derzeit nicht testen. Auf 23,5° Ost sind auch die Tschechen aktiv, in LATM, ich kanns problemlos hören (ist hier im Kabel drin). Die HE-AAC-Programme kommen mit meinem Receiver völlig kaputt (AAC-Erweiterungen fehlen), die LC-AAC-Programme kommen ok im Rahmen des Möglichen. Auf 4,8° Ost laufen die Programme der NRK, 64 kBit/s HE-AACv1, grauenvoll, auf dem Niveau von miesem DAB+. Ansonsten ist nicht viel. Die Schweiz ist bei der Transponder-Zusammenlegung bei 256 kBit/s Layer II geblieben, auch die Rai und die Franzosen blieben bei Layer II. Werden schon wissen warum...

Sven2501 hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 15:59 auf Astra 3B auf 23,5 Grad Ost sendet z.B. Play Radio auf 10914 H 30000 3/4 DVB-S2 8PSK in AAC, Empfang mit dem Octagon SF 8008 4K UHD ist einwandfrei möglich.
Das soll ADTS sein, wäre interessant, ob das meine Geräte spielen. Komme ich aber nicht ran, bin hier am Ort mit Kabelanschluss und nicht am Ort mit Satschüssel.

pomnitz26 hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 19:24 Also die Tschechischen CRO auf 23,5 in AAC auf 12344 h 29900 bekomme ich mühelos mit dem TechniCorder ISIO STC. Der hat auch noch den Radiotext im Display wenn vorhanden.
Der ISIO STC kann es. Nicht können es die Digicorder HD-S2+ und HD-K2 (sowie natürlich die Vorläufer) und auch nicht die Digit HD8-S / HD8-C. Die Tschechen laufen in LATM.

pomnitz26 hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 19:24 Der 23,5 Grad Ost auf 10914 H 30000 3/4 DVB-S2 8PSK in AAC wird gar nicht erst eingelesen. Ob das nun am Gerät oder der Multytenne liegt?
Es liegt daran, dass die Frequenz 11914 ist. ;)

mittendrin hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 21:18
...nachdem alle ARD-Programme außer alpha und SR in HD verfügbar sind
Astra 1KR/1L/1M/1N at 19.2°E, 11053H, tp 39,
Tagesschau 24, One, ARD Alpha, SR Fernsehen, Radio Bremen Fernsehen ;)
Bitte nicht aus dem Kontext reißen. Ich schrieb was von "7 1/2 Jahre, nachdem...". Die beiden ausgenommenen Programme sind erst seit Januar 2019 in HD drauf. Deshalb habe ich sie außen vor gelassen, wobei: es sind nun wirklich 2 "kleine" Programme gewesen. Eigentlich waren "alle" seit Ende 2013 in HD aktiv.
Zuletzt geändert von Chris_BLN am Do 27. Mai 2021, 23:39, insgesamt 2-mal geändert.
Marc!?
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Re: Erhöhung des Rundfunkbeitrags vor dem aus !

Beitrag von Marc!? »

Chris_BLN hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 21:46
mittendrin hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 21:18
...nachdem alle ARD-Programme außer alpha und SR in HD verfügbar sind
Astra 1KR/1L/1M/1N at 19.2°E, 11053H, tp 39,
Tagesschau 24, One, ARD Alpha, SR Fernsehen, Radio Bremen Fernsehen ;)
Bitte nicht aus dem Kontext reißen. Ich schrieb was von "7 1/2 Jahre, nachdem...". Die beiden ausgenommenen Programme sind erst seit Januar 2019 in HD drauf. Deshalb habe ich sie außen vor gelassen, wobei: es sind nun wirklich 2 "kleine" Programme gewesen. Eigentlich waren "alle" seit Ende 2013 in HD aktiv.
Der SR ist schon seit 2016 in HD via Astra verfügbar.
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Re: Erhöhung des Rundfunkbeitrags vor dem aus !

Beitrag von Chris_BLN »

Marc!? hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 22:03Der SR ist schon seit 2016 in HD via Astra verfügbar.
Sorry, dann warens alpha und Bremen. Oder?
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Re: Erhöhung des Rundfunkbeitrags vor dem aus !

Beitrag von Marc!? »

Chris_BLN hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 22:18
Marc!? hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 22:03Der SR ist schon seit 2016 in HD via Astra verfügbar.
Sorry, dann warens alpha und Bremen. Oder?
Danach RB.tv und zu guter letzte ARD Alpha. Richtig nativ sendet man dort ja auch erst recht kurz.
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Re: Erhöhung des Rundfunkbeitrags vor dem aus !

Beitrag von pomnitz26 »

Chris_BLN hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 21:46
pomnitz26 hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 19:24 Der 23,5 Grad Ost auf 10914 H 30000 3/4 DVB-S2 8PSK in AAC wird gar nicht erst eingelesen. Ob das nun am Gerät oder der Multytenne liegt?
Es liegt daran, dass die Frequenz 11914 ist. ;)
Danke. Das sieht man auch auf dem Bild weiter oben. Ich habe es aus dem Beitrag genommen und da steht leider die andere Frequenz. Mit der 11914 klappt es natürlich. Zum Klang sage ich mal nichts, vielleicht liegt es ja auch am Gerät das es sich AAC typisch anhört. So etwas wie Regenbogen abgeliefert hat gibt es aber nicht noch einmal.
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Re: Erhöhung des Rundfunkbeitrags vor dem aus !

Beitrag von Spacelab »

Ich finde es ja immer wieder erstaunlich das AAC so extrem Kacke klingt über Sat. Einerseits liegt das sicherlich daran das die Anbieter den besseren CODEC dazu benutzen die Datenrate bis ins unendliche runter zu drücken und zum anderen an den Geräteherstellern die glauben sich nicht an die Standards halten zu müssen. "Das nutzt eh keiner. Also können wir uns die Lizenzgebühren und/oder die saubere Implementation sparen. Huch! Jetzt benutzt es ja doch einer. :eek: Egal! Soll das Programm halt nachgeben und wieder zum Steinzeitlichen MP2 zurückkehren oder, noch besser, der doofe Verbraucher soll sich gleich ein neues Gerät kaufen. :danke: "
Chris_BLN hat geschrieben: Do 27. Mai 2021, 21:46 Wann hat Buhrow das gesagt? Das letzte offizielle aus der ARD, an das ich mich erinnere, kam zur SD-Abschaltung Anfang 2020: Hörfunk nicht betroffen. Und danach setzte man die ganze SD-Abschaltung aus.
Boah da fragst du mich jetzt was... Das war in einem SZ Interview leider hinter der (bei denen) schon obligatorischen Paywall. Buhrow hatte das in dem Interview nur kurz erwähnt da es eigentlich generell um Einsparungen bei der ARD und beim SR im speziellen ging. Dieses Interview war aber schon recht spät gekommen als das Thema für die Kabelbetreiber quasi schon ein alter Hut war.

Die Astra Ausstrahlung von Regenbogen ist ja mittlerweile schon legendär. :D Das konnten wohl die wenigsten wirklich hören. Dafür gab es in manchen Foren regelrechte Wettbewerbe wer die beiden Regenbogen Programme korrekt empfangen konnte. :D Entweder kam gar kein Ton, es stotterte, oder der Klang war extrem gruselig. Bei mir war mit dem DVBViewer und ffmpeg als Decoder der Klang zwar in Ordnung. Aber nach ca. 30 Sekunden brach die Wiedergabe ab. Der damalige Fernseher meiner Eltern (ein Hannspree) knackte nur einmal kurz und meldete dann "Nicht unterstütztes Audio". Die "Antenne 50plus" Programme liefen hingegen bei mir ganz normal. Bei meinen Eltern auf dem Fernseher eigentlich auch nur dauerte es dort ungewöhnlich lange bis der erste Ton kam.
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