DAB+ Regionalradio in BW

Alles zum Thema DAB(+) Digitalradio.
Carlsberger
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Re: DAB+ Regionalradio in BW

Beitrag von Carlsberger »

So würde ich prinzipiell auch vorgehen, allerdings muss man hierbei auch überlegen, ob die benötigte Infrastruktur an den Standorten, die man langfristig nutzen möchte, überhaupt schon vorhanden ist, oder ob die Kosten für den Aufbau dafür den „Wert“ der potenziellen Kunden übersteigt. Will sagen: möchte Dana wirklich nicht auf Heidelberg Königsstuhl setzen, dann wäre der Standort Weilerkopf für den Start wahrscheinlich mit erforderlichen Installationen zu teuer. Damit wäre MA/HD/LU für den Start raus (was ich persönlich schade fände, aber das interessiert hier ja nicht...).

Vielleicht macht es auch Sinn, zunächst nicht nach Einwohnerdichte zu schauen, sondern eher nach dem Feedback eines Call-of-Interest und dann von der daraus priorisieren Kachel den günstigsten Einstiegsstandort zu wählen.
Alias Ex-Ketscher

+++ Radiotools https://pfalzfunk.de +++
Winfried Haug
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Re: DAB+ Regionalradio in BW

Beitrag von Winfried Haug »

Habakukk hat geschrieben: Di 24. Nov 2020, 07:25 Du hattest ja die Karte mit der Bevölkerungsdichte gepostet, daran kann man sich gut orientieren. Ich würde so vorgehen:

1) Stuttgart
2) Mannheim/Heidelberg/Ludwigshafen
3) Karlsruhe
4) Heilbronn
5) Ulm
6) Freiburg

Die Vorgehensweise hängt evtl. aber auch davon ab, was die Programmanbieter wollen bzw. bereit sind, zu finanzieren.

Also wenn Dana zumindest nicht dauerhaft Verlust machen will, würde ich zuerst du lukrativen Standorte in Betrieb nehmen und dann den Rest. Die Mobilfunkbetreiber machen dies ja auch so und kümmern sich um die Gebiete, die viel Kosten und wenig Einnahmen generieren erst am Schluss.

In Klammern habe die Programme gesetzt, die Dana mit hoher Wahrscheinlichkeit für ihre Muxe NICHT bekommen wird. Entweder weil Sie aus politischen Gründen (Regenbogen, Radio7, Antenne1, Radio Ton) in landesweit senden wollen oder den 11B betrieben (neue Welle, alternativfm)


1: Rhein-Neckar/Karlsruhe:
(Regenbogen)
(Regenbogen2)
(die neue Welle
(alternativfm)

Querfunk
Lernradio
bermudafunk/radio akktiv


2: Freiburg:
Hitradio Ohr
(Schwarzwaldradio)
baden.fm
seefunk

dreyeckland
ph 88,4
freies radio wiesental


3: Bodensee/Neckar-Alb/Ulm:
(Antenne1)
(Radio7)
(Radio Ton)
antenne1 rock
Seefunk
Neckaralb Live
donau3fm

Wüste Welle
free.fm


4: Stuttgart/Heilbronn:
(antenne1)
(Radio Ton)
die neue 107,7
NRJ Stuttgart
Metropol fm

Horads
freies Radio Stuttgart
Metropol fm
Radio Fips

Damit verbleiben

1: Rhein-Neckar/Karlsruhe: kommerziell: 0 / NKLs: 3
2: Freiburg: kommerziell: 3 / NKLs: 3
3: Bodensee/Neckaralb/Ulm: kommerziell: 4 / NKLs: 2
4: Stuttgart/Heilbronn: kommerziell: 3 / NKLs: 4

Da die NKLs am Anfang nix zahlen und DAB wohl eher zusätzlich zu UKW senden, musst man nach rein kommerziellen Kunden Ausschau halten. Da Dana wahrscheinlich nicht gleich 3-4 Muxe online bringen kann,. würde ich mit Stuttgart beginnen, da hier auch das Potential groß ist. Je nach Rückmeldung würde ich entweder mit der Region 3 ODER 4 weitermachen.
Rhein/Neckar hat zwar eine hohe Bevölkerungsdichte, aber wer will da noch drauf, wenn die Platzhirsche kein Interesse haben?Hier bist du also auf Sender angewiesen, die hier nicht senden.

Bodensee/Neckaralb/Ulm ist eine extrem große Kachel noch dazu total sinnfrei, denn die Region Neckar-Alb hat eher Verbindung nach Stuttgart als nach Ulm, aber das ist eben eine Idee der LfK wobei man die Kacheln auch hier etwas anderrs hätte schneiden können.

Ich denke manbraucht mindestens 3 zahlende kommerzielle Kunden um starten zu können, langfristig sind eher 5 zahlende Kunden notwendig.



So ein kleiner Hinweis noch zum Vorschlag mit Sendern in Frankreich, die brauchen eine medienrechtliche Zulassung in DE um hier über DAB senden zu dürfen. Evtl. hat die CSA auch ein Wörtchen mitzureden. Da ist es für Anbieter, welche schon eine Zulassung haben viel einfacher.
102.1
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Re: DAB+ Regionalradio in BW

Beitrag von 102.1 »

Winfried Haug hat geschrieben: Fr 27. Nov 2020, 12:30
Habakukk hat geschrieben: Di 24. Nov 2020, 07:25 Du hattest ja die Karte mit der Bevölkerungsdichte gepostet, daran kann man sich gut orientieren. Ich würde so vorgehen:

1) Stuttgart
2) Mannheim/Heidelberg/Ludwigshafen
3) Karlsruhe
4) Heilbronn
5) Ulm
6) Freiburg

Die Vorgehensweise hängt evtl. aber auch davon ab, was die Programmanbieter wollen bzw. bereit sind, zu finanzieren.

Also wenn Dana zumindest nicht dauerhaft Verlust machen will, würde ich zuerst du lukrativen Standorte in Betrieb nehmen und dann den Rest. Die Mobilfunkbetreiber machen dies ja auch so und kümmern sich um die Gebiete, die viel Kosten und wenig Einnahmen generieren erst am Schluss.

In Klammern habe die Programme gesetzt, die Dana mit hoher Wahrscheinlichkeit für ihre Muxe NICHT bekommen wird. Entweder weil Sie aus politischen Gründen (Regenbogen, Radio7, Antenne1, Radio Ton) in landesweit senden wollen oder den 11B betrieben (neue Welle, alternativfm)


1: Rhein-Neckar/Karlsruhe:
(Regenbogen)
(Regenbogen2)
(die neue Welle
(alternativfm)

Querfunk
Lernradio
bermudafunk/radio akktiv


2: Freiburg:
Hitradio Ohr
(Schwarzwaldradio)
baden.fm
seefunk

dreyeckland
ph 88,4
freies radio wiesental


3: Bodensee/Neckar-Alb/Ulm:
(Antenne1)
(Radio7)
(Radio Ton)
antenne1 rock
Seefunk
Neckaralb Live
donau3fm

Wüste Welle
free.fm


4: Stuttgart/Heilbronn:
(antenne1)
(Radio Ton)
die neue 107,7
NRJ Stuttgart
Metropol fm

Horads
freies Radio Stuttgart
Metropol fm
Radio Fips

Damit verbleiben

1: Rhein-Neckar/Karlsruhe: kommerziell: 0 / NKLs: 3
2: Freiburg: kommerziell: 3 / NKLs: 3
3: Bodensee/Neckaralb/Ulm: kommerziell: 4 / NKLs: 2
4: Stuttgart/Heilbronn: kommerziell: 3 / NKLs: 4

Warum kommst Du immer wieder mit diesem gleichen Vorschlag? Es ist doch ganz klar gesagt worden, dass Sender wie 107,7, Seefunk, Hitradio Ohr, Regenbogen oder Antenne 1 defnitiv nicht und auch "wahrscheinlich nicht" in eine solche Kachel sollen, egal ob in Klammer genannt oder nicht. Auch wurde immer wieder gesagt, dass kommerzielle Radios nicht einen Mux mit nonkommerziellen Anbietern teilen sollen. Die Grundentscheidung dafür ist ja schon lange gefallen.

Immer dieser gleiche Vorschlag, und damit meine ich das Nennen von kommerziellen Programmen die heute im 11B senden, aber in Deinen Postings immer wieder nur in einer Region genannt werden sorgt nur für Iritationen.

Bekannt ist mir dass der 11B bleiben soll und in ganz BW ausgebaut werden soll, und die nonkommerziellen Anbieter in eine Kachel sollen.
Chris
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Re: DAB+ Regionalradio in BW

Beitrag von Chris »

Exakt - das Privatradio bleibt landesweit - Regionalisierung ist vom Tisch, sowas zu fordern ist absolut deplatziert gegenüber Hörern, die die neue Freiheit ihr Radio mitzunehmen zu schätzen gelernt haben.
RADIO354
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Re: DAB+ Regionalradio in BW

Beitrag von RADIO354 »

Man hatte ja auch keine Hoffnung mehr, dass DRS mal mit dem 11 B in Punkto Landesweiten Ausbau in die Gänge kommt.
Dieses war auch für mich der Grund dafür gewesen Privatradio in BW nicht nur auf dem 11 B haben zu wollen. 2x Privatfunker sind sogar nach Bayern ( 8 B ) übergelaufen,
da man den 11 B lange nicht in die Bodenseeregion zum Beispiel kommen sah.
Sollte ja bald besser werden :cheers:
102.1
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Re: DAB+ Regionalradio in BW

Beitrag von 102.1 »

Chris hat geschrieben: Fr 27. Nov 2020, 19:16 Exakt - das Privatradio bleibt landesweit - Regionalisierung ist vom Tisch, sowas zu fordern ist absolut deplatziert gegenüber Hörern, die die neue Freiheit ihr Radio mitzunehmen zu schätzen gelernt haben.
Das ganze ist schon deswegen absolut deplatziert, da sich niemand bei einer solchen Regionalisierung ein DAB+ Radio kauft, da kann man ja gleich bei UKW bleiben. Warum kommt dann Winfried Haug immer mit diesen komischen Darstellungen daher? Es ist nun schon das 3. Posting mit den gleichen Inhalt der einfach nur iritierend wirkd.

Der 11B soll ja nun ab dem 1.12. bereits landesweit mit den neuen Sendern auf Sendung sein?
Chris
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Re: DAB+ Regionalradio in BW

Beitrag von Chris »

102.1 hat geschrieben: Fr 27. Nov 2020, 20:54
Chris hat geschrieben: Fr 27. Nov 2020, 19:16 Exakt - das Privatradio bleibt landesweit - Regionalisierung ist vom Tisch, sowas zu fordern ist absolut deplatziert gegenüber Hörern, die die neue Freiheit ihr Radio mitzunehmen zu schätzen gelernt haben.
Das ganze ist schon deswegen absolut deplatziert, da sich niemand bei einer solchen Regionalisierung ein DAB+ Radio kauft, da kann man ja gleich bei UKW bleiben. Warum kommt dann Winfried Haug immer mit diesen komischen Darstellungen daher? Es ist nun schon das 3. Posting mit den gleichen Inhalt der einfach nur iritierend wirkd.

Der 11B soll ja nun ab dem 1.12. bereits landesweit mit den neuen Sendern auf Sendung sein?
Nein, ab 1.12. wechselt der Provider, aber dieser wird dann nach und nach das Netz ausbauen.
DH0GHU
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Re: DAB+ Regionalradio in BW

Beitrag von DH0GHU »

Für kommerziellen Content auf den neuen regionalen Muxen sehe ich auch eher "kleine" Anbieter, die bisher in BaWü nicht zum Zug kamen. lulu, ERF pop, Megaradio (ohne SNA bitte), Domradio, Paradiso, Starsat, pure, Jam FM, Rockland, Krix, metropol fm, etc. Sofern die dazu in der Lage sind (ich weiß, einige der genannten dürften das finanziell nichtmal auf Small-Scale-Level schaffen...)...
QTH: Obersöchering/JN57OR, zeitweise Kehl/JN38VN
Funkamateur, DLF-Hörer, Multipler Musikgeschmack, DAB-Nutzer. Normal ist normalerweise langweilig.
http://zitate.net/kritik-zitate
Lebe stets so, dass die fckAfD dagegen ist!
102.1
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Re: DAB+ Regionalradio in BW

Beitrag von 102.1 »

DH0GHU hat geschrieben: Fr 27. Nov 2020, 21:22 Für kommerziellen Content auf den neuen regionalen Muxen sehe ich auch eher "kleine" Anbieter, die bisher in BaWü nicht zum Zug kamen. lulu, ERF pop, Megaradio (ohne SNA bitte), Domradio, Paradiso, Starsat, pure, Jam FM, Rockland, Krix, metropol fm, etc. Sofern die dazu in der Lage sind (ich weiß, einige der genannten dürften das finanziell nichtmal auf Small-Scale-Level schaffen...)...
Klingt ganz sinnvoll muss ich sagen. Allerdings habe ich ja auch hier im Forum gelesen, dass sich die nonkommeriellen Anbieter keinen Mux mit kommerziellen Anbietern teilen wollen, - aus welchem Grund auch immer. Der Wettbewerb ist ja auch so schon da. Was mir auch etwas abgeht ist "Big FM Worldbeats", dieses Programm war ganz nett.
DH0GHU
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Re: DAB+ Regionalradio in BW

Beitrag von DH0GHU »

102.1 hat geschrieben: Fr 27. Nov 2020, 21:32 Allerdings habe ich ja auch hier im Forum gelesen, dass sich die nonkommeriellen Anbieter keinen Mux mit kommerziellen Anbietern teilen wollen, - aus welchem Grund auch immer.
Ja, das war zu lesen und war so ziemlich das Bescheuertste, was ich zu dem Thema lesen musste. Das sind wohl ideologische Scharmützel - blos nichts Kommerzielles, das könnte ja die sozialistische Weltplei..äh revolution gefährden. Dabei muss es eigentlich jedem klar sein, dass selbst bei wirtschaftlichsten Parametern - Protection Level EEP-1A - ein Mux nicht mit nichtkommerziellen Angeboten zu füllen ist. Es sei denn man sendet alle NKLs in einem gemeinsamen Mux. Was wiederum Frequenzverschwendung wäre. Zumal ich durchaus sehe, dass es Bedarf für zwar kommerzielle, aber nicht finanzstarke Nischenangebote gibt. Die kommen in BaWü nämlich viel zu kurz und machen DAB+-Bawü relativ langweilig, weil 11B ja fast komplett in der Hand sich ähnelnder Regional- und Bereichssender ist...
Dabei können nichtkommerzielle Sender durchaus interessant sein, ich denk' da nur mal an BUH im Voralpenmux...
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Winfried Haug
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Re: DAB+ Regionalradio in BW

Beitrag von Winfried Haug »

102.1 hat geschrieben: Fr 27. Nov 2020, 12:36 Warum kommst Du immer wieder mit diesem gleichen Vorschlag? Es ist doch ganz klar gesagt worden, dass Sender wie 107,7, Seefunk, Hitradio Ohr, Regenbogen oder Antenne 1 defnitiv nicht und auch "wahrscheinlich nicht" in eine solche Kachel sollen, egal ob in Klammer genannt oder nicht. Auch wurde immer wieder gesagt, dass kommerzielle Radios nicht einen Mux mit nonkommerziellen Anbietern teilen sollen. Die Grundentscheidung dafür ist ja schon lange gefallen.

Immer dieser gleiche Vorschlag, und damit meine ich das Nennen von kommerziellen Programmen die heute im 11B senden, aber in Deinen Postings immer wieder nur in einer Region genannt werden sorgt nur für Iritationen.

Bekannt ist mir dass der 11B bleiben soll und in ganz BW ausgebaut werden soll, und die nonkommerziellen Anbieter in eine Kachel sollen.
Also wenn du nur rummaulen kannst, dann schreibe doch mal bitte einen KONSTRUKTIVEN Vorschlag wie das finanziert werden soll.
Der 11B wird bleiben hat aber einen anderen Fokus als die Kacheln von Dana.

Die NKLs wollen keinen kommerziellen Anbieter im Mux, damit ist das NICHT finanzierbar, außer Dana will draufzahlen. Wenn du da alternative Fakten hast, darfst du dies gerne schreiben.

Die NKLs werden UKW nicht verlassen und die Zuschüsse nicht in DAB stecken, wenn sie dafür UKW verlieren. Die Behauptung, die "sollen" in die Kachel ist eine Wunschidee. Die NKLs haben beschränkte Einnahmen und Zuschüsse der LFK, dies reicht momentan für UKW, aber DAB wären Zusatzkosten. WER soll die bezahlen, wenn der Zuschuss nicht erhöht wird?
Alleine mit Mitgliederbeiträgen und zulässigen Spenden kann ein NKL die DAB Zusatzkosten nicht aufbringen.

Da es NUR den 11B gab, hatten, die Lokalsender KEINE alternative Möglichkeit und wenn sich nun mit Dana´s Kacheln eine Option bietet, werden die Lokalsender sich das durchrechnen. Kriterium ist einen finanzielle und technische Stabilität. Wenn diese nicht gegeben ist, wird da auch keiner wechseln. Dies ist ein Teufelskreis, denn ohne solide finanzielle Basis keine Kunden. Technisch gesehen kriegt Dana das sicher hin, aber alles kostet eben Geld.

Die Behauptung, daß sich kommerzielle Anbieter nicht den Mux teilen sollen ist ein Wunschgedanke der NKLs, den du hier immer und immer wieder bringst. Es ist aber kein Wunschkonzert, sondern ein Anbieter macht ein Angebot und OHNE kommerzielle Anbieter geht es einfach nicht. Fakt ist nur, daß die LfK eine gewisse Anzahl CUs reserviert hat für die NKLs. Wenn diese aber einfach nicht in den Mux wollen, (aus finanziellen oder auch politischen Gründen), dann kann niemand die dazu zwingen. Zumindest die aktuellen Lizenzen geben dies nicht her. Die LfK KÖNNTE bei einer neuen Lizenz die UKW Lizenz an eine parallele Austrahlung via DAB machen, dies ist aber Zukunftsmusik.

Die LfK hat ja Dana freie Hand über die anderen CUs gelassen (medienrechtliche Zulassung muss vorhanden sein), wenn man einen reinen NKL Mux haben will., hätte man sich mehr reserviert. Die LfK ist realistisch genug und kann den NKLs nur den Weg bereitem, aber mit Maximalforderungen seitens der NKLs wird der Mux nicht klappen. Es gibt momentan nur einen Anbieter, der sich da reinwagt und mit viel Eigeninitiative und Herzblut einen Mux etableren will. Nur mit viel persönlichen Engagement am Rand der Selbstausbeutung wird eine schwarze Null zu schaffen sein.

Warum hat denn die LfK die Kacheln an den bisherigen Sendegebieten der Lokalsender orientiert? Wenn es keinen Sinn macht, daß Lokalsender in eine Kachel gehen, hätte man diese nicht so zugeschnitten. Jetzt fehlt nur noch die Behauptung von dir, daß dein Sachverstand in Punkt Finanzierung und Technik über dem der LfK liegt.
Die LfK hat von jedem Sender recht gute Finanzzahlen und Businesspläne und kennt den Markt, was die Technik kostet, meinst du da sitzen nur technische Laien?

Die LfK hat einen Mischberieb NKLs und kommerzielle Sender NICHT verboten und die Kacheln an die Sendgebiete der Lokalsender gebunden. Dies ist eine klare Intention, wo die Reise hingehen soll. Mag sein, die LfK ändert den Zuschnitt, wenn sich dies nicht rechnet, aber das wird so schnell nicht passieren.

Ja der Zuschnitt ist nicht immer sinnvoll, aber die LfK hat das vorgegeben.

So und zum Schluss ein Paradebeispiel, was einem NKL passieren kann: M94,5 (immerhin auch von der BLM unterstützt) hat die UKW Frequenz an Rockantenne verloren. Das Programm ist deutlich hörbarer als fast alle NKLs in Bawü und hat nur noch einen DAB Sendeplatz. Damit ist es in der Bedeutungslosigkeit verschwunden, trotz DAB Boom in Bayern. Das gleiche Schicksal hat Kultradio ereilt. DAB alleine auf lokaler Basis reicht einfach nicht. Gut ein NKL muss keine Quote haben, aber nur mit DAB verschwundet man in der Wahrnehmung.

Auch in Bayern sind LOKALsender in kleinere Muxe umgestiegen - warum wohl? Die haben viele freiwillig gemacht, da wurde keiner dazu gezwungen.

Schreib dich mal hier deinen Businessplan für Danas Kacheln auf, war soll da rein, damit es zumindest keine Verluste schreibt.
Ruhrwelle
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Re: DAB+ Regionalradio in BW

Beitrag von Ruhrwelle »

Bei den Gegebenheiten wird es nichts mit den Regionalmuxen.
Die NKLs werden das nicht finanzieren. Programme wie BBC oder Spartenradios ebenfalls nicht. Aus Hessen wird auch nicht eingestrahlt werden dürfen. Es ist so nicht finanzierbar und absolut utopisch. Dazu wird es eine Ausschreibung geben. Der Betrieb geht dann an einen etablierten Anbieter. Das ganze wird aber die nächsten Jahre nicht passieren.
Da gibt es eher alle NRW-Lokalradios auf DAB als dass die alternativen Krawallanbieter wie Dreyeckland und co in DAB einsteigen.
QTH: Niederwenigern [NRW] 5km nördlich vom Sender Langenberg
RX: Dacia MediaNav DAB+, TEF6686-Radio, Roberts Radio Play 11 (FS-Siena)
Dana Diezemann
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Re: DAB+ Regionalradio in BW

Beitrag von Dana Diezemann »

Erst einmal Danke für eure rege Teilnahme und die vielen Ideen, die hier gepostet wurden. Ich möchte darauf eingehen:

Die LfK hat BW in 4 relativ gleichgroße Teile bezüglich der Einwohner und damit potentiellen Hörer unterteilt. Die Karten gibt es ja am Anfang dieses Posts. UKW Gebiete werden recht gut abgebildet, ansonsten sollen die Regionen wirtschaftlich eben gleich attraktiv sein. An den Grenzen ist auch nicht zu rütteln. 2 der 4 koordinierten Frequenzen sind auch im Umkreis belegt.

Ich wohne bei Heilbronn und werde 2021 mit „Grundstücksfunk“ anfangen. Ich habe Platz für Technik, Container, Mast. Sat-Schüsseln, PCs und Büro. Um einen fertigen Test-Mux zusammenstellen. Die gesamte Technik im Grunde hochzuziehen. Danach ist es „nur“ eine Skalierung in die Fläche. :)

Geplant ist, die Region HN / S zuerst mit 2, später mit ca. 4-8 Sendemasten ausstatten. Verstärker mit 350W / 700W, gerichtete Antennen mit 1 - 2 KW ERP. Das nenne ich mal Small Scale, technisches Betriebsprojekt. Das SFN testen. Dynamische Datenraten usw, wie schon geschrieben.

Der mögliche Übergang in einen Pilotbetrieb bringt mir die ersten zahlungskräftigen Programmanbieter auf des Ensemble. Da wird mit dem verdienten Geld die Region ausgebaut. Und dann parallel mit der zweiten Region gestartet. Das wäre für mich KA / MH / HD.

Der Ausbaufortschritt hängt also an Fördergeldern, Investzulagen, Kunden und auch an den Standortkosten. Nicht jeder Gittermast oder Burgturm ist günstig oder geeignet. Und der Stuttgarter Fernsehturm fällt sowieso aus.

Auch kann ich wegen der koordinierten Frequenzen nicht (so einfach) an eine bestehende Antenne des 11B oder SWR oder BM2 gehen. Weil ich fast immer den Nachbarkanal belege und hier die Filter extrem aufwändig wären. Reine initialen Hardwarekosten sind pro Standort je nach Gegebenheiten 18 - 25k€. Dazu kommt Strom und Platzmiete. Die Zuführung wird nicht kabelbebunden sein.

Weitere Regionen kann auch ein anderer Anbieter mit Masten ausstatten und einen eigenen Mux zusammenstellen. Das kann ich heute noch nicht sagen. Ich muss nicht alle 4 Kacheln bedienen. Aber das ist das mittelfristige Ziel.

Es ist sicherlich einfacher Kunden zu gewinnen, wenn schon ein Testbetrieb on Air ist. Als Plattformanbieter biete ich alles aus einer Hand. Hier ist die Idee, die 864 CUs aufzuteilen. Für NKLs, für von der LfK ausgeschriebene Plätze, für regionale Anbieter, für überregionale Anbieter, für Testzwecke. Das muss ich noch mit der Medienanstalt klären. Mehr dazu im nächsten Jahr.

Die NKLs können und möchten momentan nix für eine DAB Verbreitung bezahlen. Und die Töpfe sind leer. Weitere Zuschüsse gibt es auch nicht. Die haben definitiv seit dem Antennenverkauf keine wirkliche wirtschaftliche Verbesserung. Die offiziell ca. 40.000 bis 50.000 Euro „Antennenzuschuß“ pro NKL würden mir irgendwann nur zur Verfügung stehen, wenn die UKW Parallelausstrahlung entfällt. Das ist aber ein eigenes Thema und muss mit jedem NKL, wenn überhaupt möglich, individuell verhandelt werden. Und in der Südregion bin ich nicht im nächsten Jahr aktiv. Wir reden hier momentan 2021 also nur von FRS, HORADS und dem StHörfunk.

Einen landesweiten reinen NKL Mux wird es nicht mit den 4 regionalen Kacheln geben, das entspricht hier nicht der Zielsetzung. Es ist Platz für bis zu 64 Anbieter vorgesehen, nicht nur einem Dutzend. Und eine weitere landesweite einkanalige Bedeckung ist nicht geplant.

Programme wie AFN und Metropol FM, die momentan nur auf UKW sind – die gilt es ebenso zu überzeugen, hier auf DAB auszuspringen. Eine Lizenz ist ja faktisch vorhanden.

Ich rechne damit, dass sich über die Jahre einige regionale Anbieter bilden. Oder regionale Varianten. Stadtradio Heilbronn? So wie es ja in Bayern ja auch funktioniert. Warum nicht auch hier?

Des weiteren werden einige Programme, die nur lokal agieren und heute auf dem 11B landesweit zu hören sind, sicherlich überlegen, ob nicht aus Kostengründen irgendwann eine reine regionale Ausstrahlung von Vorteil ist. Dazu gab es in der Vergangenheit seitens der LfK Umfragen mit dem Ergebnis, das „momentan“ kein Interesse an einer regionalen Ausstrahlung auf DAB besteht. Von der Seite wird das erst mittelfristig besser werden. Vielleicht ist DAB noch zu früh. UKW ja noch zu stark.

Also verbleiben noch die kommerziellen Anbieter, die in den Nachbarbundesländern schon senden und ihr Gebiet vergrößern möchten. Besonders Hessen-Süd und Bayern. Und dazu noch Spartenkanäle, das werden dann die medienrechtlichen Zulassungen regeln.

Ein Mux mit 4 bis 6 Standorten rechnet sich frühestens ab ungefähr 4 zahlenden Anbietern (100.000€/anno). Besser läuft es mit 6 bis 8 zahlungskräftigen Kunden. Das ist die eigentliche Herausforderung. Und die kleinen Anbieter haben eh einen kleinen Etat. Spielraum ist da am Anfang gefragt. 25.000 - 40.000 wären die Kosten für einen Sendeplatz im Jahr. Das muss durch Werbung erst einmal reinkommen. Besser einen 80% belegten Mux als nur etwas, was zu einem Drittel gefüllt ist. Selbst wenn ich ein NKL mal das erste Jahr zu Pilottestzwecken einfach so an Bord habe.

Seitens der LfK ist es wichtig, dass der Regionalmux auch regional ist und bleibt. Ein Programm in allen 4 Regionen abzustrahlen und dann einen Platz für einen lokalen Anbieter blockieren ist ebenso nicht angedacht. Was ich ja auch verstehe. Dazu ist die landesweite Bedeckung des 11B vorgesehen.

Einfach ist es alles nicht. 2015/2016 gab es den offiziellen Plan, 2018 wurden wohl die Frequenzen koordiniert. Und es gab mehrere Versuche, hier einen Anfang zu finden. Stand heute ist aber noch nix in Sicht. Warum sollte ich hier denn nicht etwas probieren? Ich blockiere damit ja Niemanden. Gefühlt wird auf Jahre hier nichts passieren. Für eine Media Broadcast wird das heute nicht wirtschaftlich sein - sage ich mal so.

Fakt ist, das ich nicht innerhalb eines Quartals 10 Masten hinstellen kann, Sendetechnik dazu und dann warte, dass wer mich anfragt. So wird es nicht funktionieren. Keine Bank wird hier in die Vorleistung gehen.

Also geht es nur in kleinen Schritten. Stück um Stück. Mast um Mast. Small Scale, Open Source. Der Fokus ist am Anfang auf Reichweite in Ballungsräumen, danach später den doppelten Boden in der Zuführung und Ausbau in der Fläche.

Ich setze mir mal 4-5 Jahre für das gesamte Projekt mit den ersten 2 Kacheln. Und alleine werde ich das eh nicht schaffen, dazu werde ich einen erfahrenen Partner brauchen. Und wenn ich mein Testprojekt nicht in den Pilotbetrieb bekomme - oder wie jetzt in Luxemburg der Pilot eingestellt wird / werden muss - dann habe ich immer noch meinen eigenen Mux hier im Küchenradio. Schaun wir mal.
Dana Diezemann
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Re: DAB+ Regionalradio in BW

Beitrag von Dana Diezemann »

Plisch.jpg
Und jetzt nach dem vielen Text mal wieder Technik im Bild:

René installiert Sendeanlagen momentan für den WDR. Und erklärte für mich einmal die technischen Komponenten in einem 2 Meter hohen Rack von Plisch (Hersteller bei Darmstadt). Da ist also der gesamte Aufwand zu sehen. So ein alter VHF Verstärker alleine macht noch keinen Sender. DAB ist da dann doch schon komplizierter.

Irgendwoher kommt ein Datenstream. Die meisten Muxe vom Satelliten (Astra 23,5E und Eutelsat 7E), oft parallel auch über nun sagen wir mal eine spezielle Variante des DSL oder per Richtfunk. Also IP Pakete, sprich Netzwerkzeug. Die Zuführung sollte immer redundant sein.

Dann wird der Stream mit GPS zeitlich auf den Punkt gebracht. Das Gleichwellennetz muss auf allen Sendern im Takt die gleichen Pakete aussenden. Dieses SFN ist ja der Vorteil von DAB. Weil sich so die einzelnen Sender vom Signal beim Empfänger addieren.

Der Verstärker braucht am Ausgang Filter. Es geht um die Frequenzen links und rechts des eigentlichen Signales. Die können einen benachbarten Mux eben stören. Und dazu sind die Maskenfilter da.

Combiner sorgen dann dafür, das mehere Verstärker eines Muxes zusammengeschalten werden können oder später in der Kette dieser Gesamtsender mit einem anderen Sender dann zusammen das Signal für eine Antenne generieren.

Und an der Antenne ist dann auch noch ein Verteiler dran, weil es fast immer mehrere Elemente sind, die abstrahlen.

Und wenn dann beim Radiohörer im Keller kein Empfang ist, wird schnell gesagt, mehr Leistung. Das geht aber nicht so einfach. Die Antenne ist auf eine maximale KW ERP ausgelegt. Die Kabel auch, dann der Filter und der Combiner. Und der Standort ist in der Fläche auch koordiniert. Abstände zu Bebauung sind hier fast nie das Thema - so wie im Mobilfunk. Aber eher durch Überreichweite andere Muxe auf gleichem Kanal zu stören.

Und wenn ich mit anderen Sendern in einem geschlossenen Raum bin und es Hochsommer ist, muss ja die Abwärme irgendwo hin. Flüssigkeitskühlung ist dann das Stichwort. Alles Aufwand und damit Kosten.

Die alten VHF Verstärker aus dem TV Bereich hatten 20-25% Wirkungsgrad. Heute sind wir bei 40-50%. Tendenz also steigend. Wenn ich 1 kw erzeuge um 4 kw an der Antenne abzustrahlen, verbrauche ich so rund 2,5 kw Strom. Und puste 1,5 kw warme Luft durch die Gegend.

2500 Watt Verbrauch sind rund 22.000 kwh im Jahr. Stromkosten spielen also auch eine Rolle.

Anbieter von DAB Verstärkern gibt es sehr viele. Weil gerade in den umliegenden Ländern auch Small Scale DAB aufgebaut wird, kommen immer mehr kleine Anbieter hier mit attraktiven Angeboten. 5.000 - 10.000€ kostet so ein kleiner Verstärker, 3.000 bis 5.000€ ein Filter dazu. 2.000 bis 5.000€ die Antenne. Dazu Rack, Kabel, Mast. Minimum. Und nach oben ist alles offen.
Winfried Haug
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Re: DAB+ Regionalradio in BW

Beitrag von Winfried Haug »

Dana Diezemann hat geschrieben: Di 1. Dez 2020, 18:23
Die LfK hat BW in 4 relativ gleichgroße Teile bezüglich der Einwohner und damit potentiellen Hörer unterteilt. Die Karten gibt es ja am Anfang dieses Posts. UKW Gebiete werden recht gut abgebildet, ansonsten sollen die Regionen wirtschaftlich eben gleich attraktiv sein. An den Grenzen ist auch nicht zu rütteln. 2 der 4 koordinierten Frequenzen sind auch im Umkreis belegt.
Man hat exakt die Lokalsender in den Kacheln abgebildet, wobei der Zuschnitt der Kacheln selber nicht immer logisch erscheint Aber die dirrekte 1:1 Abbildung auf bestehende UKW Lizenzgebiete hatte wohl doch eine Idee evtl. bestehende Lokalsender in einen regionalen Mux zu bringen.
.
Dana Diezemann hat geschrieben: Di 1. Dez 2020, 18:23 Programme wie AFN und Metropol FM, die momentan nur auf UKW sind – die gilt es ebenso zu überzeugen, hier auf DAB auszuspringen. Eine Lizenz ist ja faktisch vorhanden.
Also AFN hat als Zielgruppe nur US Militärangehörige. Mir ist keine DAB Abstrahlung von AFN und Co. bekannt. Es gab Testausstrahlungen in Holland aber das war es auch...

AFN hat übrigens keine Lizenz, die senden nach uralten Verträgen nach dem Truppenstatut. Bei den 4+2 Verträgen wurde dieser Status behalten und somit brauchen BFBS, AFN etc. auch keine Lizenz für UKW.
Für die Ausstrahlung auf DAB wäre die wohl schon notwendig und ich kann mir nicht vorstellen, dass AFN hier tätig wird. Was bringt AFN eine Aussendung über DAB und hat die Zielgruppe von AFN auch DAB im Auto? Die US Autoradios kennen UKW, MW und Sirius ... aber DAB...?

Wie man es besser gemacht hätte sieht man in Bayern...
Landesweiter Mux von BR mit Antenne Bayern, die Lokalsender bekamen kleine Inseln und nun gibt es eine Auschreibung für einen privaten Mux veranstaltet. Mal schauen, wie sich dass entwickelt.Ich bin gespannt, welche Lokalsender in einen landesweiten Mux wechseln wollen.
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