3. DAB+- Bundesmux: Wünsche und Diskussionen

[Michael]

Ich täte es wie folgt machen. Programme wie Bayern1 und Bayern 3 bleiben regional. Alle anderen werden zu jeweils 1 Kulturprogramm, Nachrichtenprogramm, Klassikprogramm usw. zusammengefasst und bundesweit gesendet (macht man ja Nachts schon so), dazu kämen noch Programme, die bereits heute ausschließlich via Dab+ senden, wie Br Heimat. Man brauchte nicht mal einen extra Kanal, sondern würde einfach die bereits landesweit vorhandenen Kanäle nutzen.

[iro]

aber Bayern 3 darf es nicht, obwohl wir auch sogar Gebühren dafür zahlen.

Nein, nicht "wir" zahlen, sondern NUR die Bayern. Und der BR bekommt von der KEF auch NUR das Geld für eine DAB-Ausstrahlung im ausschließlich zu versorgenden Bayern zugestanden. Bei einer terrestrischen bundesweiten Ausstrahlung von Bayern 3 müsste man sich auch mit den Bundesländern einigen (Rundfunk = Länderhoheit), die sich natürlich noch dolle dafür bedanken, daß die Bayern jetzt auch noch an ihrem Werbekuchen mitknabbern.

Und bei Kanal 13 musst Du Dich letztlich mit der (gesamten) NATO einigen. Falls die diese Frequenzen in Norwegen oder Dänemark benötigen würde bei Krieg oder Manövern, müssten diese auch in DNK und NOR (temporär) abgeschaltet werden. Wie seinerzeit der K5A bei einem Polizeieinsatz...

[Jens1978]

Mal im Ernst: Wie in diesem Forum ja schon mindestens zwanzigdutzendfach erläutert wurde, dürfen die ARD-Anstalten überhaupt keinen bundesweiten Hörfunk veranstalten.

Mit der Begründung dürfte es in Berlin keine anderen ARD Radioprogramme außer rbb auf DAB+ geben. Es gibt sie aber. Und jetzt? Ich will gar nicht wissen, welche Sonderregelung da jetzt wieder aus dem Hut gezaubert wird; es ist sinnlos. Aber stumpf auf irgendwelche Regelungen, Paragraphen zu verweisen ist mir zu billig. Wenn alle Menschen in D der Meinung wären, dass sie alle das Grundgesetz nicht mehr akzeptieren werden, dann ist es so und das GG gibt es nicht mehr. So einfach ist das. Gesetze werden von Menschen gemacht, die wir wählen, also entscheiden schlussendlich wir, was wir wollen.

Was die Auswahl an Programmen betrifft: Das könnte ähnlich ablaufen wie damals beim DSR. Da wurde das zusammen entschieden. Problem war damals auch, dass man zu sehr den Schwerpunkt auf nur Qualität gelegt hat, eine Mischung gab es leider nicht. Diesmal sollte man allerdings quasi von jeder Anstalt 1-2 Programme nehmen und dann nach Genre aufdröseln. SWR 3 bespielsweise wird nachts eh meist bundesweit übernommen. Warum sollte das dann nicht dort rein? (auch wenn ich es nicht hören würde, aber es ist bekannt) Genauso MDR aktuell, ist auch bekannt und macht Sinn dieses Programm bundesweit auszustrahlen. Genauso ist WDR 4 doch in seinem Genre schon ziemlich bekannt, bekannter als SWR 4 oder hr 4, wenn ich mich nicht täusche. Gleiches gilt für Bayern 2. Bei den Jugendprogrammen würde ich fast Bremen Next und 1 Live oder Fritz nehmen, weiß nicht ob Puls mittlerweile Fuß gefasst hat. Genauso Radio Eins vom rbb ist wenigstens etwas anders. Also da gibt es schon was, was man zusammenstellen könnte.

[Felix II]

Und der BR bekommt von der KEF auch NUR das Geld für eine DAB-Ausstrahlung im ausschließlich zu versorgenden Bayern zugestanden.

Na mit welchem Geld wird dann die Ausstrahlung in Berlin finanziert ?

[iro]

Mal im Ernst: Wie in diesem Forum ja schon mindestens zwanzigdutzendfach erläutert wurde, dürfen die ARD-Anstalten überhaupt keinen bundesweiten Hörfunk veranstalten.

Mit der Begründung dürfte es in Berlin keine anderen ARD Radioprogramme außer rbb auf DAB+ geben. Es gibt sie aber.

Nein. Nur in Berlin über DAB+ zu senden macht noch keinen "bundesweiten" Hörfunk aus.
Die Frage tauchte auch schon mal 2013 beim WDR KiRaKa und einer angedachten bundesweiten Übertragung unter dem Dach des Deutschlandradios auf. Der WDR hätte das Programm nicht bundesweit übertragen dürfen, unter dem Dach des DLR wäre es möglich gewesen. Das kam so nicht zustande. Die abgespeckte Variante war dann NRW-Saar-Bremen-Bayern. Bayern war wohl für den gesetzlichen Rahmen (WDR darf nicht bundesweit senden) bereits zu viel gewesen, auch das kam nicht zustande.
Der staatsvertragliche Rahmen ist wohl: keine ARD-Anstalt darf terrestrisch "bundesweit" senden, wohl aber einzelne Programme in bis zu (2?3?) Bundesländern zusätzlich wiederaustrahlen (lassen).
Beim KiRaKa (bzw. Die Maus) sind es die 3 obengenannten, bei Cosmo sind es neben NRW noch Bremen und Berlin. Daneben werden Teile des Programms auch noch im NDR-Gebiet verbreitet, aber eben nicht das gesamte Programm.

[Jens1978]

Das ist aber Paragraphenreiterei. Dann werden eben in Berlin, Hamburg, Bremen, Saarland und Hessen keine Sender installiert sondern es wird nur reingestrahlt. Und was jetzt? Wer bestimmt denn die genaue Anzahl in wievielen Bundesländern ein "re-Broadcasting" geht? Der Staatsvertrag? Wo ein Wille, da ein Weg. Aussagen wie "das geht so aber nicht, weil es da und dort so steht" helfen nicht. Dann wird eben das angepasst, was da und dort so steht, also der Staatsvertrag. Früher gab es Rente mit 65, Schul- und Studienzeiten wurden komplett angerechnet, Brutto = Netto. Das stand auch irgendwo ganz toll geschrieben. Und jetzt? "Aber das geht doch nicht, da es dort ganz anders steht" ... Ja eben, nix da: Es stand! Selbst sowas schwerwiegendes geht ... Was heute ist, kann morgen gewesen sein! Das sind in meinen Augen alles vorgeschobene Gründe. Genauso gut könnte man auch Programmsplitting machen, d.h. jeweils eine Hälfte des Tages Programm 1 und die andere Programm 2, dass ganze dann 13 Mal und schon werden keine Vollprogramme mehr bundesweit ausgestrahlt ... es geht so vieles wenn man will
Und ganz ehrlich, nur weil in Berlin ein paar Bundestagsabgeordnete nicht auf ihren WDR verzichten wollen geht es dann plötzlich doch, dass der WDR und SWR dort senden können ... entweder geht es außerhalb des Sendegebietes oder es geht nicht. Eine Begründung mit "Ja, aber nur in 2 gaaaanz kleinen Bundesländern und dann aber bitte so, dass es keiner weiter merkt" ... Joa, alles klar

[Nicoco]

Wo ein Wille, da ein Weg. Aussagen wie "das geht so aber nicht, weil es da und dort so steht" helfen nicht. Dann wird eben das angepasst, was da und dort so steht, also der Staatsvertrag.

Du glaubst gar nicht, wie schnell die Privaten dem ein Riegel vorschieben würden, wenn man dies ohne sichere Regelung umsetzen würde.
Und für eine Änderung des Rundfunkstaatsvertrages braucht es einstimmig die Zustimmung aller Länder.
Angesichts der knappen Kassen halte ich ein bundesweites ARD-Angebot für sehr unwahrscheinlich.

[Jens1978]

Jepp, da stimme ich Dir sogar zu. Das wird nie kommen, weil immer irgendjemand irgendwas dagegen haben wird. Dennoch fände ich es eine schöne/sinnvolle Ergänzung und quasi eine gewisse Art der Ablösung der alten Möglichkeiten über Lang-, Mittel- und Kurzwelle Programme anderer ARD Anstalten terrestrisch empfangen zu können.

[DH0GHU]

Wenn man schon über einen unrealistischen 3. Bundesmux diskutiert, ist es ja auch nicht weiter schlimm, gleich noch über andere unrealistische Dinge zu diskutieren. Also am besten 5 bundesweite ARD-Muxe auf Kanal 13 A/B/C/E/F mit 100-kW-Sendern auf allen hohen Bergen ungeachtet jeder SFN-Fragen, in denen alle ARD-Radioprogramme in allen Lokalversionen ausgestrahlt werden

Würde mir ja sogar gefallen. Wie auch ein Lottogewinn, ein Jungbrunnen, ein Harem, ewiges Sonnenfleckenmaximum und der Fund des Bernsteinzimmers in meinem Keller.

Ja ne...

[Nicoco]

Schön wärs
Nein, es dürfte vielen (definitiv nicht allen) klar sein, dass ein dritter Bundesmux, egal ob Privat oder ARD-Mix, auf absehbare Zeit vollkommen unrealistisch ist.
Es fehlt Schlicht an Kapazitäten und dazu offenbar auch an ernst zunehmenden Bewerbern.
Angeblich stand man ja Schlange bei Antenne Deutschland und was ist nun?
Rund zwei Monate vor offiziellem Sendestart gibt es noch zwei offene Plätze.
Großer Andrang sieht für mich anders aus.
Das mag in gewisser Weise natürlich auch der aktuellen Situation geschuldet sein,
dennoch kann der Andrang offensichtlich nicht so groß gewesen sein, wie es manche Spatzen gepfiffen haben.

Ein "dritter Bundesmux" entsteht viel mehr über die kommenden Ländermuxe.
NRW, TH und SN starten hoffentlich nächstes Jahr.
In Bayern könnte man einen landesweiten Privatmux relativ einfach starten.
In den jeweiligen Ländermuxen bekommen die Sender dann auch die Möglichkeit der Regionalisierung.
Das Argument, eine Frequenz für Deutschland, ist ja schon mit dem zweiten Bundesmux vom Tisch, zumindest vorerst.

[Habakukk]

Wenn man schon über einen unrealistischen 3. Bundesmux diskutiert, ist es ja auch nicht weiter schlimm, gleich noch über andere unrealistische Dinge zu diskutieren. Also am besten 5 bundesweite ARD-Muxe auf Kanal 13 A/B/C/E/F mit 100-kW-Sendern auf allen hohen Bergen ungeachtet jeder SFN-Fragen, in denen alle ARD-Radioprogramme in allen Lokalversionen ausgestrahlt werden

Würde mir ja sogar gefallen. Wie auch ein Lottogewinn, ein Jungbrunnen, ein Harem, ewiges Sonnenfleckenmaximum und der Fund des Bernsteinzimmers in meinem Keller.

Ja ne...

[Jens1978]

Wenn man keine Lust zu diskutieren hat, kann man doch woanders spielen gehen Keiner zwingt einen, diesen unrealistischen Thread hier zu lesen.

Was den dritten Bundesmux angeht ... Mux heißt ja nicht, dass er deutschlandweit auf demselben Kanal ausgestrahlt werden muss. Der Mux kann doch andere Kanäle nutzen. Schon allein aufgrund der Kosten würde es sowieso nur Sinn machen die Ballungsräume abzudecken. Dort können dann ja jeweils andere Kanäle genutzt werden. Ein SFN macht bekanntermaßen nur Sinn, wenn es tatsächlich großflächige Überlappungen gibt.
Spätestens mit der Abschaltung von UKW dürfte auch wieder eine Diskussion aufkommen, was mit den dort frei gewordenen Kapazitäten wird. Ob diese dann ebenfalls in ein DAB+ System integriert werden könnten, bleibt zwar fraglich, da eben bisher keine Empfänger dafür ausgelegt sind; es also demnach eher äußerst unrealistisch sein wird. Dennoch ist gerade dieser Frequenzbereich damals bei der DAB Entwicklungsphase (Ende 80er, Anfang 90er) als optimal für DAB angesehen worden (Stichwort Wellenlänge vs. Geschwindigkeit). Was aber eben generell für alle digitalen Übertragungsarten für mobile Endgeräte gilt. Also auch 5G Broadcast. Aber der Frequenzbereich um die 100 MHz wird dem Rundfunk oder jedenfalls der Rundfunkversorgung bestimmt erhalten bleiben. Allein das dann dort verwendete System ist derzeit fraglich. Demnach würde sich spätestens dann eine gewisse Entspannung im VHF Band III ergeben. Entweder weil zusätzliche Muxe/Datenströme im VHF Band II (=UKW Band) mit zusätzlichen Programmen ausgestrahlt werden können, oder weil regionale Programme aus dem DAB+ VHF Band III in das VHF Band II abwandern ... Demnach finde ich das Prinzip eines dritten Bundesmuxes zwar derzeit völlig unrealistisch, das ist logisch und wird auch von den meisten hier ja auch so gesehen. Auf die lange Zeit gesehen aber meiner Ansicht nach durchaus denkenswert. Vor allem auch mit der Einführung von 5G Broadcast, in Verbindung mit dem Freiwerden von dem eben erwähnten UKW Bereich und auch einem zunehmenden Schwinden der Relevanz von DVB-T2 bzw. linearem Fernsehen.

[SeltenerBesucher]

Das ist aber Paragraphenreiterei.

Dann mach das doch ohne Paragraphen. Viel Erfolg. Wir lachen mal, wenn es so weit ist.

Dann werden eben in Berlin, Hamburg, Bremen, Saarland und Hessen keine Sender installiert sondern es wird nur reingestrahlt.

Nur mal ganz dumm gefragt, von welchem Standort strahlst Du von Brandenburg so rein, dass ganz Berlin erreicht wird? Das gleiche gilt für Hamburg!

Wenn man keine Lust zu diskutieren hat, kann man doch woanders spielen gehen

Gehe doch mit anderen Kindern mit Förmchen spielen, wenn Du andere Meinung hast. Kinder, wo soll das noch hinführen. Jetzt wollt Ihr über etwas diskutieren, was vor 5 Jahren ausdiskutiert wurde und in fünf Jahren werdet ihr über Frequenzknappheit diskutieren wollen, obwohl die Diskussion im Jahr 2020 geführt wird.

Keiner zwingt einen, diesen unrealistischen Thread hier zu lesen.

Wenn Du den Thread gelesen hättest, würdest Du nicht eine Diskussion weiterführen wollen, die gar keinen Sinn macht.

Was den dritten Bundesmux angeht ... Mux heißt ja nicht, dass er deutschlandweit auf demselben Kanal ausgestrahlt werden muss.

Aber deutschlandweit heißt in ganz Deutschland. Der Kanal ist zwar egal, aber es gibt weder einen einheitlichen, noch viele Kanäle, die frei wären. Seit dem Niedersachsen DAB+ blockiert und einige Bundesländer ihre Kanäle abgerufen oder zumindest verplant haben, woher soll dieser Kanal kommen? Dazu kommt noch, dass durch den Tausch des 5C Deutschland gute Kanäle an die Nachbarländer abgetreten hat.

Der Mux kann doch andere Kanäle nutzen.

Klar, Kanäle die von der Bundeswehr oder NATO genutzt werden oder die vom Flug-, BOS-Funk oder PSME? Die haben selber Bedarf und wollen gar nichts abgeben. Ging an Dir der Kampf um Frequenzen in den letzten 20 Jahre vorbei? Willkommen! Wir begrüßen alle, die aus dem Dornröschenschlaf aufgewacht sind.

Schon allein aufgrund der Kosten würde es sowieso nur Sinn machen die Ballungsräume abzudecken.

Dann ist es aber gar kein Bundesmux, sondern ein Ballungsraummux und dieser ist für jeden Ballungsraum Ländersache!

Demnach würde sich spätestens dann eine gewisse Entspannung im VHF Band III ergeben.

Schon mal nachgedacht, was Du so schreibst? Welche Entspannung? Der Ausbau geht doch jetzt erst los.

Vor allem auch mit der Einführung von 5G Broadcast, in Verbindung mit dem Freiwerden von dem eben erwähnten UKW Bereich und auch einem zunehmenden Schwinden der Relevanz von DVB-T2 bzw. linearem Fernsehen.

Durch Corona hatte das lineare Fernsehen wieder ein Comeback erlebt und wo wird UKW frei? In vielen Ländern in den nächsten 5 Jahren tut sich da gar nichts.

[Spacelab]

Bitte keine Beleidigungen und Anfeindungen.

[Jens1978]

Dann kann ja jetzt wieder normal diskutiert werden