L-Band wieder nutzen

Alles zum Thema DAB(+) Digitalradio.
SeltenerBesucher
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Re: Es gibt kein L-Band mehr

Beitrag von SeltenerBesucher »

Chief Wiggum hat geschrieben: Mo 22. Jul 2019, 16:57 Die freundliche Bitte, doch etwas sachlicher zu bleiben.
Stimme ich Dir vollkommen zu. Dann aber von Anfang an. Schon der erste Eintrag dient nur der Polarisierung. Der sachlich argumentierende Manfred Z ist wirklich blöd angegangen worden. Wir brauchen hier keine Themen, die auf Halbwahrheiten basieren. Die Foren sind kein Wunschkonzert.

Es macht auch keinen Sinn ständig ein neues Thema zu eröffnen, wenn es bereits diskutiert worden ist. Deshalb haben fleißiger Helfer die alten Inhalte gerettet und in ein neues Forum überführt, damit nicht jede Diskussion erneut geführt wird. Wenn es etwas Neues gibt, kann man die alte Diskussion ergänzen. In diesem Thema wurde aber tatsächlich nichts Neues geschrieben, nur die Emotionen aufgeheizt. Das war das einzige Ziel.
zausel001 hat geschrieben: Mo 22. Jul 2019, 10:42 Ich bin der Meinung, das beim Digitalradio viel falsch gemacht wird.
Ich denke mit solchen Thesen machen einige wenige hier die ganze Gemeinschaft der Rundfunkinteressierten einfach nur lächerlich. Sicherlich kann man ein Wunschkonzert eröffnen. Es ist ein Denken von gestern, wie es auch Wunschmusikradiosendungen der Vergangenheit angehören. Heute kann jeder seinen Lieblingstitel auf einem mp3 in Dauerwiederholschleife genießen. Wunschkonzerte benötigen wir nicht und Wunschgedanken, die auf falschen Tatsachen beruhen, auch nicht. Die Verantwortlichen werden sicherlich keinen Gedanken daran verlieren, wenn ihr hier Eure Wünsche äußert.
zausel001 hat geschrieben: Mo 22. Jul 2019, 10:42 denke mal, das komplete Abschaltung von UKW totaler Blödsinn ist.
Man darf der Meinung sein, dass Radioempfänger mit dem UKW-Band von 87,5 bis 100 MHz und Radioempfänger mit dem UKW-Band von 87,5 bis 104 MHz, am besten in mono und ohne RDS auch noch heute im Handel angeboten werden sollten, weil früher alles viel, viel besser war. Das ist genau so ein emotionaler Spruch, wie so jung kommen wir nie wieder zusammen. Der Unterschied zwischen progressiven und konservativen Menschen ist, dass die progressiven sofort alles Neue einführen und das alte schnell abschaffen wollen, die Konservativen erst nach 40 Jahren zu der Erkenntnis gelangen, dass das Neue gut ist. Die Politik muss zwischen beiden Seiten abwägen. Das konnte man in einem wesentlich kürzeren Zeitraum bereits bei Handys und später bei Smartphones beobachten. Solche Thesen sollen nur polarisieren. Sachverstand wird verdrängt, Emotionen geweckt. Jeder hat darauf eine eigene Antwort und mit keiner Diskussion lassen sich die Positionen in einer bestimmten Richtung verschieben. Wichtiger ist sich die Nutzerzahlen anzuschauen und die Antwort nach dem richtigen Zeitpunkt beantwortet sich selbst. Die Äußerung „Blödsinn“ ist kein stichhaltiges Argument. Es ist ein Gefühl, eine Emotion.
zausel001 hat geschrieben: Mo 22. Jul 2019, 10:42 Alleine die Mini Frequenzen der öffentlichen Inforadios müssten als erstes abgeschaltet werden, zumal ja eigentlich Deutschlandweit ( außer Niedersachsen vielleicht) eine DAB+ Grundversorgung mittlerweile vorhanden sein dürfte.
Bei solchen Äußerungen bitte immer das Bundesland nennen. Nicht in jedem Bundesland haben die Mini-Frequenzen die öffentlich-rechtlichen erhalten. Eine Verallgemeinerung erhitzt die Debatte, eine Präzisierung der Aussage würde zeigen, dass es ein regionales Problem ist. Auch wenn da wo Du wohnst Deutschaland ist, ist nicht überall in Deutschland so, wie da wo Du wohnst.
zausel001 hat geschrieben: Mo 22. Jul 2019, 10:42 Gleichzeitig sollten aber dadurch frei werdene Frequenzen nicht wieder neu vergeben werden.
Wunschdenken? Wo ist die Gesetzesvorlage dafür? Wer soll es umsetzen und wie?
zausel001 hat geschrieben: Mo 22. Jul 2019, 10:42 4. Die Gesetzlage in Deutschland müsste geändert werden.
Gesetzesvorlagen können in den Parlamenten eingereicht werden. Das ist ein Forum aber nicht der Bundestag oder ein Landesparlament.
drahtlos hat geschrieben: Mo 22. Jul 2019, 23:16 Zu UKW: man müsste ja nicht gleich das ganze Band stillegen, sondern z.B. mal 100-108 MHz für ein Nachfolge-DAB reservieren. Es gibt inzwischen schon ein kleines Überreichweiten DAB-Problem, welches man mit zusätzlichen Kanälen entschärfen könnte.
Es gibt kein Überreichweitenproblem. Ein Anspruch auf den Empfang von Multiplexen, die nicht für deine Wohngebiet bestimmt sind, besteht nicht. Punkt.
DH0GHU hat geschrieben: Mo 22. Jul 2019, 19:55 Bei 6 Bedeckungen kann man pro Versorgungsgebiet je nach Audioqualität und Protection Level 3A zwischen 48 (bei 144 kbit/s pro Programm) und 108 (bei 64 kbit/s pro Programm) in der Fläche übertragen (dazu kämen noch lokale Small-Scale- und Ballungsraum-Muxe, die immer irgendwo reinpassen).
Es wundert mich, dass Du von 6 Bedeckungen sprichst, wenn es 7 sein könnten. In einigen Nachbarländer bekommt man regional sogar zu dem 7 Bedeckungen noch regionale Multiplexe zusätzlich in den größeren Städten hin.
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Re: L-Band wieder nutzen

Beitrag von DH0GHU »

drahtlos hat geschrieben: Mo 22. Jul 2019, 23:16 Warum ist (war) eigentlich so etwas wie SiriusXM nicht auch in Europa möglich?
Vermutlich hat niemand ein Geschäftsmodell gesehen, vermutlich gibt es in Europa zu viele Sprachen, vermutlich zu wenig Fernverkehr über 100e Meilen durch schlecht mit Rundfunk abgedeckte Gebiete - einfach aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte (33 Einwohner/km² in den USA vs. 116 Einwohner/km² in der EU)
Warum sollte jemand für Sat-Radio zahlen wollen, der terrestrisch zwischen 6 und >30 Programme (UKW), teils über 50 (DAB+), empfangen kann? In europäischen Ballungsräumen würden Sat-Verbindungen oft abreißen (zu viele Hindernisse), man bräuchte Unmengen terrestrischer Repeater. Wortprogramme würden die Resourcen massiv auslasten, aufgrund der vielen Sprachen, etc.

Zu UKW: man müsste ja nicht gleich das ganze Band stillegen, sondern z.B. mal 100-108 MHz für ein Nachfolge-DAB reservieren.
Das Problem: In der praxis sind die meisten Empfänger nicht aktualisierbar. 100-MHz-DAB hätte das gleiche Henne-Ei-Problem wie DAB+ vor 8 Jahren im Band III...
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Re: Es gibt kein L-Band mehr

Beitrag von DH0GHU »

SeltenerBesucher hat geschrieben: Mo 22. Jul 2019, 23:45 Es wundert mich, dass Du von 6 Bedeckungen sprichst, wenn es 7 sein könnten. In einigen Nachbarländer bekommt man regional sogar zu dem 7 Bedeckungen noch regionale Multiplexe zusätzlich in den größeren Städten hin.
Ein einfacher Dreisatz paßt meine Berechnung mit dem Beispiel 6 Bedeckungen auf 7 an...
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francesco210175
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Re: L-Band wieder nutzen

Beitrag von francesco210175 »

drahtlos hat geschrieben: Mo 22. Jul 2019, 23:16 Gibt es eigentlich in Deutschland keine L-Band ÖPNV-Rundfunkdienste (z.B. Hannover/Berlin) mehr?
Das "Berliner Fenster" in den U-Bahnen ist immer noch in Betrieb.
Radio Fan
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Re: L-Band wieder nutzen

Beitrag von Radio Fan »

Ich sag dazu nur soviel. Als ich mein Auto vor einigen Jahren gekauft habe und ich mich dann auch mit dem Radio beschäftigt habe, war das die erste Maßnahme diese Option zu deaktivieren... ;)

QTH: Rostock Mitte
RX:Technisat DIGITRADIO 143, Grundig Satellit 700, Peaq PDR050
TEF 6686, Panasonic RF-D10, Technisat DigiPal DAB+, Sangean DPR76
Mobil: Honda Civic-Werkslösung optimiert mit ATBB-Flex Dachantenne
DB1BMN

Re: L-Band wieder nutzen

Beitrag von DB1BMN »

Niemand wird sich zum dritten Mal ein neues Radio kaufen für DAB++, egal ob im Band III oder L-Band.

Die "Jugend" streamt ihre Mukke über YouTube, Spotify, Deezer oder sonst was.
Und bei "Oma Lisl" (93 J.) ist es nur eine Frage der Zeit, ob sie zuerst oder ihr Küchen-Philetta das geistige segnet.

Lineares Radio wird bald das selbe Schicksal ereilen, wie lineares Fernsehen. Außer ein paar hirntoten Zobies, die Shopping-Sender und Reality-Dokus konsumieren guckt sich das keiner mehr freiwillig an.
Felix II
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Re: L-Band wieder nutzen

Beitrag von Felix II »

Ja schon schade das es kein L-Band mehr gibt. Man hätte diese ganzen NKL dorthin verfrachten können. Die heulen doch immer rum das man ihre Programmstruktur nicht im Digitalradio abbilden könne weil durch die landesweite Ausstrahlung sich das Sendegebiet viel zu sehr vergrößert. Die wären dort bestens aufgehoben gewesen.
mfG: Felix II
[hr]
Zitat H.S.: Es gibt kluge Menschen in Deutschland. Und solche die gendern...
Sticks and stones may break my bones but there will always be something to offend a feminist.
Wikipedia: Standart bezeichnet häufig eine Falschschreibung des Wortes Standard
Das muß Kesseln

Re: L-Band wieder nutzen

Beitrag von Das muß Kesseln »

Leider findet man nicht immer auf Anhieb ältere Beiträge. Weshalb dann wahrscheinlich auch immer wieder neue selbe Themen eröffnet werden. Eventuell sollte man eine Archiv Liste von A bis Z anlegen? Ansonsten ist dieses Forum wirklich lesenswert.
DerGeneral
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Re: L-Band wieder nutzen

Beitrag von DerGeneral »

@Felix II: Nicht nur die NKL. Auch für Radio 21 in Niedersachsen, die glaube ich 24 lokale Werbefenster haben und DAB+ in seiner heutigen Form ablehnen, wäre das ideal gewesen. Wäre, wäre Fahrradkette. :D Nun sind die Frequenzen weg und das Kapitel L-Band für den Rundfunk Geschichte.
Spacelab
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Re: L-Band wieder nutzen

Beitrag von Spacelab »

Die Idee NKLs, Uniradios, offene Kanäle oder Regionalfenster auf das L-Band zu packen ist ja jetzt nicht neu. Die Idee hatte man damals schon zu DABalt Zeiten. Da wollten die Programmmacher aber nicht wegen der schlechten Indoor Versorgung und den Aussetzern in den innerstädtischen Straßenschluchten.
Ingo-GL
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Re: L-Band wieder nutzen

Beitrag von Ingo-GL »

Als prinzipiell unbrauchbar empfand ich das L-Band zwar nicht. Aber der Aufwand für eine ordentliche Versorgung ist doch erheblich größer. So muss im L-Band die Sendeleistung um den Faktor (1500/200) ^ 2 = 56 höher sein im Vergleich zu 200 MHz für die gleiche Signalleistung am Ausgang einer Dipolantenne, oder es muss eben ein entsprechend verdichtetes Sendernetz bereit gestellt werden. Und so sahen ja die Planungen für das L-Band in NRW auch aus.
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Re: L-Band wieder nutzen

Beitrag von Spacelab »

Aber so etwas will halt keiner bezahlen. Schon gar nicht die finanziell notorisch auf der Felge laufenden NKLs, offenen Kanäle und Uni Radios.
DH0GHU
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Re: L-Band wieder nutzen

Beitrag von DH0GHU »

Man muß dabei natürlich berücksichtigen, dass man bei gleicher Antennenwirkfläche einen wesentlich höheren Antennengewinn realisieren kann, d.h. man muß bei gleichem Flächenbedarf am Mast nicht die 56-fache Sendeleistung aufbringen. Das wird natürlich durch den vertikalen Öffnungswinkel auch wieder begrenzt.
Erschwerend kommt allerdings im L-Band hinzu, dass dort keine so großen SFN-Abstände wie im Band III möglich sind: Der OFDM-Modus ist ein anderer, da ansonsten keine größeren Geschwindigkeiten bei Mobilempfang möglich sind: Die einzelnen Träger wären bei der Trägeranzahl wie im Band III einfach zu nah beieinander, um bei höheren Geschwindigkeiten nicht schon durch Dopplershift zu überlappen. Weniger Einzelträger bedeutet aber: höhere Datenrate pro Einzelträger, bedeutet kürzere Symboldauer, bedeutet kleinere zulässige Laufzeitunterschiede bevor es zu Intersymbolintereferenz kommt.
Technisch interessant ist das L-Band damit nur für sehr kleine Versorgungsgebiete, z.B. für einzelne Großstädte im Ruhrgebiet.

Nur: wer will das bezahlen?
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Loger
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Re: L-Band wieder nutzen

Beitrag von Loger »

Meine Erfahrungen damals, als hier noch das L-Band für DAB genutz wurde, waren schon sehr durchwachsen. Outdoor war die Reichweite der L-Band-Sender zwar recht enorm - der ca. 70km entfernte Olympiaturm München ging hier auf einem kleinen Hügel mit einem Taschenradio mit kurzer Teleskopantenne absolut störungsfrei, aber Indoor war selbst der nächste etwa 4km entfernte Sender absolut unbrauchbar. Es gab ständige Aussetzer, selbst wenn ich nur am Radio vorbei ging brach das Signal komplett weg, ständig mußte ich an der Teleskopantenne rumdrehen.... Nein danke, das braucht so keiner.
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Re: L-Band wieder nutzen

Beitrag von Spacelab »

Quasi von Hügel zu Hügel ist die Reichweite von solch hohen Frequenzen schon interessant. Es darf halt nur nichts dazwischen kommen.
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