Das muß Kesseln hat geschrieben: ↑Mo 22. Jul 2019, 14:44
Würde das [...] Band 2 eigentlich auch fürs Digitalradio taugen?
Theoretisch könnte das Band II (87,5 – 108 MHz) für DAB+ genutzt werden, da passen 11 oder 12 Muxe rein. DAB+ ist auch die am ehesten für mich vorstellbare Nachnutzung für Band II.
Band II dürfte aber erst genutzt werden, wenn es gar keine Frequenzen in Band III (174 – 230 MHz) mehr gibt. Schließlich bräuchte der Hörer dafür ein neues Gerät, da heutige DAB+-Geräte kein Band-II-DAB+ untersützen.
Das muß Kesseln hat geschrieben: ↑Mo 22. Jul 2019, 14:44
Würde das Band 1 [...] eigentlich auch fürs Digitalradio taugen?
Band I (47 – 68 MHz) ist gar nicht mehr dem Rundfunkdienst zugeordnet, da funken z. B. auch die Funkamateure. Außerdem ist Band I störanfälliger als Band II, beispielsweise durch Gewitter oder Sporadic-E-Ereignisse.
zausel001 hat geschrieben: ↑Mo 22. Jul 2019, 10:42
2. werden viele DAB+ SFN in Deutschland viele auf den selben bzw. Nachbarkanal gelegt. So ist ein Overspill wie bei UKW nicht möglich oder gewollt.
Die Ermöglichung von großzügigem Overspill würde den Frequenzverbrauch in die Höhe treiben. Da gehen die Frequenzen noch schneller aus.
Meine Meinung ist hier, dass man den Fokus lieber auf zahlreiche Ortssender setzen sollte, die vom Normalnutzer sowohl stationär als auch mobil mit geringem Aufwand (Teleskopantenne) empfangen werden können. Der Overspillempfang wird schnell instabil. Das kann ich hier in Dresden mit Teleskopantennen-Radiogeräten nachvollziehen: Die Ortssender 5C und 9A gehen überall und mit einer beliebigen Antennenausrichtung, für den Overspill 12C muss ich erst das Radio hin- und herrücken und mit der Antenne rumprobieren. Mobil mit dem Taschenradio gehen die Ortssender 5C und 9A wunderbar, beim Overspill 12C kommen lediglich ein paar abgehackte Tonfetzen.
zausel001 hat geschrieben: ↑Mo 22. Jul 2019, 10:42
Gleichzeitig sollten aber dadurch frei werdene Frequenzen nicht wieder neu vergeben werden.
Ich stimme nicht zu, da durch die Nicht-Neuvergabe freiwerdender UKW-Frequenzen „neue“ Radiosender wie Teddy oder B2 gegenüber den „alten“ Platzhirschen, die schon über UKW-Frequenzen verfügen, benachteiligt werden. Solange UKW also nicht endgültig abgeschaltet ist, müssen freiwerdende Frequenzen aus Gerechtigkeitsgründen weiterhin ausgeschrieben werden.
Konsequenterweise müsste es auf UKW, sofern es mehr Interessenten als Frequenzen gibt, eine Zeitpartagierung geben. Eine Woche Programm A, eine Woche Programm B. Dadurch bekäme übrigens DAB+ einen Schub, da der Lieblingssender dort ständig und nicht nur zeitweise läuft.