L-Band wieder nutzen

Alles zum Thema DAB(+) Digitalradio.
Nordi207
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Re: Es gibt kein L-Band mehr

Beitrag von Nordi207 »

Manfred Z hat geschrieben: Mo 22. Jul 2019, 14:07 Die Nutzung dieser Frequenzen durch den Mobilfunk ist auf einer Weltfunkkonferenz (WRC) der ITU beschlossen worden.

In Deutschland sind die Frequnzen bereits an den Mobilfunk versteigert. Das bleibt so.

Schade um die Zeit, die ihr mit den obigen Beiträgen verschwendet habt. Ende!
Nö, habe ich nicht. Ich bin gerne hier im Forum aktiv.
Es geht ja um ein Hobby🤓
Und wann wir Ende haben, entscheidest net Du.
TobiasF
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Re: L-Band wieder nutzen

Beitrag von TobiasF »

Das muß Kesseln hat geschrieben: Mo 22. Jul 2019, 14:44 Würde das [...] Band 2 eigentlich auch fürs Digitalradio taugen?
Theoretisch könnte das Band II (87,5 – 108 MHz) für DAB+ genutzt werden, da passen 11 oder 12 Muxe rein. DAB+ ist auch die am ehesten für mich vorstellbare Nachnutzung für Band II.

Band II dürfte aber erst genutzt werden, wenn es gar keine Frequenzen in Band III (174 – 230 MHz) mehr gibt. Schließlich bräuchte der Hörer dafür ein neues Gerät, da heutige DAB+-Geräte kein Band-II-DAB+ untersützen.
Das muß Kesseln hat geschrieben: Mo 22. Jul 2019, 14:44 Würde das Band 1 [...] eigentlich auch fürs Digitalradio taugen?
Band I (47 – 68 MHz) ist gar nicht mehr dem Rundfunkdienst zugeordnet, da funken z. B. auch die Funkamateure. Außerdem ist Band I störanfälliger als Band II, beispielsweise durch Gewitter oder Sporadic-E-Ereignisse.
zausel001 hat geschrieben: Mo 22. Jul 2019, 10:42 2. werden viele DAB+ SFN in Deutschland viele auf den selben bzw. Nachbarkanal gelegt. So ist ein Overspill wie bei UKW nicht möglich oder gewollt.
Die Ermöglichung von großzügigem Overspill würde den Frequenzverbrauch in die Höhe treiben. Da gehen die Frequenzen noch schneller aus.

Meine Meinung ist hier, dass man den Fokus lieber auf zahlreiche Ortssender setzen sollte, die vom Normalnutzer sowohl stationär als auch mobil mit geringem Aufwand (Teleskopantenne) empfangen werden können. Der Overspillempfang wird schnell instabil. Das kann ich hier in Dresden mit Teleskopantennen-Radiogeräten nachvollziehen: Die Ortssender 5C und 9A gehen überall und mit einer beliebigen Antennenausrichtung, für den Overspill 12C muss ich erst das Radio hin- und herrücken und mit der Antenne rumprobieren. Mobil mit dem Taschenradio gehen die Ortssender 5C und 9A wunderbar, beim Overspill 12C kommen lediglich ein paar abgehackte Tonfetzen.
zausel001 hat geschrieben: Mo 22. Jul 2019, 10:42 Gleichzeitig sollten aber dadurch frei werdene Frequenzen nicht wieder neu vergeben werden.
Ich stimme nicht zu, da durch die Nicht-Neuvergabe freiwerdender UKW-Frequenzen „neue“ Radiosender wie Teddy oder B2 gegenüber den „alten“ Platzhirschen, die schon über UKW-Frequenzen verfügen, benachteiligt werden. Solange UKW also nicht endgültig abgeschaltet ist, müssen freiwerdende Frequenzen aus Gerechtigkeitsgründen weiterhin ausgeschrieben werden.

Konsequenterweise müsste es auf UKW, sofern es mehr Interessenten als Frequenzen gibt, eine Zeitpartagierung geben. Eine Woche Programm A, eine Woche Programm B. Dadurch bekäme übrigens DAB+ einen Schub, da der Lieblingssender dort ständig und nicht nur zeitweise läuft.
Standort: Dresden-Mickten / Moritzburg-Reichenberg bei Dresden
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DerGeneral
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Re: L-Band wieder nutzen

Beitrag von DerGeneral »

@DH0GHU: Danke für Deine detaillierte Antwort. Somit haben wir eine Problematik analog zu Kanal 5A (Polizeifunk). Möglich wäre doch aber, die Kanäle 2 bis 4 zu nutzen, sowohl technisch als auch rundfunkrechtlich. Die Empfänger, die in der Regel auch UKW beherrschen, sollten dadurch nicht teurer werden. Hat man darüber schon einmal ernsthaft nachgedacht, um etwaige zukünftige Engpässe in den Frequenzplanungen abzumildern?

Edit: Gerade den Beitrag von TobiasF gelesen (vielen Dank!) Der war irgendwie gerade bei mir noch nicht zu sehen. Sorry, Frage erledigt!
SeltenerBesucher
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Re: Es gibt kein L-Band mehr

Beitrag von SeltenerBesucher »

Nordi207 hat geschrieben: Mo 22. Jul 2019, 16:18
Manfred Z hat geschrieben: Mo 22. Jul 2019, 14:07 Die Nutzung dieser Frequenzen durch den Mobilfunk ist auf einer Weltfunkkonferenz (WRC) der ITU beschlossen worden.
In Deutschland sind die Frequnzen bereits an den Mobilfunk versteigert. Das bleibt so.
Schade um die Zeit, die ihr mit den obigen Beiträgen verschwendet habt. Ende!
Nö, habe ich nicht. Ich bin gerne hier im Forum aktiv.
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Man kann aber schon erwarten, dass bei der Betrachtung dieser beiden Seiten (ukwtv.de und BnetzA) und unter Berücksichtigung ganz geringer Kenntnisse über Frequenzen folgendes auffällt:

L-Band:
LA - 1452,960
LW - 1490,624

Versteigerung:
1452 MHz – 1492 MHz

Abgesehen davon, dass das Thema hier, hier, hier und hier bereits diskutiert worden ist.

Wenn also dein Hobby vollschreiben von Foren ist, dann gibt es dafür bestimmt ein anders Forum als dieses. Ich kann mich nur Manfred Z anschließen, dass hier über Rundfunk diskutiert wird und nicht über die feuchten Träume einiger Nutzer.
SeltenerBesucher
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Re: L-Band wieder nutzen

Beitrag von SeltenerBesucher »

DerGeneral hat geschrieben: Mo 22. Jul 2019, 16:39 Möglich wäre doch aber, die Kanäle 2 bis 4 zu nutzen, sowohl technisch als auch rundfunkrechtlich. Die Empfänger, die in der Regel auch UKW beherrschen, sollten dadurch nicht teurer werden. Hat man darüber schon einmal ernsthaft nachgedacht, um etwaige zukünftige Engpässe in den Frequenzplanungen abzumildern?
Welche Engpässe? Es gibt bis jetzt nur ein Bundesland, dass seine Ressourcen fast vollkommen von der BnetzA abgerufen hat. In 15 von 16 Bundesländern ist man weit davon entfernt einen Engpass zu haben. Auch wenn alle Ressourcen von den Bundesländern an Netzbetreiber vergeben werden, sind wir weit davon entfernt, dass die Netze ausgebaut und die Slots alle belegt sind. Das Problem sind doch nicht die fehlenden Frequenzen, sondern die Refinanzierung der Programme. Erfindet keine Probleme, die es bis jetzt nicht gibt.
Chief Wiggum
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Re: Es gibt kein L-Band mehr

Beitrag von Chief Wiggum »

SeltenerBesucher hat geschrieben: Mo 22. Jul 2019, 16:50
Wenn also dein Hobby vollschreiben von Foren ist, dann gibt es dafür bestimmt ein anders Forum als dieses. Ich kann mich nur Manfred Z anschließen, dass hier über Rundfunk diskutiert wird und nicht über die feuchten Träume einiger Nutzer.

Der Ton macht die Musik.
Die freundliche Bitte, doch etwas sachlicher zu bleiben.
Egal wer hier was oder wo schreibt.
Nordi207
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Re: L-Band wieder nutzen

Beitrag von Nordi207 »

So sieht es aus.
Wenn sich Leute austauschen wollen, warum nicht. Es lesen ja noch mehr Leute still mit, die es interessiert.
Wen es nicht interessiert --> X

Ich schätze dieses Forum sehr, weil hier der Ton untereinander i.d.R stimmt.
Winnie2
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Re: L-Band wieder nutzen

Beitrag von Winnie2 »

Die Frequenzen des L-Bands wurden an die Mobilfunknetzbetreiber verpachtet... eine Nutzung für Rundfunkzwecke ist daher nicht möglich.
Soweit mir bekannt ist das L-Band mittlerweile in den meisten EU-Ländern dem Mobilfunk zugeordnet.

Aber das wurde hier ja bereits geschrieben... ich bestätige damit nur die Sachlage.
Das muß Kesseln

Re: L-Band wieder nutzen

Beitrag von Das muß Kesseln »

Danke @TobiasF für die Information. Wusste ich nicht das Band 1 überhaupt nicht mehr für Rundfunk frei ist. Das Band 2 könnte also für Dab+ genutzt werden. Denke das werden aber die Mobilfunker früher oder später auch bekommen.
GLS
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Re: L-Band wieder nutzen

Beitrag von GLS »

In Kürze, da fast alles dazu schon geschrieben wurde:

Das L-Band hat sich als zu ineffizient für DAB erwiesen, also ist es gut, dass es dafür nicht mehr verwendet wird.
TobiasF hat geschrieben: Mo 22. Jul 2019, 16:22 Theoretisch könnte das Band II (87,5 – 108 MHz) für DAB+ genutzt werden, da passen 11 oder 12 Muxe rein. DAB+ ist auch die am ehesten für mich vorstellbare Nachnutzung für Band II.
Zustimmung.
Band II dürfte aber erst genutzt werden, wenn es gar keine Frequenzen in Band III (174 – 230 MHz) mehr gibt. Schließlich bräuchte der Hörer dafür ein neues Gerät, da heutige DAB+-Geräte kein Band-II-DAB+ untersützen.
Jein. Sagen wir es so: Die Geräte von heute könnten (von der Hardware her) bereits DAB im Band II empfangen, nur die Firmware lässt es nicht zu. Theoretisch bräuchte es also nur ein Firmware-Update um die Geräte auf den noch zu definierenden DAB-Kanalblöcken im Band II tunen zu lassen. Auch das haben wir in einem anderen Thread (ab hier) schonmal angesprochen.
DerGeneral
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Re: L-Band wieder nutzen

Beitrag von DerGeneral »

SeltenerBesucher hat geschrieben: Mo 22. Jul 2019, 16:56 Welche Engpässe? Es gibt bis jetzt nur ein Bundesland, dass seine Ressourcen fast vollkommen von der BnetzA abgerufen hat. In 15 von 16 Bundesländern ist man weit davon entfernt einen Engpass zu haben. Auch wenn alle Ressourcen von den Bundesländern an Netzbetreiber vergeben werden, sind wir weit davon entfernt, dass die Netze ausgebaut und die Slots alle belegt sind. Das Problem sind doch nicht die fehlenden Frequenzen, sondern die Refinanzierung der Programme. Erfindet keine Probleme, die es bis jetzt nicht gibt.
Da bin ich ganz bei Dir. Deswegen schrieb ich auch von "etwaigen zukünftigen Engpässen".
DH0GHU
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Re: L-Band wieder nutzen

Beitrag von DH0GHU »

Bei 6 Bedeckungen kann man pro Versorgungsgebiet je nach Audioqualität und Protection Level 3A zwischen 48 (bei 144 kbit/s pro Programm) und 108 (bei 64 kbit/s pro Programm) in der Fläche übertragen (dazu kämen noch lokale Small-Scale- und Ballungsraum-Muxe, die immer irgendwo reinpassen). Das läßt sich doch garnicht refinanzieren... Mehr als etwas über 50 Programme (Berlin) werden pro Versorgungsgebiet derzeit nirgendwo ausgestrahlt ...
Auf UKW wären auf Inseln derzeit maximal 67 Programme (bei schon kritischen 300 kHz Abstand) möglich. Das wird noch nicht mal in Italien ausgeschöpft.
QTH: Obersöchering/JN57OR, zeitweise Kehl/JN38VN
Funkamateur, DLF-Hörer, Multipler Musikgeschmack, DAB-Nutzer. Normal ist normalerweise langweilig.
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Manfred Z
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Re: L-Band wieder nutzen

Beitrag von Manfred Z »

Da ich hier soviel Haue gekriegt habe: Mit "Ende" habe ich gemeint, dass ich mehr dazu nicht sagen will, da es sich nicht lohnt.

Nachtrag:

L-Band hat ursprünglich einen viel größeren Frequenzbereich im Militärsektor bedeutet (Radar und so).
Beim Mobilfunk spricht man vom 1500-MHz-Band oder 1,5-GHz-Band.

https://de.wikipedia.org/wiki/Frequenzband
DH0GHU
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Re: L-Band wieder nutzen

Beitrag von DH0GHU »

Manfred Z hat geschrieben: Mo 22. Jul 2019, 20:24 Da ich hier soviel Haue gekriegt habe: Mit "Ende" habe ich gemeint, dass ich mehr dazu nicht sagen will, da es sich nicht lohnt.
Die schweigende Mehrheit hat das wohl verstanden ;) Von mir gabs leise Zustimmung zu Deinem Beitrag.
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drahtlos
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Re: L-Band wieder nutzen

Beitrag von drahtlos »

Warum ist (war) eigentlich so etwas wie SiriusXM nicht auch in Europa möglich? Mir ist schon klar, dass sich Worldspace nicht durchsetzen konnte. Die Interessen der mitmachenden Betreiber waren ja auch ziemlich weit voneinander entfernt. Die Franzosen wollten ja mal früher das L-Band für Satelliten-DAB benutzen. Ich glaube es gab auch Testsendungen. Scheiterte wohl an der DAB-Technik - habe ich mir sagen lassen (Antennen und andere Dinge).

Gibt es eigentlich in Deutschland keine L-Band ÖPNV-Rundfunkdienste (z.B. Hannover/Berlin) mehr?

Zu UKW: man müsste ja nicht gleich das ganze Band stillegen, sondern z.B. mal 100-108 MHz für ein Nachfolge-DAB reservieren. Es gibt inzwischen schon ein kleines Überreichweiten DAB-Problem, welches man mit zusätzlichen Kanälen entschärfen könnte.
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