Die FAZ hetzt wieder gegen DAB+

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102.1
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Die FAZ hetzt wieder gegen DAB+

Beitrag von 102.1 »

Von der FAZ hätte ich mir eine bessere Art von Berichterstattung erwartet. Den Artikel hätte man auch anders verfassen können.

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 52276.html
Alqaszar
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Re: Die FAZ hetzt wieder gegen DAB+

Beitrag von Alqaszar »

Der Artikel beschreibt nur die Lage in Niedersachsen. Lepper von TechniSat kommt zu Wort, der den politischen Vorstoß der FDP entsprechend kritisiert.

Nur, weil das heilige DAB in dem Artikel nicht über den grünen Klee gelobt wird, ist das noch keine Hetze.

Im Gegenteil, statt religiöse Gefühle sind -- nach 20 Jahren! -- endlich einmal die lange diskutierten Fehler und Probleme zu beheben. Einiges ist schon passiert, und außerhalb Deutschlands ist man teilweise weiter.

Es gibt keine Konkurrenz zwischen DAB+ und UKW, und auch nicht zwischen DAB und IP über Mobilfunk. Insofern liegt da auch der Denkfehler der niedersächsischen FDP. Das bewertet der Artikel nicht, allerdings lässt er ja auch unkommentiert, dass Lepper von TechniSat sicherlich nicht die seriöseste Quelle ist, wenn es um technokratische Fragen geht.

Insgesamt gibt es keine wirkliche Tendenz in diesem kurzen Bericht. Was für die FAZ tatsächlich erstaunlich ist.
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CBS
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Re: Die FAZ hetzt wieder gegen DAB+

Beitrag von CBS »

Alqaszar hat geschrieben: Mi 26. Jun 2019, 22:14 Nur, weil das heilige DAB in dem Artikel nicht über den grünen Klee gelobt wird, ist das noch keine Hetze.

Im Gegenteil, statt religiöse Gefühle sind -- nach 20 Jahren! -- endlich einmal die lange diskutierten Fehler und Probleme zu beheben.
[...]
Insgesamt gibt es keine wirkliche Tendenz in diesem kurzen Bericht.
Hetze vielleicht nicht aber der Artikel reiht sich durchaus in die dominierende negative Berichterstattung zu DAB seitens der FAZ ein. Es werden zwar Gegenstimmen gebracht, die aber ebenso wieder relativiert werden. Das ganze ist allerdings in der Feuilleton Rubrik erschienen, wo man durchaus auch seinen Standpunkte darstellt. Bedauerlich ob der Unausgewogenheit und fehlenden Recherche (wie und unter welchen falschen Annahmen und Darstellungen kam der Beschluss zustande) ist es allemal.

Übrigens verwendet Du selbst als Zeitspanne 20 Jahre für die DAB-Kritisierung, wobei wir hier im Forum eigentlich wissen, dass es in der jetzigen Form erst seit knapp acht Jahren läuft. ;)
DH0GHU
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Re: Die FAZ hetzt wieder gegen DAB+

Beitrag von DH0GHU »

Alqaszar hat geschrieben: Mi 26. Jun 2019, 22:14 Im Gegenteil, statt religiöse Gefühle sind -- nach 20 Jahren! -- endlich einmal die lange diskutierten Fehler und Probleme zu beheben. Einiges ist schon passiert, und außerhalb Deutschlands ist man teilweise weiter.
Der Korrektheit halber: 8 Jahre. Auf allen Seiten (Angebot, Nachfrage, Technologie, Regulierung) war das ein ganz klarer Cut.

Allerdings gehört das alles nicht hier her, sondern ins Nachbarforum.
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Funkamateur, DLF-Hörer, Multipler Musikgeschmack, DAB-Nutzer. Normal ist normalerweise langweilig.
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102.1
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Re: Die FAZ hetzt wieder gegen DAB+

Beitrag von 102.1 »

Alqaszar hat geschrieben: Mi 26. Jun 2019, 22:14
Nur, weil das heilige DAB in dem Artikel nicht über den grünen Klee gelobt wird, ist das noch keine Hetze.

Ich sehe Hetze erfüllt, wenn man bewusst gegen ein Thema vorgeht, ohne fachliches Wissen zu bringen um das Leserpublikum der FAZ in eine Richtung zu leiten, - in eine Falsche.

Es geht um die benutzte Wortwahl und auch um die schlechte Recherche der FAZ zum Thema DAB+. Auch müsse man die Frage erörtern, ob 5G wirklich eine brauchbare Alternative zu DAB+ sei, nicht nur im Flachland, sondern auch in den Bergen, - auch in anderen Laendern der EU. Dies drängt auch die Frage auf, warum nicht Norwegen, UK oder die CH auf 5G setzen?

"erbittert gestritten" ist da sicher die falsche Wortwahl. Auch das ewige zitieren von Radio Regenbogen DAB+ Gegnern ohne vielleicht auch andere Radiosender zu nennen, etwa das kleine Schwarzwaldradio, dass heute bundesweit senden kann, fehlt. Ebenfalls der DLF, der via DAB+ relativ gute Programme verbreiten kann, auch ein Jugend-Musikprogramm, wird explizit von der FAZ nicht genannt.

Konstruktive Kritik fehlt auch. Wie wäre es etwa Vorschläge zu bringen, wie man DAB+ besser in Deutschland vermarkten kann?
Yoshi
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Re: Die FAZ hetzt wieder gegen DAB+

Beitrag von Yoshi »

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Entfernung zum Brotjacklriegel 14 km | Spritschleuder braucht Bild
SeltenerBesucher
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Re: Die FAZ hetzt wieder gegen DAB+

Beitrag von SeltenerBesucher »

Zu Lepper von Technisat kann man stehen wie man will, er ist aber ein gebranntes Kind. Technisat sorgte dafür, dass es günstige Empfänger für DSR über Kabel und Satellit gab, die Politik entschied DSR abzuschalten. Die Empfänger brachten die Käufer nicht zu den Politikern, die die Entscheidung getroffen haben, sondern zu den Einzelhändlern und Technisat zurück. Das hätte die FAZ schon beleuchten können. Denn die Politiker entscheiden, ob DSR, DAB oder DAB+ ausgestrahlt werden kann. In allen Landesmediengesetzen von Schleswig-Holstein bis Baden-Württemberg wurde sicherlich das Wort Vielfalt irgendwo hineingeschrieben. Wenn es um die Vielfalt geht, blockieren viele Politiker die Umsetzung von modernen Verbreitungstechniken in ihren Bundesländern.

Die Schweiz setzt auf DAB+ und 5G, analoge Verbreitung wird eingestellt. Nur in Deutschland halten die Politiker an der analogen Verbreitung fest.

Solche Artikel in der Presse müssen immer auf Verlagslinie sein, die darf nicht irgendjemand schreiben, der Autor bekommt eine klare Ansage vom Chefredakteur und dieser von den Eigentümern. Das wird sicherlich auf anderen Themengebieten anders gehandelt.

Fakt ist aber, dass die Niedersächsische Landesmediengesetz weiterentwickelt werden muss. Es fehlen klare Vorschriften zu regelmäßiger Veröffentlichung von Frequenzen, dem Abruf freier Frequenzen bei der BnetzA. Alle Bundesländer die von der Staatskanzlei die Frequenzen bei der BnetzA abrufen lassen, nehmen einen starken Einfluss auf die Gestaltung der Medienszene. Man könnte vom Einfluss der Landesregierungen auf die Medien sprechen. Die Landesmedienanstalten selbst, sollten alle Frequenzen bei der BnetzA abrufen und an die Programmveranstalter verteilen. In NRW ist dazu die Unterschrift des Ministerpräsidenten nötig, die Verteilung erfolgt durch die Staatskanzlei. Wenn das keine politische Einflussnahme ist, dann weiß ich nicht. Es sollte klar im Gesetz geklärt sein, wie die Verteilung zukünftiger Frequenzen zu erfolgen hat, z.B. 50 % ARD mit dem DLR zu 50 % Private. Das wäre eine Folge eines politisch gewollten dualen Rundfunksystems.
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