DX-Projekt Idee

[Carlsberger]

Hallo,

hier mal die Ausgangssituation:
wie ich bei mehreren Quellen gelesen habe (und mittlerweile auch selbst nachgewiesen habe), haben die meisten Tuner Schwierigkeiten mit besonders starken und sehr schwachen Signalen gleichzeitig umzugehen. Ich habe nun versucht mit einem Sperrkreis von Pausat den stärksten Kanal (hier 11A, der es noch nie unter 16 Balken geschafft hat) deutlich zu dämpfen. Mit 28 dB Dämpfung bekomme ich ihn zwar auf "nur" 13 Balken runter, gleichzeitig schwächt er aber den 11B so stark dass dieser nur mit Unterbrechungen zu hören ist. Mit Finetuning des Sperrkreis bekomme ich den 11A zwar auf gerade so 16 Balken, so dass beim 11B noch 6..7 verbleiben. Damit ist der Empfang der restlichen Kanäle schon merklich stabiler, insbesondere 9D hat bereits damit 3 Balken mehr als sonst. Nun ist 16 Balken ja nicht gerade wenig, auch die restlichen verbliebenen 15..16 Balken-Kanäle (5C, 7B, 12C) wirken sich sicherlich weiterhin aus.

Nun meine Idee:
Anstatt die starken Kanäle zu dämpfen würde ich gerne vor mein Radio (natürlich nur zum DXen) ein Modul bauen, welches nur einen Kanal schmalbandig durchlässt. Hiermit wäre zwar das Problem der "vielen" starken Kanäle gelöst, nicht jedoch die Problematik mit der Flankensteilheit des Filters. Um dies ebenfalls zu umgehen, wäre nun meine Idee mit einem VCO / Mischer die Kanäle auf eine feste Frequenz zu bringen (z.B. mit VCO 127...155 MHz auf 80 MHz), diese (mit einem Quarz ?) zu filtern und -ggf. bei Bedarf- zu verstärken (was ja bei niedrigen Frequenzen deutlich einfacher funktioniert) und mit einem weiteren Mischer und der gleichen Oszillator-Frequenz wieder auf die ursprüngliche Frequenz zurück zu befördern und damit an den Tuner weiterzugeben.

Und letztlich die Frage an Euch Experten:
Bevor ich mir die Arbeit mache wäre natürlich für mich wichtig: kann das in der Praxis so überhaupt funktionieren wie ich mir das in der Theorie vorstelle ? Wenn ja: hätte noch jemand Interesse an diesem Projekt mit dem ich ggf. auch zusammen arbeiten könnte ?

[Eheimz]

Hallo!

Ich habe hier vor Ort eine ähnliche Situation. Ich habe in 2km einen 5kW Sender auf K12B und ich möchte den K12C mit ganz geringer Leistung empfangen.

Ich habe eine Sperre von Heimann, die den K12B um 20dB senkt und den 12C um 4,7dB.
Bei mir reicht es, dass dadurch beide gehen. Vielleicht ist das ein Tipp für dich, da die direkten Nachbarkanäle immer schwierig sind.

[RainerZ]

Ich denke, 16/16 macht nicht unbedingt was aus, allerdings sind Übersteuerungen das Problem und wenn man mit Yagi mit/ohne Verstärker 16/16 empfängt ist es bereits u.U. übersteuert und "rauscht" die anderen Kanäle zu.
Ich hatte auch das Problem und musste ziemlich rumbasteln (u.a. mit Dämpfungsregler) um die entfernteren Kanäle aus Hessen und Bayern (> 100 km) halbwegs decodierbar mit ca. 4 v. 16 und Bitfehlerrate < 50% zu empfangen. Grund bei mir ist Stuttgart, welches mit 5C, aber v.a. 9D und 11B zu Übersteuerungen geführt hat und leider auch nur rund 20-30° von den gewünschten Sendern entfernt ist.
Man drehte halt leider mit dem Dämpfen dann auch das gewünschte Signal runter...

Konnte mit rauscharmem, hochpegelfesten Vorverstärker von Pausat viel rausholen, aber erst nachdem ich den 5C um 20dB und 9D/11B um 34 dB mit 2fach/4fach Kanalsperren von Rittmann gedämpft hatte.
Nehme an, die abstimmbaren Sperren von Pausat machen das genau so und werden aufs gleiche Ergebnis führen.

Seitdem kommen die Hessen und Bayern mit 5-7 Klötzchen, manchmal sogar noch mehr und die Bitfehlerrate ist häufig sogar nur zwischen 0-10%.
Auch DX und Überreichweiten wurden so erst möglich: z.B. MDR oder S-AN Privat (Inselsberg oder Brocken), ...

[Carlsberger]

Ok, das Problem ist schon mal kein Einzelfall.

Hat jemand eine Idee wie es mit meinem technischen Lösungsansatz aussieht ? Ist das nur ein Hirngespinst oder tatsächlich (sinnvoll) umsetzbar ? Prinzipiell ist der Empfang soweit ja stabil, es geht mir rein um das DXen.