DAB+: weshalb nicht viel mehr Programme?

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Klaus
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DAB+: weshalb nicht viel mehr Programme?

Beitrag von Klaus »

Ich weiß, dass meine Frage recht provokant ist. doch sie ist ernst gemeint: weshalb ist bei DAB+ nicht das möglich, was bei DVB-T gemacht wird: das Ausstrahlen der Programme der Nachbarbundesländer?

Bei DVB-T werden die dritten Programme der Nachbarbundesländer mit ausgestrahlt.

Bei DAB+, wenn ich z.B. Hessen nehme - der hr verfügt über den kompletten Kanal 7 - es wird aber nur Kanal 7B genutzt.

Was ist mit 7A, 7C und 7D?

Bitte jetzt nicht als Antwort, diese Kanäle intereferieren mit Nachbarbundesländern oder abgrenzenden Staaten. Das kann nicht der Grund sein, denn das tut 7B ja auch. 7B wird z.B. in Bremen genutzt, daher wird ausgeblendet.

Aber weshalb können 7A, 7C und 7D nicht mit anderen ARD-Programmen belegt werden?

Theoretisch ließe sich hier der SWR, der WDR, der NDR, der MDR mit seinen Programmen abbilden.

Scheitert das an Kosten (also Kapitalismus) oder an Politik?

Man könnte DAB+ viel attraktiver gestalten, technisch gesehen wäre hier eine Vielzahl an Programmen möglich, aber man "dümpelt" vor sich hin, nutzt nur einen Kanal, quetscht dort alles rein, die Tonqualität leidet und bildet weitestgehend nur das ab, was auch UKW bietet.

Weshalb reizt man die Technologie nicht viel besser aus?

Mich hatte das schon bei ADR (Astra Digital Radio) gewundert. Ich hatte mir hier ein europaweites System gewünscht, es wurde aber nie über den deutschsprachigen Raum hinaus populär. Okay, war auch nur eine Übergangstechnologie.

Jetzt kommt DAB+, und man hat hier die technische Möglichkeit, auf der Bandbreite eines ehemaligen VHF III Fernsehkanals, verteilt auf 4 Bouquets (Subkanäle) sagen wir 24 Programme (4x 6) in guter Tonqualität abzustrahlen. Wieso macht man das nicht?

Wiederverwendung von Kanälen in Nachbar(bundes)ländern lasse ich nicht gelten, denn bei VHF III im TV-Bereich ging es doch auch. Und bei DAB+ wird ohnehin heute schon kräftig ausgeblendet, siehe Rheinland Pfalz vs. Flandern.

Ich denke, es liegt zunächst an Kosten und dann an Politik? Hat die ARD im Hörfunk evtl. gar kein Interesse, die Programme der Nachbarbundesländer zugänglich zu machen? Aber wieso wird das dann bei DVB-T eine andere Politik gefahren?
zerobase now
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Re: DAB+: weshalb nicht viel mehr Programme?

Beitrag von zerobase now »

Erstmal ist das rechtlich schwierig ARD Programme in anderen Bundesländern zu verbreiten. Das geht derzeit wohl nur in Berlin aufgrund des Hauptstadtstatus. Dazu müsste vermutlich erst der Rundfunkstaatsvertrag geändert werden. Ein weitere Grund dürften die Kosten sein, ob die KEF eine Ausstrahlung im nicht Verbreitungsgebiet über DAB akzeptieren wird, ist eher fraglich.

Ich finde das heutzutage auch eher seltsam, warum das nicht gehen sollte. Über SAT, Internet und Kabel ist doch auch möglich sich die ARD Programme ins Haus zu holen. Natürlich wäre es nicht sinnvoll alle ARD Programme über DAB zu verbreiten, aber so ein BEST of ARD wäre ja schonmal nicht schlecht, wenn z.B. jede Anstalt 2 Programme beisteuern würden, wäre ein Mux ja auch gut zu füllen.
Habakukk
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Re: DAB+: weshalb nicht viel mehr Programme?

Beitrag von Habakukk »

Es ist schlichtweg ein rechtliches und finanzielles Problem. Die Situation ist im Hörfunk auch etwas anders als im TV.

Pro Bundesland ist exakt festgelegt, wieviele Hörfunkprogramme in welcher Form pro ARD-Anstalt verbreitet werden dürfen. Mehr geht nicht!
Um das zu ändern, müsste man - wie schon erwähnt - den Rundfunkstaatsvertrag ändern, also die rechtlichen Rahmenbedingungen.

Das geht aber nicht so einfach, denn dem steht entgegen
- die KEF, die jegliche zusätzlichen Ausgaben scharf überwacht (die Austrahlung weiterer Programme müsste ja von Gebührengeldern finanizert werden und schon die normale DAB+Abstrahlung stand immer schon auf Messers Schneide)
- die Privatsender, die sich über jegliche zusätzliche öffentlich-rechtliche Konkurrenz massiv beschweren würden

Man darf nicht vergessen: beim TV sind Kabel und Sat die Hauptverbreitungswege, DVB-T2 spielt da nur eine Nebenrolle.
Beim Hörfunk ist es genau andersrum: UKW ist das Maß der Dinge, DAB+ wird irgendwann ebenfalls zu einem Hauptverbreitungswege, aber Sat und Kabel spielen keine Rolle.
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SeltenerBesucher
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Re: DAB+: weshalb nicht viel mehr Programme?

Beitrag von SeltenerBesucher »

Ich frage mich allen Ernstes auf welchen Ressourcen die ARD-Anstalten mehr fremde ARD-Programme ausstrahlen sollten? Warum sollten sie sich mehr Wettbewerb aus eigenen Reihen leisten wollen? Klar gibt es die Nordländer, die bis auf Bremen und Hamburg nichts auf die Reihe bekommen und ihre Privaten in den Ar*** kriechen. Es gibt aber auch die Bundesländer, die bereits jetzt schon zu wenig Frequenzen haben. Gerade Bayern und Nordrhein-Westfalen könnten mehr Frequenzen benötigen. Allen Bundesländern stehen gleichviele Frequenzen zur Verfügung, alle haben nur 7 Bedeckungen:

1. Bundesmux (onAir)
2. Bundesmux (geplant)
3. ARD-Anstalt landesweit (onAir)
4. ARD-Anstalt regional (geplant oder onAir)
5. Privatfunk landesweit (geplant oder onAir)
6. Privatfunk (landesweit oder regional)
7. Privatfunk – wahrscheinlich nur noch Inseln

Man bekommt wahrscheinlich weitere Inseln in einer 8. Bedeckung hin, man sollte sich nur mit dem Ausbau beeilen, sonst werden die Ressourcen von anderen Ländern und Bundesländern genutzt werden.
zerobase now
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Re: DAB+: weshalb nicht viel mehr Programme?

Beitrag von zerobase now »

Habakukk hat geschrieben: Di 9. Apr 2019, 11:59 - die Privatsender, die sich über jegliche zusätzliche öffentlich-rechtliche Konkurrenz massiv beschweren würden
Stimmt, das kommt ja auch noch dazu. Dann wird man Angst haben, dass man womöglich Werbekunden verliert. Von daher selbst wenn RFSTV geändert wird und die KEF mitspielen würde, wäre das vermutlich der Punkt wo die Lobbyisten ins Spiel kommen würden und spätestens da wäre dann wohl kein weiterkommen mehr.
Optimierer
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Re: DAB+: weshalb nicht viel mehr Programme?

Beitrag von Optimierer »

Lobbyismus gehört verboten und gänzlich abgeschafft. Ich frage mich, warum sich das noch keine Partei auf ihre Fahnen geschrieben hat.
DH0GHU
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Re: DAB+: weshalb nicht viel mehr Programme?

Beitrag von DH0GHU »

Dir ist schon klar, dass JEDE Werbung für eigene Interessen bei Politikern Lobbyismus ist? Wenn eine Bürgerrechtsbewegung irgendwelche Rechte anstrebt und dazu Politiker anspricht, ist das auch Lobbyismus. Oder wenn z.B. Kurzwellenrundfunknutzer oder Funkamateure versuchen, die EMV-Gesetzgebung positiv zu beeinflussen.

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radneuerfinder
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Re: DAB+: weshalb nicht viel mehr Programme?

Beitrag von radneuerfinder »

Auch wenn im Rundfunkstaatsvertrag der Bundesländer (in § 11) anderes steht, ist es insgesamt schon sehr unlogisch, ja geradezu verrückt, dass dem öffentlichen Hörfunk verwehrt wird, was beim öffentlichen TV erlaubt ist: die Ausstrahlung regionalfremder Programme über terrestrische Sender.

Verrückterweise macht mans in Berlin trotzdem.

Verrückterweise ist die Ausliefereung "ferner" öffentlicher RadioProgramme mittels eines in der Erde verbuddelten Kabelfernsehkabels an das identische Empfangsgerät wiederum erlaubt.

Ist die Regelung "Die analoge Verbreitung eines bislang ausschließlich digital verbreiteten Programms ist unzulässig." (§ 11b, 5) verrückt? Das bayrische Verfassungsgericht hat zumindest geurteilt dieser Satz, des bundesweiten Rundfunkstaatsvertrages, sei "sprachlich verunglückt" und deshalb (nur in Bayern??) nicht anzuwenden, bzw. anders anzuwenden.

Für analog übertragenes Radio (UKW) werden ÜbertragungsKapazitäten und technischen Reichweiten zwischen öffentlichen und privaten Programmen ungefähr (und mit regionalen Schwankungen) im Verhältnis 6:1 bis 5:2 festgelegt. Beim digitalen Radio (DAB+) ist die Aufteilung im Vertrag bereits festgezurrt auf ca. 10:70. Manche werden es vielleicht ganz rational als bewußte Entscheidung herbeigeführt haben, ich finde: da ist im Dualen Rundfunksystem etwas verrückt.


Kurz und gut, gemäß einem gesundem Menschenverstand und aus Sicht des GebührenEinzahlers spricht alles für einen bundesweiten zusätzlichen "Best of ARD Radiomux" ;) Dies würde zur Vielfalt beitragen und Digitalradio DAB+, ja Radio insgesamt, nach vorne bringen.
Habakukk
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Re: DAB+: weshalb nicht viel mehr Programme?

Beitrag von Habakukk »

Man muss aber schon auch im Hinterkopf behalten, dass die Strukturen im TV-Bereich auch völlig anders sind. Ingesamt geht es ja auch um das Gesamtverhältnis öffentlich-rechtlicher Programme zu Privatprogrammen über die Hauptverbreitungswege (für Hörfunk UKW/DAB+, für Fernsehen Sat/Kabel/DVB-T2).

Im TV-Bereich hat man öffentlich-rechtlich wie privat v.a. bundesweite Programme und sehr sehr wenig regionale Programme. Im Hörfunk ist es gerade umgekehrt!

Beim Fernsehen veranstaltet jede ARD-Anstalt nur ein eigenes regionales Programm (das "Dritte"), ansonsten gibt es hauptsächlich Beteiligungen an bundesweiten ARD-Programmen. Die Dritten sind im TV-Bereich auch keine großartige Konkurrenten für die hauptsöchlich bundesweit aufgestellten Privaten. Deshalb kann man die wenigen regionalfremden ARD-Programm nahezu ohne große Probleme mit den Privaten mitausstrahlen.

Im Radiobereich gibt es vom Deutschlandfunk abgesehen praktisch nur regionale Programme der jeweiligen ARD-Anstalt, dafür sind das aber sehr viel mehr Programme als nur das eine im TV-Bereich. Und auch der Privatfunk macht momentan das meiste Geschäft auf Bundesland-Ebene oder regional.

Eure Forderung nach Aufnahme vieler regionalfremder ARD-Programme in einen öffentlich-rechtlichen Multiplex würde das Verhältnis Öffentlich-rechtlicher Programme zu Privatprogrammen noch weiter verschieben, sodass es für die Privaten noch schwieriger würde, ihre Investitionen wieder reinzuholen. Deshalb ginge so etwas eigentlich nur, wenn im Gegenzug anstaltseigene Programme reduziert werden (z.B. MDR-Klassik zugungsten BR-Klassik abschalten, Kiraka zugunsten MDR Tweens abschalten, usw...).
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Re: DAB+: weshalb nicht viel mehr Programme?

Beitrag von iro »

Mal davon abgesehen, daß ich ein "Best of ARD-Radio" für Unsinn halte:
Verhältnismäßig mehr ausgestrahlte ÖR als Private verschieben nicht unbedingt das Verhältnis zu Ungunsten der Privaten und ihrer Finanzierung. Denn: das heißt ja noch lange nicht, daß diese überhaupt gehört werden. (Erst recht, wenn dieses Best of ähnlich aufgebaut wäre wie seinerzeit das DSR). Dagegen zehrt jedes weitere private Programm am Werbekuchen der anderen Privaten.
Ein in Norddeutschland ausgestrahltes SWR3 würde wahrscheinlich nur eine nicht messbare Quote erzielen, da Ansprache und Informationen nicht auf das Publikum abgestimmt sind. Das passt wohl in der Kölner Bucht, aber mehr auch nicht.
Wer sollte überhaupt bestimmen, was im "Best Of" landet? Der eine würde nur Kulturwellen wollen, der andere die jeweiligen (Bundes-)Landesprogramme, der dritte die für andere Bundesländer uninteressanten Servicewellen..., der vierte alle Jugendwellen. (Ich würde in dem Fall dann: "alle Kulturwellen" ankreuzen).
Dazu müsste man ein eigenes zusätzliches kostenintensives Netz aufbauen. Beim TV war das nicht so daß Problem, man hatte eine eigene notwendige Kapazität, die man alleine nicht komplett füllen konnte und übriggebliebene Teil ging als Resterampe für weitere Dritte weg.
radneuerfinder
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Re: DAB+: weshalb nicht viel mehr Programme?

Beitrag von radneuerfinder »

Wenn ich DAB+ mit Zukunft gleichsetze, findet da aber eine gewaltige KräfteVerschiebung zu Gunsten der Privatradios statt. Ich könnte mir durchaus vorstellen dieses Kräfteverhältnis auf UKW auf 3 öffentliche und 3 private zu ändern, wenn man dafür bei DAB+ 30 öffentliche und 30 private zulässt.

> Reduktion der öffentlichen Programme von über 60 auf 30 Programme, davon etliche bundesweit, z.B. klassik, oder info. Regionale Einsprengsel erwünscht.
> Entfall von einer oder zwei öffentlichen UKW Senderketten zu Gunsten privater Anbieter

Das wäre Medienpolitik und nicht so ein kleinteiliges, uninspirierte Gezuzel.
Zuletzt geändert von radneuerfinder am Di 16. Apr 2019, 13:32, insgesamt 2-mal geändert.
radneuerfinder
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Re: DAB+: weshalb nicht viel mehr Programme?

Beitrag von radneuerfinder »

iro hat geschrieben: Di 16. Apr 2019, 13:19 Ein in Norddeutschland ausgestrahltes SWR3 würde wahrscheinlich nur eine nicht messbare Quote erzielen, da Ansprache und Informationen nicht auf das Publikum abgestimmt sind.
Und wieso übernimmt dann Radio Bremen, soweit ich weiß freiwillig ;), täglich stundenlang SWR 1? :gruebel:
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Re: DAB+: weshalb nicht viel mehr Programme?

Beitrag von iro »

radneuerfinder hat geschrieben: Di 16. Apr 2019, 13:29 Und wieso übernimmt dann Radio Bremen, soweit ich weiß freiwillig ;), täglich stundenlang SWR 1? :gruebel:
Nicht täglich, sondern nächtlich! Ein eigenes Nachtprogramm lohnt 1. nicht, 2. kann man es sich nicht leisten und 3. machen sowas alle ARD Sender in ihren Nachtprogrammen. Da NDR1 ja schon die ARD-Hitnacht ausstrahlt, macht eine Doppelausstrahlung ja auch nicht so viel Sinn. Die ARD-Popnacht gibt es aber auch doppelt in Bremen zu hören...
Tagsüber gibt es keine SWR1 Übernahmen, sondern komplett eigenproduziertes Programm. Radio Bremen übernimmt sowieso gern Fremdprogramm - aus Kostengründen. Drum gibt es in HB ja auch den KiRaKa des WDR, jedoch gibt es kein eigenes Kinderangebot bei RB. Und dann ist da noch WDR COSMO, wo man immerhin Programmteile selber produziert und zuliefert.
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Re: DAB+: weshalb nicht viel mehr Programme?

Beitrag von DH0GHU »

radneuerfinder hat geschrieben: Di 16. Apr 2019, 13:26 > Reduktion der öffentlichen Programme von über 60 auf 30 Programme, davon etliche bundesweit, z.B. klassik, oder info. Regionale Einsprengsel erwünscht.
Was genau habe ich als Kunde von einer Halbierung des Angebots? Ich kann z.B. derzeit zwischen mehrere Klassikangeboten der ARD-Anstalten wählen.
Was sind regionale Einsprengsel? Die ARD-Anstalten haben häufig ihre eigenen Klangkörper, die wichtiger Bestandteil der Kulturszene am jeweiligen Standort sind. Die sprengselt man nicht.
> Entfall von einer oder zwei öffentlichen UKW Senderketten zu Gunsten privater Anbieter
Jetzt noch neue UKW-Ketten für Private zu generieren, ist das falscheste, was man machen kann, wenn man eigentlich mittelfristig eine Migration auf digitale Verbreitungswege durchsetzen möchte.
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Re: DAB+: weshalb nicht viel mehr Programme?

Beitrag von radneuerfinder »

DH0GHU hat geschrieben: Di 16. Apr 2019, 16:07 Was genau habe ich als Kunde von einer Halbierung des Angebots?
Für die 2 - 4 % Hörer von öffentlich-rechtlichem Radio via DVB-C, DVB-S und Internet würde sich das Angebot halbieren. Für alle anderen Hörer würde das Angebot, z.B. im Auto, um den Faktor 6(!) steigen, ohne(!) Kostenerhöhung, da insgesamt weniger Sendeminuten hergestellt werden.

Mit regionalen Einsprengseln meine ich natürlich einzelne Programme, einzelne Sendungen, einzelne Elemente mit regionalen Inhalten. Am Beispiel der 2 verbleibenden Klassikwellen: Veranstaltungshinweise nach Regionen getrennt, die Sendung "Norddeutsche Orgelmusik", oder "Fränkische Komponisten" würde ich aber einem bundesweiten Publikum zumuten.

Die Frage wieviele klassische Klangkörper es in Deutschland geben soll und wer die finanziert würde ich gerne unabhängig vom Rundfunkbeitrag diskutieren. Abgesehen davon könnte ein 'Rundfunkchor Trier' ein Sprengsel innerhalb der ARD sein, genau wie ein 'Studio Neue Musik Dessau', ganz unabhängig davon, ob es bundesweite Programme gibt oder nicht.
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