https://www.landtag-niedersachsen.de/Dr ... -01955.pdf
Da wird z.B. munter DAB und DAB+ in einen Topf geworfen:
DAB (ohne Plus) ist gescheitert, ja! Aber mir ist nicht bekannt, dass 1999 schon DAB+ verfügbar war. Man kann für DAB+ nur die Zeit seit Sommer 2011 ansetzen (Start des bundesweiten Multiplexes), also 8 Jahre!In den vergangenen 20 Jahren ist es nicht gelungen, DAB+ als eine vom Radionutzer akzeptierte Lösung zu etablieren.
Wer so argumentiert wie die FDP, müsste bei allen Diskussionen zu 5G genauso darauf verweisen, dass es Mobilfunk und Internet (und damit Webradio/Audiostreaming) ja nun auch schon mehr als 20 Jahre gibt und sich Webradio trotzdem noch nicht als Hauptverbreitungsweg durchgesetzt hat.
Gewagte These! 14% der Haushalte in Niedersachsen nutzen bereits DAB+, Tendenz steigend. Und das, obwohl es in Niedersachsen über DAB+ praktisch nichts brauchbares zu hören gibt, weil die Landesmedienanstalt mit Unterstützung durch die Landesregierung es versäumt hat, durch Einholen von Interessensbekundungen und Ausschreibungen einen DAB+Betrieb über Bundesmux und NDR hinaus überhaupt erst zu ermöglichen.Dies wird sich auch in den kommenden Jahren nicht ändern.
Wodurch soll DAB+ denn "bald schon überholt" sein? 5G? 5G Broadcast im UHF-Bereich? Webradio allgemein? Die sollten sich mal mit den kleinen, aber fiesen technischen Details befassen. Zumal die KEF ja ohnehin schon den Anteil der Gebühren für den technischen Parallelbetrieb von DAB+/UKW in den nächsten Jahren zurück fahren lässt, d.h. die Förderung läuft bei den Öffentlich-rechtlichen sowieso zunehmend aus! Da braucht es überhaupt keinen Antrag!Die Förderung einer nicht akzeptierten und bald schon überholten Technologie erscheint wenig sinnvoll.
Insbesondere beim ersten Teil: d'Accord! Wo ist also für Hörfunkanbieter die Möglichkeit, in Niedersachsen an DAB+ teilhaben zu können? Wo sind die Ausschreibungen von landesweiten/regionalen Ensembles? Wo werden Interessensbekundungen eingeholt?Zur Gewährleistung der Rundfunkfreiheit muss der Hörfunk an allen Übertragungswegen teilhaben können, dies auch vor dem Hintergrund, dass neue Technologien wie 5G in Zukunft maßgeblich sein werden
Beim letzten Teil: da hat man aber tief in die Glaskugel geblickt, ob 5G in Zukunft *für den Hörfunk* maßgeblich sein wird. V.a. 5G ohne den Zustatz "Broadcast"! Die verlangen also ernsthaft, dass der NDR künftig nur noch via Internet über das Netz kommerzieller Mobilfunkanbieter empfangbar sein soll, die ich als Hörer zusätzlich zu den Gebühren bezahlen muss?
Auf dehnmedia wird das auch ganz gut auf den Punkt gebracht:
http://dehnmedia.de/?page=update&subpag ... 05#190529b
Digitalradio: Niedersachsen will die rote Radio-Laterne