DAB+ in Niedersachsen : keine Bewegung erkennbar

[Rosenelf]

Theoretisch könnte Niedersachsen sehr wohl DAB+ innerhalb seiner Landesgrenzen abwürgen - also quasi untersagen.

Nehmen wir mal das Beispiel Schiffdorf: Der dortige Fernmeldeturm steht auf niedersächsischem Territorium und dient - meines Wissens - hauptsächlich zur Versorgung von Bremerhaven (Bundesland Bremen) mit u. a. terrestrischen Rundfunkprogrammen (DAB+ und UKW). Darf Niedersachsen die Ausstrahlung von Rundfunkprogrammen auf DAB+ durch den Fernmeldeturm Schiffdorf untersagen? Falls ja: Nur von denjenigen Rundfunkprogrammen, die nicht zu den Bremischen Multiplexen 7B und K7D gehören? Oder auch von den NDR-Programmen (also 12A)?

Das gleiche Beispiel kann man auch für Cuxhaven nehmen. Wenn auch von hier noch kein NDR kommt. Aber die Hamburgische Insel Neuwerk liegt im Bereich des Senders.

[Nicoco]

Bedeutet die Entscheidung der Politik jetzt, dass keine neuen Programme auf DAB+ in NDS dazukommen sollen oder auch die Abschaltung der bestehenden NDR-Muxe?

[Nicoco]

http://www.radiowoche.de/niedersaechsis ... s-von-dab/

"In einer vorangegangenen Anhörung vor dem Medienunterausschuss des Landtags hatten sich Antenne Niedersachsen, radio ffn und Radio 21 gegen DAB+ positioniert."
FFN sendet in Bremen & Hamburg via DAB+ und zeigt in NRW Interesse für Kapazitäten aber im Stammland ist man Kontra DAB+. Das muss mal einer verstehen...
Die ganze Anti-DAB+-Aktion der FDP strotzt ja nur so vor Lobbyismus. Schlimmer als es damals noch in NRW mit der alten Regierung und den Protektionismus für die Lokalfunker war.
Ein Glück hat die FDP in NRW nicht so einen Schuss quer sitzen gehabt und hat mit der CDU DAB+ auf den Weg gebracht.

[Chris_BLN]

FFN sendet in Bremen & Hamburg via DAB+ und zeigt in NRW Interesse für Kapazitäten aber im Stammland ist man Kontra DAB+. Das muss mal einer verstehen...

Das kann man doch verstehen: da, wo FFN UKW hat, gibt es kein Interesse an DAB und darüber Hinaus Interesse an der Verhinderung von DAB, um sich weitere terrestrisch empfangbare Rundfunkprogramme vom Hals zu halten. Da, wo FFN keine UKW-Abdeckung hat, ist natürlich DAB nett, um das terr. Sendegebiet zu erweitern. Reine Marktwirtschaft, perfekt eingetütet bei der dankbaren Politik.

[Nicoco]

Natürlich, mir ist das klar.
Das zeigt aber eben mehr als Eindeutig, was ffn bezwecken will.
Wenn sie ehrlich wären, würden die ihre Sender in Hamburg & Bremen über DAB+ abschalten.
Das werden sie aber mit Sicherheit nicht tun.
Das was ffn & co. vorübergehend erreicht haben, haben auch die Lokalfunker in NRW gewollt, bis es zum Politikwechsel kam.
Ich bin mal gespannt, wie lange die DAB+-Blockade aufrecht erhalten werden kann.
Mit dem zweiten Bundesmux werden auch in NDS neue Sender dazu kommen.

[Winterkönig]

Und schon wieder: Eine Portalschleudermeldung jagt die andere.

Eine Abschaltung des BM 1 wurde nirgendwo in NDS. beschlossen. Da wird mir zu viel reininterpretiert.

Zu den Gründen der DAB + Misere in NDS
Ich habe es bei zwei Käufen von DAB Radios einmal hier im Ort ,aber auch in Osnabrück erlebt, dass der Verkäufer mich fragte:
Wollen Sie das wirklich ? Das ist doch ein Digitalradio ! Das bringt hier doch nichts. Dahinten sind die Internetradios.

Wenn ich mich noch für den Kauf rechtfertigen muss...

Dann hätte ich den Verkäufer gefragt ob er ganz Sicher ist dass der Portal Betreiber auch wirklich nie abschalten könnte?

[Marc!?]

FFN sendet in Bremen & Hamburg via DAB+ und zeigt in NRW Interesse für Kapazitäten aber im Stammland ist man Kontra DAB+. Das muss mal einer verstehen...

Das kann man doch verstehen: da, wo FFN UKW hat, gibt es kein Interesse an DAB und darüber Hinaus Interesse an der Verhinderung von DAB, um sich weitere terrestrisch empfangbare Rundfunkprogramme vom Hals zu halten. Da, wo FFN keine UKW-Abdeckung hat, ist natürlich DAB nett, um das terr. Sendegebiet zu erweitern. Reine Marktwirtschaft, perfekt eingetütet bei der dankbaren Politik.

In Bremen geht FFN Bombig und auch in weiten Teilen von HH, durch die Frequenz in Rosengarten

[Thomas(Metal)]

FFN sendet in Bremen & Hamburg via DAB+ und zeigt in NRW Interesse für Kapazitäten aber im Stammland ist man Kontra DAB+. Das muss mal einer verstehen...

Das kann man doch verstehen: da, wo FFN UKW hat, gibt es kein Interesse an DAB und darüber Hinaus Interesse an der Verhinderung von DAB, um sich weitere terrestrisch empfangbare Rundfunkprogramme vom Hals zu halten. Da, wo FFN keine UKW-Abdeckung hat, ist natürlich DAB nett, um das terr. Sendegebiet zu erweitern. Reine Marktwirtschaft, perfekt eingetütet bei der dankbaren Politik.

In Bremen geht FFN Bombig und auch in weiten Teilen von HH, durch die Frequenz in Rosengarten

Nein, falsch gedacht. Hier im Sinne von "und wenn es nicht anders geht kaufe ich den Konkurrenten auf (und wickeln dessen Geschäft ab)". Die Kapazität belegt damit in HB und HH schon kein anderer.

[Manfred Z]

Stellungnahme zu einem Beschluss des niedersächsischen Landtages

21. Juni 2019

Die Zukunft des Hörfunks liegt darin, dass er für das Publikum attraktive Angebote auf allen technischen Wegen anbietet, mit denen er seine Zielgruppe erreicht. Mit dieser Feststellung reagiert der Geschäftsführer der APR, Stephan Ory, auf die Diskussion im Anschluss an den Beschluss des niedersächsischen Landtages vom 20. Juni 2019 [korrekt: 19. Juni]. Darin wird die Landesregierung in Hannover unter anderem aufgefordert, sich innerhalb des Systems von Rundfunkauftrag und -finanzierung für eine Beendigung von DAB+ zugunsten des Aufbaus zukunftsoffener Technologien, wie z. B. des 5-G-Standards, einzusetzen.

Soweit damit die Verwendung des Rundfunkbeitrags angesprochen wird, ist das das eine. Soweit damit eine Stellungnahme zu einer Medientechnologie für eine digitale Radiozukunft beider Teile des dualen Hörfunks bezweckt ist, weist die APR darauf hin, dass Mitglieder des Verbandes in den zurückliegenden Jahren in DAB+ investiert haben und neue Programme auf diesem Vertriebsweg anbieten. "Es steht dem Gesetzgeber nicht zu, für diese Programme den Vertriebsweg abzuschalten", so Ory. Damit knüpft er an ein Argument an, dass die APR bislang und auch in Zukunft in gleicher Weise für UKW verwendet. "Ein Verband hat die Aufgabe, technologieneutral alle Vertriebswege offenzuhalten, auf denen einzelne seiner Mitglieder im inhaltlichen und wirtschaftlichen Wettbewerb zueinander eine Weiterentwicklung ihrer Angebote für richtig halten. Auf welche Technologie ein einzelnes Unternehmen für sich setzt, wird weder vom Verband vorgegeben, noch ist das Aufgabe der Politik", resümiert der APR-Geschäftsführer.

"Die Verantwortlichen in den Stationen denken ausgehend von inhaltlichen Angeboten und dem Rezeptionsverhalten ihrer Hörer über die Zukunft des Radios und den Mix von zur Verfügung stehenden Vertriebswegen sehr viel differenzierter nach, als das von der Politik wahrgenommen wird", so der APR-Geschäftsführer abschließend.

Die APR vertritt die Interessen von Anbietern elektronischer Medien aus dem Bereich Radio, Telemedien und Lokal-TV. Sie wurde 1990 gegründet und vertritt 290 Unternehmen.

Release 21. Juni 2019, 12:01 - OR

https://www.privatfunk.de/prm/TextPRM190621.html

[dab_4]

Und schon wieder: Eine Portalschleudermeldung jagt die andere.

Eine Abschaltung des BM 1 wurde nirgendwo in NDS. beschlossen. Da wird mir zu viel reininterpretiert.

Das wohl nicht,aber wenn es nach der Politik da geht würde man wohl alles was via DAB+ sendet sofort kappen.

Das sehe ich auch so, denn im Beschluss heißt es: "Der Landtag bittet daher die Landesregierung [...] sich innerhalb des Systems von Rundfunkauftrag und -finanzierung für eine Beendigung von DAB+ [...] einzusetzen."

Es wird weder nach Multiplexen noch nach Bundesländern noch nach Staaten unterschieden.

[pro_dabby]

Und schon wieder: Eine Portalschleudermeldung jagt die andere.

Eine Abschaltung des BM 1 wurde nirgendwo in NDS. beschlossen. Da wird mir zu viel reininterpretiert.

Das wohl nicht,aber wenn es nach der Politik da geht würde man wohl alles was via DAB+ sendet sofort kappen.

Das sehe ich auch so, denn im Beschluss heißt es: "Der Landtag bittet daher die Landesregierung [...] sich innerhalb des Systems von Rundfunkauftrag und -finanzierung für eine Beendigung von DAB+ [...] einzusetzen."

Es wird weder nach Multiplexen noch nach Bundesländern noch nach Staaten unterschieden.

Und was genau bedeutet "innerhalb des Systems von Rundfunkauftrag und -finanzierung"?
Was beispielsweise wäre denn außerhalb dieses System?

[maroon6]

Eine Abschaltung des BM 1 wurde nirgendwo in NDS. beschlossen. Da wird mir zu viel reininterpretiert.

Oha, da bist du aber sehr blauäugig. Aus den Kreisen eines Anbieters im BuMux 1 habe ich gehört, dass das alles ganz schön knapp war. Mit dem in dieser Woche verabschiedeten Landtags-Beschluss im Gepäck hätte sich Ministerpräsident Weil auf der Konferenz Anfang Juni durchaus quer stellen können, als es um die Verlängerung des Bundesmux ging.

Man kann die Aktion als kleinen "Putschversuch" werten. Niedersachsen hofft damit, längst vergangen geglaute Grabenkämpfe um DAB+ wieder zu entfachen. Denn SO überzeugt vom Digitalradio sind viele immer noch nicht, das steht alles auf sehr wackligen Füßen. Selbst Bayern könnte wackeln, wenn die Förderung ausläuft, und in Baden-Württemberg wird es Ende 2019 spannend, da sämtliche Verträge auslaufen und die Fördertöpfe leer sind. Man wird dann sehen, ob Sender wie Radio Ton, die Neue Welle usw. auch noch 2020 mit an Bord sind. Angeblich sind in den Verhandlungen auch dort schon einige Ausstiegs-Drohgebärden ausgesprochen worden...

Alles in allem geht es auch um die ungerechte Verteilung der Fördermittel zwischen örAs und Privaten. So lange ARD und DLR alles erhalten und die Privaten nix, werden die Privaten DAB+ nicht lieben und einige nach wie vor blockieren.
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[RF_NWD]

Dass die DAB Lobby erst jetzt langsam merkt, in welche Richtung der Kurs in NDS geht, erstaunt mich etwas.

Die Alarmglocken hätten schon im letzten Jahr läuten müssen.

1. Die Kritik des Rechnungshofes, der ein Ende der Förderung von DAB angemahnt hat, und den Ausstieg empfahl, wenn nicht ein klares zeitliches Übergangsszenaio entwickelt wird, in Anlehnung an die ähnliche Haltung der KEF. Dies konnte sich nur auf den NDR beziehen. Ein klares Konzept der Landesregierung sei nicht erkennbar.
2. Der Landtag hat in einem Beschluss mit nur wenigen Enthaltungen angenommen, dass er diser Kritik beipflichtet.

[Marc!?]

Eine Abschaltung des BM 1 wurde nirgendwo in NDS. beschlossen. Da wird mir zu viel reininterpretiert.

Alles in allem geht es auch um die ungerechte Verteilung der Fördermittel zwischen örAs und Privaten. So lange ARD und DLR alles erhalten und die Privaten nix, werden die Privaten DAB+ nicht lieben und einige nach wie vor blockieren.
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Die Privaten haben ja auch keinen Versorgungsauftrag.

[iro]

Die Privaten haben ja auch keinen Versorgungsauftrag.

In Niedersachsen haben sie aber eine Versorgungspflicht für das jeweils komplette ausgeschriebene Versorgungsgebiet.