DAB+ in Niedersachsen : keine Bewegung erkennbar

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Zintus
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Re: DAB+ in Niedersachsen : keine Bewegung erkennbar

Beitrag von Zintus »

Rosenelf hat geschrieben: Do 20. Jun 2019, 19:37 Was wird nun aus dem NDR DAB+ Sender Cuxhaven?

Mir fällt gerade ein, dass die zu Hamburg-Mitte gehörende Insel Neuwerk ja auch in diesem Bereich liegt.

Die Insel wird von den Standorten Cuxhaven und Otterndorf mit UKW Programmen aus Hamburg versorgt.
Ganz schöner Aufwand, der da betrieben wird für 36 "Hamburger" auf Neuwerk.
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Rosenelf
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Re: DAB+ in Niedersachsen : keine Bewegung erkennbar

Beitrag von Rosenelf »

Zintus hat geschrieben: Do 20. Jun 2019, 21:09
Rosenelf hat geschrieben: Do 20. Jun 2019, 19:37 Was wird nun aus dem NDR DAB+ Sender Cuxhaven?

Mir fällt gerade ein, dass die zu Hamburg-Mitte gehörende Insel Neuwerk ja auch in diesem Bereich liegt.

Die Insel wird von den Standorten Cuxhaven und Otterndorf mit UKW Programmen aus Hamburg versorgt.
Ganz schöner Aufwand, der da betrieben wird für 36 "Hamburger" auf Neuwerk.
Ja, die 36 Leute haben sogar besseren Empfang als wir über 7000 Otterndorfer ...
Manfred Z
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Aufstand der Nordseesträndler

Beitrag von Manfred Z »

Ganz Deutschland ist von Europa besetzt und muss die von Cäsar in Brüssel erlassenen Richtlinien in nationale Gesetze umschmieden. Ganz Deutschland? Nein! Ein aufrechtes Volk am Nordseestrand leistet Widerstand und hat Cäsar den Fehdehandschuh entgegen geschleudert. Während Cäsars Legionen das Volk umzingeln und die neue Wortschleuderwaffe Radius digitalis in Stellung bringen, wenden die Nordseesträndler ihre altbewährte Taktik an und beschallen die Legionäre mit vielen modulierten Frequenzen, womit sie zunächst große Verwirrung stiften.

Wie geht es weiter? Wie werden Cäsars Vasallen in Berlin reagieren?

--------------

Hintergrund:

Referentenentwurf der Bundesregierung, Bearbeitungsstand: 23.04.2019 10:09 Uhr

Entwurf eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Telekommunikationsgesetzes

A. Problem und Ziel

Die Digitalisierung des Hörfunks bietet für Anbieter von Rundfunkprogrammen zahlreiche Möglichkeiten, ihre Angebotsvielfalt zu steigern und den Nutzern ein in der Tonqualität höherwertigeres Produkt anzubieten. Die Marktdurchdringung mit entsprechenden Endgeräten, die zum Empfang digitaler Sender geeignet sind, verläuft im Gegensatz zu den Entwicklungen in anderen Mitgliedstaaten der EU schleppend. Auch entsprechende Initiativen von Bund und Ländern haben bislang nicht zu einer spürbaren Steigerung der Marktdurchdringung mit Digitalgeräten geführt. Die Richtlinie (EU) 2018/1972 des Europä-ischen Parlaments und des Rates vom 11. Dezember 2018 über den europäischen Kodex für die elektronische Kommunikation enthält in Artikel 113 nunmehr Vorgaben zur Interoperabilität von (Auto-)Radio- und Digitalfernsehgeräten. Gemäß Artikel 113 Absatz 1 der Richtlinie (EU) 2018/1972 stellen die Mitgliedstaaten im Bereich des Hörfunks die Interoperabilität von Autoradiogeräten gemäß Anhang XI der Richtlinie sicher. In Bezug auf andere für Verbraucher bestimmte Radiogeräte können gemäß Artikel 113 Absatz 2 der Richtlinie (EU) 2018/1972 weitere Maßnahmen erlassen werden. Ziel der gesetzlichen Regelung ist es, die Verbreitung von Digitalradiogeräten zu fördern.

B. Lösung

Mit der Änderung des § 48 des Telekommunikationsgesetzes (TKG) werden die Vorgaben des Artikels 113 Absatz 1 der Richtlinie (EU) 2018/1972 in Bezug auf die Interoperabilität von Autoradiogeräten umgesetzt. Darüber hinaus wird von dem nach Artikel 113 Absatz 2 der neugefassten Richtlinie (EU) 2018/1972 bestehenden Gestaltungsspielraum Gebrauch gemacht, indem auch für andere für Verbraucher bestimmte Radiogeräte Vorgaben zur Gewährleistung der Interoperabilität geschaffen werden.

Artikel 1 - Änderung des Telekommunikationsgesetzes

Das Telekommunikationsgesetz vom 22. Juni 2004 (BGBl. I S. 1190), das zuletzt durch Artikel … des Gesetzes vom [einsetzen: Ausfertigungsdatum und Fundstelle des Fünften Gesetzes zur Änderung des Telekommunikationsgesetzes] geändert worden ist, wird wie folgt geändert:

1. In der Inhaltsübersicht wird die Angabe zu § 48 wie folgt gefasst:

„§ 48 Interoperabilität von Fernseh- und Radiogeräten“.

4. § 48 wird wie folgt geändert:

a) Die Überschrift wird wie folgt gefasst:

㤠48
Interoperabilität von Fernseh- und Radiogeräten“.

b) Die folgenden Absätze 4 und 5 werden angefügt:

„(4) Jedes Autoradio, das in ein neues für die Personenbeförderung ausgelegtes und gebautes Kraftfahrzeug mit mindestens vier Rädern eingebaut wird, muss einen Empfänger nach dem jeweiligen Stand der Technik enthalten, der zumindest den Empfang und die Wiedergabe von Hörfunkdiensten unmittelbar ermöglicht, die über digitalen terrestrischen Rundfunk ausgestrahlt werden. Bei Empfängern, die den harmonisierten Normen oder Teilen davon entsprechen, deren Fundstellen im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht worden sind, wird die Konformität mit der Anforderung in Satz 1, die mit den betreffenden Normen oder Teilen davon übereinstimmt, angenommen.

(5) Jedes für Verbraucher bestimmte, erstmalig zum Verkauf, zur Miete oder anderweitig auf dem Markt bereitgestellte, überwiegend für den Empfang von Ton-Rundfunk bestimmte Radiogerät, das den Programmnamen anzeigen kann und nicht Absatz 4 unterfällt, muss einen Empfänger enthalten, der zumindest den Empfang und die Wiedergabe digitaler Hörfunkdienste ermöglicht. Davon ausgenommen sind Bausätze für Funkanlagen, Geräte, die Teil einer Funkanlage des Amateurfunkdienstes sind und Geräte, bei denen der Hörfunkempfänger eine reine Nebenfunktion hat.“

7. Dem § 150 Absatz 6 wird folgender Satz angefügt:

(2) „§ 48 Absatz 4 und 5 gilt für Geräte, die ab dem 21. Dezember 2020 in Verkehr gebracht werden.“

-----------------

Man darf auf den Widerstand der niedersächsischen Landesregierung im Bundesrat gegen die Gesetzesnovelle des TKG gespannt sein.

Ansonsten empfehle ich den Usern dieses Forums mehr Gelassenheit, besonders an Feiertagen.
Radio Fan
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Re: DAB+ in Niedersachsen : keine Bewegung erkennbar

Beitrag von Radio Fan »

Manager hat geschrieben: Do 20. Jun 2019, 18:03
Bild

...äh...

Bild

Ist ja nicht mehr DAB, sondern DAB+. :D
Dieses Bier bzw. die Brauerei gibt es noch ? :eek:
Kenn ich nur aus Zeiten vor ca. 30Jahren...
RF_NWD
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Re: DAB+ in Niedersachsen : keine Bewegung erkennbar

Beitrag von RF_NWD »

https://www.smartphonefan.de/2019/06/20 ... llig-frei/
Sehr schöner Kommentar !

Ansonsten im Blätterwald eher Schweigen. Ausser Dpa Kurznotizen auf Welt.de kaum was zu finden.
UKW/DAB + : Panasonic RF D10, Sony XDR S60DBP, Technisat 307 BT
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unterwegs im TERRA.vita
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Manfred Z
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Steigende Verkaufszahlen für Empfänger mit DAB+

Beitrag von Manfred Z »

Gegenanzeige zu den Märchenerzählungen im niedersächsischen Landtag [zufällig (?) am 19. Juni]:
DAB+ im ersten Halbjahr 2019

Pressemitteilung Digitalradio Büro Deutschland
Veröffentlicht am 19. Juni 2019 von digitalradiobuero

Digitales Radio DAB+ ist so beliebt wie nie: Mit 75 Mio. weltweit verkauften DAB+ Empfängern (WorldDAB) und mehr als 1,4 Mio. verkauften DAB+ fähigen Endgeräten 2018 in Deutschland (HEMIX) setzt der digitale Radiostandard von heute neue Bestmarken.

Die steigende Beliebtheit von DAB+ geht mit einer stetig steigenden Vielfalt einher: Es gibt bereits rund 250 regional unterschiedlich empfangbare DAB+ Programme.

In Bundesländern, in denen Privatsender, öffentlich-rechtliche Anbieter sowie Politik und Wirtschaft DAB+ gemeinsam und aktiv fördern, wächst die Programmauswahl. Private Anbieter erhöhen mit DAB+ ihre Reichweiten, verbessern den Empfang ihrer Programme und sorgen mit DAB+ dafür, dass z.B. Pendlerinnen und Pendler ihre Lieblingssender auf dem Weg zur Arbeit rausch- und unterbrechungsfrei genießen. Das Ergebnis: Immer mehr Hörerinnen und Hörer profitieren von mehr Radio.

Lokal, regional, national – die Vielfalt im Radio wächst

[...]

Anhaltendes Marktwachstum

Das steigende Interesse an DAB+ spiegelt sich in den stetig wachsenden Abverkaufszahlen für digitale Radiogeräte. Wie der HEMIX (Home Electronics Market Index) ausweist, wurden im Jahr 2018 etwas mehr als 1,4 Millionen DAB+ Radios in Deutschland verkauft. Dies entspricht einem Wachstum von 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, teilt die gfu Consumer & Home Electronics GmbH mit. Der Umsatz stieg in diesem Segment auf 218 Millionen Euro (plus 10 Prozent im Vergleich zu 2017).
Vollständig: https://www.dabplus.de/2019/06/19/dab-i ... jahr-2019/
Felix II
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Re: DAB+ in Niedersachsen : keine Bewegung erkennbar

Beitrag von Felix II »

Privatradios sorgen mit Vorschaltwerbung für Unanhörbarkeit ihrer Streams

Nicht zuletzt sorgen gerade diejenigen Programmanbieter, die am lautesten gegen DAB+ wettern, UKW bevorzugen und die Zukunft des Radios im Internet sehen, dafür, dass man deren Livestreams kaum anhören kann, da sie mit einer sogenannten Vorschaltwerbung versehen sind. Das heißt, wenn man den jeweiligen Stream anwählt, wird zuerst ein Werbespot abgespielt, danach ertönt das gewünschte Programm.

Nun könnte man argumentieren, dass es sich schließlich um kommerzielle Programme handelt, die sich so zusätzliche Einnahmen sichern. Allerdings denkt niemand an die Hörer, die beim Zappen durch die Programme immer und immer wieder mit Werbung belästigt werden – oft sogar mit dem gleichen Spot.
Und genau das ist mir beim Internetradio auch bereits mehrfach sauer aufgestoßen. Spätestens nach dem dritten stream bei dem der Werbespot vorbei ist (und ins laufende Programm geschaltet wird und es kommt nichts dass man hören möchte) gibt man entnervt auf. Ich zumindest.
mfG: Felix II
[hr]
Zitat H.S.: Es gibt kluge Menschen in Deutschland. Und solche die gendern...
Sticks and stones may break my bones but there will always be something to offend a feminist.
Wikipedia: Standart bezeichnet häufig eine Falschschreibung des Wortes Standard
Dudelsack
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Re: Aufstand der Nordseesträndler

Beitrag von Dudelsack »

Manfred Z hat geschrieben: Do 20. Jun 2019, 21:31 Wie geht es weiter?
Na gut, dann wage ich mal einen Blick in die Glaskugel.
Niedersachsen wird nach der DAB+-Abschaltung gemein hin als Tal der Ahnungslosen bezeichnet, bis man bemerkt, dass es nur dann ein Tal wäre, wenn es auch auf allen Seiten Berge gäbe. Darauf hin spricht man von einer Tiefebene der Ahnungslosen.
In Bremen geht der Rundfunk im DAB-Sektor, kurz Ridabs auf Sendung und ist aufgrund seiner Lage in großen Teilen Niedersachsens gut zu hören. Die Regierung in Hannover lässt sich das jedoch nicht bieten und instaliert Störsender im ganzen Land, die sich die Verbraucher als LED-Lampen getarnt selbst ins Haus holen.
Findige Rundfunkpioniere besteigen die höchsten Gipfel des Ostharzes und des Teutoburger Waldes, um mittels aufwendiger Sendeanlagen auch den Rest des Landes der flachen Witze an flachen Gewässern zu beschallen. Der Rest des Landes wird von Büttenwarder aus versorgt, wo Kurt Brakelmann sein Alternativprogramm zum Landfunk nun auch digital verbreitet.
Im Raum Oldenburg werden unterdessen Beschwerden laut, das neue DAB+ habe auf diversen Kohlfahrten nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Vom alten DAB sei man besseres gewohnt. Das Argument, DAB+ sei rauschfrei, lassen die trinkfreudigen Niedersachsen nicht gelten.
Das sind doch eigentlich ganz gute Aussichten, nicht wahr?
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DABM
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Re: DAB+ in Niedersachsen : keine Bewegung erkennbar

Beitrag von DABM »

Niedersachsen zieht die Notbremse: Aus für DAB+
Steigende Reichweiten, die Interoperabilitätsrichtlinie, die DAB+-Empfang in Autoradios und anderen Rundfunkgeräten ab 2020 zur Pflicht machen soll und die drohende Konkurrenz durch 16 weitere bundesweite Privatradios waren dann doch zu viel: Der niedersächsische Landtag hat in seiner Sitzung am 19. Juni 2019 die Digitalradio-Notbremse gezogen und den von der FDP eingebrachten Antrag zur Radioverbreitung einstimmig angenommen, ohne Enthaltungen oder Gegenstimmen. Darin wird die Landesregierung dazu aufgefordert, sich für eine Beendigung von Hörfunkübertragungen im DAB+-Standard einzusetzen.

In der Aussprache wurden offen Unwahrheiten verbreitet. So hieß es, DAB+ habe sich "auch nach 20 Jahren" nicht durchgesetzt, sei "Geldverschwendung" und lediglich eine "Übergangslösung". DAB+ wurde in Wirklichkeit jedoch erst 2011 in Deutschland offiziell eingeführt, nachdem zuvor der alte DAB-Standard gescheitert war. Zudem attestiert der Digitalisierungsbericht der Landesmedienanstalten stetig steigende Hörerzahlen. Der Anteil von Personen in Haushalten mit Zugang zu mindestens einem DAB+-Gerät stieg von 15,7 Prozent 2017 auf 18,1 Prozent im Jahr 2018. Inzwischen dürfte der 20 Prozent-Marke deutlich passiert sein. Im Landtag Niedersachsens hieß es dagegen, nur jede zehnte würde DAB+ nutzen.

Mit Blick auf die Mittel aus dem Rundfunkbeitrag, die den öffentlich-rechtlichen Sendern für die Finanzierung von DAB+ zur Verfügung stehen, hieß es, dass DAB+ die Schieflage im dualen Rundfunksystem zulasten der Privatsender weiter verschlimmern würde. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Während die ARD-Anstalten im Digitalradio nicht unbegrenzt expandieren können, sind dem Privatfunk über DAB+ keine Grenzen gesetzt, da er viel mehr Kapazitäten als über UKW nutzen kann.

Besonders skurril war die Anmerkung eines Abgeordneten, dass DAB+ "technisch nicht funktioniere" und die Hörer wieder auf UKW umsteigen würden. Dabei gilt zu bedenken, dass die Sendernetze bei DAB+ noch lange nicht vollständig ausgebaut sind.

Zudem wurde in der Aussprache auf starke Hörerverluste durch die UKW-Abschaltung in Norwegen verwiesen. Hier haben sich die Hörerzahlen jedoch nach kurzzeitigen Rückggängen inzwischen wieder vollständig erholt. Insgesamt wird im skandinavischen Land sogar weit mehr Radio gehört als zuvor. Die Umstellung auf DAB+ war ein voller Erfolg. Zwar haben alteingesessene UKW-Veranstalter Reichweiten eingebüßt, diese aber mit neuen Digitalradio-Ablegern wieder mehr als wettgemacht.

Laut den Parlamentariern sei letzten Endes zu akzeptieren, dass die Hörer an UKW festhalten wollten. Mit der Entscheidung setze Niedersachsen zudem bundesweit einen "wichtigen medienpolitischen Impuls".

Es ist ein Beschluss wie maßgeschneidert für die DAB+-Gegner. Das sind vorrangig die privaten UKW-Veranstalter mit exzellenter Frequenzabdeckung. Der analoge Frequenzmangel schützt sie vor Konkurrenz. Kaum verwunderlich, dass sich gleich der Privatradioverband Vaunet zu Wort gemeldet hat. "Der Niedersächsische Landtag hat einen richtungsweisenden Beschluss gefasst, der über die Landesgrenzen hinaus Wirkung haben wird", sagt Klaus Schunk, Vorsitzender des Fachbereichs Radio und Audiodienste im Vaunet und Geschäftsführer von Radio Regenbogen. Er habe die "richtigen Schlüsse aus dem Festhalten an einer Technologie gezogen, die sich im Markt trotz langjähriger Werbekampagnen nicht durchsetzt und weit hinter den Möglichkeiten von digitalen Verbreitungswegen zurückliegt".

Oberwasser bekommen auch die lokalen Radiosender aus Nordrhein-Westfalen. Wie es heißt, wollen sie mit Verweis auf den niedersächsischen Beschluss über die Politik versuchen, die eigentlich noch für dieses Jahr geplante Ausschreibung von Kapazitäten für DAB+ durch die Landesanstalt für Medien (LfM) in letzter Minute zu stoppen.

Offen ist noch, wie die niedersächsische Landesregierung den Beschluss des Landtags umsetzen wird. Um dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) die Verbreitung über DAB+ zu untersagen, müsste der NDR-Staatsvertrag geändert werden. Bei Deutschlandradio als nationalem Hörfunk hat man wohl gar keine Chance, die DAB+-Ausstrahlung zu stoppen. Möglich wäre es, die Zustimmung zur Verbreitung von Privatradios über die beiden bundesweiten Multiplexe (der zweite soll noch in diesem Jahr an den Start gehen) zu revidieren. Wenn allerdings Programme wie Radio Bob!, Klassik Radio, Absolut Relax, Energy, sunhine live oder Schwarzwaldradio nicht mehr digital-terrestrisch im Land verbreitet werden dürfen, wäre es ein Angriff auf die Rundfunkfreiheit und Kulturhoheit. Schon jetzt werden Stimmen laut, dass der Beschluss aus Niedersachsen juristisch unter die Lupe genommen werden sollte und möglicherweise ein Fall für das Bundesverfassungsgericht ist.


Quelle (n): www.satellifax.de
Jasst
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Re: DAB+ in Niedersachsen : keine Bewegung erkennbar

Beitrag von Jasst »

Gott, musste ich gerade brechen. Bei Radio21 thematisiert man das aktuelle Thema in der Morgensendung.
Es gab gerade ein Interview mit der FDP. Ergebnis, na klar! Niedersachsen soll innovativer sein und aus diesem Grund möchte man nicht in DAB+ investieren.
Laut dem Politiker sei DAB+ schon bald Geschichte. Der Moderator hat nach dem Interview noch seinen Senf dazu gegeben und gemeint, dass er den Weg absolut richtig findet.
Ich bin kurz davor zum Sender zu fahren! Hoffentlich investieren alle anderen Bundesländer weiterhin kräftig in DAB+ sodass wir Niedersachsen gezwungen sind, irgendwann wieder mitzumachen.
Mach mich diese Volksverdummung wiedermal sauer. Ich könnte wirklich platzen....
Das muß Kesseln

Re: DAB+ in Niedersachsen : keine Bewegung erkennbar

Beitrag von Das muß Kesseln »

Was möchtest denn beim Sender machen? Den Moderator aus dem Studio werfen und dich ans Mikrofon setzen und die Leute für Dab+ animieren? Das wäre zumindestens mal ein coole Sache. Natürlich kann es passieren das die Rennleitung angerufen wird viel Spaß :D Spaß nein ich glaube irgendwie das einer von den Politischen Leuten ein Digitalradio als Montags Gerät in den Händen gehalten hat.
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Re: DAB+ in Niedersachsen : keine Bewegung erkennbar

Beitrag von Spacelab »

Ich staune gerade Bauklötze. Ich dachte das ganze "DAB+ Ja oder Nein" Thema sei schon seit mindestens 2 Jahren durch seitdem es stetig deutlich bergauf geht für DAB+. Ich dachte das einzige Thema wäre noch wie schnell DAB+ jetzt weiter ausgebaut wird. In NDS verhält man sich gerade als hätten wir noch 2012. :rolleyes: Das kommt so rüber als würde da Opa vor den verantwortlichen Politikern stehen und mit schiefem Gebiss nuscheln "Schwarz/Weiß Fernsehen und Mittelwelle gingen damals auch! Wir brauchen keinen so neumodischen Kram!" :eek: Gott ist das peinlich... :rolleyes:
Jasst
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Re: DAB+ in Niedersachsen : keine Bewegung erkennbar

Beitrag von Jasst »

Das muß Kesseln hat geschrieben: Fr 21. Jun 2019, 09:33 Was möchtest denn beim Sender machen? Den Moderator aus dem Studio werfen und dich ans Mikrofon setzen und die Leute für Dab+ animieren? Das wäre zumindestens mal ein coole Sache. Natürlich kann es passieren das die Rennleitung angerufen wird viel Spaß :D Spaß nein ich glaube irgendwie das einer von den Politischen Leuten ein Digitalradio als Montags Gerät in den Händen gehalten hat.
Genau das war eigentlich mein Plan. Vorbestraft bin ich auf jeden Fall noch nicht :D
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Re: DAB+ in Niedersachsen : keine Bewegung erkennbar

Beitrag von Habakukk »

Wenn man zu solch drastischen Mitteln greifen musste, zeigt das ja nur, wie gefährlich DAB+ den UKW-Privatfunkern mittlerweile geworden ist.
Erschütternd ist für mich, wie eindeutig hier der Lobbyismus auf die Politik zu erkennen ist - in einem Bereich, in dem wir uns alle recht gut auskennen. Wie mag das aber in Bereichen sein, wo wir uns im Detail nicht so gut auskennen. Da glaubt man den Bullshit, der in solchen Anträgen steht, womöglich noch...
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Re: DAB+ in Niedersachsen : keine Bewegung erkennbar

Beitrag von RF_NWD »

Spacelab hat geschrieben: Fr 21. Jun 2019, 09:38 Ich staune gerade Bauklötze. Ich dachte das ganze "DAB+ Ja oder Nein" Thema sei schon seit mindestens 2 Jahren durch seitdem es stetig deutlich bergauf geht für DAB+. Ich dachte das einzige Thema wäre noch wie schnell DAB+ jetzt weiter ausgebaut wird. In NDS verhält man sich gerade als hätten wir noch 2012. :rolleyes: Das kommt so rüber als würde da Opa vor den verantwortlichen Politikern stehen und mit schiefem Gebiss nuscheln "Schwarz/Weiß Fernsehen und Mittelwelle gingen damals auch! Wir brauchen keinen so neumodischen Kram!" :eek: Gott ist das peinlich... :rolleyes:
In Niedersachsen hat sich ja seit 2012 nicht viel geändert. Und das mit der Skepsis gegenüber dem neumodischen Krams passt doch ganz gut zu Niedersachsen. Jetzt ist wieder Schützenfestsaison und junge Bürger und Jungunionisten singen mit Inbrunst das Niedersachenlied
(Text bei Wikipedia)Das ist keine Frage des Alters. :D
Und in seinen Träumen denkt man sich in den OWL Lokalradios schon mal in Niedersachsen. Die fühlen sich vermutlich von der NRW FDP verraten und betrogen.
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