Motorisierte Autoantenne für DAB

[stefsch]

Als "halber" Oltimerkollege (mein W202/C180 ist erst 25 Jahre alt ) habe ich diese Überlegungen auch schon angestellt. Zur Motorantenne: kenne diesen Typ noch vom Opa und Vater. Mir scheint, diese Antennen werden nach einer Art Bowdenzug/schub-System aus- und eingefahren. Die Elemente werden beim Ein- und Ausfahren jeweils in einer anderen Reihenfolge "gelängt und gekürzt". Meine These: die mechanische Länge der Antenne korrespondiert nicht mit der jeweilgen "elektrischen" Länge der Antenne. Bei gleicher mechanischer Länge kann man verschiedene induktive und kapazitive "Zustände" (vielleicht kann das ein richtiger "Antennenberechner" erklären?) einstellen, die nicht reproduzierbar sind. Reprozierbar abzustimmen ist dieser Typ nur auf das UKW-Band.
Ich habe mehrere Radio-/Antennenkombis auf meinem "Versuchsträger W202" ausprobiert und bei der Kombination weiterhin Stabantenne (ohne Motor) für UKW und eine Klebeantenne für DAB als Optimum hängengeblieben. Die Kombination Stabantenne (habe auch verschiedene Längen probiert) mit Blankenburg-Splitter war für beide Bänder "suboptimal". Andererseits gibt es für unsere "alten" Limousinen auch keine optisch passenden und funktionierenden (kotflügel) DAB-(kombi-)Antennen, obwohl ja gerade diese Autotypen auch noch von Laien nachrüstbar wären....
Mit dieser (von namhaften Autoradioherstellern beigelegten (oder empfohlenen) Antenne) habe ich jetzt bundesweiten Bundesmuxempfang ohne Aussetzer (von längeren Tunneln abgesehen), das war mit dem Stabantennengefrickel nicht möglich. Auch die, die sagen Scheibenklebeantennen sind ja keine richtigen Antennen (ich gehörte auch dazu) sollten diese Variante (für ca. 25€) mal ausprobieren....
Gerade für "Oltimer" kann diese Lösung das Optimum aus Empfang/Optik/Installationsaufwand/Vandalismussicherheit/Kosten und Rückbaumöglichkeit sein.

stefsch

[Salvator]

Du solltest bedenken, dass das von hinten nach vorne verlegte Antennenkabel auch ohne Antenne einiges empfängt uns so Deine Antenne damit unfreiwillig verlängert. Das liegt m.E. daran, dass das Schirmgeflecht um die 150 Ohm Koaxialleitung für UKW gedacht war und die Schirmung die doppelt so hohe Frequenz leichter durchlässt. Will heißen: Nur auf UKW ist die Antennenlänge (incl. Kabel) einigermaßen gut angepasst; bei DAB hast du zwangsläufig eine Fehlanpassung. Inwieweit du damit klar kommst hängt wohl hauptsächlich von Deiner örtlichen Empfangssituation ab. Ich hatte auch mal über eine Stoßstangenantenne nachgedacht, aber das war mir dann doch ein zu großer Aufwand.
Daher lebe ich ganz gut mit meinem Kompromiss, der zwar nicht das Optimum ist, aber dafür muss ich mir nicht meinen Wagen verhunzen.

[stefsch]

@Salvator
Hat dein JVC-Radio auch nur ein 13-stelliges Display wie mein Pioneer, d.h es zeigt auch nur Short-Label an??

stefsch

[Salvator]

Hier mein eingebautes JVC- Radio. Hat auch nur ein einfaches, einzeiliges Display. Macht bei einem 1-Din Radio auch Sinn. Zwei Zeilen könnte ich beim Fahren wahrscheinlich kaum lesen.
Nicht wundern über "NO SIGNAL". Das Auto parkt in der Tiefgarage.

[stefsch]

Wenn man wollte, wären in dieser Liga auch zwei (lesbare) Zeilen drin. Ich wäre ja schon dankbar gewesen für 16 Zeichen um den Long-Name anzuzeigen. Dann kann dein JVC wohl auch keine deutschen Umlaute und hat auch keine deutsche Bedienoberfläche, vermute ich.
Was solls, ich habe das Radio nach 1. Empfang und 2. Klang ausgewählt. in Diesen zwei Disziplinen ist es zumindest "Weltniveau"

stefsch

[Erich Hoinicke]

Leider gibt es das Phänomen, dass der DAB-Empfang bei maximal ausgefahrener Antenne - also auf UKW Länge - maximal ist und jede Verringerung der Antennenlänge zur Verschlechterung des Empfangs führt. Der maximal Mögliche Empfang ist deutlich schlechter als mit einer aktiven FM/DAB Rute. Woran kann das liegen?

Was nimmst Du denn als Referenz für "maximal möglichen Empfang"? Den erwähnten Peugeot 208? Wenn ja, dann mit gleichem Empfangsequipment?

Ich vermute den Denkfehler eher im Glauben, dass ein DAB-Empfang immer dann optimal ist, wenn die Antenne auf die richtige Länge eingeschoben ist. Das stimmt aber nur, solange kein UKW-DAB-Splitter das Signal der Antenne auch "splittet"! Der funktioniert im HF-Bereich ähnlich wie im NF-Bereich die Frequenzweiche, die das Audiosignal des Verstärkers in niedrige und hohe Frequenzen für Bass-, Mittel- und Hochtöner aufteilt.

Diesen Splittern werden vom Hersteller meist Antennen mit fester Antennenlänge von 50 ... 100 cm empfohlen, wonach die Trennfrequenz der elektrischen Weiche berechnet wird. Diese Durchgangswerte sind fix für jeden Bereich. Durch Einschieben der Antenne auf DAB-Länge optimierst Du zwar vordergründig das DAB-Signal am Splittereingang, aber verminderst es am Ausgang, wenn die Weiche für 75 cm Stablänge ausgelegt ist.

Ich selbst nutze z.Z. eine Blankenburg 4721.01 an einem VDO CDD718UB-BU an einer passiven (Ex-) Motorantenne (hi. li. in einem 94er Mazda 323F) und bin im Rhein-Main-Gebiet bei Testläufen an einem exponierten Platz mit 87...93 Treffern, je nach Ausbreitungsbedingungen, ganz zufrieden. Das aber NUR mit voll ausgefahrenen Antenne.

Frage: Wurde im Menü des Radios auch die entsprechende Option "passive ant" oder "active ant off" gewählt?

Letzte Anmerkung zu Motorantennen. Ist eine feine Sache, solange sie funktionieren. Sie sind aber nicht winterfest und gehen bei niedrigen Temperaturen wegen des spröden Kunststoffs der Wickelrute und/oder der festgefroren Teleskopelemente gerne nach den ersten Wintern zu Bruch. NP bei Mazda > 250 € So fahre ich sie nach drei Crashs wieder manuell ein und aus. Hat auch was...

[metropolis]

Die Formulierung "maximal möglicher Empfang" ist natürlich ungeschickt, Ich meine damit den Mobilempfang,, der nach meinem Geschmack so gut ist, dass ich nicht an einer weiteren Optimierung arbeiten würde.
Empfangstechnisch bedeutet dies in der Praxis meines persönlichen geografischen Umfelds:
1. HR-Bouquet Hardberg bis Straßburg
2. auf einem spezifischen Parkplatz am Rhein (frz. Seite) das Bayern-Bouquet
3. im Raum Straßburg stellenweise Schweiz in der Ebene

Dies ist in dem Referenzfahrzeug Peugeot 208 mit der Hirschmann RDA 015-1450 RD S und einem Kenwood KMM BT 504 DAB so gegeben.

In dem W124 ist die Phantomspeisung über das DAB Kabel deaktiviert, da der ABB Splitter ein gesondertes 12V Versorgungskabel hat.
Es wird wohl so sein, wie Du sagst. Nicht die Antennenlänge allein ist ausschlaggebend, sondern das ganze drumherum, insbesondere das Antennenkabel. Dies ist ja auch ein ganz spezielles bei der Auto 6000; der Isolator hat eine recht große Bohrung, so ca. 1,5mm. Der Leiter hingegen ist ein superdünnes Kupferkabel, welches wellenförmig in dem Isolator verlegt ist. Habe ich so vorher noch nie gesehen.