DAB Fernempfang (DXing) - Einige Ratschläge und Tipps

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Staxe

DAB Fernempfang (DXing) - Einige Ratschläge und Tipps

Beitrag von Staxe »

Hallo liebe DAB-Freunde,

da einige von Euch auch Interesse an weiter entfernten Sendern haben, möchte ich Euch an dieser Stelle einige Tipps und Ratschläge geben.

Vielleicht kann ein Moderator dieses Thema oben anpinnen damit in den anderen Themen DX-Fragen nicht mehr so häufig aufkommen?

Ich neige gewöhnlich dazu, recht umfangreich zu berichten. Daher wird es hier in den nächsten Tagen / Wochen einiges zu lesen geben. Man möge mir vergeben...

Vor einem halben Jahrhundert geboren in Dresden - im "Tal der Ahnungslosen" - wurde mir sozusagen der Wunsch nach mehr Information - "Westfernsehen" - buchstäblich in die Wiege gelegt. ;)
Seit 1982 habe ich mich mit Antennenbau beschäftigt. Über die Jahre, bis hin zur Ausbürgerung aus der DDR im Frühjahr 1988, war der Antennenbau - Einzelanlagen und auch größere Gemeinschaftsantennen - mein Broterwerb. Ich war allerdings hauptsächlich für die Mastkonstruktion verantwortlich. Achtzig Prozent unserer Anlagen waren nach Bayern (K4,23,57) ausgerichtet - 10 % Richtung Berlin (K7,33,39) - 10% Richtung Torfhaus (K10). Daher kommt auch meine "Liebe" für den Ochsenskopf - für den BR.
Früher waren Rias 2 (91.2 MHz) und Bayern 3 (99.4 MHz) meine täglichen Sender - heute ist es Bayern 1 (10B).

Vor 12 Jahren habe ich die alte Leidenschaft wiederentdeckt - erst UKW, gefolgt von DVB-T - bin ich nun bei DAB+ angekommen und natürlich wieder beim BR. ;)

Nun geht es endlich los... :cheers:
  • Antennen
Das Wichtigste beim Fernempfang ist die Antenne.
Ich habe schon einige ausprobiert - Fuba DAT 307, Fuba DAT 310, Kathrein AV12, die gute alte 13 Elemente Bad Blankenburg bis hin zur Antennengruppe.

Für Einsteiger aber unbedingt auch für "Profis" eignet sich nach meiner Erfahrung diese -16 Elemente LogPer Antenne http://www.antennenland.net/3H-VHF-VF-16LOG am Besten.

Die 16er LogPer Antenne ist relativ klein und leicht und hat dadurch eine geringe Windlast.
Sie verfügt einen gleichmäßigen Gewinn von ca. 8 dB(d) über das gesamte VHF-Band III (DAB 5A-13F).
Diese Antenne wird vor dem Mast montiert - man braucht also bei der vertikalen Montage keinen Ausleger.
Aus meiner Sicht ist sie äußerst stabil und hervorragend verarbeitet - somit bestes für die Außenmontage geeignet!

Neuerdings liefert Antennenland.de die LogPer zerlegt.
Das heißt, dass die Elemente einseitig entfernt werden um so eine geringere Abmessung des Versandkartons zu erreichen. Eine Montageanleitung liegt bei - ist kinderleicht.

Wenn man die Antenne an einem schwer erreichbaren Ort montiert (wie ich auf einer 18 Meter hohen Kiefer) empfiehlt es sich - besonders bei vertikaler Montage - die demontierten Elemente oder am besten alle Elemente nach der Montage von EINER Seite mit "UHU plus Endfest" (Amazon) zu fixieren.

Der für mich größte Vorteil dieser Antenne ist ihr vertikaler Öffnungswinkel von über 60 Grad!
Dies bedeutet in der Realität, dass Ihr damit ohne Antennenrotor - also recht preiswert - Signale von vielen verschiedenen Sendern empfangen könnt und nicht nur exakt von einem, wie es zB. mit einer Kathrein AV12 der Fall wäre.

Ich habe die LogPer auf den Kanal 10B Oberfranken vom Ochsenkopf/Bamberg ausgerichtet und empfange damit - neben 10B - täglich 12D Bayern vom Sender Hohe Linie (weiter östlich als ausgerichtet) und auch 7B Hessen vom Rimberg (deutlich westlicher als ausgerichtet).
Sie ersetzt natürlich in keinem Fall eine Kathrein AV12 welche auf einem Antennenrotor - drehbar - montiert ist!

Der breite Öffnungswinkel hat leider auch einen Nachteil (SFN) dazu komme ich viel später.

Aufpassen müsst Ihr unbedingt bei den Antennengewinn-Angaben der Hersteller und Shops!
Einige verwenden dBd (Dipol) - andere dBi (isotrop) - Angaben!
Erläuterung dazu Wikipedia: Antennengewinn.

Für mich gilt nach wie vor dBd!
Bei dBi Angaben könnt Ihr locker 2 dB abziehen dann habt Ihr den tatsächlichen Antennengewinn.

Ein Beispiel:

Kathrein gibt für ihre AV12 (3,3 Meter lang!) einen Gewinn von 7,5-12,5 dB an - Antennenland gibt für die 16er LogPer (1,2 Meter lang) einen Gewinn von 10 dB an. :gruebel: :gruebel: :gruebel:
Betrachtet man diese beiden Antennen, sollte einem bereits ein Licht aufgehen!
Kathrein verwendet, die aus meiner Sicht korrekte, dBd Angabe - Antennenland hingegen dBi.
Also bei bei dBi Angeben locker 2 dB abziehen um nicht Birnen mit Äpfeln zu vergleichen.

Wie ich schon sagte - ich kann leider nur sehr ausführlich - hoffentlich wird Euch nicht langweilig?

Ich habe auch schon mit Antennengruppen experimentiert.
Damals zur "Westfernsehnzeit" haben wir ausschließlich Antennengruppen errichtet.

Für die oben genante 16er LogPer würde ich den horizontalen, wie auch vertikalen Stockungsabstand (gegenseitiger Anstand horizontal und/oder vertikal von Mitte zu Mitte der Antenne) einer 7-Elemente Yagi Antenne nach Spindler verwenden.

Horizontaler Stockungs-Abstand (BE): 1,60 Meter
Vertikaler Stockungs-Abstand (AH): 1,30 Meter

Theoretisch erreicht man mit einer 2-er Gruppe einen Mehrgewinn von 3 dB - mit einer 4-er Gruppe sind es 6 dB.
Wenn man in der Praxis 2 dB bzw. 4 dB Mehrgewinn erreicht - hat man alles richtig gemacht!

Wichtig ist, dass alle Antennen möglichst exakt die gleiche Signalstärke empfangen.
Die Zuleitungen zum Zusammenschlusspunkt müssen unbedingt - millimetergenau - gleich lang sein!!!
Verwendet man Yagi Antennen (natürlich völlig baugleiche) müssen diese exakt gleich montiert werden - an der selben Stelle und auch exakt gleich ausgerichtet.
Bei vertikaler Montage dürfen die Anschlussdosen nicht zueinander zeigen - sondern bei allen Antennen in die selbe Richtung!

Für den Zusammenschluss eignen sich Gruppenkoppler (gibt es für 2-er Gruppen bei Ritt mann und Pausat).
Ebenso eignen sich gute Zwei- oder Vierfachverteiler (z.B. Kathrein EBC 10) und natürlich nach wie vor die selbst gebaute Kopplung nach Spindler.
Bei dieser Lösung ist etwas Geschick und Kreativität bezüglich Anfertigung und Wetterschutz verlangt.

Habe vieles getestet - Fazit: Ein guter Zwei- oder Vierfachverteiler macht hier vorbehaltlos einen guten Job.

Bitte kommt nicht auf die unsinnige Idee jede Antenne der Gruppe mit einem Vorverstärker auszustatten! Selbst heute arbeitet kein einziger Verstärker exakt identisch - die Gruppe würde "schielen" und der erhoffte Mehrgewinn könnte womöglich völlig ausbleiben!

Thema Antennen durch? Wenn Ihr weitere Fragen habt - bitte fragt einfach.
  • Verstärker
Ja, ich glaube hier bin ich nicht gänzlich unbefangen.
Was zeichnet einen guten Verstärker in erster Linie aus?
Keine Frage sein Rauschfaktor (Rauschzahl, Rauschmaß, Rauschen, Rauschwert, ...)

Hier gilt: Um so niedriger - um so besser!

Wenn Ihr den Einsatz von einem Verstärker in Erwägung zieht - bitte bei der Suche zuerst nach dem Rauschfaktor schauen - dann vielleicht nach dessen Gewinn / Verstärkung.

Beispiel: Ihr findet irgendwo einen DAB Verstärker - das Teil ist mit einem Gewinn / einer Verstärkung von 36 dB angeben und hat einen, nicht unüblichen, Rauschfaktor von 4,5 dB.
Einfache Rechnung: 36 : 4,5 = 8 - das Teil würde Euren Empfänger gleichmäßig mit 4,5 dB "zu rauschen" - sehr schön mit einem Spektrum Analyser (z.B. RF Explorer - Vielen Dank für den Tipp an Nordlicht2) zu sehen - das Antennensignal hingegen würde dieser Verstärker gerade mal um 8 dB anheben.
Also Finger weg von solchem Schrott - schade um jeden Cent.

Für mich sind die TGN Vorverstärker das Beste was man bekommen kann.
Diese Verstärker haben über die ganze Palette (UKW, DAB, DVB-T) einen Rauschfaktor von 0,3 dB - dieser ist also völlig zu vernachlässigen - mit dem RF-Explorer nicht mal messbar.
Die Verstärkung liegt bei 18 dB - für DVB-T gibt es auch eine 36 dB Version.

Der größte Vorteil aus meiner Sicht ist, dass starke Signale von den Ortssendern nicht bzw nur gering verstärkt werden - gut sichtbar mit einem Spektrum Analyser (RF-Explorer).
Ein weiterer großer Vorteil ist deren Selektivität.
Der TGN DAB Vorverstärker (ULNA3018 DAB MKIV) senkt UKW-Signale um -38 dB und UHF-Signale (spielen für uns eher keine störende Rolle) um -45 dB.

Oft habe ich schon den Tipp bekommen auch den UKW-Pegel mit einem Sperrfilter (Pausat) abzusenken da dieser den DAB-Empfang stören kann.
Viele DAB-Radios mögen keine hohen UKW-Pegel - sie werden dadurch "taub" für schwache DAB-Signale.
Wenn Ihr Euch für den TGN Vorverstärker (ULNA3018 DAB MKIV) entscheidet, ist ein UKW-Sperrkreis definitiv überflüssig.

Ein Vorverstärker gehört so nah wie möglich an die Antenne!

Daher empfiehlt es sich, den TGN Vorverstärker mit Mastgehäuse zu bestellen.
TGN DAB Vorverstärker - ULNA 3018 DAB MKIV mit Mastgehäuse

TGN legt statt einer ordentlichen Mastschelle nur einen billigen Kabelbinder für die Befestigung vom Verstärker am Antennenmast bei - das finde ich sehr schade.
Für stolze 102,50 € sollte man eine stabile Befestigung erwarten können!

Den TGN 5 Volt DC-Insert mit Schaltnetzteil kann ich nicht unbedingt empfehlen.
Das mitgelieferte Netzteil rauscht wie blöde (deutlicht sichtbar mit dem RF-Explorer) und die Qualität vom DC-Insert gefällt mir nicht sonderlich.
Falls Ihr ihn doch mit bestellt, unbedingt das Netzteil so weit (mindestens 3 Meter Abstand !!!) wie möglich von Eurem DAB-Radio entfernt einstecken!
Einige Radios mögen solche Rausch-Netzteile gar nicht und werden ganz schnell taub für schwache Signale.

Für die Stromversorgung vom TGN-Vorverstärker kann ich Euch die Kathrein Fernspeise-Weiche WFS 28 (5-18 Volt) zusammen mit dem Kathrein Netzteil NCF 18 empfehlen.
Leider teuer - dafür bekommt man hervorragende Qualität - eben Kathrein.
Das Netzteil ebenfalls mindestens 3 Meter vom Empfänger unterbringen - es rauscht auch heftig.

Es gibt aber noch eine andere, viel bessere und auch preiswertere Lösung (Ritt mann) für die Stromversorgung des Vorverstärkers - dazu später im Bereich Sperrkreise und Sperrfilter mehr.

Weitere, sehr empfehlenswerte DAB-Verstärker:

In erster Linie sei hier der Pausat F- DAB+ Verstärker genannt.
Dieser hat einen sehr guten Rauschfaktor von 1,2 dB bei 20 dB Verstärkung.
Er ist sehr gut verarbeitet und hat somit ein unübertroffenes Preis- Leistungsverhältnis.
Auch dieser Verstärker sollte so nah wie möglich an der Antenne angebracht werden.
Hierfür ist wieder etwas Kreativität verlangt.
Eine Elektro-Außendose tut es genauso wie eine übergestülpte - am Falz aufgeschnittene - leere Plastiktube von entsprechender Größe und mit UV-Schutz versehen - z.B gutes Isolierband oder UV-Schutz Spray für Kunststoffteile.

Der Ritt mann DAB-Vorverstärker und der baugleiche Verstärker von Antennentechnik Bad Blankenburg sind ebenfalls unbedingt zu empfehlen.

  • Sperrkreise / Sperrfilter
DX OberTShausen

Re: DAB Fernempfang (DXing) - Einige Ratschläge und Tipps

Beitrag von DX OberTShausen »

Staxe hat geschrieben: Ich neige gewöhnlich dazu, recht umfangreich zu berichten. Daher wird es hier in den nächsten Tagen / Wochen einiges zu lesen geben.
Das hört sich schonmal gut an :D :spos:
Staxe hat geschrieben: Für Einsteiger aber unbedingt auch für "Profis" eignet sich nach meiner Erfahrung diese -16 Elemente LogPer Antenne http://www.antennenland.net/3H-VHF-VF-16LOG am Besten.
Wenn ich den Platz dafür hätte bzw. die Möglichkeit, sie irgendwo zu montieren, dann würde ich sie mir sofort bestellen.
Aber gibt es auch kleine Antennen, die schon eine deutliche Verbesserung gegenüber der normalen Stabantenne bringen können? Also welche, die man problemlos auch in der Wohnung nutzen kann.

Gibt es Möglichkeiten, solche Antennen an portable Geräte anzuschließen, die keinen Antenneneingang haben?
Noch ein Hannoveraner

Re: DAB Fernempfang (DXing) - Einige Ratschläge und Tipps

Beitrag von Noch ein Hannoveraner »

Oh, das freut mich, bin ungefähr im selben Alter. :-)

Mich interessiert vor allem die Verarbeitung der LogPer-Antenne von Antennenland. Kann man diese auch draußen anbringen, sprich: Wie korrosionsstabil ist diese Antenne?

Wetterfest sollte sie schon sein, allerdings konnte ich das bei Vergrößerung der bei antennenland hinterlegten Bilder nicht unbedingt beurteilen.

O.k., beim Preis sollte man sicherlich nicht meckern. Aber ich zahle auch gern mehr, wenn sie dafür länger hält. ;)
Harrybo

Re: DAB Fernempfang (DXing) - Einige Ratschläge und Tipps

Beitrag von Harrybo »

Hallo da draußen im DX Land,

vielen Dank an Staxe das er hier seine Erfahrung weitergibt.
Ich hab seit ca.2 Jahren so eine 16 Element LogPer und bisher ist nix kaputt.
Die Farbe des Alus hat sich verdunkelt ansonsten ist sie wie neu.
Habe sie horizontal für Berlin montiert und es hat sich mal eine große Eule auf einem der langen vorderen Elemnte niedergelassen und es war dann runtergebogen. Antenne runtergeholt und wieder gerade gebogen, das wars.


Grüße aus Dresden.
Radiofritze

Re: DAB Fernempfang (DXing) - Einige Ratschläge und Tipps

Beitrag von Radiofritze »

Hallo Staxe,

Du langweilst überhaupt nicht. Genau das Gegenteil ist der Fall. Es ist immer wieder interessant, Deine Erfahrungsberichte hier zu lesen, leider viel zu selten.

Ich beabsichtige, mir von TGN jeweils einen ULNA 3018 DAB und einen ULNA 3018 UKW/FM zu kaufen, da nach einigen Recherchen im Netz bei mir der Eindruck entstanden ist, dass diese Verstärker nahezu konkurrenzlos sind. Oder liege ich da falsch?

Ich möchte nämlich für meine drehbare KATHREIN AV 12 folgende Teile bis zu den Empfängern (z.B. ONKYO T-4070, YAMAHA T-D 500 bzw. SANGEAN WFT-3) dazwischenschalten:

1. vorhandene R...mann Kanalsperren (5C+7B+7D) anschließend
2. TGN ULNA 3018 DAB anschließend
3. vorhandener PAUSAT DAB+ Verstärker bzw.. SPAUN HAV 285 F (ein Eingang, zwei Ausgänge für jeweils einen Tuner)

Verwendet wird als Kabel (Länge ca. 20 Meter) gegenwärtig das KTH 94, welche ich austauschen möchte gegen das KATHREIN LCD 111A+.

Ist die Reihenfolge so o.k.?

Über Deine Antwort würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße nach Weinböhla aus der Bundeshauptstadt vom

Radiofritze
Staxe

Re: DAB Fernempfang (DXing) - Einige Ratschläge und Tipps

Beitrag von Staxe »

Vielen Dank lieber Radiofritze.

Die beiden TGN Vorverstärker kannst du schon mal vorbehaltlos bestellen - da gibt es nicht mal annähernd etwas Vergleichbares.

Als nächstes folgt oben das Thema Verstärker und Kabel.
Die nächste Tage - wenn ich die Zeit finde - werden noch viele andere Themen folgen.

Einen schönen Abend allerseits und viele Grüße vom Staxe aus Weinböhla.
XXXXXX

Re: DAB Fernempfang (DXing) - Einige Ratschläge und Tipps

Beitrag von XXXXXX »

Würde auch gerne was in puncto Fernempfang machen jedoch holt meine 7 Elemente-Antenne absolut nix raus und für eine größere ist hier schlicht kein Platz. Müsste die eh unter Dach montieren. Obwohl ich es mir nicht erklären kann, vielleicht ist einfach nur mein getesteter Empfänger (IR6S Plus mit FS2026-5 (Venice 6.5)-Modul) zu taub. Hatte nämlich vor ein paar Tagen sauber eine Antennenbuchse angelötet und nicht mehr bekommen als schon über die Teleskopantenne möglich ist. Jedoch hat der Empfänger von Staxe das gleiche Modul und die Störungen kommen doch meist über die Teleskopantenne im Nahbereich des Empfängers rein. Wäre ein Empfänger wie ein Dual DAB 2A, der werkseitig schon mit Koaxbuchse kommt, denn geeigneter?
Felix II

Re: DAB Fernempfang (DXing) - Einige Ratschläge und Tipps

Beitrag von Felix II »

Oh man, wenn du schreibst
bis hin zur Ausbürgerung aus der DDR im Frühjahr 1988
brennt mir die Frage auf den Nägeln, wie es dazu kam. Aber das ist null technisch und hat mit Antennen und Rundfunkempfang nun leider gar nichts zu tun. Darum fürchte ich dies ist hier nicht die geeignete Plattform.
Falls doch, warst du oppositionell oder politisch unbequem ? Westempfang wurde ja geduldet und Gemeinschaftsantennenempfang auch.
XXXXXX

Re: DAB Fernempfang (DXing) - Einige Ratschläge und Tipps

Beitrag von XXXXXX »

Wie wäre es denn wenn ihr das per PN besprecht? Hier passt es halt nunmal überhaupt nicht hin ;)
pomnitz26

Re: DAB Fernempfang (DXing) - Einige Ratschläge und Tipps

Beitrag von pomnitz26 »

b025 hat geschrieben: Wäre ein Empfänger wie ein Dual DAB 2A, der werkseitig schon mit Koaxbuchse kommt, denn geeigneter?
Der werksseitig einpolige Klingeldraht ist für das Experiment eine Katastrophe. Da muss genauso nachgearbeitet werden wie in deinem ersten Gerät. Wo da wohl der Fehler lag kann leider niemand von uns sagen. Gute Geräte haben in der Regel einen schraubbaren F-Stecker mit Teleskopantenne. Ansonsten wenn mit einer normalen Teleskopantenne nur ein Balken angezeigt wird spielt dieses primitive Konstrukt das Ensemble mit 5 Balken problemlos ab.
[attachment 9510 22.04.201719-23OfficeLens.jpg]
XXXXXX

Re: DAB Fernempfang (DXing) - Einige Ratschläge und Tipps

Beitrag von XXXXXX »

Koaxkabel brachte bei mir keine Änderung, wurde sogar noch schlimmer. Habe das Gerät mittlerweile auf die Teleskopantenne mit dem normalen Klingeldraht zurückgebaut.

Ein schraubbarer F-Stecker hätte halt das Problem, dass ich es damit nicht direkt an die Antennendose anschließen kann. Müsste dann wieder mal mit Adaptern arbeiten was jetzt auch nicht das wahre ist.

Was sind denn gute Geräte mit ext. Anschluss?
DABit

Re: DAB Fernempfang (DXing) - Einige Ratschläge und Tipps

Beitrag von DABit »

Guten Morgen miteinander

@ b025
Ich gehe einmal davon aus, dass Du die Antennenstecker Buchse am Gerät mit einem kurzen Koaxialkabel mit dem Empfängermodul verbunden hast. (Schirm auf dem Modul auch angeschlossen!)

Als zweites wäre abzuklären, ob das Netzteil des Radio's selber den Empfang stört. Es ist unbedingt den alten, schweren Netzteilen mit richtigem Trafo den Vorzug zu geben. Die leichten Schaltnetzteile können den Empfang erheblich beeinträchtigen!

Da wir gerade bei den Netzteilen sind....

WLAN Router besitzen zum Teil recht grimmige Netzteile, welche recht grosse Reichweiten haben. Wie sieht es mit dem Telefon aus? Handy Ladegeräte sind heute alle mit Schaltnetzteilen versehen!

Um solche Störsender zu suchen, latsche ich mit einem kleinen hochempfindlichen DAB Radio (Microspot RA-84) in der Wohnung herum und achte auf die BER. (Bit Error Rate, Bit Fehler Rate). Beim Störer wird die Antenne eingeschoben, so kann man im Umfeld genauer feststellen, ob es nun der Bildschirm vom Computer ist oder das Druckerkabel oder halt doch wieder das Netzteil. Es war aber auch schon mal die LED Leuchte neben dem Laptop, bzw das Netzteil. (Bis ich nur einmal darauf gekommen bin, dass das NT nur stört, wenn die Lampe ausgeschaltet ist....)

Als nächstes wäre abzuklären, wie und ob das Dach isoliert ist. Isolationen mit Metallfolien sind Gift für Radiowellen.

Da ich Deine Wohnsituation nicht kenne, liste ich ein paar Möglichkeiten auf, wie Du testen kannst was so machbar ist / wäre wenn mann einfach so könnte. ( Von der Bastellösung zum Providurium nach dem Motto, ein Provisorium hält ewig!)

Für mich unverzichtbar ist zum Beispiel eine Stange von einem Büchergestell, die an einem Ort in der Wohnung aufgestellt wird, wo sie am wenigsten stört. Da wird nun die Antenne montiert und ist für Versuche und Test gut zugänglich und vor allem drehbar. Natürlich ist es vorteilhaft, wenn die Antenne ein wenig von den Wänden entfernt zu stehen kommt.

Nun kommt mein RA-84 zum Einsatz. Ein 35.- Radio, welches mit Umschalter für Teleskop oder F-Buchsen verbastelt wurde. Das Teil besitzt nun 2 F-Buchsen und wird in die Antennenleitung eingeschleift. Also Antenne, RA-84, Onkyo T-4030 DAB Tuner. Das ermöglicht nun schon einige Versuche, da der RA-84 nun als "Messempfänger" die BER mist, was der Onkyo nicht kann.

Nun werde ich aber langsam "Langfädig". Später mal mehr ...

@ Staxe
Ich finde es immer wieder schön, wenn Menschen wie Du ihre Erfahrungen weiter geben! Genau auf diese Art und Weise konnte ich ja mein Wissen erlangen. Mein Radio Hobby begann in den frühen 70er Jahren und wurde später im Beruf (Elektronik Entwicklung und Reparatur) Richtung EMV, Störstrahlungsmessung usw gelenkt. Bücher wie der Rothammel ergänzten meine Tätigkeiten in der Nachrichten Technik.

Super Forum! Machen wir weiter so!

Liebe Grüsse aus der Schweiz

Res
B.Zwo

Re: DAB Fernempfang (DXing) - Einige Ratschläge und Tipps

Beitrag von B.Zwo »

Hallo Staxe!
Hast du nicht auch Antennen gekoppelt? Wie bist du auf die richtigen Abstände gekommen? Hast du das berechnet oder experimentell ermittelt? Welche Bauteile verwendest du zur Kopplung?
XXXXXX

Re: DAB Fernempfang (DXing) - Einige Ratschläge und Tipps

Beitrag von XXXXXX »

Maße würde auch angeschossen, habe es ganz genau so gemacht, wie es hier im Forum mehrfach beschrieben wurde. Koaxkabel scheint das IR6S Plus allerdings nicht zu mögen, habe beim Rückbau auf die Teleskopantenne den Klingeldraht durch ein Koaxkabel ersetzt, was sofort mit Empfangseinbussen bestraft wurde. Jetzt läuft es mit dem Klingeldraht wie früher.

Leider gibt es die als sehr empfangsstark beschriebenen Microspots nicht in Deutschland...
Nordlicht2

Re: DAB Fernempfang (DXing) - Einige Ratschläge und Tipps

Beitrag von Nordlicht2 »

Was wirklich nervt ist wenn ein 80m entferrnte Nachbar Abends TV sieht und dessen HF Stoerungen an Dachantenne den Empfang um 4 Balken zurueckgehen lassen. Am Spektrumanalyzer ist dann immer ein schoener Rauschpegel im Bereich K8 bis K11 zu sehen. Ob es der TV oder ein Kabelreceiver ist weiss ich nicht. Muss vor der Glotze schon ordentlich Pegel sein, wenn es so 'gut' nach aussen dringt.:D
Also am Besten, man wohnt auf nem Dorf und oder hat ein einige tausend Quadratmeter grosses Grundstueck. Ansonsten hat man das schon aus AM Zeiten ueber UKW hinweg bekannte Problem der HF Stoerer oftmals auch weiterhin noch im digitalen Radio Zeitalter. Einzig der UHF DVB-T(2) Bereich ist praktisch fast nie gestoert.
Bei mir selber stoert ein alter Trafo fuer 12V Halogenlampen im Bad den UKW Empfang massiv. Mein Plasma TV stoert UKW und DAB, allerdings nur innerhalb des Zimmers in dem er steht. LCD Schirme senden mit starkerem Pegel.

Als Tipp zum Reduzieren des UKW Pegels, einfach eine alte Radio/TV Anschlussdose zwischen schalten. Die daempfen UKW am TV Ausgang so um die 30dB. Diese Dosen eignen sich auch gut um UKW und DAB auf ein Kabel zu bringen um es dann im Haus zu verteilen. Funktioniert besser als mit Mehrbereichsverstaerkern, die gerne UKW Oberwellen in den VHF DAB+ Frequenzbereich bringen. BK Breitbandverstaerker sind fuer Dachantennen meist ungeeignet, denn sie kommen mit den hohen UKW Eingangspegeln nicht klar und erzeugen Oberwellen im VHF Bereich. Daher besser jeden Bereich schmalbandig getrennt verstaerken und ueber Weichen (Anschlussdose) zusammenschalten wenn notwendig.

Es empfiehlt sich grundsetztlich Kanalsperren fuer Muxe (Kanaele) zu verwenden, die mit 16/16 Balken ankommen. Deren Pegel selbst wenn noch weit unter dem fuer den Verstaerker maximal zulaessigen Ausgangspegel, reichen schon um im Empfaenger oder im auch Verstaerker leichte Mischprodukte zu erzeugen.
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