Sinn oder Unisnn: Rebroadcasting-Anbieter via DAB+

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Anonymer Teilnehmer

Geloescht

Beitrag von Anonymer Teilnehmer »

[Beitrag auf Wunsch des Users entfernt.]
gb

Re: Sinn oder Unisnn: Rebroadcasting-Anbieter via DAB+

Beitrag von gb »

Habakukk hat geschrieben: @Hagen/RudiP:
[...]
Und darauf wollte gb glaube ich hinaus mit der Aussage, dass die Einwanderer eben auch Sat-Schuesseln und Smartphones haben, um die Programme ihrer Heimat hoeren/sehen zu koennen. Ob irgendein obskures Mischprogramm, das hierzulande angeboten wird, da sehr viel attraktiver ist, wage ich auch zu bezweifeln.
So ist es.

Und schon erstaunlich, welche Reflexe hier - und nicht nur hier - zu beobachten sind, wenn man über in Deutschland resp. im Ruhrgebiet lebende Ausländer und deren Medienrealität diskutieren möchte.

Off topic: Offensichtlich wurde jahrzehntelang gewissen Leuten auch hier im Forum eingetrichtert, daß man gewisse Bevölkerungsgruppen auch gegen besseres Wissen nicht kritisieren darf. Wer das trotzdem macht ist pauschal ein Nazi und scheiße - die Welt kann so niedlich sein. Dies wiederum hat über die Jahre zu einem Meinungsstau geführt, der sich irgendwann entladen wird und das geht in Deutschland erfahrungsmäß übel aus.

Denn es dient niemandem, alle Ausländer pauschal gut oder schlecht zu finden. Vielmehr halte ich es für angemessen, abhängig von der Thematik, einen unverklärten Blick auf die Dinge zu werfen und werfen zu dürfen. Das sollte in diesem Forum noch möglich sein.

Dinge = Sat-Schüsseln und Smartphones.

On topic: Man kann noch die ergänzende Frage stellen, wie ein Rebroadcasting-Angebot lizenzrechtlich zu behandeln ist. Es geht dabei auch um die Kontrolle radikaler Inhalte. Erstaunlich war ja auch, daß ein türkischer Sender seine Bewerbung für DAB+ wieder zurückgezogen hat.

Mehr schreibe ich besser nicht... ;-)

gb
RudiP

Re: Sinn oder Unisnn: Rebroadcasting-Anbieter via DAB+

Beitrag von RudiP »

Mich stört die "Denkmethode":

ethnische Minderheiten sollen kein Programm haben dürfen, weil sie ja per Schüssel und Netz Zugang zu Programmen der Heimatländer haben.

Deutschstämmige bekommen schon ein terrestrisches Programm, obwohl sie ganz genauso Schüssel und Netz haben, und das sogar ohne Ariernachweis.

Für diese offensichtliche Ungleichbehandlung wurde noch keine Begründung abgegeben.

Und wenn ich Angst vor Radikalisierung von Moslems, Christen oder sonstwem habe, dann kann doch nichts Besseres passieren, als dass Sender wie Funkhaus Europa oder Lora Programme veranstalten, von denen man weiß, dass sie verantwortungsvoll gestaltet werden.
Hagen

Re: Sinn oder Unisnn: Rebroadcasting-Anbieter via DAB+

Beitrag von Hagen »

gb hat geschrieben:On topic: Man kann noch die ergänzende Frage stellen, wie ein Rebroadcasting-Angebot lizenzrechtlich zu behandeln ist. Es geht dabei auch um die Kontrolle radikaler Inhalte.
DAS dürfte der Grund sein, warum wir gerade eine Phantomdiskussion führen und es in D nicht funktionieren wird: Die Medienbürokratie... Du brauchst einen deutschen Vertreter, der für die Gesetzeskonformität gerade steht.

Was Reflexe etc. betrifft, kann ich Deinem letzten Posting durchaus zustimmen. Allerdings hoffe ich, dass auch klar geworden ist, das es niemanden schadet, die eigenen Vorurteile und Bewertungen zu hinterfagen...
Matthias K.

Re: Sinn oder Unisnn: Rebroadcasting-Anbieter via DAB+

Beitrag von Matthias K. »

Naja, ein bisschen verstehe ich es schon.
Das Motto: Es gibt sogar "größere Minderheiten", die kein Programm gestellt bekommen, warum sollten dann noch kleinere Minderheiten bedient werden.

Und wenn es Programme für die großen Massen nichtmal schaffen, wie sollen es dann Minderheitenprogramme hinbekommen.

Gibt es einen Dorfsender, den jeder im Dorf hört und jeden Montag gibt es Abends das Italien-Special und jeden Dienstag das Spanierprogramm, dann funktioniert das.

Wenn ein öffentlich finanziertes, von Werbegeldern unabhängiges Programm wie WDR Funkhaus Europa das macht, dann funktioniert es auch.

Selbst Radio Bob spielt neben kommerziellen Rock auch Pop & Charts.
Aber keiner hat es bisher hinbekommen, einen richtigen Rock-Sender auf die Beine zu stellen und finanzierbar auszustrahlen, der z.B. Hardrock, Heavy Metall, Nu Metall, Dark Wave & Gothic spielt.


Um zum ursprünglichen Thema zurück zu kommen:
Ich glaube einfach, dass so ein Würfel der Minderheiten nicht angenommen wird - ebenso fehlt eine Finanzierbarkeit.
Natürlich hätte der Türke gerne ein türkisches Programm über Antenne.
Natürlich hätte der Kroate gerne ein kroatisches Programm über Antenne.
Aber wenn der Kroate sich spontan entschließt, Radio zu hören, will er nicht türkisch auf seinen neuen Lieblingssender hören.

Heute sind wir nun mal im Zeitalter von Sat-Radio und Web-Radio.
Vielleicht von dem DAB-Mischprogramm angelockt wird es schnell heißen: "Ja, die schalten jetzt wieder zum anderen Land um, aber Du kannst doch über das Internet weiterhören, warum überhaupt DAB?".

Wenn gemischter Plattformbetrieb, dann nicht auf einen einzelnen Programm-CU-Block, sondern dann eine richtige Plattform, einen ganzen Mux, überall dort ausgestrahlt, wo die Leute leben und es wollen.
Dann gibt es halt 10 Programme auf einen neuen Mux, der in 10 Lokalitäten Deutschlands gesendet wird.
Meinetwegen sollen die Veranstalter es zur Auflage bekommen, die Wahrung der Kultur mit der Integration zu verbinden.
So ein Programm muss ja nicht gleich zum Hassprediger werden, sondern kann gut verzahnt zur Integration und Völkerverständigung beitragen.

Dazu wird es dennoch wahrscheinlich nie kommen.

Was andere Leute sonst noch an diesen Themen stört, kann ich mir nur so erklären:
Mir gehen schon meine christlichen Kirchenglocken auf den Keks.
Wenn ich dann noch das Megaphon mit Gesang (Minarett, Mosche) direkt vor der Tür hätte, würde ich mich in meinem eigenen zu Hause nicht mehr "zu Hause fühlen" bzw. würde es mich garantiert nicht weniger nerven. ;-)
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