2. DAB+ - Bundesmux - Planungen und Aktuelles

[Habakukk]

Die Idee mit den Regionalmuxen hatte man natürlich auch schon. Aber da hieß es dass das zu teuer sei so ganz Deutschland abzudecken. Oder das Rosinenpicken geht wieder los und dort wo es bereits gefühlt 100 Programme gibt (Bayern, Berlin...) kommen noch weitere dazu und die anderen Bundesländer kucken in die Röhre.

Naja, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. In Großbritannien funktioniert das doch auch: da gibt es Absolute Radio und Absolute Radio 90s im 1. nationalen Mux, sowie in manchen Lokalmuxen, Absolute Radio 80s sendet im 2. nationalen Mux. Absolute Classic Rock ist in diversen Lokalmuxen zu finden. Absolute Radio 70s gab es auch mal, wurde aber kürzlich durch andere Programme ersetzt.

Programme wie Capital, Heart oder Smooth sind dann in Lokal-/Regionalmuxen in der jeweiligen Regionalversion zu finden.

Natürlich ist das in Deutschland mit den verschiedenen Landesmedienanstalten und Zuständigkeiten alles etwas mühsamer und vielleicht auch teurer, aber man könnte schon jetzt zumindest in Ballungsräumen starten und die Marken bekannter machen. Klar ist das dann Rosinenpicken, aber wäre es nicht besser, als jetzt jahrelang gar nichts zu tun?

Der 1.Bundesmux war ja auch nicht vom Start weg gleich deutschlandweit empfangbar. Und vielleicht würden ein paar bundesweite Programme gerade erst den Start landesweiter Multiplexe ermöglichen, wo tlw. ja Programmanbieter fehlen, um den Mux voll zu bekommen.

[zerobase now]

Alles eine Frage des Preises, kann man immer nur wieder betonen. Kleinere Muxe wie in Berlin oder Hamburg sind sicherlich bezahlbar. Aber versuch doch mal ein landesweite Ausstrahlung z.B in Bayern hinzubekommen. Da wirds dann schon richtig teuer und dann reden wir dann nur von einem Bundesland.

[RichtungBerlinRadiohörenderSachse]

Keiner braucht noch endlos mehr Programme in diesem verlorenen (inzwischen) Standard von 72kbps.

Erst mal wäre doch das Bestehende auf so einen Stand zu bringen, wie es einer sauberen UKW-Qualität entspricht. Da ist man ja Meilen von entfernt, außer in Sachen-Anhalt.

Seit ich den privaten Sachsen-Anhalt-MUX empfange, schalte ich, wenn Dudel-Hören angesagt ist, kaum noch auf andere DAB-Dudler. Soll man doch diesen MUX überall aussenden, das Dudel ist doch ohnehin meist dasselbe.

Warum schlecht dudeln, wenn sich auch gut dudeln lässt.

[pomnitz26]

Das wollte doch keiner sonst wäre das alte DAB mit 192kBit/s der Erfolg geworden.

[DH0GHU]

In den meisten Landesmuxen würde ein Platz nicht mehr kosten als 2-3 einzelne UKW-Grundnetzsender...
Bei Landesmuxen lassen sich dafür Werbezeiten getrennt vermarkten.

[RichtungBerlinRadiohörenderSachse]

Das wollte doch keiner sonst wäre das alte DAB mit 192kBit/s der Erfolg geworden.

Das hatte ganz andere Ursachen, es gab damals gar keine Radios im Penny-Segment.

[Japhi]

Das Problem waren die teuren Radios und eben nur 6 Programme im meist einzigen Mux dank 192kbps. Mit mehr Programmen klang es dann eben noch schlechter.

[FrankSch]

Wenn es so klingt wie bei Schwarzwaldradio, bin ich mit den 64 kbit/s durchaus zufrieden.

[zerobase now]

Das wollte doch keiner sonst wäre das alte DAB mit 192kBit/s der Erfolg geworden.

Das wollte deshalb keiner, weil es zum einen ein viel zu schlechtes Sendenetz mit Funzelleistungen gab und weil ein privates DAB Netz mit 192 kbit/s viel zu teuer geworden wäre, da ja dann nur 6 Sender in den Mux reingepasst hätten. Wenn man mal hochrechnet was das für die Kosten des BM 1 bedeuten würde, ist sofort klar, warum das keine Erfolgsgeschichte werden konnte.

[RichtungBerlinRadiohörenderSachse]

... und eben nur 6 Programme im meist einzigen Mux dank 192kbps. Mit mehr Programmen klang es dann eben noch schlechter.

Damals, mit schon einem Programm mehr (bei ohnehin wenigen) in einem MUX - klar schlechter - jedoch kein Vergleich zu heute mit AAC, wo nur wenige weniger das Qualitätskriterium schon erfüllen würde. Und man wünscht ja eigentlich als Anbieter keine große Konkurrenz. Ist die dann quantitativ auch weniger vorhanden, tragen sich doch auch die paar Mehrkosten für die CUs von allein.
Also in Wirklichkeit versemmelt es wiedermal die Politik in den Landesmedienanstalten, die meint, einen bunten Jahrmarkt an Lärm veranstalten zu müssen, wo das neue DAB-System eigentlich eine überlegte qualitative Strukturierung bräuchte, um adäquater UKW-Ersatz zu sein/werden.

[Spacelab]

Das geht doch alles schon viel leichter. Einfach nur mal den "Power" Knopf am Klangverbieger auf "Bypass" stellen und schon wären 99 von 100 Probleme gelöst. Denn einfach nur die Datenrate anzuheben ist keine Lösung des Problems. Das ist einfach nur Ressourcenverschwendung.

[RichtungBerlinRadiohörenderSachse]

Denn einfach nur die Datenrate anzuheben ist keine Lösung des Problems. Das ist einfach nur Ressourcenverschwendung.

Also beim Anhalt-MUX (und die haben sicher auch noch Klangverbieger) überzeugt die höhere Datenrate ungemein. Es macht wirklich wieder Spaß, zuzuhören mit dem sehr gut aufgelösten Klang.

Und das Schwarzwaldradio hat auch sehr gute Qualität im Archiv, wie man anfangs bei unterschiedlichen Einstellungen gelegentlich mitkriegen konnte, täte dem daher auch zusätzlich gut (aber auch jetzt zugegebener Maßen unter den Bedingungen auch erstaunlich).

Das geht doch alles schon viel leichter. Einfach nur mal den "Power" Knopf am Klangverbieger auf "Bypass" stellen und schon wären 99 von 100 Probleme gelöst.

Wahrscheinlich bei solchen Krücken, wie sie der rbb seinen Hörern anbietet, da hilft nur ein Grund-Reset. Das verunstetigte Reibeisen-Zeug kann man einfach nicht mehr anhören. Da nützt auch jede Datenrate nichts. Die treiben Ressourcenverschwendung, wenn sie den Mist mit 88 oder mehr umherballern. Wie schön klang doch noch der SFB.

[Seltener Besucher]

Keiner braucht noch endlos mehr Programme in diesem verlorenen (inzwischen) Standard von 72kbps.

Keiner braucht mehr Programme ist wohl deine einsame Meinung, die sich garantiert nicht mit einer haltbaren Statistik belegen lässt. In Bayern gibt es ein großes Programmangebot auf UKW und in DAB+ und eine hohe Nachfrage nach DAB+-Empfängern. Fazit: Viele Programme = hohe Nachfrage.

Genau das gleiche Argument wurde auch beim Fernsehen angeführt, als es 10 und 15 Programme in den Kabelnetzen gab und Digital-TV noch ein Fremdwort war. Im Jahr 2016 soll es laut der Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten (ALM) bundesweit knapp 400 Fernsehprogramme gegeben haben. Heute listet z.B. vTuner 5039 deutsche Internetradioprogramm auf. Es sind also 5.000 potentielle Kandidaten für einen Platz in irgendeinem DAB+-Multiplex. Die Diskussion ist um so unverständlicher, denn jahrelang wurde das Forum vollgeschrieben mit Argumenten für mehr und nicht weniger Programme.

"Die Nutzung von DAB+ in Sachsen steigt deutlich. Und zwar um mehr als das Doppelte seit 2016. Damals nutzten 10 Prozent der 14-69-jährigen das Radio über DAB+ innerhalb von 2 Wochen. Anfang 2018 stellten wir eine Steigerung auf 23 Prozent fest."

https://www.maspartners.de/studie-dab-p ... n-sachsen/

Dabei haben die Programme in Sachsen mit unter die schlechten Bitraten.

Erst mal wäre doch das Bestehende auf so einen Stand zu bringen, wie es einer sauberen UKW-Qualität entspricht. Da ist man ja Meilen von entfernt, außer in Sachen-Anhalt.

Und wo gibt es noch eine saubere UKW-Qualität?

Im hr Radio Multiplex gibt es mehrere Sender mit 120 kbps und 144 kbps. In Bremen werden alle DAB+-Programme mit 128 kbps ausgestrahlt. Bayern dominiert immer die Statistiken mit den meisten Empfängern in den Haushalten. An der Tonqualität kann es nicht liegen.

[Francesco210175]

Etwas OT: Beim SFB sassen wenigstens noch sehr gut ausgebildete Techniker an den Reglern. Heute darf sich wohl jeder "Techniker" nennen dürfen, das Ergebnis könnt ihr tagtäglich im Radio hören. :bloed:

OT Ende

Zum Thema: Wer gedacht hat, das sich die ganze "Bundesmux 2-Geschichte" mit einer Vergabe an Göbel anders entwickelt hätte, der irrt. Meiner Meinung nach, war das ganze von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Wer weiß, ob bei der Vergabe an Absolut/MB nicht (juristisch) geschlampt wurde. Erfahren werden wir die ganze Wahrheit oder die Hintergründe wohl nie. Jetzt ist das ganze ein "Medien-Dilemma" geworden, ohne das ein Ausweg weit und breit zu sehen ist.

[DH0GHU]

Bayern dominiert immer die Statistiken mit den meisten Empfängern in den Haushalten. An der Tonqualität kann es nicht liegen.

Einige der in Bayern verbreiteten Programme, alle voran die des BR, aber z.B. auch Rockantenne oder egoFM und diverse Lokalanbieter liefern eine recht gute Audioqualität, auch im nationalen und internationalen Vergleich.