Richtig. Der Feldtest steht ganz am Ende einer Entwicklung, um die Praxistauglichkeit zu prüfen. Heutzutage kann man alle erdentlichen Quellsignalkombinationen mit digitalen Stimuli durchexerzieren. Dazu wird halt jede erdenkliche Mux-Konfiguration für Quell- und Kanalcodierung und den daraus möglichen Kombinationen von einer Testsoftware generiert. Bei entsprechend klar abgetrennter modularer Blockbildung kann man dann sogar Kanal- und Quellcodierung getrennt abfrühstücken, was den Aufwand reduziert.
Das ergibt zwar immer noch eine riesige Matrix an möglichen Konstellationen, aber sowas automatisiert man in einer Testbench. Dazu muss noch nicht mal jemand dabei sitzen - es genügt, am Ende des Tages die automatisierten Testprotokolle auf Fehlermeldungen zu prüfen.
Und zwar erstmals schon, bevor irgendwelche Hardware da ist bei der Simulation des ASICs!
und dann natürlich wieder mit dem fertigen Chip, bevor der auf irgendwelchen Modulen landet.
Ich kenne Entwicklungen, wo auch nur mit wenigen "marktüblichen" Signalen getestet wurde - bis dann mal ein Kunde eine andere, durchaus auch marktübliche, aber nicht berücksichtigte Quelle, nutzte. Ups...
So ein Schrott, wie wir ihn auf dem Markt haben, kommt nicht dabei heraus, wenn man vernünftig entwickelt. Und wir reden von Massenprodukten, wo der Entwicklungsaufwand eher höher sein darf als bei Kleinserien, wo man schon mal Nacharbeit riskieren darf.
Aber da will ich jetzt nicht mal mit dem Finger auf die Ingenieure zeigen: Die BWLer werden schon mit spitzer Feder den Testumfang auf das absolut notwendige Maß reduziert haben. Oder ein bischen darunter. Offensichtlich.