DAB+ doch mal wieder in der Kritik

Alles zum Thema DAB(+) Digitalradio.
Hagen

Re: DAB+ doch mal wieder in der Kritik

Beitrag von Hagen »

@Seltener Besucher:
Die Halbwertzeit neuer Technologien sinkt rapide und überfordert immer mehr Menschen.
Das ist nichts spezifisches für den Fall DAB+, trägt aber sicher zur Reserviertheit der breiten Masse auch bei diesem Thema bei.
Das Zauberwort hieße "Entschleunigung", aber das wäre konträr zu den Grundlagen unseres Wirtschaftssystems...
Japhi hat geschrieben:Wie? Einfach so wie in NL: UKW-Lizenzen alle an eine DAB-Verbreitung koppeln.
Die BLM macht das in Bayern seit einigen Jahren ja auch so bei Lizenzverlängerungen. Sonst gäbe es weder 2day noch Gong auf DAB+. Warum da jetzt kein AB-Hauptprogramm aufgeschaltet ist, ist mir unklar, aber vielleicht läuft da die bisherige Lizenzperiode noch etwas länger, als bei der Rockantenne... Die Schwierigkeit bleibt dabei, das in einer für Anbieter finanziell zumutbaren Weise hinzubekommen.
Seltener Besucher

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Beitrag von Seltener Besucher »

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Matthias K.

Re: DAB+ doch mal wieder in der Kritik

Beitrag von Matthias K. »

Mit DVB-T kam schnell die Zwangsabschaltung vom terrestrischen analog-TV.
Trotz der Simulcastphase war es stets im Bewusstsein, dass man schnell was tun sollte, damit man künftig noch was empfängt, wenn man denn auf die Terrestik angewiesen war.
Hätte es den Abschalttermin nicht gegeben, hätten noch viele der (wenigen) Nutzer im Analogen verharrt.

Wie viele Millionen analoge Sat-Receiver wären wohl heute noch im Einsatz, wenn man dort das Analoge nicht abgeschaltet hätte und die agressiven Hinweise über Jahre weggefallen wären..

Frei war der Wechsel von 4:3 hin zu 16:9.
Wie lange hat es deswegen gedauert?
Und die Konsequenzen?
Trotz der vielen 4:3 Veteranen haben wir heute 16:9 als Standard,
aber noch viel 4:3 Material.
Die 4:3 Verfechter sind heute verstummt.

Mal gucken, ob und wann die DAB-Gegner verstummen.
Habakukk

Re: DAB+ doch mal wieder in der Kritik

Beitrag von Habakukk »

Hagen hat geschrieben:
Japhi hat geschrieben:Wie? Einfach so wie in NL: UKW-Lizenzen alle an eine DAB-Verbreitung koppeln.
Die BLM macht das in Bayern seit einigen Jahren ja auch so bei Lizenzverlängerungen. Sonst gäbe es weder 2day noch Gong auf DAB+. Warum da jetzt kein AB-Hauptprogramm aufgeschaltet ist, ist mir unklar, aber vielleicht läuft da die bisherige Lizenzperiode noch etwas länger, als bei der Rockantenne... Die Schwierigkeit bleibt dabei, das in einer für Anbieter finanziell zumutbaren Weise hinzubekommen.
Es ist ja nicht so, dass man automatisch die UKW-Lizenz verliert, wenn man nicht auf DAB sendet. Es ist ja nur die Dauer der UKW-Lizenzverlängerung an DAB gekoppelt. Wer auch über DAB sendet, hat auf UKW längere Zeit Ruhe, wer nicht über DAB sendet, muss sich häufiger der Lizenzverlängerung stellen. Aber das ist in erster Linie ein Verwaltungsakt und weniger eine wirkliche Gefahr! Außer vielleicht für Programmanbieter, die der BLM schon immer ein Dorn im Auge waren.
rabbe

Re: DAB+ doch mal wieder in der Kritik

Beitrag von rabbe »

Matthias K. hat geschrieben: Mit DVB-T kam schnell die Zwangsabschaltung vom terrestrischen analog-TV.
Trotz der Simulcastphase war es stets im Bewusstsein, dass man schnell was tun sollte, damit man künftig noch was empfängt, wenn man denn auf die Terrestik angewiesen war.
Hätte es den Abschalttermin nicht gegeben, hätten noch viele der (wenigen) Nutzer im Analogen verharrt.
Und wieder dieser unsinnige Vergleich mit terrestrischen Analog-TV. Dieses war nahezu bedeutungslos aufgrund der anderen Empfangswege. Das ist bei UKW aber eben nicht der Fall.
Aber auch der Vergleich mit der Abschaltung der analogen Satausstrahlung ist hier unpassend. Die Verfügbarkeit (Satellitenposition) von analogen und digitalen Programmen war/ist absolut deckungsgleich, was man beim lückenhaften DAB+Netz im Vergleich zu UKW nicht einmal ansatzweise behaupten kann. Demzufolge kann man auch nicht von einer Simulcastphase bei DAB+ diesbezüglich sprechen. Immerhin hat der "digitale Schnitt" beim Sat-Empfang mehr als fünfzehn Jahre gedauert, wie gesagt bei erheblich besseren Vorraussetzungen. Solange die DAB-Lobby ihre Hausaufgaben nicht macht, wird man berechtigterweise in der Kritik stehen.
Mr. DABelina

Re: DAB+ doch mal wieder in der Kritik

Beitrag von Mr. DABelina »

Der Bundesmux wird doch bis 2020 auf Vollausbau langsam erweitert, erst dann hat man in jedem Winkel Empfang. Bis dahin dürften auch die Länder die Muxe weiter ausgebaut haben (Die ja nur wenig Geld von der KEF für den DAB Ausbau bekommen). Bevor diese Grundversorgung nicht steht macht es natürlich keinen Sinn UKW abzuschalten.
Manfred Z

Re: DAB+ doch mal wieder in der Kritik

Beitrag von Manfred Z »

Mr. DABelina hat geschrieben: Der Bundesmux wird doch bis 2020 auf Vollausbau langsam erweitert, erst dann hat man in jedem Winkel Empfang.
Ein Ausbau über 110 Standorte hinaus steht noch gar nicht fest. Ist auch nicht nötig, da der Bundesmux kein Ersatz für eine UKW-Vollabdeckung ist.
Bis dahin dürften auch die Länder die Muxe weiter ausgebaut haben (Die ja nur wenig Geld von der KEF für den DAB Ausbau bekommen). Bevor diese Grundversorgung nicht steht macht es natürlich keinen Sinn UKW abzuschalten.
Die Länder [Landesrundfunkanstalten] bekommen kein Geld von der KEF. Die KEF genehmigt nur, für welche Zwecke die vorfügbaren Finanzmittel ausgegeben werden dürfen.

In Großbritannien wird ein Termin für die FM-Abschaltung der BBC und der großen Privatsender festgelegt, wenn die FM-Nutzung auf unter 50% gefallen ist. Bis zum Abschalttermin soll der DAB-Ausbau auf den Stand des UKW-Ausbaus gebracht werden. Lokale Kleinsender sollen im Band 2 bleiben (nach bisherigem Stand per FM).
Schwabinger

Re: DAB+ doch mal wieder in der Kritik

Beitrag von Schwabinger »

wenn die FM-Nutzung auf unter 50% gefallen ist.
Wie will man so was feststellen?
Manfred Z

Re: DAB+ doch mal wieder in der Kritik

Beitrag von Manfred Z »

Schwabinger hat geschrieben:
wenn die FM-Nutzung auf unter 50% gefallen ist.
Wie will man so was feststellen?
Marktbeobachtung: http://www.rajar.co.uk/docs/news/data_r ... 012_Q1.pdf
Wiesbadener

Re: DAB+ doch mal wieder in der Kritik

Beitrag von Wiesbadener »

Bei der KEF schaut man sich die Zahlen ganz genau an. Man hat ja schon angekündigt DAB spätestens 2014 nochmals genau unter die Lupoe zu nehmen. Wir können bei der Konstallation dieses Gremiums mit DVB-Godfather und DAB-Oberkritiker Prof. Reimers davon ausgehen, dass der Geldhahn für die öRas zugedreht wird, sollten bis dahin nicht die marktrelevanten sechs Millionen Empfänger in den deutschen Wohnzimmern stehen.
senderlisteffm

Re: DAB+ doch mal wieder in der Kritik

Beitrag von senderlisteffm »

Dann sollten die GEZ Bezahlradiostationen langsam mal anfangen nette Jingles zu produzieren und regelmäßig über die UKW Frequenzen auszusenden.

A la: "sunshine live digital neue Technik besserer Sound" oder "willkommen liebe Digitalradiohörer"
pomnitz26

Re: DAB+ doch mal wieder in der Kritik

Beitrag von pomnitz26 »

Dank sunshine live bin ich zum Woodstock DAB54 gekommen. Die hatten schon damals richtig geworben. Der Kauf was zwar aus heutiger Sicht leider nicht das was ich mir erhofft habe aber angesichts 2er total verschlissener Bedienteile hat es ein aufregendes Leben gehabt. Manch einer freut sich über ein solch guten Empfänger/Spieler und sagt sich da soll erst mal was besseres kommen.
rabbe

Re: DAB+ doch mal wieder in der Kritik

Beitrag von rabbe »

Wiesbadener hat geschrieben: Bei der KEF schaut man sich die Zahlen ganz genau an. Man hat ja schon angekündigt DAB spätestens 2014 nochmals genau unter die Lupoe zu nehmen. Wir können bei der Konstallation dieses Gremiums mit DVB-Godfather und DAB-Oberkritiker Prof. Reimers davon ausgehen, dass der Geldhahn für die öRas zugedreht wird, sollten bis dahin nicht die marktrelevanten sechs Millionen Empfänger in den deutschen Wohnzimmern stehen.
Das dürfte doch zu machen sein. Zwei, drei Aktionen bei Aldi, LIDL und Konsorten bei einem echten Kampfpreis von EUR 15,00 bis 25,00. :D Derzeit sind das doch eher Krampfpreise, angesichts der Tatsache, dass außerhalb dieses Boards Radio einfach nicht diese Bedeutung hat, wie wir uns das wünschen.
Ein anderer Vorredner hat auch ja die Frage des Bekanntmachens angesprochen. Bei den Radioprogrammen vom MDR und RBB habe ich ehrlich gesagt noch keinen Hinweis auf DAB+ gehört. Neben den klassischen Empfangswegen wird allenfalls auf die Internetstreams hingewiesen.
Matthias K.

Re: DAB+ doch mal wieder in der Kritik

Beitrag von Matthias K. »

Genau das ist das Problem.
Sunshine Live macht das vorbildlich.
Das könnte man noch zuspitzen.
Wieso kommt bei 1LIVE nicht vor jeden Werbeblock der Spruch:" Sei doch nicht blöd, steig um auf DAB+ und höre 1LIVE über Digitalradio". (Auch wenn es so aggressiv klingt, dass sich manche aufregen werden :P)

"Komm und wechsel", das müsste eine stündliche Aufforderung auf jedem UKW-Programm sein, das auch via DAB+ zu hören ist.

Aber gerade auf den ÖR kommt da gar nichts.
zerobase now

Re: DAB+ doch mal wieder in der Kritik

Beitrag von zerobase now »

Matthias K. hat geschrieben: Wieso kommt bei 1LIVE nicht vor jeden Werbeblock der Spruch:" Sei doch nicht blöd, steig um auf DAB+ und höre 1LIVE über Digitalradio".
Warum? 1Live ist es doch egal über welchen Weg man gehört wird. Im übrigen wird der WDR sich hüten, Reklame für DAB zu machen. Die Gründe liegen ja auf der Hand.
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