DAB Polen

Alles zum Thema DAB(+) Digitalradio.
SeltenerBesucher
Beiträge: 1769
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 18:49

Re: DAB Polen

Beitrag von SeltenerBesucher »

Die polnische Landesmedienanstalt KRRiT möchte den analogen UKW-Hörfunk zwischen 31. Dezember 2026 und 2030 abschalten. Ende August startete die Anstalt eine 17-tägige öffentliche Anhörung. Rundfunkveranstalter und Verbände laufen Sturm gegen die Pläne.
https://www.radioszene.de/167341/polen- ... ermin.html
UK-DX
Beiträge: 952
Registriert: Do 28. Jan 2021, 14:40

Re: DAB Polen

Beitrag von UK-DX »

SeltenerBesucher hat geschrieben: Di 20. Sep 2022, 09:23 Die polnische Landesmedienanstalt KRRiT möchte den analogen UKW-Hörfunk zwischen 31. Dezember 2026 und 2030 abschalten. Ende August startete die Anstalt eine 17-tägige öffentliche Anhörung. Rundfunkveranstalter und Verbände laufen Sturm gegen die Pläne.
https://www.radioszene.de/167341/polen- ... ermin.html
Die Rundfunkveranstalter haben Angst dass Marktanteile sich veraendern werden.

Ich jedenfalls gehoere zu Denjenigen die UKW nicht vermissen. DAB+ bietet einfach zu viele Moeglichkeiten. Da kann UKW einfach nicht mithalten.
SeltenerBesucher
Beiträge: 1769
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 18:49

Re: DAB Polen

Beitrag von SeltenerBesucher »

Die DAB+-Versuchsausstrahlung in Stettin wurden nach Medienberichten gestoppt. Der Kanal wurde dem Netzbetreiber DABCOM kurzfristig entzogen. Die Ausstrahlung begann 2021 auf dem Kanal 12B, der MUX wechselte auf den Kanal 10A und soll bald wieder zurück auf den Kanal 12B wechseln. Der Kanal 10A soll für die landesweite Kette im Polen verwendet werden. Möglich ist auch, dass der Kanal 10A, ähnlich dem Kanal 5C in Deutschland, in fast ganz Polen eingesetzt wird. Im Grenzbereich zu Kaliningrad würde dann ein anderer Kanal eingesetzt wird. Die landesweite Kette wurde ausgeschrieben, es fehlte auch nicht an Bewerbern, dennoch wurde das Verfahren eingefroren. Vor einigen Wochen wurde bekannt, dass die Bewerbung von Radio Zet die KRRiT zu spät erreichte. Der Kanalwechsel zeigt, dass im Hintergrund die landesweite Kette doch noch vorbereit wird.

In Polen wird der Umzug des DVB-T-Muxes aus dem Band VHF III in den UHF-Bereich diskutiert. Die Diskussion stockt deshalb, weil der Netzbetreiber die Nutzung für einen längeren Zeitraum kalkulierte und für diese Dauer zugelassen ist. Würden der DAB-T-MUX sofort abgeschaltet werden, stellt sich die Frage wer die Kosten der Investition übernimmt. Am einfachsten wäre es die Infrastruktur z.T. für DAB+ zu nutzen. Es wird spannend, ob und wie die Marktregulierer die Ausschreibung gestalten, dass dieser Netzbetreiber die Ausschreibung gewinnt.
andimik
Beiträge: 5696
Registriert: Sa 1. Sep 2018, 19:11
Wohnort: Arnoldstein, Bezirk Villach Land, Österreich
Kontaktdaten:

Re: DAB Polen

Beitrag von andimik »

Querverweis

In Österreich wurde ein eigener Fördertopf eingerichtet für Kanalwechsel.

Aber schon interessant, dass ein ganzer Testmux abgeschaltet werden musste.
Robert S.
Moderator
Beiträge: 396
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 15:35
Wohnort: Steinheid,Thüringer Wald

Re: DAB Polen

Beitrag von Robert S. »

Sandy N hat geschrieben: So 6. Feb 2022, 18:23 Mal eine allgemeine Frage, Poznan Lokal, auf Kanal 5 C ist seit 1.2.22 am Netz, wenn auch im Moment mit nur 200 Watt. Wird das noch erhöht und wie ist im Moment der Empfang, wenn überhaupt im Ostbrandenburg? "RadioPolska • Warszawa, Poznań: Kolejne multipleksy DABCOM-u | Blog" https://radiopolska.pl/blog/2022/02/war ... sy-dabcomu
Och habe gestern den 5C Poznan getestet.
Der Bundesmux und dieser kommen sich nirgends in die Quere. Es existiert ein langer,sehr langer Abschnitt auf der A2 wo nix auf dem 5C zu hören ist,wo wirklich gar nichts eingelesen wird.
Der 5C beginnt erst kurz vor Poznan zu spielen.
Zu hören ist er dann ein ganzes Stück,ich würde mal behaupten das es 50-60 km sind die man den Mux hören kann,auch scheint es mir so daß er Richtung Osten weiter reicht als Richtung Westen.
QTH:Steinheid-Thüringer Wald (Lkr Sonneberg) 4 km neben Bleßberg
EMPFÄNGER: Bremen 74,SONY XDR-S3HD , PHILIPS FW 630 (110 Khz Filter), DEGEN 1103 (53 Khz Filter),ROADSTAR,MICROSPOT RA-318Cубotниk УДЛ-09
Scanner100
Beiträge: 168
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 18:15
Wohnort: Erzgebirge
Kontaktdaten:

Re: DAB Polen

Beitrag von Scanner100 »

Habe gerade in der Sendertabelle DAB+ Polen reingeschaut. Wieso dürfen dort Sender mit mehr als 10 KW betrieben werden, bei uns in Deutschland ist aber bei 10 Schluss?
Habe dort sogar die Zahl 24 KW gelesen
QTH: Zwischen Chemnitz und Marienberg / Freiberg
Empfang von Geyer, Wiederau, Wachwitz, Reichenhain, Ronneburg, Fichtelberg und die Funzeln aus dem Erzgebirge, sowie Fichtelberg.
Ruhrwelle
Beiträge: 4677
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 15:43
Wohnort: Hattingen (Ruhr)

Re: DAB Polen

Beitrag von Ruhrwelle »

Białogard ist sogar mit 58kW geplant. In Australien gibt es generell 50kW, in den Niederlanden gab es bis 40kW. Das allerdings nur in regionalen Muxen, sonst kommt das SFN aus dem Takt. In Norwegen (28kW) und der Schweiz (42kW) geht man auch so hoch, da dürfte es dank Topographie und Antennenabsenkung gehen.
Italien geht nochmal einen Schritt weiter und sendet stellenweise mit 200kW. Ob das technisch sinnvoll ist weiß ich nicht.
Ganz zum Schluss: In Deutschland wird auch mit bis zu 25kW gebraten, siehe Bayern ;-)
Nicoco
Beiträge: 7741
Registriert: Mi 1. Mai 2019, 14:54
Wohnort: zw. Ruhrgebiet, Niederrhein und Münsterland

Re: DAB Polen

Beitrag von Nicoco »

Scanner100 hat geschrieben: Fr 7. Apr 2023, 16:18 Habe gerade in der Sendertabelle DAB+ Polen reingeschaut. Wieso dürfen dort Sender mit mehr als 10 KW betrieben werden, bei uns in Deutschland ist aber bei 10 Schluss?
Niemand verbietet in Deutschland mehr als 10 kW, der BR z.B. betreibt auch einige Standorte mit 25 kW.

Es ist bei DAB aber eher angebracht, mehrere Standorte zu nutzen, als einen High-Power Standort.
Das ist i.d.R. günstiger und erreicht mehr Abdeckung.
DAB-Empfangsprognosen: dabmap.nicocoweb.de
SeltenerBesucher
Beiträge: 1769
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 18:49

Re: DAB Polen

Beitrag von SeltenerBesucher »

Polen hat das Problem, dass die Senderdichte auf die UKW-Verbreitung im OIRT-Band ausgerichtet ist und bei DAB+ das Netz verdichtet werden müsste. Mit 100 DAB+-Sendern will man das ganze Land abdecken. In Deutschland geht man von 250 Sendern aus. Die Fläche unterscheiden sich um nur ca. 14 %.

Der Sender Rachocin mit 35 kW benötigt schon in 35 km entfernten Plock einen Füllsender. Manchmal frage ich mich schon, ob drei 10 kW Sender nicht die bessere Lösung wären. Die hohen Leistungen sind in Gebieten geplant, wo die Bevölkerungsdichte gering ist.

Das Netz von Polskie Radio könnte man günstiger aufbauen, wenn Polskie Radio nicht ständig neue Programme klonen würde. Schaut man sich die Quoten an, dann liegen diese in einigen Städten für alle landesweiten und regionalen Programme dieser Anstalt zusammen unter 10 %. Die Polen sollten in die Niederlande schauen, die landesweite Programme in einen Mux gepackt hat und die Regionalsender gemeinsam mit kommerziellen Anbietern in einem Mux verbreitet. Die Vorteile eines SFN-Netzes werden in Polen unzureichend genutzt.

Das administrative Chaos in Polen kann man wirklich polnische Wirtschaft nennen. Der kommerzielle landesweite DAB+-Multiplex wurde ausgeschrieben. Von 12 Plätzen sollten 3 an Polskie Radio gehen, es gab 8 Kandidaten auf die 9 freien Plätze und einen Interessenten, der sich später gemeldet haben soll. Die KRRiT hat die Ausschreibung gestoppt. Warum auch immer. Die Zulassung von lokalen Multiplexen hat über zwei Jahre gedauert. Dabei ging es um Sender mit tlw. weniger als 1 kW.

Die polnische Netzagentur UKE und die Medienanstalt KRRiT konnten sich nicht darauf einigen DVB-T aus dem Band VHF III in den UHF-Bereich zu verschieben. Geplant ist also eine neue Ausschreibung für DVB-T, obwohl das ganze Land von DVB-T nach DVB-T2 migrieren sollte, aber TVP verweigerte die Migration und senden in beiden Standards, MUX-1 und MUX-2 in DVB-T2 und MUX-8 in DVB-T.

Wer macht eigentlich die DAB+ Tabelle Polen? Es werden dort Sender aufgeführt, die in der neuen Ausschreibung nicht mehr aufgeführt werden. Suwalki wurden wieder aus der Ausschreibung herausgenommen.

Die Bestellung findet Ihr hier: https://polskieradio.logintrade.net/zap ... cf32c.html

In der Datei 2023_S056-166748_ogłoszenie o zamówieniu.pdf gibt es Kartenmaterial welche Gebiete versorgt werden sollen.
SeltenerBesucher
Beiträge: 1769
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 18:49

Re: DAB Polen

Beitrag von SeltenerBesucher »

Der Verlag press.pl hat einen Artikel über DAB+ in Polen veröffentlicht. Viele dieser Argumente kennen wir sicherlich auch aus Deutschland.

Quelle: -nie-ma-fal_-za-cztery-lata-krrit-chce-wylaczyc-radio-analogowe_-co-nas-wtedy-czeka_]press.pl

In vier Jahren will der Rundfunkrat das analoge Radio abschalten. Was erwartet uns dann?

In vier Jahren will die polnische Landesrundfunkanstalt das analoge Radio abschalten. Rundfunkanstalten würden viele Zuhörer verlieren. Wenn sie überhaupt überleben würden.

Dieser Text von Maciej Kozielski stammt aus der Archivausgabe der Zeitschrift „Press“ - Nr. 01-02/2023. Jetzt stellen wir es kostenlos zum vollständigen Lesen zur Verfügung.

Ich stelle mir das Radio ohne die analoge Variante vor, weil ich ein Smartphone habe, aber meine Mutter nicht. Und das ist das größte Problem. Die Idee, das analoge Radio abzuschalten und nur digital zu senden, missachtet nicht nur ältere Hörer, für die das Radio tagsüber oft der einzige Freund und Begleiter ist - glaubt Adam Fijałkowski, Programmdirektor und Vizepräsident der Agora Radio Group. Er selbst hat einen DAB+ Empfänger im Auto.

Das Ende traditioneller analoger Hörfunkverbreitung – die heute zu 90 Prozent in Polen genutzt werden – stellt sich der nationale Rundfunkrat vor.

Der Rundfunkrat hat kurz vor Ende seiner Amtszeit – zur Überraschung der Hörfunksender – zunächst Konsultationen ankündigte und wenige Wochen später eine Stellungnahme veröffentlicht. In der Stellungnahme nennt der Rundfunkrat den Abschalttermin des analogen Rundfunks fest. Frühstens soll dieser 2026 und spätestens Ende 2030 erfolgen, also frühestens in vier und spätestens in acht Jahren.

Laut der Hörfunksender-Vertretung MOC FM, die kommerzielle Radiosender vertritt, „ist es unter Berücksichtigung der aktuellen Lage des digitalen Marktes in Polen und der Erfahrungen anderer europäischer Länder völlig unmöglich, diese Frist einzuhalten, ohne dass dies Folgen in Form einer Zerstörung des Radiomarktes in Polen hätte.“ „Der Schaden wäre dauerhaft und nicht wieder aufzubauen.“

Angesichts der aktuellen geopolitischen Situation, einschließlich des Krieges an der Ostgrenze, der steigenden Lebenshaltungskosten und der Unsicherheit über die Zukunft der Wirtschaft, scheint die Umsetzung der digitalen Transformation in so kurzer Zeit keine optimale Lösung zu sein – sagt diplomatisch Paweł Szaniawski, Vorsitzender von Radio Eska, und Gesellschaft zu der Radio Vox FM, SuperNova und Eska Rock gehören.

Roman Lewicki, der Direktor von Radio Elka aus Leszno, schrieb in seiner Stellungnahme an den Rundfunkrat entschiedener: „Die heute vorgeschlagene Änderung, die darin besteht, die Hörer zu zwingen, die Empfänger auszutauschen, ist meiner Meinung nach eine Entscheidung, die schädlich für das Medium Radio.“

AUCH DER POLNISCHE RUNDFUNK IST VORSICHTIG

Krzysztof Luft, Mitglied des Rundfunkrates in den Jahren 2010-2016 (er hat drei Empfänger, die DAB+ empfangen können), gibt zu, dass er anfangs ein Enthusiast dieser Technologie war. Während seiner Amtszeit, wurde in Polen Digitalradio in diesem Standard eingeführt. – Radio war die letzte analoge Bereich – fügt er hinzu.

Damals, im Oktober 2013, wurde DAB+ unter der Präsidentschaft von Andrzej Siezieniewski beim polnischen Rundfunk eingeführt. Es ist der einzige große Sender, der sich entschieden hat, in diesem Standard digital zu senden. Der Multiplex umfasste die analog ausgestrahlten Programme, Polskie Radio 24 und Radio Rytm, später auch digitale Sender einiger regionaler öffentlich-rechtlicher Anstalten, und 2015 kam Polskie Radio Dzieciom (für Kinder) hinzu. Nur bis Ende 2015 wurden es 11,3 Mio. Euro für den digitalen Rundfunk (einschließlich Regionalsender) verausgabt. Doch 2016 hat die damalige Präsidentin des Polnischen Rundfunks, Barbara Stanisławczyk-Żyła, den Digitalisierungsprozess des öffentlich-rechtlichen Rundfunks eingefroren.

Damals wurden weder die von den Vorgängern angekündigten neuen Senderstandorte aufgeschaltet noch das Angebot erweitert. Während der Präsidentschaft von Jacek Sobala wurde 2017 das digitale polnische Radio Chopin gestartet und 2020, als Agnieszka Kamińska Präsidentin war, das digitale polnische Radio Kierowców (für Autofahrer). Derzeit hat Polnisches Radio 10 Stationen, die in DAB+ senden (einschließlich Polnisches Radio für die Ukraine).

Heute deckt das digitale Signal 45 % der Landesfläche ab und erreicht technisch 67 Prozent der Einwohner. Im Frühjahr 2022 sollte der Multiplex ca. 80 Prozent der Bevölkerung des Landes, erreichen, aber dazu kam es nicht – der öffentlich-rechtliche Rundfunk wollte 2,7 Mio. Euro für Netzerweiterung bereitstellen, Emitel forderte 8,7 Mio. Euro.

Jetzt sagt das öffentlich-rechtliche Radio, dass es seine Reichweite im Herbst 2023 erweitern wird.

Dass der polnische Rundfunk nicht eilig ist, ist kaum verwunderlich, denn die Popularität von DAB+ ist nach über neun Jahren Sendebetrieb immer noch verschwindend gering. Dank UKW-Antennen hören in Polen 18,5 Millionen Menschen Radio, 2,1 Millionen über das Internet und nur 40.000 dank DAB+. (laut MA Jan.–Okt. 2022).

HANDVOLLHÖRER WÄHLEN DAB+

Ich sitze im Auto vor dem mit DAB+ ausgestatteten Empfänger und schaue, was ich in Warschau hören kann. Ich habe fast 30 Stationen zur Auswahl. Die meisten dieser Sender sind auch auf FM verfügbar, einschließlich derjenigen, die nicht in der Hauptstadt sind, wie Radio 7 aus Mława, Radio RAM aus Wrocław, Musikradio aus Jelenia Góra oder Radio Jasna Góra. Ich kann zum Beispiel WP Radio von Wirtualna Polska oder von Radio Bielsko erstellte Musiksender einschalten: Radio Nuta, Disco Radio und Mega Radio. Wenn ich zwischen den Sendern wechseln möchte, muss ich jedes Mal ein paar Sekunden Stille ertragen, was nervig sein kann.

Laut GfK wurden im Jahr 2021 über 950.000 Audio-Empfangsgeräte verkauft. DAB+-Empfänger machten 6,3 Prozent aus, Internetradios 6,7 % und Radios, die Internet- und DAB+-Sender empfangen 2,7 %.

Im Vergleich zum Jahr 2020 stieg der Absatz von Internetradio-Empfängern um 38 Prozent, von DAB+ um 27 Prozent und von denen, mit denen Sie beides hören können - um 48 Prozent. Im Jahr 2021 betrug der Durchschnittspreis für DAB+-Empfänger 207 Euro, und das billigste Gerät dieser Art konnte für 13,88 Euro gekauft werden.

Das Polnische Radio erwähnt den klaren, rauschlosen Klang als einen der Vorteile der Verwendung der DAB+-Technologie.

„Heute können die Vorteile eines Upgrades auf DAB+ nur von einem außergewöhnlichen Ohr wahrgenommen werden. Die UKW-Qualität ist für den durchschnittlichen Hörer ausreichend. Einen signifikanten Unterschied wird er nach dem Wechsel des Radios auf DAB+ nicht spüren – glaubt Krzysztof Luft.

Und er fügt hinzu, dass es schwierig sei, die Änderung des Standards mit der des Fernsehens zu vergleichen.

Beim Fernsehen hat der Wechsel vom analogen zum digitalen Rundfunk nicht nur zu einer Erhöhung der Senderzahl, sondern auch zu einer radikalen Verbesserung der Bild- und Tonqualität geführt. Dank der Digitalisierung des Fernsehens ist die Zahl der Zuschauer, die nur terrestrisches Fernsehen nutzen, von 30 auf 40 Prozent gestiegen, wobei diese Zahl in den letzten drei Jahren wieder um die 30 Prozent schwankte. Ich bin mir nicht sicher, ob die Hörer begeistert Empfänger austauschen werden, wie sie es im Fall von Fernsehgeräten bereitwillig getan haben - fügt Luft hinzu.

Interessanterweise macht der Rundfunkrat in seiner neuen Zusammensetzung – geführt von Maciej Świrski – nichts um das Ende der UKW-Verbreitung vorzubereiten. „Es gab keine interne Diskussion darüber. Wie jeder neue Vorschlag hat er seine Befürworter und Gegner - sagt Prof. Tadeusz Kowalski, Mitglied des neuen Rundfunkrats entsandt von der Opposition. (Er hat einen DAB+ Empfänger in seinem Auto). – Ich werde vorschlagen, dass Konsultationen unter Beteiligung von unter anderem Rundfunkanstalten und Gerätehersteller stattfinden – erklärt er.

Sogar Jacek Oko, der Präsident des Amtes für elektronische Kommunikation, schlug vor, dass UKW frühestens Ende 2032 abgeschaltet werden sollte, vorausgesetzt, dass der Abschalttermin 2027/2028 überprüft wird und neu bestimmt wird.

(UN)VERGLEICHLICHE VERÄNDERUNG

Laut Krzysztof Głowiński, Sprecher der RMF-Gruppe (er hat zu Hause einen DAB+-Empfänger), ist das Abschalten des analogen Fernsehens nicht mit dem Übergang des Fernsehens von analog zu digital oder DVB-T zu DVB-T2 zu vergleichen. – Derzeit wird von etwa 30 Prozent der Haushalte nur terrestrisches Fernsehen genutzt, der Rest hat Zugang zu Kabel- oder Satellitenplattformen – für sie trafen diese Änderungen also überhaupt nicht zu und sie haben diese Transformation einfach nicht bemerkt. Beim Radio wird die terrestrische UKW-Übertragung von etwa 90 Prozent der Polen, d. h. der überwältigenden Mehrheit, genutzt, und diese Umstellung wäre für sie weder einfach, noch billig – meint Głowiński.

Es gibt jedoch etwas, das die Abschaltung des analogen Fernsehens mit der geplanten Abkehr vom analogen Radio verbindet. – Das Abschalten des Fernsehers geschah fast im letztmöglichen Moment. Die Sender nutzten jeden Vorwand, um den Prozess zu verzögern – sagt Prof. Tadeusz Kowalski. – Die Plätze wurden an die bestehenden Fernsehsender vergeben, und außerdem wurden sie an nicht sehr wohlhabende Sender vergeben, die keine ernsthafte Konkurrenz für bestehende Spieler schufen. Die Machtverhältnisse auf dem Fernsehmarkt hätten sich nicht wesentlich verändert, erinnert der Medienexperte.
Die Unternehmen, die gerade in das digitale terrestrische Fernsehen eingestiegen sind – Agora und Grupa ZPR Media –, haben sich bereits aus dem Fernsehmarkt zurückgezogen.

Prof. Kowalski weist darauf hin, dass kommerzielle Radiosender nicht bereit sind, sich zu ändern. – Es gibt einen enormen Druck ihrerseits, die Sender fühlen sich wohl, insbesondere die RMF-Gruppe, die 1/3 des Marktes einnimmt. Welchen Grund hätte sie, etwas zu ändern? Auf der anderen Seite erhalten öffentlich-rechtliche Radiosender Geld und es ist für sie nicht schmerzhaft.

Im Jahr 2022 erhielt Polskie Radio 4,9 Mio. Euro aus den Rundfunkgebühren für Digitalradio, 1,1 Mio. Euro mehr als im Jahr 2021. Allein für die Erstellung der neuen Hörfunkprogramme erhielt das Unternehmen 2,9 Mio. Euro, davon entfielen 1,8 Mio. PLN auf Czwórka, das täglich von 2.000 Menschen gehört wird. Personen, die einen DAB+-Empfänger verwenden. – Es ist ein Mythos, dass kommerzielle Sender Angst vor digitaler Konkurrenz haben – antwortet Adam Fijałkowski von der Radiogruppe Agora. – Digitalradio soll den Wettbewerb verschärfen, weil es mehr Frequenzen geben und neue Sender entstehen werden. Der Wechsel zu DVB-T zeigte jedoch, dass dies nicht stimmte. Zudem gab es lange keinen UKW-Radiosender mehr, der nach seinem Start das Bild des Marktes veränderte. Die heutigen Quoten von TOK FM sind das Ergebnis 20 Jahre konsequenter Arbeit. Was passiert auf dem Markt? Ich denke, es werden viele eng profilierte Radiosender entstehen. Aber werden sie sich auf dem Markt halten können? Fijalkowski zweifelt es an.

INFORMATIONELLE AUSGRENZUNG

Paweł Szaniawski von der ZPR Group erinnert daran, dass das Hören von UKW-Radio die billigste und am besten zugängliche Medium für das Publikum ist. – Der Wegfall dieser Möglichkeit kann zu Informationsausschluss führen, insbesondere bei weniger wohlhabenden und älteren Menschen. Die Ärmsten, die sowohl von der Wirtschafts- als auch von der Energiekrise betroffen sind, haben möglicherweise nicht die Mittel, um Empfänger zu kaufen, die den Empfang digitaler Radiosignale ermöglichen - erklärt Szaniawski.

Der Vorsitzender von Eurozet, Grzegorz Kossakowski, ist ähnlicher Meinung: - Das Abschalten des analogen Signals wird in erster Linie die Ärmsten treffen, die es sich nicht leisten können, Radioempfänger zu ersetzen, und ältere Menschen, deren Hauptinformationsquelle das Radio ist und Fernsehen, und sie nutzen das Internet in viel geringerem Umfang. In der Praxis bedeutet dies eine soziale und informationelle Ausgrenzung großer sozialer Kreise. Ich verstehe einen solchen Ansatz überhaupt nicht, insbesondere wenn man die Rolle des Rundfunkrats als Regulator dieses Marktes bedenkt, sagt Kossakowski.

Zudem wird die Änderung des Rundfunkstandards die Hörerforschung nicht einfacher machen. – Das DAB+-System bietet im Vergleich zum analogen Radio keine andere Möglichkeit, die Hörerschaft zu messen. Bei DAB+ gibt es kein „Rückkanal“ vom Hörer – es ist nicht bekannt, wie viele Personen den Empfänger eingeschaltet haben, wie viele sich in Reichweite der Sender befinden, d. h. die Situation ändert sich nicht gegenüber der jetzigen – erklärt Krzysztof Głowiński von der RMF Gruppe und fügt hinzu: Die Messung ist nur mit Online-Radio möglich – was bereits geschieht. In diesem Fall haben wir sehr genaue Informationen von den Servern des Senders über die Anzahl der gestarteten Streams.

REICHWEITE GARANTIERT KEINEN ERFOLG

Oder will vielleicht der Rundfunkrat den Radiomarkt in Polen neu aufbauen?

Sollte es zu einer Abschaltung kommen, kann ich mir nicht vorstellen, dass die Digitalisierungsstrategie nicht den Wiederaufbau des analogen Marktes voraussetzen würde. Es wäre ein Verstoß gegen alle möglichen Regeln – sagt Adam Fijałkowski von Agora. Es ist nicht schwer vorstellbar, dass die Regulierungsbehörde, deren Mitglieder von der rechtskonservativen Parteien entsandt wurden, Radioprojekte von Agora oder Eurozet unterstützen wollten. Seit Agora Minderheitsaktionär von Eurozet geworden ist, hat dieser Sender nur eine Frequenz in Tarnobrzeg erhalten.

Der Rundfunkrat in der vorherigen Zusammensetzung, dessen Vorsitzender Witold Kołodziejski war, erteilte Konzessionen in 8 Städten an das rechtskonservative Nischenradio Wnet, das Krzysztof Skowroński gehört. Heute hat Radio Wnet trotz der Frequenz in mehreren Großstädten mit einer Bevölkerungsabdeckung von 9 Prozent einen Anteil an der Hörzeit auf dem Niveau von 1 Promille - sagt Krzysztof Luft.

Eine zusätzliche Frage stellt sich: Wie soll man die Verbreitung der Lokalradios digitalisieren. Obwohl hier der Rundfunkrat der Meinung ist, dass lokale Sender selbst entscheiden sollten, den Rundfunkstandard zu ändern. – Die vorgestellten Pläne für die Digitalisierung des Radios in Polen sind von besonderer Bedeutung für Unternehmen mit lokalen Lizenzen in kleinen und großen Städten. Da aus der aktuellen Form des Projekts geschlossen werden kann, dass DAB+-Lizenzen nur große Städte und wichtige Straßen abdecken sollen, Kleinstädte und ländliche Regionen werden nicht berücksichtigt – erklärt Paweł Szaniawski von der ZPR-Gruppe.

WENIGER ZUHÖRER

Das Abschalten der analogen Verbreitung wird laut Radiobetreibern dazu führen, dass die Zahl der Hörer in Polen drastisch sinkt. Im ersten Halbjahr 2022 hörten täglich 19,7 Millionen Menschen im Alter von 15–75 Jahren Radio.

Der Rundfunkrat weist darauf hin, dass bis zum Abschalten der analogen Sender die digitale Abdeckung in Polen mindestens 90 % der Bevölkerung für landesweite öffentlich-rechtliche und mindestens 80 Prozent für kommerzielle Radioprogramme betragen soll. 50 Prozent des Konsums sollen über digitale Verbreitungswege erfolgen.

Nur 50 % der Radiohörerschaft in DAB+-Technologie als Kriterium für das Abschalten des analogen Signals zu übernehmen, bedeutet einen Rückgang der Zahl der Radiohörer von heute 80 % der polnischen Bevölkerung auf 50 %, d. h. einen Rückgang um mehr als 1/3 . Dies wird erhebliche negative Auswirkungen auf den Radiowerbemarkt haben. Eine solche Situation wird zu Einnahmeverlusten vieler Radiosender führen, insbesondere der kleineren - analysiert Grzegorz Kossakowski von Eurozet.

Die Einnahmen auf dem Radiomarkt wird nicht wachsen, nur weil mehr neue Anbieter auftauchen. Auf der anderen Seite wird es mehr bereitwillige Konkurrenten geben, die den Werbekuchen teilen wollen - betont Adam Fijałkowski von Agora. Im Jahr 2021 hatte der Radiowerbemarkt einen Wert von 166 Mio. Euro.

Auch die Verweildauer würde sich verkürzen, der Hörer verbrachte im ersten Halbjahr 2022 durchschnittlich 4 Stunden und 16 Minuten vor dem Radiogerät. – Heutzutage gibt es in einem Haushalt meist mehr als einen Radioempfänger: in der Küche, im Schlafzimmer, im Auto. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass alle Empfänger ersetzt oder an den neuen Standard angepasst werden, sodass das Radio an einigen dieser Orte nicht mehr verfügbar sein wird - erklärt Krzysztof Głowiński von der RMF Group.

Paweł Szaniawski von der ZPR Mediagruppe weist darauf hin, dass das Durchschnittsalter eines Pkw in Polen deutlich über 14 Jahre liegt: - Daher ist die Anzahl der mit einem Digitalempfänger ausgestatteten Fahrzeuge vernachlässigbar. Kaum vorstellbar, dass deren Besitzer moderne Empfänger massiv in ein altes Armaturenbrett einbauen. Und DAB+-Empfänger seien Pflichtausrüstung für Autos, die ab 2021 produziert werden, sagt er.

ANDERE HABEN KEINE EILE

Laut dem Rundfunkrat ist DAB+ in den meisten europäischen Ländern als der einzige Standard anerkannt, der das terrestrische UKW-Analogradio erfolgreich ersetzen kann und die Kriterien der Modernität erfüllt.

Nur Norwegen hat 2017 beschlossen, das analoge Radio abzuschalten – und zwar nur für nationale Radiosender. – Die Zahl der Empfangsgeräte dort, hat sich fast halbiert. Dies hat wahrscheinlich die Entscheidung Norwegens beeinflusst, den Abschalttermin für lokale Sender zu verschieben - sagt Paweł Szaniawski von der ZPR.

Kommerzielle Sender – die im MOC FM-Verband zusammengeschlossen sind – erinnerten in ihrer Stellungnahmen an den Rundfunkrat daran, dass andere europäische Länder, entmutigt durch die Digitalisierung des Radios in Norwegen, begannen, sich von den Abschaltplänen zurückzuziehen. Dänemark hat sich 2021 gegen die analoge Abschaltung entschieden. Großbritannien, Schweden und Spanien verlängerten die Sendezeit von UKW – Schweden auf 2047 und Großbritannien auf 2032 (auf den Inseln startete DAB 1995). Ungarn hat nach 10 Jahren im Jahr 2020 die DAB+-Sender abgeschaltet. Die Schweiz hingegen wollen Ende 2024 auf UKW verzichten, dort liegt die Nutzung digitaler Verbreitungswege bei über 75 Prozent.

Andere europäische Länder ziehen sich aus der Abschaltung zurück, weil der Umstieg auf DAB+ vor 10-15 Jahren technologisch sinnvoll war, als die Digitalisierung noch viel weniger fortgeschritten war – glaubt Grzegorz Kossakowski von Eurozet. – Die Digitalisierung des Radios findet heute natürlich über das Internet statt, und hier tauchen moderne technische Lösungen auf, die Reichweiten zu messen. Daher ist die forcierte Implementierung der DAB+-Technologie und noch mehr das Setzen nur auf diese Technologie nicht sinnvoll, was in den allermeisten europäischen Ländern bereits bemerkt wurde - resümiert Kossakowski.

BEGÜNSTIGTE DER UKW-ABSCHALTUNG

Laut Emitel, dem größten Radio- und Fernsehnetzbetreiber, hat Digitalradio eine Reihe von Vorteilen und seine Entwicklung ist sinnvoll, aber - wie Jarosław Niechcielski, Direktor des Strategie- und Regulierungsbüros gegenüber Press.p" erklärte – alle Schritte und Entscheidungen getroffen wurden bzgl. der Zukunft des Rundfunks in Polen sollte vom Wohl der Radiohörer bestimmt werden, wobei die Stimme öffentlicher und privater Sender respektiert werden sollte.

Nutznießer wäre nicht nur der Betreiber. „Die Gerätehersteller sind daran interessiert, weil das Abschalten des Analogen einen Gerätetausch bedeuten würde“, sagt Prof. Tadeusz Kowalski vom Rundfunkrat. „Sobald Sie mit der Massenproduktion beginnen, müssen die Empfänger nicht teuer sein“, glaubt er.

Daher wird die Position des Rundfunkrates zur Abschaltung des analogen Radiosignals traditionell von Verband Digitales Polen unterstützt, der die Gerätehersteller vertritt. Der Verband nahm den Vorschlag der Regulierungsbehörde „mit großer Zustimmung“ an. Seiner Meinung nach ist es wichtig, ein konkretes, absehbares Datum für die Abschaltung der analogen Ausstrahlung festzulegen. „Ein solches Datum würde es uns ermöglichen, uns auf die Änderungen vorzubereiten, es würde sich positiv auf die Hersteller auswirken, es würde uns ermöglichen, die Gerätepreise zu senken, und es würde eine mobilisierende Wirkung auf die Hörer haben“, kommentierte Michał Kanownik, Vorsitzender von des Verbands Digitales Polen.
Ruhrwelle
Beiträge: 4677
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 15:43
Wohnort: Hattingen (Ruhr)

Re: DAB Polen

Beitrag von Ruhrwelle »

Es ist doch auch viel zu früh um UKW in Polen abzuschalten. Es gibt auf UKW eine gute Senderauswahl und DAB ist nicht überall verfügbar. Auch in Deutschland läuft beides seit über 10 Jahren parallel. Es gibt abgesehen von den Kosten auch keine Notwendigkeit UKW abzuschalten, da beides im Gegensatz zu DVB-T in unterschiedlichen Frequenzbändern stattfindet.
Und die Kosten für den Hörer sind auch nicht zu verachten. Ja, es sind nur ein paar Euro, aber der durchschnittliche Pole hat nicht massig Geld zur Verfügung.
Man sieht ja, wo mit der UKW-Abschaltung ernst gemacht wird: In Norwegen und der Schweiz. Beides sehr reiche Länder, wo auch die Autos oft gegen ein Neues ausgetauscht werden und ein Radioempfänger nicht ins Gewicht fällt. Das ist in Polen anders.
Erstmal soll eine flächendeckende Versorgung mit DAB aufgebaut werden, dann kommen die Hörer mit der Zeit.
SeltenerBesucher
Beiträge: 1769
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 18:49

Re: DAB Polen

Beitrag von SeltenerBesucher »

In Polen gibt es mehrere Probleme. Schon der Wechsel von OIRT auf CCIR-Band führte zu dem Problem, dass die Funktürme zu weit auseinander liegen. Die aus Deutschland gewohnten 100 kW bei UKW sind in Polen schon mal 120 kW, um diese Entfernung zu fixen. Dennoch wurde ich schon von Polen gefragt, warum in Deutschland die Umschaltung zwischen den Sendern störungsfrei geschieht und in Polen in einigen Regionen Probleme gibt. Bei DAB+ muss Du das Netz stärker verdichten.

Es wird auch nichts mit DAB+, wenn man nicht irgendwann anfängt. Das bekommt die Administration jedoch nicht hin. Die KRRiT hat die Ausschreibung für einen landesweiten MUX eingefroren, weil es 11 und nicht 12 Kandidaten gab. In Wirklichkeit bekommen sie es einfach nicht hin. Wenn man von der Ausschreibung bis zum Senderinbetriebnahme von Small-Scale-Multiplexen zwei bis drei Jahre benötigt, dann sind die Abläufe bei der Vergabe nicht eingespielt. Wir wissen, das geht auch in einem Jahr, wenn man es will. Häufig fehlt nur der Wille auf beiden Seiten der Oder-Neiße-Grenze.

Laut Gebührenverzeichnis werden in Deutschland für die Zulassung privater bundesweit ausgerichteter Rundfunkprogramme nach § 53 MStV 500 - 100.000 € erhoben. Klar hat der Netzbetreiber Kosten für die Frequenzen und reicht diese an die Anbieter weiter.

RMF FM zahlte für seine Konzession im Juni 2016 umgerechnet nach damaligem Kurs etwa 2,77 Mio. Euro. Nach der heute geltenden Gebührensatzung werden in Polen für eine landesweite UKW-Konzession 3,4 Mio. Euro fällig, für DAB+ entsprechend die Hälfte 1,7 Mio. Euro. Es ist 10 Jahre lang der öffentlich-rechtlichen Anstalt nicht gelungen den Kauf von DAB+-Geräten anzukurbeln. Das dürfte daran liegen, dass Polskie Radio in dem Zeitraum seine Quoten in einigen Regionen halbierte. Schon auf UKW können die ihre Hörer nicht halten. Das Argument mit der Diskriminierung der Hörer greift nur nicht, denn viel Programme können die Polen nur in Großstädten empfangen, in vielen Regionen können sie gerade mal 6-7 Programme empfangen. In Polen reicht es nicht nur an einer Schraube zu drehen und schon könnte DAB+ erfolgreich sein. Es sind sehr viele Baustellen, die nicht angegangen werden.
Robert S.
Moderator
Beiträge: 396
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 15:35
Wohnort: Steinheid,Thüringer Wald

Re: DAB Polen

Beitrag von Robert S. »

Der Eintrag für den 11B in Kalisz scheint nicht zu stimmen. Wir sind derzeit unweit von Kalisz und wollen später noch in die Stadt und empfangen nichts. In und um Turek hingegen geht er ganz schwach,das ist ca 40 km entfernt.Ich hab aber auch nicht die Zeit der Sache nachzugehen.
Weiß da jemand evtl mehr?
QTH:Steinheid-Thüringer Wald (Lkr Sonneberg) 4 km neben Bleßberg
EMPFÄNGER: Bremen 74,SONY XDR-S3HD , PHILIPS FW 630 (110 Khz Filter), DEGEN 1103 (53 Khz Filter),ROADSTAR,MICROSPOT RA-318Cубotниk УДЛ-09
SeltenerBesucher
Beiträge: 1769
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 18:49

Re: DAB Polen

Beitrag von SeltenerBesucher »

Robert S. hat geschrieben: Mo 7. Aug 2023, 15:07 Der Eintrag für den 11B in Kalisz scheint nicht zu stimmen. Wir sind derzeit unweit von Kalisz und wollen später noch in die Stadt und empfangen nichts.
Laut Emitel ist es der Kanal 11 B mit 8,6 kW. Mikstat liegt ca. 25 km südlich von Kalisz entfernt.
https://www.emitel.pl/strefa-klienta/od ... isji/#tdab
Robert S.
Moderator
Beiträge: 396
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 15:35
Wohnort: Steinheid,Thüringer Wald

Re: DAB Polen

Beitrag von Robert S. »

Da kommt definitiv nichts. Hab heut mehrmals auch in Kalisz gescannt. Es wurde einmal der 12A eingelesen.
Der 11B den ich hier in Turek loggen kann muß woanders herkommen. UKW aus Kalisz kommt hier auch nicht mehr astrein an,da sollte der 11B es mit seinen 8 kW erst recht nicht schaffen.
QTH:Steinheid-Thüringer Wald (Lkr Sonneberg) 4 km neben Bleßberg
EMPFÄNGER: Bremen 74,SONY XDR-S3HD , PHILIPS FW 630 (110 Khz Filter), DEGEN 1103 (53 Khz Filter),ROADSTAR,MICROSPOT RA-318Cубotниk УДЛ-09
Antworten