Testbericht: Microspot RA-60

Alles zum Thema DAB(+) Digitalradio.
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Jassy

Testbericht: Microspot RA-60

Beitrag von Jassy »

Ich will zuerst auf diese zwei Threads hinweisen wo das Radio bereits angesprochen ist:

Microspot RA-59 und RA-60: Gibt es schon Erfahrungen?
Angebot aus der Schweiz: Microspot RA-59 für 49,95 sfr.

Nachdem der freundliche Manager. sich zwei mal das RA-60 gekauft hat, und genau vor dem Weihnachen das gerät zu mir geschickt hat (Nochmals danke!!) könnte ich das ding die letzte zwei Tagen mal ausprobieren.

Und da isser:

Bild

Dieser Kasten macht ein sehr gut verarbeitete Eindruck. Am hinterseite findet man ein Kopfhöreranschluss, ein anschluss für das Stromnetz und ein F-Stecker Buchse. An dieser Buchse ist normalerweise ein Teleskopantenne angeschraubt. Der lässt sich aber sehr einfach abschrauben und damit steht dann eine Buchse für eine Externe Antenne zu verfügung.

Das Radio betreibt man entweder ans Stromnetz oder mit 6x C-Batterien (Wie nennt man die bei Euch). Der Spieldauer mit 6 solche Batterien ist mir bislang unbekannt. Im Handbuch stehe auch nichts davon. Ob bei dem Netzteil auch Eigenstörungen auftreten habe ich noch nicht genau ausprobiert.

Beim ersten Einschalten fängt er an mit ein Suchlauf auf DAB. Im Wohnzimmer bei mir kommen da dann 0 DAB Programme zusammen. Alles andere hat mich übrigens auch überrascht!

Erst nochmal zum Klang. Der Klang ist zum glück besser als beim RA-319, der sehr blechern klingt. Dieser Empfänger hat sogar ein bisschen Tiefgang. Unten am Gerät ist ein Loch zu finden wo bei richtig laute Musik die Lautsprecher sein Luft her holen. Trotzdem wirkt das ganze ein wenig Bass-Arm aber nicht blechern. Aus die beide Lautsprecher hört man deutlich den Stereo-Effekt raus. Hier kann man also nicht meckern.

Dann zur Bedienung. Die ist leider nicht so einfach wie die andere DAB-Radio's die ich kenne (Jewels das DAB4 und den RA-318). Eine Menütaste gibt es nicht. Dafür muss man andere Tasten länger eingedruckt halten um zur Funktion zu kommen. Als Beispiel möchte ich hier den Manuelle Suchlauf nennen. Die erreicht man durch länger Eindrucken vom 'Select Taste'.

Weiter zum Manueller Suchlauf. Der ist leider nicht zu auskunftfreundlich. Wo man bei andere Geräte ein Balkenanzeige sieht, sieht man hier leider nur das Wort 'Tuning...'. Man kann also nicht sehen ob ein Signal an liegt und wie stark es dann ist.
Sobald ein Ensemble gefunden ist lässt der die Kennung sehen, und spielt er den erst Verfügbaren Kanal im Ensemble ab.

Die Programmauswahl erfolgt durch die Liste die alphabetisch geordnet ist. Wenn man ein anderes Programm auswählt wird sofort das neue Programm abgespielt. Man muss also seine Senderwahl nicht erst noch bestätigen bevor er spielt.

Auf m Display lässt das Gerät leider nur das Kurzlabel sehen mit daneben das Wort 'DAB'. Sehr blöd gelöst und total unsinnig da es auch eine LED gibt die den DAB Betrieb an zeigt...! Der zweite Zeile ist auskunftfreundlich:

- DLS Anzeige
- Balkenanzeige
- PTY Anzeige mit DAB+ Anzeige (Sobald ein AAC Programm abgespielt wird steht rechtsunten ein '+').
- Bitrate Anzeige mit Mono/Stereo (Bei MP2 zeigt er auch an ob es normaler Stereo ist oder Joint-Stereo)
- Kanalanzeige und Frequenzanzeige (5C xxx.xxxMHz
- Ensemblename
- Datum und Zeit

Sogar auf UKW hat er ein Balkenanzeige.

Dann zum Empfang. Als Platine ist ein Gyrosignal eingebaut. Ich kann nicht genau sagen ob der Platine der gleiche ist als im RA-59 (Sein kleinere Bruder). Es steckt auf jeden fall kein Frontier Silicon Platine drin (Von dem stammt die allbekannte Venice Platine). Das Gerät spielt ab 1 Balken die AAC Programme im Bundesmuxx ab.

Trotz sein unbekannte herkunft muss er sich für seine Empfangseigenschaften sicherlich nicht zurückstecken! Am Dachboden empfängt er mit ein Horizontaler VHF III Dipol stabil der Bundesmuxx! Die MP2 Programme sind sogar blubberfrei! Das hat das kleine Microspot RA-318 mit modifizierte Antennebuchse nicht geschafft..! Weiteres wird natürlich 12D aus NRW ohne Mucken abgespielt. Wie es ansonsten auf DAB aussieht, und in wiefern er auch richtig schwache Ensembles ein liest habe ich noch nicht genau ausprobiert. Die erste Zeigen sind aber gut!

Auch UKW erwiest sich als ziemlich Trennschaf und empfindlich. Der 103,3 aus Langenberg wird ohne überschlagen vom überstarke und breite 103,1 getrennt. Auf 91,7 ist mein all-bekannter Scatter vom Blessberg zu hören.

Dann hier ein kurzer Überblick zu Plus- und Minuspunkte

+ Gute Lautsprecher
+ Saubere Verarbeitung
+ Batteriebetrieb mit C-Batterien
+ F stecker Buchse
~ Kein Fernbedienung (Wär ein netter Zusatz gewesen!)
- Für DX'er ziemlich unbrachbarer Manueller Suchlauf (Kein Balkenanzeige)
- Kein Signal-Error angabe, nur Balkenanzeige

Insgesamt finde ich es ein ziemlich gutes Radio für relativ wenig Geld. Der Klang ist okay, da gibt es nichts zu beklagen. Der Ab-Werk eingebaut F-Buchse ist ein dicker Plus für der jenige die nicht in der Lage ist um sich selbst einer zu basteln. Seine Empfindlichkeit liegt sehr nahe an das Microspot RA-318 und der DAB4 mit Venice 7 Platine, wobei der Venice 7 vermutlich ein kleiner Tick empfindlicher ist.
Jassy

Re: Testbericht: Microspot RA-60

Beitrag von Jassy »

Ich will mich auch entschuldigen für mein mangelhafter Deutsch, denn ich kann schon verstehen das das obrige geschreibsel ziemlich anstrengend liest.
WiehengeBIERge

Re: Testbericht: Microspot RA-60

Beitrag von WiehengeBIERge »

Allein hier in der Straße wohnen bestimmt 20 Leute, die das definitiv weitaus schlechter lesbar geschrieben hätten als du, das ist schon OK :-).
Hallenser

Re: Testbericht: Microspot RA-60

Beitrag von Hallenser »

Jassy,alles im grünen Bereich ! :cheers: Schöner Bericht.
PowerAM

Re: Testbericht: Microspot RA-60

Beitrag von PowerAM »

Gefaellt mir! :spos: Jassy ist nur echt mit die Geschreibsel... ;)
Kay B

Re: Testbericht: Microspot RA-60

Beitrag von Kay B »

@ Jassy

Sehr schöner Bericht. Mach dir über dein Deutsch mal keine Gedanken. Hochdeutsch spricht man sowieso bestenfalls im Raum Hannover. Sonst ist überall nur Dialekt. Da kommen dann so lustige Sachen raus wie: "Ich fahr mal über meine Oma." = "Ich fahre mal meine Oma besuchen." :D

Aber zurück zum Thema.

Sind die bisher hier vorgestellten Microspots alle gleich empfindlich?
Spacelab

Re: Testbericht: Microspot RA-60

Beitrag von Spacelab »

Ja da kenne ich auch etliche Leute bei denen ich mich hätte mehr anstrengen müssen beim lesen. Aber zum Testbericht:

Die "C Batterien" nennt man bei uns "C Batterien". :D Damals hießen die Teile "Baby Batterien". Es gibt zwar auch eine "R" bzw. bei Alkaline Batterien eine "LR" Bezeichnung aber die nennt hier keiner. Und auch auf den Verpackungen steht meist groß nur "AAA", "AA", "Sub-C", "C" oder "D".

Das Loch unten am Gerät ist ein Bassreflexrohr. Durch geschickte Ausführung (Länge und Größe) kann man damit den Bassbereich verstärken. Es gibt dadurch zwar auch ein paar Nachteile aber die kann man bei einem "nicht High-End Gerät" vernachlässigen.

Mittlerweile finde ich es ja schon fast erfrischend mal ein Gerät zu sehen das kein Modul von Frontier Silicon intus hat. :rolleyes:

Das mit dem "DAB" vor dem Shortlabel ist quasi ein Markenzeichen der Gyrosignal Platinen. Wirklich blöd gelöst. :sneg:

Das Champagnerfarbene Plastik ist jetzt zwar nicht so mein Fall aber das Holz drumherum sieht nett aus.
PowerAM

Re: Testbericht: Microspot RA-60

Beitrag von PowerAM »

Batteriegroesse "C" = Baby oder R14.
Jassy

Re: Testbericht: Microspot RA-60

Beitrag von Jassy »

Weiter gehts:

Anscheinend gibt es heute leicht angehobene Bedingungen, und ich habe mich entschieden mal zu schauen was dann so geht. Als Referenz hatte ich der DAB4 dabei sowie etliche Log's vom alten Microspot RA-318 samt Dachantenne.

Als Kanal habe ich 11A gewählt. Da wo mit der Microspot und Dachantenne einwandfreier Audio möglich war (Auch MP2 Blubberfrei) war im DAB4 an der Teleskopantenne nichts, oder höchstens 1 Balken zu sehen. Das der Vergleich hinkt weiss ich, aber ich habe mir nicht so ein krasser Unterschied im gedächtnis. Das gleiche Spiel gab es mit 7B aus Hessen. Auch hier im Microspot einwandfreier Audio, beim DAB4 lediglich 1 Balken ohne Kennung.

Dies war empfangbar (Alle mit Audio):

<5A habe ich nicht ausprobiert, wird aber wohl gegangen sein>
5C Bundesmuxx NRW
6A NDR NDS Visselhövede (193km)
7B hr Hessen (Großer Feldberg 266km)
11A DRS RP (Vmlt. Linz 207km)
12A VRT DAB (Vermutlich Genk/Overpelt 190km)
12B RTBF DAB (Lüttich 225km)
12C Publieke Omroep (Arnhem 85km)
12D Radio Fuer NRW (Div. Standorte)

Die Empfangseigenschaften kann man also als richtig gut einstufen, denn wenn das ne taube Gurke war hatte ich nicht alle diese Muxxe empfangen!!
Anonymer Teilnehmer

Geloescht

Beitrag von Anonymer Teilnehmer »

[Beitrag auf Wunsch des Users entfernt.]
Jassy

Re: Testbericht: Microspot RA-60

Beitrag von Jassy »

Vom Empfang her sieht das sehr gut aus, ist das nur mit einer Stabantenne auf dem Dachboden?
Nee, das war mit ein Fuba 10 Elemente Dachantenne draussen am Scanhügel :)
Du bist noch weiter nördlich und bei dir geht das :eek: -
Also ich kann mit der Dachantenne das kleine ding noch ausblenden. Als ich dann nach Hilversum gedreht habe ging der Anzeige wie Wild hin und her.
Rolf, der Frequenzenfänger

Re: Testbericht: Microspot RA-60

Beitrag von Rolf, der Frequenzenfänger »

Eigentlich wollte ich ja nicht, aber ich habe mir nun aus reiner Neugier doch auch einen RA-60 geholt. Jassys Bericht kann ich bestätigen. Es ist ein recht ordentliches Gerät mit sehr guter Empfindlichkeit. Das bei mir sehr schwachbrüstige 8D-Paket vom Feldberg geht auf dem Balkon mit Audio, an der gleichen Stelle, an der auch der RA-318 das Paket wiedergeben kann.

Umso mehr hat mich überrascht, dass es der RA-60 nicht schafft, das baden-württembergische 12B einzulesen und wiederzugeben, was für den RA-318 kein Problem ist. An der Empfindlichkeit kann es eigentlich nicht liegen, denn 12B kommt hier viel stärker an als 8D. Ich kann es mir nur so erklären, dass die Trennschärfe des Geräts auf DAB sehr schlecht sein muss. Auf 12C funkt aus 3km Entfernung und mit Sichtkontakt das Deutschschweiz1-Paket. Auch der RA-318 hat etwas Mühe mit diesem brachialen Signal, aber der RA-60 geht da offenbar völlig in die Knie und lässt gar keinen Empfang auf den Nachbarkanälen mehr zu. Schade! Trotzdem insgesamt ein nettes Gerät. Und 12B ist ja eh' bald Geschichte...
Rabbit76

Re: Testbericht: Microspot RA-60

Beitrag von Rabbit76 »

Also ich habe mich für den kleineren RA-59 entschieden und der scheint ändliche empfangs eigenschaften zu haben. 12B kann der wirklich nicht einlesen.... Wohne an der gleichen strasse wie rolf, jedoch ein wenig tiefer. In Neuhausen hat man noch bessere chancen 8d mit audio zu empfangen. In Schaffhausen ist es richtig schwer. Der RA-318 ist immer noch der DAB spitzen reiter.
Manager.

Re: Testbericht: Microspot RA-60

Beitrag von Manager. »

@ Jassy:
Freut mich, dass der mircospot RA-60 noch an Heiligabend bei dir eingetroffen ist.


Zum Testbericht kann ich noch folgendes ergänzen:
Die Empfindlichkeit ist in der Tat einen Tick schlechter als beim Referenzgerät microspot RA-318. 7B hr Radio kann der RA-60 bei mir noch empfangen; 12C DR HESSEN aber nicht.
Die Displayanzeige ähnelt etwas dem SANGEAN DPR-202. Auch die Zwischenkanäle wie z.B. 12N sind anwählbar.
Wird ein Ensemble über verschiedene Frequenzen (bzw. Kanäle) empfangen, werden die Programme dieses Ensembles auch mehrfach in der Programmliste abgespeichert und können jeweils auch separat angewählt werden; also z.B. DLF 5A, DLF 5C, DWissen 5A, DWissen 5C, usw.

Insgesamt bin ich mit dem Gerät bisher sehr zufrieden. Nur zwei Dinge gefallen mir nicht.
1. Bei Manual Tune fehlt der gewohnte Signalbalken.
2. Es ist kaputt. :-(
Mehr dazu im "Erfahrungen-Thread" im CH-Forum.
Manager.

Re: Testbericht: Microspot RA-60

Beitrag von Manager. »

Hab den kaputten Microspot RA-60 nun an Silvester in der Schweiz umtauschen können. War kein Problem bei Interdiscount.

Das Erstzgerät hat aber jetzt die gleichen Macken. :mad:
Details siehe Thread im CH-Forum.
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