DAB-Module: Vor- und Nachteile, Unterschiede, Verbreitung

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Spacelab
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Re: DAB-Module: Vor- und Nachteile, Unterschiede, Verbreitung

Beitrag von Spacelab »

In der letzten Zeit sind mir wieder vermehrt Geräte mit Blackfin Chipsatz von Analog Devices untergekommen. Ich dachte den Chipsatz gäbe es gar nicht mehr. :gruebel:
PAM
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DAB-Module: Vor- und Nachteile, Unterschiede, Verbreitung

Beitrag von PAM »

Wer bzw. welche Geräte setzen den denn ein? Was ist an dem Chipsatz schlecht?
🎧📺📻📡
Spacelab
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Re: DAB-Module: Vor- und Nachteile, Unterschiede, Verbreitung

Beitrag von Spacelab »

Die neuen Grundig Geräte und die neuen Blaupunkt Geräte (vermutlich beide vom gleichen Fernost Hersteller) sollen den einsetzen. Außerdem ist dieser im neuen Hama DIT2005M verbaut. Klanglich fand ich den Blackfin Chipsatz immer schon ausgesprochen gut. Aber das Teil ist bestenfalls mittelprächtig empfindlich.
RF_NWD
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Re: DAB-Module: Vor- und Nachteile, Unterschiede, Verbreitung

Beitrag von RF_NWD »

In den letzten Tagen ist mir mal wieder ein ganz gravierender Unterschied zwischen den Quantek Q8 und den
Verona/Venice Modulen in Bezug auf UKW aufgefallen.
Am Standort Stadthagen ist eine sehr gute Großsignalfestigkeit auf UKW und jetzt auch auf DAB + notwendig. Alle Verona Modelle bei mir ( Panasonic, und Technisat Digitradio 250 ) sind in dieser Hinsicht hervorragend. Selbst ein Empfang von HR 1 ist auf der von Stadthagen 100,8 + 102,6 massiv belasteten Frequenz 99,0 kein Problem.

Das kleine Sony XDR P1DBP versagt in diesem Punkt zumindest auf UKW total. Da haut z.B auf der BFBS Frequenz 101,6 NDR ! Niedersachsen durch. Durch verschiedene Positionierungen kann ich feststellen, dass die Empfindlichkeit massiv runtergereglt wird. In meiner Erinnerung verhielt sich das grössere XDR S 60 ähnlich. Ich habe damals das Panasonic RF D10 behalten und das Sony meiner Schwester in Osnabrück geschenkt. Dort laufen beide Sonys auch auf UKW zur vollen Zufriedenheit.
Auf DAB + kann ich den Unterschied nicht so krass ausmachen. Aber tendenziell verhält sich das Sony XDR P1 auch dabei in Stadthagen schlechter.
UKW/DAB + : Panasonic RF D10, Sony XDR S60DBP, Technisat 307 BT
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unterwegs im TERRA.vita
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Habakukk
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Re: DAB-Module: Vor- und Nachteile, Unterschiede, Verbreitung

Beitrag von Habakukk »

Spacelab hat geschrieben: Do 30. Apr 2020, 13:21 Beispielsweise hat das Sony XDR-V1BTD mit seinem Quantek Modul einen absolut genialen Empfang. Dagegen lasse ich alle meine (mittlerweile zahlreichen) anderen DAB+ Radios mit FS Modulen links liegen.
Das klingt schon sehr interessant. Ob es auch die alte Referenz, den Microspot 318 (Venice 7) schlagen kann?

Der Soundmaster DAB650SI ist ja auch sehr empfangsstark. Hat der das gleiche Quantek-Modul wie dein Sony?

Auffällig: auch der hat beim Betrieb mit Netzteil kein bisschen schlechteren Empfang wie im Akkubetrieb. Das kenne ich von keinem anderen Radio. Alle Verona und Venice-Radios, die ich habe, gehen mit Netzteil (egal welchen) immer etwas schlechter.

[Verona 2]
Spacelab hat geschrieben: Do 30. Apr 2020, 13:21 Und von der Empfindlichkeit kommt es auch nicht mehr an ein Venice 7 heran.
Den Eindruck hatte ich auch. Auch UKW ist deutlich schlechter. Alles was ich neu mit Verona 2 ausprobiert habe, kommt empfangstechnisch nicht ran an meine alten Venice-Radios. Ich habe auch das Gefühl, dass das Modul in Punkto Trennschärfe mehr Probleme hat als die alten. Der 11C München, den mein Microspot 318 fast mit vollem Signal abspielt, läuft in meinem PEAQ-PDR050B gerade so mit Audio. M94.5 mit schlechterem Fehlerschutz geht nicht mehr. Da ist der Unterschied deutlich höher als bei allen anderen Multiplexen.

Beim Soundmaster DAB650SI habe ich allerdings mit der Trennschärfe durchaus auch Probleme. 11C München und 6D Linz gehen beide schlechter als beim Microspot 318, weil neben dran (11D/7A) brachiale Signale anliegen. Sonst ist der quasi gleichauf.
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Georg A.
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Re: DAB-Module: Vor- und Nachteile, Unterschiede, Verbreitung

Beitrag von Georg A. »

Spacelab hat geschrieben: Do 30. Apr 2020, 13:24 In der letzten Zeit sind mir wieder vermehrt Geräte mit Blackfin Chipsatz von Analog Devices untergekommen. Ich dachte den Chipsatz gäbe es gar nicht mehr. :gruebel:
Äh, Blackfin ist eine "normale" DSP-Familie von AD (ADSP-BFxxx), ist also kein DAB-spezifische ASIC wie das Kino-Zeug von FS oder die Quantek-Chips. Da sind evtl. einzelne ältere Typen abgekündigt, aber ansonsten sind die ohne weiteres erhältlich.
Spacelab
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Re: DAB-Module: Vor- und Nachteile, Unterschiede, Verbreitung

Beitrag von Spacelab »

Das mag ja sein. Ich sage ja nur das die Blackfin Teile immer sehr sehr selten und dann lange Zeit sogar ganz vom Markt verschwunden waren. Und jetzt tauchen diese wieder aus der Versenkung auf.
Andi_Bayern
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Re: DAB-Module: Vor- und Nachteile, Unterschiede, Verbreitung

Beitrag von Andi_Bayern »

Andi_Bayern hat geschrieben: Sa 25. Apr 2020, 17:01
Chris_BLN hat geschrieben: Sa 25. Apr 2020, 15:02 "Microcontroller STM32F103". Schade, dass man die Platine nicht höher aufgelöst sieht:
...

Aber ein schöner technischer Bausatz. Bin gespannt, ob das Audiodecoding selbstgeschrieben ist. Damit hatten sie ja einst schon beim MPEG 1 Layer 2 Decoding massive Probleme (behoben soweit mir bekannt durch Zukauf einer Codec-Bibliothek des Chipsatzherstellers Fujitsu bei den DVB-Geräten).
Soweit man den Chip "erahnen" kann, könnte es (vergleich mit einem hier liegenden DABPI Board) ein Silabs Si468x sein.
Audio kommt dort (nur) decodiert raus, als I2S oder auch analog.
Es ist ein Si4684-A10, siehe hier: viewtopic.php?f=11&t=58707

Viele Grüße,
Andi
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Re: DAB-Module: Vor- und Nachteile, Unterschiede, Verbreitung

Beitrag von Chris_BLN »

Besten Dank!

Der SI4684-A10 ist ja ein Oldie von spätstens 2013: https://www.silabs.com/documents/public ... -short.pdf

Im Datenblatt steht "The Si4688 supports DAB and DAB+ via an integrated source decoder that supports both MPEG Audio Layer 2 (DAB) and HE-AAC V2 (DAB+)."

Von DAB+ mit LC-AAC steht da nichts explizites. Es wäre also spannend zu erfahren, wie das Teil mit LC-AAC in niedrigen Bitraten umgeht. Hast Du da Erfahrungen? Du hast mit dem Chip ja intensivst gebastelt.

Heute findet man kaum noch Programme, mit denen man testen kann, sind ja fast alle mit Subchannelgröße unter 128 kbps auf HE-AAC gegangen. MDR Klassik (112 kbps) wäre noch ein Kandidat, allerdings in 32 kHz Samplerate. Aber manche Regionalisierungen von Bayern 1 waren doch vor dem DAB-Relaunch beim BR in LC aktiv? Kannst Du Dich erinnern, wie das da klang?

Und wie schlägt sich der SI4684 bei HE-und LC-AAC mit den Programmen des BR in den aktuellen Settings?
Andi_Bayern
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Re: DAB-Module: Vor- und Nachteile, Unterschiede, Verbreitung

Beitrag von Andi_Bayern »

Chris_BLN hat geschrieben: Mi 6. Mai 2020, 21:40...

Im Datenblatt steht "The Si4688 supports DAB and DAB+ via an integrated source decoder that supports both MPEG Audio Layer 2 (DAB) and HE-AAC V2 (DAB+)."

Von DAB+ mit LC-AAC steht da nichts explizites. Es wäre also spannend zu erfahren, wie das Teil mit LC-AAC in niedrigen Bitraten umgeht. Hast Du da Erfahrungen? Du hast mit dem Chip ja intensivst gebastelt.
,..
Der Chip kann sowohl LC-AAC, als auch HE-AAC v1 / v2.
Mir ist mit den empfangbaren Ensembles nie etwas negatives beim Ton aufgefallen.
(Ich habe so ca. Juli 2014 angefangen, mit dem Chip zu basteln).

In den aktuellen Firmware-Versionen gab es nochmal ein paar Fixes in Bezug auf LC-AAC: https://www.mikrocontroller.net/topic/3 ... 91#6249774

Viele Grüße,
Andi
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Re: DAB-Module: Vor- und Nachteile, Unterschiede, Verbreitung

Beitrag von Chris_BLN »

Danke Dir!
Habakukk
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Re: DAB-Module: Vor- und Nachteile, Unterschiede, Verbreitung

Beitrag von Habakukk »

Mal wieder ein Vergleichstest der hier sich ansammelnden Portabelgeräte anhand des Empfangs von 9C Augsburg, der hier schön an der Grasnarbe kommt:

Microspot 318: Audio, ganz selten kurze Aussetzer, gut anzuhören
Pure Move 400D: Audio, immer mal wieder kurze Aussetzer
Soundmaster DAB650SI: Audio mit regelmäßigen Aussetzern, nicht mehr angenehm anzuhören
Sony XDR-V1BTD: nur sporadische Audiofetzen
Peaq PDR050-B:verliert ständig die Synchronisation, kein Ton
Sony XDR-P1DBP: liest nur die Kennungen ein, kein Ton
Reuter Pocket: weit entfernt davon, überhaupt die Kennungen einzulesen

Für mich nach wie vor unangefochten an der Spitze: der Microspot 318, dicht gefolgt von Pure Move 400D und Soundmaster DAB650SI.

Erwähnenswert ist allerdings, dass sich der Empfang bei Microspot 318 und Pure Move 400D deutlich verschlechtert, wenn man sie mit Netzteil betreibt. Soundmaster DAB650SI und Sony XDR-V1BTD sind da völlig unbeeindruckt, ob Netzteil oder Akku.
---
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Re: DAB-Module: Vor- und Nachteile, Unterschiede, Verbreitung

Beitrag von RADIO354 »

Ich habe das Netzkabel des Microspot RA 318 mit einem Klappferrit versehen. Das bewirkt einen fast Identischen Empfang ( Vergleich Batterie- Netzbetrieb ) :
Radio 1+ Empfangen vom Sender Valzeina aus 35 Km Entfernung : Netzbetrieb 9/ 16 Balken Maximale Fehlerrate 10 / Batteriebetrieb : 10/ 16 Balken Fehlerrate Max : 8
Sender Ulm, K 8 D bei Beiden Betriebsarten 4/ 16 Balken der Empfangsanzeige.
Sender Aalen, K 9 D bei Beiden 2/ 16 Balken der Empfangsanzeige. Getestet um 09:45 Uhr Portabel Indoor mit Eingebauter Teleskopantenne.
In dem Fall ( nachgerüsteter Klappferrit ) ist die Empfangsleistung auch mit dem Originalen Netzteil akzeptabel.
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Re: DAB-Module: Vor- und Nachteile, Unterschiede, Verbreitung

Beitrag von pomnitz26 »

Den Microspot RA-318 nehme ich gern mal an die Yagi. Unglaublich gut bis heute. Danke an dieses Forum.

Den Pure Move 400D mit Netzteil, warum? Der ist nach wie vor mit 2 Tagen im Akkubetrieb ein Dauerläufer und mobil an jeglichen Kopfhörern mit richtig guten Empfang im Einsatz. Den möchte ich nicht mehr her geben. Der spielt noch da mit Kopfhörern wo andere nicht mal mit Teleskopantenne was empfangen.
RADIO354
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Re: DAB-Module: Vor- und Nachteile, Unterschiede, Verbreitung

Beitrag von RADIO354 »

Der Microspot RA- 319 ist auch gut. Keinerlei Störungen vom Eingebauten Netzteil. Meines bekam eine Antennenbuchse spendiert, und wird ausschliesslich als
Suchgerät an der Stationären Antennenanlage verwendet.
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