DAB-Module: Vor- und Nachteile, Unterschiede, Verbreitung

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Spacelab
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Re: DAB-Module: Vor- und Nachteile, Unterschiede, Verbreitung

Beitrag von Spacelab »

Theoretisch schon. Allerdings traue ich mir das löten auf dem kleinen Modul jetzt eher nicht zu. Aber da bin ich definitiv auch kein Maßstab. :D
Chris_BLN
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Re: DAB-Module: Vor- und Nachteile, Unterschiede, Verbreitung

Beitrag von Chris_BLN »

Wie sieht das bei Yamaha T-D500, Onkyo T-4030, Onkyo T-4070 aus? Zumindest letzterer dürfte separate Wandler haben, wie das auf der Hauptplatine aufgedruckte Blockschaltbild verrät:

Bild

Sieht nach Wolfson aus:

Bild

Ist natürlich ein Dickschiff mit Streaming-Funktionen.


Im T-4030 will hingegen so recht gar nichts drin sein:

Bild

Da ist die Briefmarke hinten links von der orangen Buchse das Empfangsmodul. Hinten ganz rechts die analogen Ausgänge, ob sie separate Wandler haben, kann ich nicht erkennen.

https://eu.onkyo.com/de-DE/c/t-4030/p/157352 meint was von separatem Wandler und https://www.euronics.de/tv-und-audio/hi ... 1168566767 nennt direkt den Wolfson WM8718.

Zum Yamaha T-D500 finde ich gar nichts.

Ansonsten halt https://www.ta-hifi.de/audiosysteme/r-s ... rce-player - mit Sicherheit eigene Wandler. Ganz eigene. ;)

Sehe gerade, der T+A unterstützt offenbar mit aktueller Firmware das Schweizer DAB+ Cable bei der UPC, also die proprietären DAB-Frequenzen oberhalb der DOCSIS 3.1-Diplexlücke. Nur: warum hat so ein Gerät überhaupt DAB+ drin? Das ist doch Perlen vor die Säue.
Andi_Bayern
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Re: DAB-Module: Vor- und Nachteile, Unterschiede, Verbreitung

Beitrag von Andi_Bayern »

Chris_BLN hat geschrieben: Sa 4. Apr 2020, 15:09 Zumindest letzterer dürfte separate Wandler haben, wie das auf der Hauptplatine aufgedruckte Blockschaltbild verrät:
...
Auf den Fotos ist ein WM8742: https://www.cirrus.com/products/wm8742/ zu erkennen.

The WM8742 is a stereo digital/analog converter (DAC) that provides fine resolution volume, soft mute control, digital de-emphasis and a range of advanced digital filter responses, followed by a digital interpolation filter, multi-bit Delta Sigma modulator and stereo DAC. The device optimizes the DAC linearity and provides maximum insensitivity to clock jitter. The digital filters include several selectable roll-off and performance characteristics.This flexibility provides a range of benefits, such as significantly reduced pre-ringing and minimal group delay. The WM8742 supports PCM data input from 16 to 32-bits and sampling rates up to 192 kHz, as well as DSD bit-stream data format, in both direct DSD and PCM-converted DSD modes.


Features
Differential analog voltage outputs
High tolerance to clock jitter
PCM Mode
DSD mode
Hardware or software control modes:
2 and 3 wire serial control interface support
28-pin SSOP Package
Parametric Specifications
Channel(s) Out 2
Resolution (bits) 24
Dynamic Range (dB) 125
THD+N (dB) -100 (THD)
Sample Rate (kHz) 32-192
Analog Power Supply (V) 4.5-5.5
Digital Power Supply (V) 3.15-3.6
Operational Power Consumption (mW) 407
Output Level (Vrms) 2
Package 28 SSOP
Viele Grüße,
Andi
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Spacelab
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Re: DAB-Module: Vor- und Nachteile, Unterschiede, Verbreitung

Beitrag von Spacelab »

Also für ein Yamaha Gerät ist der Aufbau aber ultra billig. :rolleyes: Würde mich absolut nicht wundern wenn die tatsächlich den Wandler des DAB+ Moduls verwendet haben.

In der Zeitschrift "stereo" wurde mal in einem Testbericht erwähnt das T+A für seine Geräte nur Texas Instruments oder ESS Wandler benutzt.

Aber ist schon geil was heute einfach so für Wandler verbaut werden. Es ist noch gar nicht so lange her da waren 48kHz 24Bit Wandler schon was luxuriöses. Jetzt kann (theoretisch) jedes Dödelgerät 192kHz 32Bit. Dank Massenproduktion in grosem Stil sind diese Wandler so unglaublich günstig geworden.
Chris_BLN
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Re: DAB-Module: Vor- und Nachteile, Unterschiede, Verbreitung

Beitrag von Chris_BLN »

Spacelab hat geschrieben: Sa 4. Apr 2020, 15:33 Also für ein Yamaha Gerät ist der Aufbau aber ultra billig. :rolleyes: Würde mich absolut nicht wundern wenn die tatsächlich den Wandler des DAB+ Moduls verwendet haben.
Nochmal bissl gegraben... ja, Du hast Recht. Man mags kaum glauben, Venice 7 und dann noch über nen 4066er CMOS-Schalter (Umschaltung Analogtuner / DAB-Tuner) und nen Puffer und raus.

Yamaha T-D500 block.png
Autschn.
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Re: DAB-Module: Vor- und Nachteile, Unterschiede, Verbreitung

Beitrag von Spacelab »

Wirklich ungewöhnlich für ein Yamaha Gerät. Man könnte meinen die haben nicht an einen Erfolg von DAB+ geglaubt und erst mal was einfaches zusammen gezimmert. :D
Chris_BLN
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Re: DAB-Module: Vor- und Nachteile, Unterschiede, Verbreitung

Beitrag von Chris_BLN »

Oder sie haben sich gesagt, "ist doch bloß DAB". Im Ernst: ob der Müll mit 72, 88 oder 96 kbps brutto nun durch nen onboard-Wandler geht oder durch was separates, macht das noch einen Unterschied bei dieser Katastrophe?
Spacelab
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Re: DAB-Module: Vor- und Nachteile, Unterschiede, Verbreitung

Beitrag von Spacelab »

Oh da würdest du aber Bauklötze staunen. Das Klingeln und Schaben was viele kritisieren zum Beispiel kommt von dem ultra billigen D/A Wandler den FS verbaut. Natürlich wird das von den harten synthetischen SBR Höhen noch begünstigt und kommt noch stärker durch. Klar, ein Magic M6 Modul mit externem TI Wandler kann aus Müll auch keinen High-End Sound machen. Aber im Vergleich zu einem FS Modul mit On-Board Wandler liegen Welten. Das ist der kleine aber entscheidende Unterschied zwischen "Geht gar nicht" und "Nicht sonderlich schön, aber erträglich".
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Re: DAB-Module: Vor- und Nachteile, Unterschiede, Verbreitung

Beitrag von Austria MV »

Stimmt es dass die meisten Module einen Digitalen Ausgang haben der aber erst durch die Firmware eingeschaltet werden muß ?

Hab einen DABMAN I200 , habe irgendwo NABO Geräte gesehen die sehr ähnlich aussehen...

Ob die Firmware dort anders ist ?
Spacelab
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Re: DAB-Module: Vor- und Nachteile, Unterschiede, Verbreitung

Beitrag von Spacelab »

Ich glaube nicht das diese durch die Firmware gesperrt sind. Viel mehr fehlt die Anschlussbuchse.
Chris_BLN
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Re: DAB-Module: Vor- und Nachteile, Unterschiede, Verbreitung

Beitrag von Chris_BLN »

Spacelab hat geschrieben: Sa 4. Apr 2020, 16:46 Oh da würdest du aber Bauklötze staunen. Das Klingeln und Schaben was viele kritisieren zum Beispiel kommt von dem ultra billigen D/A Wandler den FS verbaut.
Habe mich damit tatsächlich bislang nicht beschäftigt. War nur mal mit dem Kopfhörer meines Vertrauens bei einem regionalen Radiohändler durch die TechniSat-Wand gegangen, diverse "Küchengeräte" (würde ich jetzt mal so nennen). Keine Ahnung, welche Module da vor ca. 3 Jahren drin waren, aber selbst DLF Kultur fand ich ätzend. An externen Wandlern habe ich nie gehört / nie hören können. Daheim hätte ich nen Sony-DAT, den ich als Wandler laufen lassen könnte (und nen Pioneer, der dazu aber ein Band haben will und das ist in Pause aua). Auch könnte ich prinzipiell durch meine Terratec EWX 2496 wandeln lassen - sind ja auch hervorragende Wandler.

Aber: auch mit Andis DAB-Player habe ich z.B. beim MDR diesen scheußlichen Klang (außer bei MDR Klassik). Auch da nutze ich nur den Laptop-Audiochip, aber ich habe sonst bei sauberen Quellen (oder meinetwegen bei BR Klassik in LC-AAC) ja auch keine Beschwerden. Wie gut ist denn die im DAB-Player verwendete Bibliothek bei HE-AAC im Vergleich zum besten Hardware-Decoding?
Andi_Bayern
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Re: DAB-Module: Vor- und Nachteile, Unterschiede, Verbreitung

Beitrag von Andi_Bayern »

Chris_BLN hat geschrieben: Sa 4. Apr 2020, 20:09...
Wie gut ist denn die im DAB-Player verwendete Bibliothek bei HE-AAC im Vergleich zum besten Hardware-Decoding?
Der Audio-Decoder ist ffdshow - mit FAAD2 im Falle von AAC.

Versionen (siehe unter "Info über DAB-Player"):
ffdshow.ax: 1.3.0.0
ff_libfaad2.dll: 2.7.0.0

Viele Grüße,
Andi
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Re: DAB-Module: Vor- und Nachteile, Unterschiede, Verbreitung

Beitrag von Spacelab »

Was wird denn als AAC Decoder benutzt? faad2? Der wäre für LC-AAC perfekt. Für HE-AAC(v2) ist aber eindeutig der Fraunhofer Decoder besser. Zumindest war das immer mal so gewesen. Einen direkten Vergleich zu den Hardware CODECS habe ich aber noch nie gemacht. Manche Hardware Chips basieren aber auf dem Fraunhofer CODEC. Bei den Hardware Modulen liegt das Nadelöhr dann eher beim Wandler. Aber egal welchen Aufwand man beim decodieren und D/A Wandeln betreibt, HE-AAC ist nun mal HE-AAC und wird es auch immer bleiben. Auf Encoder Seite soll noch einiges machbar sein. Aber Fortschritte scheint es diesbezüglich nur bei der (recht teuren) Pro Version des Fraunhofer AAC Encoders zu geben. Die Hersteller von Hardware Encodern sind da ja sowieso nie auf dem neuesten Stand.

EDIT: Andi war schneller. Eigentlich klar das dieser Decoder verwendet wird. Alles andere wäre wo nicht ohne Lizenzkosten zu benutzen.
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Re: DAB-Module: Vor- und Nachteile, Unterschiede, Verbreitung

Beitrag von _Yoshi_ »

Was für ein Digitales Signal hauen die üblichen DAB Module raus?
SPDIF?

Wenn dem so ist dann gibt es in der Bucht und Amazon unterschiedliche Konverter zu kaufen die nach Analog wandeln.
Nur da ist dann die Frage was für D/A Wandler verbaut sind?

Mir juckt es in den Fingern wieder ein wenig in diese richtung zu Basteln. :D
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Andi_Bayern
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Re: DAB-Module: Vor- und Nachteile, Unterschiede, Verbreitung

Beitrag von Andi_Bayern »

Spacelab hat geschrieben: Sa 4. Apr 2020, 20:32 Was wird denn als AAC Decoder benutzt? faad2? Der wäre für LC-AAC perfekt.
...
Ja, faad2. Das war zumindest damals, als ich die Entwicklung des DAB-Players begonnen habe, die einzige brauchbare Option (Support von LC-AAC, HE-AAC v1 und HE-AAC v2 in Kombination mit einer Frame-Size von 960)- und ist es wohl auch heute noch.

Viele Grüße,
Andi
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