Ich war letzte Woche im Schweizer Münstertal an der Grenze zu Südtirol unterwegs. Natürlich habe ich geprüft, wie es mit dem dortigen DAB-Empfang aussieht. Einlesen konnte ich die beiden RAS-Ensembles auf 12A und 12D sowie das Graubünden-Ensemble auf... ebenfalls 12D!
Erst frage ich mich grundsätzlich, wie es meinem Empfänger (Cowon D2 DAB) gelang, auf 12D sowohl die Programme aus Südtirol als auch gleichzeitig die Schweizer Sender einzulesen. Eigentlich müssten sich doch beide Ensembles gegenseitig auslöschen. Tatsächlich gelang mir aber ein Empfang beider Muxxe je nach Ausrichtung der Antenne (= Kopfhörer).
Dann interessiert mich aber vor allem, was denn eine solche Koordinierung überhaupt soll? Zwar ist das Münstertal die einzig wirklich besiedelte "Übergangsregion" zwischen Graubünden und Südtirol wie auch deren beiden DAB-Ensembles auf 12D. Trotzdem sollte Sinn und Zweck einer Koordination doch sein, dass sich diese zwei an ihren Versorgungsgrenzen nicht gegenseitig behindern.
Weiters habe ich nicht schlecht gestaunt, dass für fast alle DAB-Programme der aktuelle Radiotext (im Wechsel mit der Internetadresse der RAS) mitgesendet wird. Wie wird das alles denn zugeführt? Während ich mir bei den BR-Programmen durchaus eine DVB-S-Zuführung mit Neukodierung vorstelle, kann ich mir keinen Reim darauf machen, woher die Radiotexte für die ORF-Programme Ö1, Radio Tirol, Ö3 und FM4 stammen. Bestehen hier direkte Zuführungsleitungen aus Österreich? Oder wird hier der auf UKW empfangbare Radiotext extra für DAB aufbereitet?
Und über welche Quellen wird eigentlich Radijojo nach Südtirol befördert?
