Neue ARD-Radios via DAB+

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DH0GHU

Re: Neue ARD-Radios via DAB+

Beitrag von DH0GHU »

Sorry, aber solange wir in einem föderalen Staat leben, müssen gerade auch Nachrichten dessen Struktur wiederspiegeln. Ein Nachrichtensender für die ganze ARD is nich (übrigens wird vieles gemeinsam produziert, die Beiträge sind bei den einzelnen Anstalten oft identisch!).

Mich interessiert hier im Süden nunmal die Landespolitik meines Wohn-Landes Bayern und meines Heimatlandes Baden(-württemberg) (und ihren Nachbarregionen inklusive Ausland) viel viel mehr, als die aus Niedersachsen oder Schleswig-Holstein. Daher sind für mich regionale Nachrichtenprogramme durchaus eine Bereicherung. Anders gesagt: So einen regionalen Hit-Dudler wie B5 Aktuell finde ich ganz praktisch, und wenn ich die "News-Rotation" einmal durch habe, gehts für den nötigen Tiefgang "rüber" zum DLF.
Manfred Z

Re: Neue ARD-Radios via DAB+

Beitrag von Manfred Z »

Der Rundfunkstaatsvertrag der Länder sagt das sehr deutlich: Landesrundfunkanstalten für die Landesprogramme, Deutschlandradio für bundesweite Programme:

§ 11c Hörfunkprogramme (Fassung 13. RÄStV, 2010)

(1) Die in der ARD zusammengeschlossenen Landesrundfunkanstalten veranstalten
Hörfunkprogramme einzeln oder zu mehreren für ihr jeweiliges Versorgungsgebiet auf
Grundlage des jeweiligen Landesrechts; bundesweit ausgerichtete Hörfunkprogramme
finden nicht statt. Ausschließlich im Internet verbreitete Hörfunkprogramme sind nur
nach Maßgabe eines nach § 11f durchgeführten Verfahrens zulässig.

(2) Die Gesamtzahl der terrestrisch verbreiteten Hörfunkprogramme der in der ARD
zusammengeschlossenen Rundfunkanstalten darf die Zahl der zum 1. April 2004 terrestrisch
verbreiteten Hörfunkprogramme nicht übersteigen. Das Landesrecht kann vorsehen, dass
die jeweilige Landesrundfunkanstalt zusätzlich so viele digitale terrestrische
Hörfunkprogramme veranstaltet wie sie Länder versorgt. Das jeweilige Landesrecht kann
vorsehen, dass terrestrisch verbreitete Hörfunkprogramme gegen andere terrestrisch
verbreitete Hörfunkprogramme, auch gegen ein Kooperationsprogramm, ausgetauscht
werden, wenn dadurch insgesamt keine Mehrkosten entstehen und sich die Gesamtzahl
der Programme nicht erhöht. Kooperationsprogramme werden jeweils als ein Programm
der beteiligten Anstalten gerechnet. Regionale Auseinanderschaltungen von Programmen
bleiben unberührt. Der Austausch eines in digitaler Technik verbreiteten Programms
gegen ein in analoger Technik verbreitetes Programm ist nicht zulässig.

(3) Das Deutschlandradio veranstaltet folgende Hörfunkprogramme mit den Schwerpunkten
in den Bereichen Information, Bildung und Kultur:
1. das Programm „Deutschlandfunk“,
2. das Programm „Deutschlandradio Kultur“,
3. das in digitaler Technik verbreitete Programm „DRadio Wissen“ nach Maßgabe des
als Anlage beigefügten Konzepts, insbesondere unter Rückgriff auf die Möglichkeiten
nach § 5 Abs. 2 des Deutschlandradio-Staatsvertrages; die in der ARD zusammengeschlossenen
Landesrundfunkanstalten kooperieren hierzu mit dem Deutschlandradio,
4. ausschließlich im Internet verbreitete Hörfunkprogramme mit Inhalten aus den in
Nummer 1 bis 3 aufgeführten Programmen nach Maßgabe eines nach § 11f durchgeführten
Verfahrens.

(4) Die in der ARD zusammengeschlossenen Landesrundfunkanstalten und das Deutschlandradio
veröffentlichen in den amtlichen Verkündungsblättern der Länder jährlich, erstmals zum
1. Januar 2010, eine Auflistung der von allen Anstalten insgesamt veranstalteten Hörfunkprogramme.
Schwabinger

Re: Neue ARD-Radios via DAB+

Beitrag von Schwabinger »

Ulrich hat geschrieben:Sorry, aber solange wir in einem föderalen Staat leben, müssen gerade auch Nachrichten dessen Struktur wiederspiegeln.
Sorry, aber irgendwann muss es mit dem doch recht kleinstaatlichen Nachkriegs-Förderalismus in berechtigten Punkten auch mal ein Ende haben.
Stichwort Zentralabitur und so was.
Auch Österreich nennt sich förderalistisch, aber da kocht in Sachen Kultur und Nachrichten auch nicht jedes Bundesland sein eigenes (kleingeistiges) Lokal-Süppchen, dessen Zuschnitt in Westdeutschland schlichtweg von den Besatzungszonen "geerbt" wurde.
Übrigends: Für regionale News könnte sich ein bundesweiter Newsdudler auch auseinanderschalten.;)
Rundfunkstaatsvertrag hat geschrieben:(1) Die in der ARD zusammengeschlossenen Landesrundfunkanstalten veranstalten Hörfunkprogramme einzeln oder zu mehreren für ihr jeweiliges Versorgungsgebiet auf Grundlage des jeweiligen Landesrechts; bundesweit ausgerichtete Hörfunkprogramme finden nicht statt. Ausschließlich im Internet verbreitete Hörfunkprogramme sind nur nach Maßgabe eines nach § 11f durchgeführten Verfahrens zulässig.
M. E. im Jahr 2011 völlig überholt. Bundesweit ausgerichtete (ARD/ZDF) Programme haben wir ja auch im Fernsehen. Und nachts das Nachtkonzert, das m. W. von allen ARD-Sendern ausgestrahlt wird und damit bundesweit orientiert ist.
Der Deutsche soll mobil und flexibel sein, aber beim Thema Radio (nicht Fernsehen!!) herrscht hier immer noch ein kleingeistiges nachkriegsgeborenes Provinzfürstendenken vor.






Japhi

Re: Neue ARD-Radios via DAB+

Beitrag von Japhi »

So sieht das nämlich aus! Man kann Tradition auch übertreiben.
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