[DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

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Japhi

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von Japhi »

OT: 10x UKW-rauschfrei mobil gegen 20x DAB mobil blubber- und aussetzerfrei ;-)

Und zu DAB+ contra DAB-alt (eigentlich auch OT): Ob man jetzt sofort oder in ein paar Jahren von mp2 auf AAC+ wechselt ist eigentlich egal. Neue Radios braucht man trotzdem früher oder später.

Zwölf

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von Zwölf »

Ich halte es durchaus für sinnvoll die Programme der Nachbarbundesländer mitzuverbreiten! Vielleicht argumentiertst du so, falls du aus dem Raum Passau kommst, also weit weit von einem Nachbarbundesland und damit kein Nachbarbundesland empfangbar war. Du konntest daran also nie teilhaben und es ist für dich nicht nachvollziehbar. Da frag dann doch mal bitte im Rhein-Main-Gebiet wie das damals mit SWF3 war oder im Raum Köln, oder, oder, oder.

SWF3 auch analog mit Zimmerantenne? Ich würde einfach mal schätzen dass in Rhein-Main und in Köln der SWR auch über DVB-T mittels Dachantenne immernoch aus BW/RP möglich wäre. Aber selbst wenn wir da beide Augen zudrücken, bleibt immer noch die Frage, was der WDR im BW-Mux zu suchen hat und der BR im NDR-Mux.
Bei den ganzen privaten Programmen die dann diese von dir angedachten Plätze einnehmen könnten frage ich mich eines: Wie soll sich das auf Dauer rechnen? Vor allem dann, wenn die Ausstrahlung bundesweit sein soll! Es gibt dagegen das Programm aus dem Nachbarbundesland bereits. Zudem nehmen die keinen Platz weg, sondern das SFN würde einfach in seiner Fläche erweitert werden.
1. Warum sollten die Anbieter aus dem Nachbarbundesland ein Interesse daran haben Sender im "Ausland" zu betreiben, die nicht zur Inlandversorgung beitragen? (oder warum sollte ein Inlandsender sich die eigene Konkurenz finanzieren?)
2. Wie weit denn ausdehnen? (wo soll denn da noch die Grenze festgesteckt werden)
3. Programme, die bundesweit senden wollen und keinen Platz im Bundesmux bekommen haben können sich immernoch auf die Landes- und Lokalmuxe bewerben.
4. Wie viel programmlichen Mehrwert bieten überhaupt die Programme aus den Nachbarbundesländern?
Wiesbadener

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von Wiesbadener »

Es gibt einige wenige Sender, die jeden öRa-Muxx bereichern würden, etwa Funkhaus Europa, Kiraka oder auch on3radio, weil es eben einmalige Angebote sind. Aber ihr habt recht: Der hr würde doch nie zulassen z.B. SWR 3 in den eigenen Muxx aufzunehmen.
Winterkönig

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von Winterkönig »

Sehe ich genauso, Funkhaus Europa, Kiraka, ON3Radio und selbst Bayern Plus könnten so manchen ÖR-Mux aufhüpschen. Aber SWR3 nicht, da reichen ja schon die eigenen Landesdudler.
dxbruelhart

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von dxbruelhart »

BR2 und WDR5 sind auch einmalig gute Programme; Radio 1 vom RBB ist auch etwas ganz eigenes und sehr gutes; diese und die vorgenannten ( Funkhaus Europa, Kiraka, ON3Radio und Bayern Plus) sowie wohl noch weitere einzigartige öffentlich-rechtliche Programme könnten in ein zweites Bundesmux; ansonten wäre eine Idee von mir, dass in jedem Bundesland auch die Bundesländer-Muxe der Nachbarbundesländer automatisch verbreitet würden (also z.B. in Hessen werden auch Ba-Wü, Bayern, Thüringen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen unverändert verbreitet).
Heuzutage hören immer noch sehr viele Radiohörer mit Vorliebe Sender aus Nachbarregionen, hier z.B. Sender aus Frankreich, Baden-Württemberg, Bayern und Vorarlberg.
Thomas (Metal)

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von Thomas (Metal) »

(...)Aber ihr habt recht: Der hr würde doch nie zulassen z.B. SWR 3 in den eigenen Muxx aufzunehmen.
.
Natürlich nicht in den eigenen Mux ;-) . Sondern, um beim Beispiel SWR3 im Rhein-Main-Gebiet zu bleiben, was man auch schon via Hohe Wurzel und Donnersberg auf 12A verbreitet mindestens noch auf dem Gr. Feldberg aufzuschalten, ggf. noch zusätzlich Angelburg, GI-Dünsberg und Krehberg.
Sicherlich gäbe es irgendwo Probleme mit den Nachbarländern, wie 12B Thüringen vs 12B Baden-Württemberg: Wie will man die gleichzeitig in Würzburg betreiben? Dennoch sollte man feststellen, daß damals nur Kanal12 mit geringer Leistung zur Verfügung hatte und jetzt das ganze VHF-Band-III. Es sollte da doch möglich sein DAB mindestens so abzubilden wie der Status-Quo auf UKW ist. Ansonsten entscheidet irgendwann der Teilnehmer und der wollte DAB bisher offenbar nicht so zwingend :rolleyes: . Sicherlich sind die Nachbar-Hörer, wenn man der rms-Tabelle ( http://www.media-analyse.rms.de/ , Vorfilter/Gebiet entsprechend setzen)glaubt nicht so groß, aber es gibt sie definitv auch in der MA in meßbarer Anzahl. Glaubt man diesen durchaus umstrittenen Zahlen, so sind es in Hessen 52.000 Hörer in der durchschnittlichen Stunde für SWR3. Um dann die Größenordnung einzuschätzen, schaue man bitte mal auf YOUFM (53.000) oder BOB (59.000).
xamsa

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von xamsa »

In der Freien Presse Chemnitz - Regionalteil Annaberg gab es letzte Woche den folgenden irreführenden Bericht zum Thema
Freie Presse Annaberg hat geschrieben:Geyer: Digital-Radio strahlt frühestens 2014 aus

Geyer. Bevor Hörer in den 100-prozentigen Genuss des neuen digitalen Radios DAB plus kommen, wird es im Erzgebirge noch etwas dauern. Zwar sind seit dem Sendestart am 1.August die sechs Programme des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), vier Angebote des Deutschlandfunks und das Bundesliga-Radio "90elf" mit speziell ausgerüsteten Empfangsgeräten zu hören. Acht bundesweit ausgestrahlte Privatsender fehlen jedoch. "Ein vollständiger Ausbau am Funkturm Geyer ist frühestens für 2014 vorgesehen", erklärt Harald Crump, Sprecher beim Unternehmen Media Broadcast, das sich um den Ausbau des Digitalradio-Netzes kümmert. Die Empfangsmöglichkeiten sind an den Stationen in Geyer und Chemnitz-Reichenhain auf zehn öffentlich-rechtliche Sender und das Bundesliga-Radio beschränkt.


erschienen am 11.08.2011
Harald Z

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von Harald Z »

Sollten sich jetzt Hörer aus dem Raum Chemnitz ein DAB Gerät wegen 90elf kaufen werden sie aber sehr enttäuscht sein.

(Als die Freie Presse noch fest in SED-Hand war, hat sie ihre Artikel auch nicht an der Realität gemessen.
Und ich dachte schon, da hätte sich was geändert.)
xamsa

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von xamsa »

Ich frage mich bei solchen Presseartikeln immer: "Wenn das schon nicht stimmt, worüber du Bescheid weißt, wie sollst du dann andere Dinge glauben, über die du nicht Bescheid weißt ?"

Schon eine Woche eher gab es in der FP auf der Ratgeberseite einen Artikel zum Sendestart von DAB+, mit ebensolchem Schmarrn. Ich habe daraufhin den verantwortlichen Redakteur kontaktiert und er hat eine Woche später eine Berichtigung abgedruckt. Just am selben Tag kommt dieser Artikel auf der Regionalseite. Der Redakteur schrieb mir damals, dass er überhaupt nicht weiter recherchiert hat, sondern auf die Richtigkeit der herausgegebenen Pressemitteilung vertraut hat. Dabei wäre es so einfach sich übers Netz richtige Infos zu holen. Ein Blick auf's Portal Digitalradio.de würde für's Erste schon reichen.
m83

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von m83 »

[quote Thomas (Metal)]Ein Eintrag zuvor hieß es, daß der Kreuzberg nur 50km nach Norden ins hessische reicht. Per UKW kann man bereits ab der Landesgrenze NRW - Hessen (BAB 44) stabil empfangen. Und UKW ist das doch abzulösende System :rolleyes: ...
[/quote]

Auf Anhöhen vielleicht... Ich empfehle mal jedem, der das behauptet, die B279 Neustadt/Saale -> Fulda zu fahren. Man sieht kilometerweit den Kreuzi, fährt direkt an ihm vorbei und dann, 200m hinter der Grenze in Hessen bricht der Empfang ein und es geht nur mit kilometerlangen Aussetzern beifahreruntauglich bis nach Fulda hinein. Auf der A7 nordwärts bricht der Empfang kurz hinter der Landesgrenze weg.

Das ist genau das von Thomas angesprochene Problem. Wir brauchen Kreuzberg 10kW rund. Wir hier in Osthessen sind daran gewöhnt, Sender aus Hessen und Thüringen zu empfangen, ja selbst WDR2 & WDR3 gehen hier noch recht gut auf UKW.

So ziemlich jedes Gebiet hat Overspill aus dem Nachbarbundesland, dies sollte man bei der Planung der Muxe berücksichtigen. Man benötigt NDS und SH in Hamburg, RLP im Rheinland, SAA in Südniedersachsen und HE im Thüringer Becken. Vielleicht war das (aus Unternehmersicht) damals bei der UKW-Planung ein Fehler mit dem riesigen Overspill, aber gerade wenn man eine neue Technik einführen möchte, sollte diese Vorteile und keine Nachteile für Kunden bringen.

Antenne Bayern feuert mit 100kW von einem keine 500m von Hessen entfernten Standort nach Hessen,
WDR 2 sendet von einem Grundnetzsender in Hessen, während hessische Privatsender von Funzeln in der Gegend senden müssen,
Hessen befeuern vom Feldberg aus die Rheinebene nach Süden weit nach RLP und BaWü hinein,
Schleswig-Hostein senden Ihr Programm vom Nachbarbundesland Hamburg aus.

Man hat überall in Deutschland starke, rundstrahlende UKW-Sender direkt an die Grenzen oder gar ins Nachbarbundesland gebaut und jetzt soll man dem DAB-Interessenten klarmachen, dass der Empfang keine 500m über die Grenze reicht?
Dr. Antenne

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von Dr. Antenne »

Der Redakteur schrieb mir damals, dass er überhaupt nicht weiter recherchiert hat, sondern auf die Richtigkeit der herausgegebenen Pressemitteilung vertraut hat.
In meiner ehemaligen Ausbildung bei einem Energieverband wurde ich auch an das Verfassen von PMs herangeführt. Dazu gab es auch Fachliteratur zu lesen die einem Tipps geben sollte. Mit Hilfe dessen und den Erfahrungen der Kollegen bildete sich die Kerninfo: "Schreibe die Pressemeldung am besten so, dass der verantwortliche Redakteur im Prinzip nur noch Copy & Paste machen muss. Redakteure sind bequem und haben am liebsten alles schon druckfertig". Wenn man dann die vielfach falschen oder unvollständigen Texte zu DAB+ in Zeitungen etc. liest, ist es kein Wunder, woher das rührt. Dass das System funktionierte, kann ich selber nur bestätigen, das meiste was ich tippte, ging bei Fachmagazinen oder anderen Zeitungen beinahe unverändert in den Druck.
Nordlicht2

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von Nordlicht2 »

Weil die uebewiegende Mehrheit der Journalisten heut gar nicht mehr recherchiert sondern einfach nur abschreibt. Am besten noch aus Foren oder Blogs und Twitter. Es gibt zu viele vo mdenen, schlecht bezahlt und den meisten Lesern ist der Informationsgehalt scheinbar eh egal. Stattdessen wird Zeitung oder Internet nur noch als Unterhaltung angesehen.
Free Speech

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von Free Speech »

@M83:
Sehr schöner Beitrag!
Wenn es Overspill im gewohnten Umfang gäbe, würde ich zum DAB Fan!
Genau das wollten die DAB Planer aber verhindern!
In Düsseldorf SWR 4 Linz auf 97,4 und Radio 2 Genk auf 97,9 am gleichen Ort: kein Problem!
Wenn aber beide auf dem gleichen DAB Kanal senden, geht das natürlich nicht, abgesehen davon, dass weder Linz noch Genk DAB rund ausstrahlen.
Das Gleiche in Gießen mit WDR2 und BR3 usw. usf.
Dieser Beitrag von 2004 (!) http://www.radioszene.de/news/bitterlemmer_081204.htm thematisiert das Thema Overspill auch im Mittelteil.
xamsa

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von xamsa »

Weil die uebewiegende Mehrheit der Journalisten heut gar nicht mehr recherchiert
Auch wenn es vielleicht naiv klingt, von einer Zeitung, die sich selbst als die "Größte Tageszeitung Sachsens" betitelt erwarte ich schon ein gewisses Maß an Seriosität und dazu gehört meiner Meinung nach auch, dass man Pressemittelungen und Meldungen anderer Agenturen einfach mal auf Richtigkeit hinterfragt. Das, finde ich, müsste man seinen Lesern, die im Großen und Ganzen den Aussagen dieser Zeitung vertrauen, schuldig sein und nicht nur die jährliche Erhöhung der Abogebühren, um "die Qualität erhalten und verbessern "zu können.

Um beim Thema hier zu bleiben, Grundtenor der Aussage des MB Mannes auch hier, "Weiterausbau nicht vor 2014". Bin nur gespannt, ob das auch die Ländermuxe betrifft.

Terranus

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von Terranus »

Nein, das hat man den Landesmuxen nichts zu tun..
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